Luisenstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • das die vorhänge teilw. nach aussen gerichtet sind ist eine individuelle geschichte...das sie dunkel sind, wohl eher eine praktische....weisse oder graue würden zu schnell verschmutzen oder algen ansetzen, aber ich gebe dir recht, der bau wirkt dunkel...definitiv. ich bin die letzten monate recht oft daran vorbei gefahren, zuletzt erst heute. er wirkt definitiv NICHT fehl am platz...fügt sich gut ein...

  • hier die Webseite des Bauherren Engeldamm/Melchiorstr.
    http://www.passivhaus-engeldamm.de/


    Siehe dazu auch Beitrag #42.


    Die WBG „Berolina" eG wird ab 2012 in zwei Bauabschnitten das Projekt MYRICA mit rund 100 Wohnungen im Bereich des ehemaligen Mauerstreifens (Sebastianstraße) realisieren. Bis Sommer 2014 soll alles fertiggestellt sein.
    Dazu fand ein Wettbewerb statt aus dem das Büro Arnold und Gladisch Architekten als Sieger hervor ging. Dies ist ihr Entwurf:




    Bildquelle: Arnold und Gladisch Gesellschaft von Architekten mbH


    Ebenfalls am Wettbewerb teilgenommen hat das Büro dmsw dessen Beitrag mir durch die strukturiertere Fassade etwas mehr zusagt als der Sieger.

  • Ich habe einen Schreck bekommen, als ich den Entwurf eben zum ersten Mal gesehen habe. Das ist 70er-Jahre-Siedlungsbau-Niveau - und das in nicht allzu peripherer Lage. Die Preisträger-Entscheidung erscheint mir unter ästhetischen Gesichtspunkten kaum nachvollziehbar, andere Aspekte (Kosten, Geschossfläche) müssen hier ausschlaggebend gewesen sein.

  • ^ War auch mein erster Gedanke. Ich dachte erst das Rendering zeigt einen sanierten Sozialbau aus den 70ern. Auch die Solitäre erwecken diesen Eindruck. Da wird an die Nachkriegsverschandelungen dieser Ecke schmerzfrei angeknüpft. Ärgerlich sowas.

  • naja...schön ist es in der tat nicht, aber das projekt fügt sich doch in seine umgebung ein. gerade dieses wird doch oft genug bemängelt, das zu wenig rücksicht auf die umgebende bebauung genommen wird...von daher ist das ziel doch erreicht.

  • Bei einer Genossenschaft darf man auch nichts Exzentrisches erwarten.Die Bauen solide mit mittlerer Ausstattung.Ohne Pomp.So wie die Genossenschaftsmitglieder,so die Häuser.( Ist nicht böse oder hämisch gemeint.)


    Der Entwurf geht m.E. in Ordnung.

  • Man muss bei dem Projekt berücksichtigen, dass Genossenschaften generell anders an solch ein Projekt herangehen als anlegerorientierte Projektentwickler. Letztere legen oft viel Wert auf werbewirksame Fassaden, die gut in Hochglanz - Verkaufsprospekten aussehen, und vernachlässigen dagegen die konkreten Wohnqualitäten. Auf diese Weise entstehen oft genug - gerade in der Innenstadt - dicht bebaute Komplexe mit schlecht geschnittenen Wohnungen und dunklen Hinterhofsituationen, in denen das Wohnen nicht gerade angenehm ist. Ich erinnere nur an die "Choriner Höfe". Die Genossenschaften dagegen legen in der Regel das Schwergewicht auf gute Wohnqualitäten und haben es nicht nötig, Kapitalanleger mit spektakulären Fassaden zu beeindrucken. Diese Projekte werden oft in einem intensiven Dialog mit den Genossenschaftsmitgliedern entwickelt.


    Auch dieses Projekt ist deutlich besser als vieles andere, was sonst in der Innenstadt gebaut wird. Die Dichte ist relativ moderat, die Gebäude wurden so angeordnet, dass alle Wohnungen gut belichtet sind. Weitere Vorteile sind praktisch geschnittene Wohnungen und große Balkone. Ich denke also, dass das Projekt durchaus positiv zu bewerten ist und dass die Wohnungen viele zufriedene Mieter finden werden.

  • Man kann halt selten beides haben - günstige Wohnungen und ausgefallende Architektur. Die Häuser sind halt Durchschnitt, also darf man hoffen, dass sie für Durchschnittsverdiener geeignet sind...;)

  • ^
    und gerade Letztere, also die Durchschnittsverdiener, sind in der Ecke dann doch eher rar gesät, siehe Fellini Residences die Strasse runter...Beuthhöfe um die Ecke...oder ein Stück weiter die Luxusbebauung Dresdenerstr, Waldemarstr. und Legiendamm...obwohl....ach doch....eigentlich ne spannende Ecke, da es runterwärts auch zur Prinzenstrasse geht (vor allem soziokulturell, da Durchschnitt, mit Migrationshintergrund, alteingesessene Ossis, neureiche Yuppies...:daumen:...das volle Programm)

  • Man muss bei dem Projekt berücksichtigen, dass Genossenschaften generell anders an solch ein Projekt herangehen als anlegerorientierte Projektentwickler. Letztere legen oft viel Wert auf werbewirksame Fassaden, die gut in Hochglanz - Verkaufsprospekten aussehen, und vernachlässigen dagegen die konkreten Wohnqualitäten.


    Das ist sicherlich richtig, schließt aber nicht automatisch aus, dass nur vergleichsweise belanglose Architektur entstehen muss. Der Wettbewerb selbst hat es m.E. ja gezeigt. Der dmsw-Entwurf könnte sich in der Ecke sehen lassen.
    Der Sieger-Entwurf hat mich spontan an einen 50er-Jahre-Bau im Frankfurter Bahnhofsviertel erinnert. Nach ein paar Jahren Witterungseinfluss wird man wohl kaum noch erkennen können, dass es sich um einen Neubau aus dem Jahre 2013 handelt.
    Besonders ärgerlich finde ich, dass der Bau als Eckgebäude den Abschluss entlang der neu entstehenden Bauflucht in der Sebastianstraße bildet. Hier hätte ich mir etwas Markanteres gewünscht.

  • Ich werde den Entwurf jetzt nicht in den Himmel loben, aber irgendwie finde ich ihn auch nicht so schlecht. Er wirkt sehr solide, hat eine eher dezente aber mE doch einigermaßen gelungene Strukturierung und ich habe generell eine Schwäche für Backstein. Markant ist er sicher nicht, da gebe ich Bato völlig recht. Aber auch Schlichtheit, Bescheidenheit, Solidität haben halt ihre Liebhaber...


    Nur einen deutlich abgesetzten Sockel und ebenso ein markant abgesetztes Dachgeschoss hätte ich mir schon gewünscht, meinetwegen sogar ein Staffelgeschoss. So wirkt das Ganze etwas zu monolithisch, was ich schade finde da mir wie gesagt die sonstige Strukturierung zusagt. Auch die Farbgebung ist (sicher gewollt) sehr zurückhaltend, was nicht so ganz meine Sache ist.

  • Gegenüber der Fellini-Residences werden schon die nächsten Baugruben ausgehoben, das Gebäude dahinter ist fast fertig.





    Bei den Beuth-Höfen wächst schon das Erdgeschoss aus dem Boden

    Daneben zwei Projekte, die schon weiter fortgeschritten sind


    Styropor - der neue Stuck?

    An der Ecke Seydelstraße - Elisabeth-Mara-Straße wird noch die Baugrube ausgehoben

    Auf der anderen Straßenseite steht dieser altgediente Plattenbau, ich hoffe ja das er noch eine Weile erhalten bleibt, er verleit der Straße einen gewissen Character. Auch sonst ist bei all den 'Luxuseigentumswohnungen' die Gefahr hoch, dass sich das am Ende zu sehr nach Reichenghetto anfühlt.


    In der Neuen Grünstraße sind schon mehr Häuser fertig, besonders gefällt mir, das gerade wohl runde Formen in Mode sind, sehr angenehm im Gegensatz zu diesem pseudo-Dekonstruktivismus, der sich meist ja doch nur auf unregelmäßig angeordnete Fenster beschränkt.




    Das Haus mit dem Türmchen an der Ecke Seydelstraße dagegen wirkt irgendwie billig, ohne klare Struktur, die Säulen sehen aus als hätte man die Verkleidung vergessen - wirklich schade, dass das an so einer markanten Stelle steht.


    Mal sehen ob in den Straßen etwas mehr Leben einzieht, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen und die Vertriebsbüros richtigen Läden gewichen sind.


    Dazwischen befindet sich auch noch dieser einzelne Altbau, das Schild am Tor schreibt, dass er Vattenfall gehört.


    In der Alten Jakobstraße wird derweil die letzte Lücke geschlossen.


    Weiß eigentlich jemand, ob auch die andere Seite der Stallschreiberstraße bebaut werden soll? Das würde fände ich eine bessere gefühlte Verbindung zu Kreuzberg schaffen, momentan merkt man noch recht deutlich, dass hier mal der Stadtrand war.

  • Solange es keine Gitter an den Straßenzufahren gibt wüsste ich nicht, was dagegen spräche, wenn dort in erster Linie Leute mit Geld wohnen. Das Problem ist eher, dass die Häuser über kaum Laden-/Gastroeinheiten verfügen, sodass eher die Gefahr eines reinen Wohnghettos entsteht, wo um 20 die Bürgersteige hochgeklappt werden, weils außer Wohnungen nichts gibt.

  • Also als Bauwerk strahlt der Plattenbau für mich eher einen besonders schäbigen Charakter aus^^. Unter der Prämisse eher weniger ehaltenswert aber der Block scheint gut vermietet zu sein so dass man sich darum erstmal keinen Kopf zu machen braucht. Obwohl vlt. bald eine Sanierung anstehen könnte, die das Äußere auch nicht unwesentlich verändert.

  • Da muss ich Dir zustimmen! Plattenbauten als hässlich zu bezeichnen, ist an sich schon fast so etwas wie eine Tautologie. Aber dieser Bau ist mit seinen überdimensionierten Betonbalkonen besonders grässlich. Schlimm, dass er ausgerechnet an so einer "prominenten" Stelle zur Leipziger Straße hin steht.

  • Weiß eigentlich jemand, ob auch die andere Seite der Stallschreiberstraße bebaut werden soll? Das würde fände ich eine bessere gefühlte Verbindung zu Kreuzberg schaffen, momentan merkt man noch recht deutlich, dass hier mal der Stadtrand war.


    die Grundstücke gehören dem Bund und sollen nach Abschluss des B-Plan vermarktet werden.