Luisenstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • ^ An dem Entwurf habe ich erst einmal nichts auszusetzen. Er entspricht dem zuletzt üblichen gebauten, ganz ansehnlichen Standard in der Gegend.


    Steht denn der Bestandsbau leer? Der ist ja nicht unbedingt eine Bausünde, mit etwas frischer Farbe würde er wieder ganz passabel aussehen. Dazu sagt der DM Artikel leider nichts...

  • Der Streetview-Link ist nicht ganz korrekt, es handelt sich um das unansehnliche Gebäude gegenüber.

  • Was beim schlechten Zustand des Bestandsbaus auch keine große Kunst ist.


    Noch ein paar Tages-Visus:




    (C) HÖHNE Architekten BDA | PANDION AG

  • Aber dieser Bau könnte auch das etwas verweiste Umfeld beleben helfen.
    Er paßt sich m.M.n. auch recht gut den teilweise recht prächtigen Gebäuden der unmittelbaren Umgebung an.
    Selbst mit der einigermaßen gelungenen Platte gegenüber könnte der Bau harmonieren.



    Gruß, Jockel

  • Aber dieser Bau könnte auch das etwas verwaiste Umfeld beleben helfen.


    Das wird logischerweise definitiv passieren, da er ja ein leerstehendes Gebäude ersetzt.


    In diesem traditionell angehauchten Stil sind in den letzten Jahren allein im Gebiet zwischen Insel- und Kommandantenstraße um die 10 Gebäude entstanden. Durch die Variationen der einzelnen Gebäude kommt mir das aber immer noch nicht zu viel vor.

  • Kritikpunkt ist, wie so oft, der gequetschte 1. Stock, der bei den historischen Vorbildern dieser Architektur stets Beletage war, in der postmodernen Variante aber immer vernachlässigt wird. Woran liegt das eigentlich?


    Sonst sicher eines der hübscheren Exemplare seiner Gattung.

  • Die Beletage war ja i.d.R. das bevorzugte Geschoss des Großbürgertums. Heutzutage ist das wohl das DG mit Dachterrasse und Klimaanlage wo man bequem mit dem Fahrstuhl hingelangt. Somit entfällt ein Grund das 1. oder 2. OG für die Gutbetuchten äußerlich aufzuhübschen.


    Außerdem sieht man es ja relativ häufig u.a. auch bei Patzschke, dass aufgrund des Renditedrucks möglichst viel Geschossfläche auf vorgegebenem Raum gequetscht werden soll und die Geschosshöhen dann gleichmäßig eben nur bei rund 3m liegen, was dann ziemlich gedrungen aussieht.

  • Das ist hier doch eigentlich mit dem hochgezogenen und vollverklinkerten Sockel gut gelöst. Rein optisch beginnt der 1. Stock zumindest in meinen Augen ab Höhe der ersten Balkonbrüstung und dem Ende der durchgehenden Klinker.

  • ^ Finde ich auch. Da heute nun einmal die Geschosshöhen niedriger sind, muss man eben mit solchen "optischen Tricks" arbeiten, damit das EG nicht erdrückt aussieht. Und wie man hier sieht, geht das doch ganz einfach.

  • Allerdings wundert mich, wie man von dem großen Haus in der KL-Straße in dieses relativ kleine Haus ziehen kann. Wird das Verlagsgebäude nicht exklusiv durch den Verlag genutzt?


    Nein, in dem Gebäude sind mehrere Firmen, Verlage und Kanzleien untergebracht. Unter anderem auch die Firmenzentrale von Flixbus, die alleine schon 4 Stockwerke einnimmt.

  • ^ Das überrascht mich, davon hatte ich zuvor nichts gehört.


    Auch wenn die Feratti-Höfe laut Artikel in "zentraler Lage zwischen Mitte und Kreuzberg" liegen (was ja auch nicht gelogen ist), ist der neue Standort gegenüber dem Alex fast schon ab vom Schuss. ;)


    Naja, keine Ahnung, ob der Berliner Verlag viel Laufkundschaft hat oder braucht. Alles neu macht der Mai.

  • Dann wird das Zeitungsviertel wohl langsam wieder zum Zeitungsviertel. Das ist meines Erachtens eine schöne Entwicklung. Jetzt noch ein paar qualitätsvollere Zeitungen und Redaktionen und man kann die Entwicklung auch noch positiv bewerten.

  • 1. Es handelt sich nicht um die B.Z. (Springer), sondern um den Berliner Kurier (und die Berliner Zeitung).


    2. Ja, dass das Quartier um die Kochstraße jetzt zum wichtigsten Standort wird für politische Medien, knüpft schön an die Tradition an. Auch der Tagesspiegel ist dort inzwischen angesiedelt und Springer baut aus. Hier ist quasi die vierte Gewalt zu Hause.
    ^ Eine wirklich große und qualitätvolle Zeitung wäre schon mehr als ich realistisch zu hoffen wage. Leider stehen die Zeiten dafür schlecht. Die drei Berliner Zeitungen schaffen den Aufstieg in die erste Liga nicht und umziehen wird wohl keine. Eine Neugründung ist wirtschaftlich geradezu ausgeschlossen. Aber die wenigen großen (FAZ, Zeit, Süddeutsche) unterhalten Hauptstadtbüros, die teilweise wichtiger sind als die Hauptstandorte.


    3. Dass die Berliner Zeitung, die die DDR-Moderne am Alex gerade noch gefeiert hat (natürlich vor allem den Denkmalschutz für das eigene Haus der Presse), nun in einen Neubau zieht, ist jedoch auch ein interessantes Zeichen. Den Konzern interessiert der Ostalgie-Faktor eben nicht die Bohne. Die Chefredaktion wird ja gleich mit ausgewechselt. Für den Alex ist es natürlich schade. Er braucht dringender denn je ein neues Profil.

  • "Meine Mitte" (zuletzt hier) und diverse andere Objekte in der Alten Jakobstraße/Seydelstraße (darunter Luxusobjekte wie ein Netto-Markt) sind in der Nacht zum Sonntag mit brutaler Gewalt attackiert worden.


    Morgenpost
    rbb

  • Sehr schade für die Anwohner, und den angeblichen Luxus, den diese Chaoten angreifen wollten, sehe ich in der Alten Jakobsstrasse nicht.
    Das Grimms Hotel ist nicht das Adlon, und die verbrannten Autos keine Maseratis.
    Eine komplette "Dumpfbackenattacke".
    Sehr scheinheilig finde ich allerdings Argumente von bestimmten demokratischen Politgruppierungen, die nach mehr Polizeipräsenz auf Berlins Straßen rufen. Waren es nicht die größten Schreier, die vor gar nicht allzu langer Zeit, gegen Polizeistaat und für Einstellungsstopps bei der Berliner Polizei waren?