Wirtschaft, Politik, Forschung, Gesellschaft

  • Da hier offenbar wieder die nächste Schleife beginnt, mal zu ein paar andere Themen:


    Berliner BIP 2023 um 1,6 Prozent gestiegen

    Die offiziellen Zahlen liegen damit sogar recht deutlich über den ursprünglich geschätzten rund 1 Prozent. Höhere Zuwächse gab es in Mecklenburg-Vorpommern (3,3 Prozent) und Brandenburg (2,1), etwas bis deutlich geringere Zuwächse in Hessen (1,2), Bayern (0,3) und Niedersachsen (0,2), sonst überall Rückgänge (Deutschland gesamt: nach wie vor -0,3).

    Inzwischen entwickelt sich die Berliner Wirtschaft 10 Jahre in Folge besser als der Bundesdurchschnitt, es war für die Hauptstadt jedoch gleichwohl das zweischwächste der letzten 5 Jahre (2019: +2,9%, 2020: -2,5%, 2021: +3,3%, 2022: +4,5%, 2023: +1,6%).

    Für das laufende Jahr erwartet Frau Giffey rund 2 Prozent Wachstum, also eine leichte Steigerung gegenüber 2023.

    Quelle statistikportal.de

    Quelle Sueddeutsche Zeitung

    Quelle berlin.de

    Quelle Berliner Zeitung


    Adlershof boomt weiter

    WISTA Adlershof ist 2023 um gut 7,1% gewachsen (Kerngebiet mit Hochtechnologie um 10%, sogenanntes Wachstumsgebiet um 6,1% und die Medienstadt diesmal nur um 1,2%.

    Die klare Mehrheit der Unternehmen erwarten weiterhin steigende oder zumindest konstante Umsätze. Eine der größten Herausforderungen sehen die Firmen und Forschungseinrichtungen darin, auch weiterhin entsprechend hoch qualifiziertes Personal zu finden.

    Quelle adlershof.de


    Cleantech Business Park kommt nicht vom Fleck

    Für das 90ha große WISTA-Areal in Marzahn wird es dagegen noch einen sehr langen Atem brauchen. Wegen einem Vorkommen von Wechselkröten wurden dort vorerst alle Projekte gestoppt und bestehende Baupläne faktisch erstmal entwertet. Erste Firmen wollen ihre Projekte anderswo realisieren. Jetzt muss das gesamte Areal untersucht werden. Angeblich will aber niemand kategorisch alle Projekte verhindern, nur gleichzeitig auch der Natur zu ihrem Recht verhelfen. Schon bald würde man dann doch gerne wieder Firmen ansiedeln. Bisher sind dort jedoch nur 2ha bebaut und 88ha noch komplett frei. In dem Fall waren die Schweizer mal die Schnellsten und so sitzt eine einsame Schweizer Firma gemeinsam mit Wechselkröte und Co auf dem riesigen Areal, mE ähnlich skurril wie die Lage der Schweizer Botschaft mitten zwischen den Bundesbauten im Spreebogen.

    Quelle Berliner Zeitung

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert

  • Daran ist nichts unterkomplex.

    Die Wertschöpfung von Tesla findet in den USA statt und weder in Berlin-Brandenburg, D oder EU.

    Wertschöpfung heißt nur, dass für die fertigen Autos ein höheres Entgelt verlangt wird, als die zu seiner Herstellung verwendeten Waren und Dienstleistungen gekostet haben. Wohin der Gewinn des Unternehmens fließt, steht auf einem anderen Blatt. Die Beschäftigen zahlen Lohnsteuer, die hier bleibt, die Entgelte für die hier eingekauften Waren und Dienstleistungen bleiben auch hier. Alles Teile der Wertschöpfungskette. Wäre hier nichts eingekauft worden, bliebe auch kein Entgelt hier („hier“ heißt auf heimischen Märkten, also bei deutschen oder regionalen oder lokalen Marktteilnehmern).

    Insofern ist die Ansiedlung auf jeden Fall volkswirtschaftlich besser als ne grüne Wiese.

  • US-Investor und Ex-Kaufhof-Aufsichtsratschef wollen Galeria kaufen


    Wie das RBB heute berichtet hat bzw von der deutsch Presse Agentur erfahren hat, möchte das US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners und dem Unternehmer Bernd Beetz will die insolvente Warenhauskette Galeria Kaufhof übernehmen.


    Ein Interview bzw weder das Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus noch ein Sprecher des Unternehmens wollten sich dazu auf Anfrage äußern. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.


    Gesamt 92 Filialen Deutschland davon 8 in in Berlin steht es noch nicht fest, wie viel davon übernommen werden. Unter anderen steht in Bericht wer Firma ist und damals ein Teil der Galeria Kaufhof übernommen hat.


    Quelle: RBB mit Audio Bericht

  • ^Und nun hat offenbar auch das KaDeWe endlich einen neuen Besitzer. Die Central Group soll das Haus bereits vorgestern für rund 1 Mia übernommen haben. Damit wäre ein finanzstarker, ambitionierter und teilweise wohl auch durchaus innovativer Investor am Steuer. Die Bild spekuliert neben einer Aufwertung auch über eine kulturelle Belebung.

    Quelle rbb24

    Quelle Bild

  • https://www.berliner-zeitung.d…in-brandenburg-li.2203731


    Anscheinend hat auch die Berliner Zeitung Arty Deco's Beitrag und Thesen über Tesla's Wert bzw. Irrelevanz für die Wirtschaft gelesen und hier einen ausführlichen Artikel geschrieben....


    Insgesamt sehr aufschluss- und umfangreich

    Manchmal muss ich mich aber über die Kritiker vom Tesla mich schon etwas wundern.

    Da kann man noch soviele Bäume neu pflanzen, dann wird trotzdem darauf hingewiesen, dass ein paar 80jährige Bäume, die ebenhalt auch gerodet wurden, unersetzlich seien und diese Rodung deshalb unzulässig gewesen sei.

    Ebenso wird der Anschlag auf den Strommast als Beweis angeführt, dass das Wek nicht hätte eröffnen dürfen, weil die erforderliche zweite unabhängige Steomversorgung aus einem anderen Netz erst 2025 fertig wird. Anstatt den langsamen Bau des nowendigen Umspannwerkes zu kritisieren und zuzugeben, dass der Schaden - trotz des Eintretens dieses kriminellen Anschlages - geringer ist als eine Eröffnung so lange zu blockieren, wird hier wieder nur stur auf den Standpunkt beharrt.

    Der ewige Streitpunkt Wasserverbrauch wird ebenso erläutert.

    Dazu Beispiele, was Tesla bewirkt hat in Bezug auf andere Ansiedlungen.

    Und am Schluss kommt noch: Also in der Lausitz hätte Tesla noch mehr gebracht, da würde es mehr Arbeitslose geben und dort wäre die Ansiedlung sinnvoller gewesen.

    Es ist immer wieder faszinierend in welcher Welt manche leben.

    Tesla hat Europaweit Dutzende Standorte evaluiert und warum auch immer Grünheide ausgesucht. Was für ein Unternehmen wichtig ist, scheinen manche Kritiker als völlig irrelevant anzusehen, als ob diese dankbar sein müssten überhaupt ihre Fabrik bauen und ihre Milliarden investieren zu dürfen.

    Einerseits diese Anspruchshaltung mit dieser fucking attitude of entitlement - sorry - und gleichzeitig zu klagen, dass der Osten angeblich so benachteiligt wird, das ist schon ziemlich einmalig auf der Welt.

    Immerhin ein Alleinstellungsmerkmal im weltweiten Buhlen um Investitionen.

  • ^

    Der Artikel befindet sich leider hinter einer Bezahlschranke.


    Frei verfügbar ist jedoch der Artikel zu den neuen Öffnungszeiten zweier Museen auf der Museumsinsel:


    Neue Öffnungszeiten


    Jaaa, es ist wieder Gemecker, aber durchaus berechtigt, finde ich.

    Am Kultur Forum wird ein neues 500 Millionen Euro Plus Museum errichtet (mit voraussehbar millionenteuren jährlichen Unterhaltungskosten) und Zwei Museen der Museumsinsel haben an Zwei Tagen in der Woche geschlossen, weil das Geld für Personalkosten nicht reicht ??


    Und das ausgerechnet im Frühjahr/Sommer wenn die Zahl der Touristen und möglichen Besucher steigt!


    Wie kann das sein?

  • Tesla plant ca. 300-400 Entlassungen, will aber perspektivisch weiter wachsen

    Anders als in vielen Medien geschrieben, werden also keine 3.000 Menschen ihren Job verlieren, sondern deutlich weniger. Es soll sich zudem laut Unternehmen um eine vorübergehende konjunkturelle Anpassung handeln, die künftig auch wieder in die andere Richtung korrigiert werden könnte. Was die neuen Kräfteverhältnisse auf dem BEV-Markt angeht, darf man da womöglich etwas skeptisch sein. Wobei das Model Y im Jahr 2023 bereits kurz nach dem Anlauf direkt mal auf Platz 3 der meistgebauten Autos Deutschlands gelandet ist: Platz 1: VW Tiguan (225.000), Platz 2: VW Golf (215.000), Platz 3: Tesla Model Y (195.000). Bei den Neuzulassungen landete das Model Y auf Rang 7 (knapp 46.000 Autos), was bestenfalls für eine hohe Exportquote oder schlechtestenfalls für eine Überproduktion spricht (wobei das Model Y ja mit 1,23 Mio das meistverkaufte Auto der Welt war, allerdings auch in den USA und China produziert wird). Ansonsten sollen in Grünheide ggf. ja auch noch andere Modelle produziert werden. Der Ausbau des Werkes und der Jobs wird also in der einen oder anderen Weise sehr wahrscheinlich eintreten.


    Proteste und Anschläge gegen Tesla, Amazon und Co

    Zugleich ist in den letzten Jahren eine starke Radikalität im Kampf gegen Investoren zu erkennen. Neben dem Brandanschlag auf Teslas Stromversorgung, der auch tausende Menschen sowie u.a. ein Krankenhaus und ein Pflegeheim vom Strom trennte, gab es auch Anschläge auf ein Betonwerk sowie einen Brandanschlag auf 16 "Amazon-"Transporter, der allerdings allenfalls den Spediteur in den Ruin treiben könnte und Amazon nicht direkt tangiert. Auch beim Amazon-Tower inkl. Kunstwerk gibt es regelmäßig Vandalismus und es wurde zumindest zu einem Brandanschlag aufgerufen. Ebenso wurde zu einem erneuten Widerstand gegen Tesla aufgerufen. Wirtschaftsförderer raten Unternehmen inzwischen teilweise, größere Investitionen lieber in Marzahn oder Spandau durchzuführen und Kreuzberg zu meiden (die Transporter standen jedoch in Nordberlin - die Polizei merkte nur trocken an, dass man sie nicht so dicht zusammen parken und u.a. durch hohe Zäune, bessere Beleuchtung etc absichern hätte sollen). Auch wenn es in anderen Städten teilweise ähnliche Probleme gebe, sei es aber durchaus möglich, dass einige Investoren Berlin inzwischen eher ganz meiden. Das habe zwar niemand offiziell so begründet, die Stimmung in der Stadt sei aber inzwischen Thema in Ansiedlungsgesprächen.

    Quelle: Morgenpost Print (online hinter Paywall)


    Caritas vergrößert Berliner Standort und verlagert Jobs aus Freiburg

    Zumindest diese Expansion wird ja hoffentlich niemanden agitieren, d.h. natürlich bis auf die Freiburger Regionalpolitik. Die Caritas diskutiert seit rund 20 Jahren verschiedene Szenarien inklusive Komplettumzug. Nun wurde beschlossen, die Freiburger Zentrale in eine Geschäftsstelle umzubauen und einen großen Teil der über 380 Mitarbeiter bis 2030 nach und nach in Berlin anzusiedeln, wo aktuell nur 50 Menschen arbeiten. Künftig sollen in Berlin dann mindestens so viele Mitarbeiter sein wie in Freiburg, vermutlich gut 200. Der Freiburger Standort soll aber noch mindestens 10 Jahre bestehen bleiben. Man werde auch keine Mitarbeiter kündigen, sondern frei werdende Stellen in Berlin ausschreiben und befristete Verträge ggf. nicht verlängern. Was mit den kleineren Standorten in Köln und Brüssel geschehen soll, wurde bisher nicht thematisiert. Andere Wohlfahrtsverbände wie die Diakonie oder das Deutsche Rote Kreuz sind bereits vor Jahren nach Berlin umgezogen.

    swr.de


    Rolls Royce investiert in Dahlewitz

    Aktuell arbeiten am Deutschen Hauptsitz in Dahlewitz bei Berlin rund 2.500 Mitarbeiter an der Entwicklung und Montage von Flugzeugtriebwerken. Nun soll u.a. die Testkapazität für Triebwerktests ausgebaut werden, um noch mehr Dienstleistungen an diesem Standort anbieten zu können. Ab 2026 will man zudem neue Triebwerke fertigen, übrigens offenbar zeitgleich zum Umstieg von 37- auf 35-Stunden-Woche (bei gleichem Gehalt). Der Arbeitskräftebedarf wird also tendenziell eher nicht so schnell abnehmen.

    airliners.de

    rolls-royce.com


    Neue Verkehrssenatorin eher Upgrade als Notlösung?

    Dem Vernehmen nach war Ute Bonde schon immer die absolute Wunschlösung von Kai Wegner und somit auch Teil seines Schattenkabinetts. Kurz vor dem Wahlerfolg hatte sie dann aber schon die Stelle als VBB-Chefin angetreten. Mit Manja Schreiner waren Wegner aber auch die regionale Wirtschaft dennoch sehr zufrieden. Die neu berufene Frau dagegen erntet daneben auch bei der SPD - sowie auffälligerweise mal wieder auch bei den Grünen - sehr viel Wertschätzung. Sie gilt als sehr kompetente und erfahrene Verkehrsexpertin aber auch Politikerin. Spannend finde ich u.a., dass sie nicht nur sehr lange bei der BVG beschäftigt war, sondern eben zuletzt auch beim VBB. Vielleicht hilft das ja auch bei der stärkeren ÖPNV-Vernetzung von Berlin und Brandenburg weiter.

    tagesspiegel.de

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Absätze getrennt

  • https://www.spiegel.de/wirtsch…12-4de2-94c4-da42a16d70f5

    Vor allem in Berlin scheinen in den letzten Jahren enorm viele Hightech-Jobs entstanden zu sein. Die Studie vergleicht 5 deutsche Metropolregionen

    • Berlin-Brandenburg
    • Hamburg und Umgebung
    • München (inklusive kleinerer Städte wie Augsburg, Landshut, Rosenheim oder Bad Tölz)
    • das Ruhrgebiet
    • und das Rheinland, das sich von Bonn über Köln, Düsseldorf und Wuppertal bis nach Aachen und Mönchengladbach zieht.

    Ein paar Zitate:

    So ist etwa die Stellenzahl der Softwareentwickler und Programmierer in Berlin-Brandenburg seit 2018 um gut 60 Prozent gestiegen, in der Region München um etwa 43 Prozent. Die Zahl der Informatik-Arbeitsplätze ist im selben Zeitraum in Berlin-Brandenburg um gut 35 Prozent gewachsen, im Ruhrgebiet um knapp 28 Prozent.


    Zum Vergleich: Insgesamt ist die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im selben Zeitraum in Berlin-Brandenburg um gut neun Prozent gestiegen, in München, dem Ruhrgebiet und dem Rheinland um etwa sechs Prozent.

  • Amazon Web Services investiert 7,8 Milliarden in Brandenburger Cloud-Region

    Nach Google will nun also auch Amazon eine eigene Cloud Region in Brandenburg aufbauen und investiert dabei sogar ein Mehrfaches des Konkurrenten in die entsprechenden Rechenzentren. Insgesamt sollen so ab 2025 sowie bis 2040 knapp 8 Milliarden Euro investiert und 2.400 neue Jobs geschaffen werden. Die genauen Standorte sind noch vertraulich, Brandenburg als Ganzes dürfte aber erneut massiv von so einer Investition profitieren. Zudem hilft es dem Standort natürlich auch generell, eigene Clouddaten-Anbieter ohne direkte Anbindung an die USA oder Asien zu haben. Das ist für die Digitalisierung der Region zwingend erforderlich.

    Quelle rbb24


    Grünheide stimmt für Teslas veränderten Bebauungsplan - Bahn frei für Güterbahnhof und Logistikflächen

    Die Politik lässt sich also weiter nicht beirren und unterstützt die Expansion des Tesla-Standortes. So dürften ja vor allem die Straßen entlastet werden, da mehr Logistik vor Ort konzentriert wird und zudem der Gütertransport auf die Schiene verlagert wird. Für die gefällten (ökologisch nahezu wertlosen) Plantagen werden zudem als Ersatz größere Flächen Mischwälder entstehen. Eigentlich auch für Umweltschützer ein Nobrainer (und auch die Grünen unterstützen auf allen Ebenen die Pläne). Zumal der Ausbau der Werksflächen unabhängig davon ist und mW ohnehin nicht mehr zu verhindern wäre.

    Protestiert wird natürlich trotzdem weiter. Aber nichts anderes war zu erwarten.

    Quelle rbb24

  • Die mir bisher nicht näher bekannte aber scheinbar recht seriöse Plattform Media Insider berichtet (leider hinter einer PayWall) über einen sich abzeichnenden Wegzug von Auto Bild und Computer Bild aus Hamburg. Es wird im Teaser zwar nicht explizit gesagt, dass es nach Berlin gehen wird. Aber es heißt, 17 Jahre nach dem (meiner Erinnerung nach damals in 2007 recht spektakulären) Umzug von Bild nach Berlin werde nun auch der Standortwechsel von Auto Bild und Computer Bild konkret. Und bekanntlich konzentriert sich Springer inkl. Bild generell immer stärker in Berlin. 2018 war zuletzt die Sport Bild hierher umgezogen.


    Ich bin etwas überrascht, dass bisher keine sonstigen Medien darüber berichten. Aber es lohnt sich bestimmt, das im Auge zu behalten.

  • Region Berlin-Brandenburg erlebt Boom bei Rechenzentren - zweite deutsche "Mega-Cloud-Region"

    Schon vor den Amazon-Plänen berichteten verschiedene Quellen über einen regelrechten Boom beim Bau neuer Rechenzentren in der Region, die sich somit eindeutig zu einem zweiten international relevanten Internetknoten neben der Region um Frankfurt entwickle. Ehrlich gesagt hatte ich die tatsächliche Tragweite lange nicht entsprechend wahrgenommen: Immer mal wieder hier und dort Meldungen von 8- bis 9-stelligen Investitionen in Rechenzentren in und um Berlin. Das fühlte sich zunächst eher etwas an wie eine Ergänzung der neuen Logistikzentren im Berliner Umland: Nötige Infrastruktur eben. Dann kam letztes Jahr die Meldung, dass Google (eigentlich untypisch) eine zweite deutsche Cloud-Region für Berlin-Brandenburg plane (zudem wolle man Rechenleistung aus anderen Rechenzentern der Region dazu mieten). Noch im selben Jahr dann die Meldung, dass das britische Unternehmen Virtus ein gewaltiges 300 MW Rechenzentrum nur 12 km entfernt von Berlin entwickelt. Eigentlich die viel größere Sensation, zumal Google selbst zunächst neunstellig investiert, Virtus dagegen direkt mal 3 Milliarden. Und ebenfalls noch 2023 kündigte die niederländische Caem-Gruppe an, 1 Milliarde für ein 100 MW Rechenzentrum in Lichtenberg zu investieren. Dieses Jahr kam vor Amazon auch schon die Ankündigung vom japanischen Konzern NTT Data, dicht bei Berlin knapp 100 MW Kapazität zu schaffen. Um das mal ins Verhältnis zu setzen: Bislang hatte Berlin-Brandenburg als zweitgrößte deutsche und sechstgrößte europäische Data-Region eine Gesamtkapazität von 99 Megawatt. Und zum Vergleich: 1) London: 949 MW, 2) Frankfurt: 724 Megawatt (die alleine in 2024 noch auf rund 930 MW anwachsen werden, man wird mittelfristig wohl auch London überholen), 3) Amsterdam: 500 MW, 4) Paris: 379 MW und 5) Dublin: 232 MW. Diese 99 MW bedeuteten bereits eine Verdreifachung innerhalb nur weniger Jahre (2017 bis 2023).


    Schon vor Amazon war somit absehbar, dass Berlin bis 2027 auf eine IT-Last von bis zu 700 MW kommen könnte, was recht nahe bei dem aktuellen Frankfurter Wert läge (übrigens: NRW wird durch die Microsoft-Investitionen wohl auch auf 200 bis 400 MW kommen, also ebenfalls ein Mehrfaches des aktuellen Berliner Wertes). Wenn Amazon nun noch 8 Milliarden in weitere Rechenzentren investiert und das Verhältnis ähnlich wie bei Virtus und Caem ausfällt, deutet alleine das eine zusätzliche Kapazitätserhöhung von bis zu 800 MW an (wenngleich bis 2040)! Eigentlich fast schon unglaublich.


    Die nahe liegenden Fragen:

    1) Wie konnte es zu so einer explosiven Dynamik kommen...?

    2) ...und welche Folgen hat das eigentlich für die Region?


    Während Frankfurt von seiner zentralen Lage inkl. Großflughafen, wichtigen Finanzinstituten und dem bereits bestehenden IT-Ökosystem inkl. einem der größten und leistungsstärksten Internetknoten der Welt (DE-CIX) profitiert, gibt es auch starke Gründe für die Hauptstadtregion: IT-affine Wirtschaft, Verwaltungen, viel grüne Energie, wachsender internationaler Flughafen, wachsender Internetknoten BCIX sowie günstigere Flächenpreise. Man hat also eine gute Kombination aus explodierender Nachfrage, vernünftigen Preisen und grünem Image. Die neu entstehenden Rechenzentren beziehen meist fast ausschließlich grünen Strom wie überschüssige Windenergie, die sonst teilweise gar nicht produziert werden würde, kühlen teilweise weniger als alte Anlagen und dies z.T. nur mit Luft und leiten zudem entstehende Abwärme zurück ins Wärmenetz. Dennoch ist mE zu erwarten, dass es aufgrund von Rodungen sowie Flächen- und Wasserverbrauch auch hier zu Widerstand kommen wird. Anders als bei Tesla werden trotz der immensen Investitionen auch relativ wenige Jobs entstehen.


    Dennoch hat Deutschland aufgrund der strengen Gesetze und der eigenen Bedürfnisse der Unternehmen und Verwaltungen sowie insgesamt steigendem Bedarf am Rechenleistung (darunter zählt neben den bereits genannten Sektoren u.a. auch die zunehmend datenintensivere und schutzbedürftige Forschung) und benötigt hierfür dringend eigene Daten-Infrastruktur in hohen Kapazitäten. Die Entwicklung eines solchen Ökosystems wird die Region zudem attraktiver für weitere Ansiedlungen machen. Es scheint jedenfalls einen gewissen Dreiklang zwischen Fernverkehr, Datenverkehr und Unternehmenswachstum zu geben. Ich denke also, dass man berechtigt auch von positiven Effekten für den BER ausgehen darf.

    Amazon selbst geht davon aus, dass man einen "Multiplikatoreffekt für Cloud-Computing in Europa" auslösen, den Aufbau grüner Energie-Infrastruktur beschleunigen, die Zahl von Cloud- und Digitalfachkräften erhöhen und alleine bis 2040 über 17 Milliarden zum Deutschen BIP hinzufügen sowie neben den angekündigten 1.200 selbst geschaffenen Stellen direkt für weitere 2.800 Vollzeit-Jobs in der Region sorgen werde.

    Zudem wird Deutschland insgesamt wohl weniger stark vom Frankfurter Raum abhängig sein. Beim Frankfurter DE-CIX wurden im Datenverkehr zuletzt globale Spitzenwerte von bis zu über 17 Tbit pro Sekunde erreicht, während der Berliner BCIX als bisher mit Abstand zweitgrößter Internetknoten "nur" auf bis zu rund 1,3 Tbit/s kam (also nicht einmal ein Zehntel). Berlin-Brandenburg aber auch NRW werden künftig einen deutlich größeren Anteil am Stillen des stetig wachsenden Datenhungers tragen können.


    Die wichtigsten Quellen in der Übersicht (teils bereits weiter oben verlinkt):

    immobilenmanager über den gesamtdeutschen Boom inkl. Hessen und NRW

    datacenter-insider über den Boom in der Hauptstadtregion

    MAZ zur Google-Ansiedlung

    datacenter-insider zur Virtus-Investition

    rbb24 zu CAEM

    datacenter-insider zur NTT Data-Investition

    Handelsblatt zu den Amazon-Investitionen

    Amazon über einen Newsroom

    4 Mal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Quellen ergänzt, Tippfehler korrigiert

  • ^^Knapp einen Monat später ist es nun offiziell: Springer holt auch die Redaktionen und Verlagsbereiche von Auto Bild und Computer Bild zum 1.1.2025 nach Berlin. Sie sollen gemeinsam das neue Kompetenzzentrum "Tech & Mobility" bilden. Eine ähnliche Struktur wurde wohl auch schon für die Sport-Bild geschaffen.


    Betroffen sind rund 150 Hamburger Mitarbeiter. Durch einen geplanten Abbau von Doppelstrukturen soll es voraussichtlich aber auch Personalabbau in "geringfügigem" Ausmaß geben. Es werden also offenbar nicht ganz 150 Jobs nach Berlin verlagert.

  • Update 1: Amazon investiert noch viel mehr in Deutschland und auch nochmals etwas zusätzlich in die Hauptstadtregion

    Nur rund 1 Monat nach der mE wirklich überraschenden Investitionsmeldung von 7,8 Milliarden in Brandenburg haut der Megakonzern nun gleich nochmal weitere 10 Milliarden raus, die sich auf verschiedene Standorte verteilen werden. Neben 8,8 Mia für weitere Rechenzentren (diesmal in Rhein-Main) werden auch 1,2 Milliarden für gemischte Projekte an diversen Standorten ausgegeben (u.a. 3 Logistikstandorte). Profitieren sollen auch die Zentralen in München und Berlin (hier gibt es noch keine konkreten Details, es ist aber sogar von "2 neue[n] Zentralen" die Rede) sowie das Berliner Forschungs- und Entwicklungszentrum. Bei Letzterem soll es sich um eine "Erweiterung von Labs Zur Entwicklung und Verbesserung von KI- und Robotik-Technologien gehen. Wie viele Gelder nun zusätzlich zu den 7,8 Mia in die Region fließen und wie viele Arbeitsplätze dort direkt entstehen, wird man hoffentlich bald erfahren. Da sich die 1,2 Milliarden ja recht breit verteilen, würde ich von einem eher niedrigen neunstelligen Betrag für Berlin ausgehen, sodass man insgesamt auf rund 8 Mia kommen könnte (kann sonst aber natürlich auch ein mittlerer bis höherer achtstelliger Betrag sein.

    Hier die PM von Amazon


    Update 2: Gerüchteweise werden nur gut 110 von 145 Bild-Jobs in Berlin ankommen

    Die Hamburger MoPo berichtet nun weitere kolportierte Details. Demnach sollen durch den Umzug rund 41 Jobs wegfallen, davon 26 von 129 Redaktionsjobs sowie 5 von 16 Jobs "im Verlag". Neben Synergie-Effekten sollen auch einzelne Teil-Magazine abgestoßen oder eingestellt werden. Ganz so geringfügig wäre der Abbau demnach aber nicht. Insgesamt wären so rund 20% der Jobs vom Abbau betroffen. Zudem wollen laut Artikel auch längst nicht alle der verbleibenden Mitarbeiter nach Berlin umziehen. Im Detail wird man das ja dann alles noch sehen. In ca. einem halben Jahr wird es ja bereits losgehen und bis Herbst 2025 soll der Umzug abgeschlossen sein.

  • Rund 5 Milliarden Euro fließen in den Siemensstadt Campus

    Und noch ein erfreuliches Update: Die geplanten Investitionen in Siemensstadt haben sich seit der ersten Zahl vervielfacht. Siemens selbst investiert nun direkt 750 Mio - oder 150 Mio zusätzlich - in das Projekt. Und daneben gab es ja noch eine zusätzliche Investition von 60 Mio in ein Nebenareal, also insgesamt über 800 Mio. Dazu sollen andere Partner rund 3,75 weitere Milliarden investieren, wozu aber auch die geplanten Wohnungen, die Schule usw. zählen. Und nicht zu vergessen: Für die Aufwertung der Infrastruktur mit Schwerpunkt auf die Reaktivierung der Siemensbahn werden nochmals 500 Mio investiert. Insgesamt entstehe so auf 76 Hektar sowie für rund 5 Milliarden Euro eine leistungsfähige neue (Klein-)Stadt in der Stadt, wo 35.000 Menschen leben und arbeiten können. Laut Handelsblatt handelt es sich um eins der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, das auch leicht hätte in Singapur entstehen können. Ganz im Sinne der Berliner Mischung solle keine reine Schlaf- oder Arbeiterstadt entstehen, sondern ein integriertes Quartier mit Wohnraum sowie allen Teilen der Wertschöpfungskette von Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion.


    Ein spannender Clou: Siemens wird für Siemensstadt Square eine eigene Technologie erstmals erproben, mit der sämtliche Elemente zunächst digital erstehen und dann nach entsprechender Analyse real umgesetzt werden. Zudem entsteht Europas größte Abwässerwärmetauschanlage aber es wird auch viele Solarpanele geben. Außerdem soll der Energieverbrauch durch Effizienzgewinne zudem sogar niedriger sein als vor dem Projektstart und den vielen Neubauten. Am Ende soll der Verbrauch 47 statt 55 Gigawatt betragen und alleine durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Auch das Schwammstadt-Konzept soll hier zudem Anwendung finden, unter anderem durch Flächenentsiegelungen.

    rbb24

    Focus


    Fazit: Insgesamt ein tolles Projekt und mE auch ein ganz wichtiges Signal für die Stadt. Spannend finde ich auch, dass inzwischen viele tolle Impulse vom "Stadtrand" kommen: Siemens in Spandau. Estrel und Co in Neukölln. Dazu das Boomgebiet in Adlershof. Das relativiert das ganze Theater, was in Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg gefühlt um jedes kleine Projekt und jeden bösen Investor veranstaltet wird ganz enorm.

  • Mal wieder eine Runde Gemischtes


    Zensus 2022: Weniger Einwohner = weniger Geld = noch mehr Spardruck

    Wie schon beim Zensus 2011 ist Berlin nach der Zählung statistisch geschrumpft. Während die Bevölkerung damals sogar um 5 Prozent korrigiert wurde, waren es diesmal immerhin noch 3,5 Prozent. Anders ausgedrückt: Statt der seit dem letzten Zensus aus Geburten; Sterbefällen sowie Zu- und Wegzügen ermittelten 3,73 Mio lebten zuletzt offenbar nur rund 3,6 Mio Menschen in der Hauptstadt. Die Deutsche Gesamtbevölkerung geht lediglich um 1,6 Prozent zurück. Andere Großstädte wie Köln (-5,9%) haben aber ähnlich starke oder teils noch stärkere Korrekturen zu verbuchen.

    Allerdings handelt es sich hier nicht nur um eine Korrektur der Statistik. Es wird auch jährlich rund eine halbe Milliarde Euro weniger Geld aus dem Steuerverteilungssystem geben. Zudem müssen voraussichtlich Gelder für 2022 und 2023 zurück gezahlt werden. Dazu hatte die letzte Steuerschätzung ohnehin schon Mindereinnahmen von ca. 174 Mio gegenüber früheren Schätzungen ergeben. Auch wenn der Senat wohl Rücklagen für so einen Fall gesammelt hatte, werden diese die Lücken nicht abdecken können. Kurz gesagt muss Berlin nun also noch konsequenter sparen, als es zuletzt ohnehin schon vereinbart wurde. Ich vermute, dass wird sozialen und politischen Sprengstoff mit sich bringen und die traditionell Ausgaben- und Schulden-affineren linken Parteien könnten durch entsprechende Versprechen von der Lage profitieren.

    tagesspiegel.de zum 1.

    tagesspiegel.de zum 2.


    Siemens Energy nimmt neue Fabrik für Vakuum-Schaltanlagen in Betrieb - wohl bald wieder über 2.000 Mitarbeiter in Schaltwerk

    Nur rund ein halbes Jahr nach dem Produktionsstart von Elektrolyse-Apparaten hat Siemens Energy nach einer Investition von 60 Millionen Euro eine völlig neue Produktionsanlage für umweltfreundliche Schaltanlagen für die Stromübertragung eröffnet. Statt dem extrem umweltschädlichen Schwefelhexaflourid und weiteren treibhausaktiven flourierten Gasen kommen nun gereinigte Luft und auch Vakuum zum Einsatz. Da diese Schaltanlagen überall in der Stromübertragung benötigt werden (u.a. auch in jedem Windrad und in jedem Umspannwerk) und die EU klimaschädliche Gase perspektivisch verbieten wird, ist ein hoher Absatz praktisch garantiert. Auch das zuvor zeitweise kriselnde Schaltwerk profitiert massiv von dem neuen Produkt. Trotz hoher Automatisierung sollen aktuell 1.850 Mitarbeiter um rund 200 oder über 10% anwachsen und somit dann wieder die 2.000er Marke überschreiten.

    Ein interessanter Zufall: Gerade erst hatte Siemens Energy einen 1,4 Milliardenauftrag aus Saudi Arabien für Gasturbinen bekannt gegeben. Nach wie vor kommen die meisten Umsätze aus dem klassischen Geschäft, während Windräder aktuell Defizite erwirtschaften und dann wohl erst wieder ab 2026 Gewinne bringen. Ähnlich wie in der Autoindustrie sollen so lange die traditionellen Produkte die Neuentwicklungen teils quer subventionieren. Die neuen Schaltanlagen sollen sich jedoch schon bald rechnen, wobei auch hier vorerst parallel noch der klimaschädliche Vorgänger weiter produziert und vermarktet wird: Ebenso wie auch die großen Gasturbinen übrigens ebenfalls in Berlin. Insgesamt verfügt Siemens Energy nach eigenen Angaben über 4 Produktionsstandorte in der Hauptstadt, die aktuell allesamt starke Nachfrage auf den Märkten erleben. Man wachse daher in allen Bereichen.

    Quellen: rbb24 + Morgenpost vom 27.6.24 (hinter Paywall)


    BVG kooperiert mit HVV (Hamburger Verkehrsverbund) - Moia künftig auch mit autonomen Testfahrzeugen in Berlin

    Kurzer Flashback: Neben der Softwaretochter Cariad setzte VW auch bei der Mobilitätstochter Moia auf den als besonders innovativ geltenden Standort Berlin. Bei Moia hat man 2016 sogar den Hauptsitz an der Spree eröffnet und wollte dann nicht nur in der Hauptstadt entwickeln, sondern auch vor Ort erproben. Kurz darauf dann aber ein trockener Bürokratenwitz ohne Pointe (zumindest aus Berliner Sicht): Die Stadt nahm Moia gerne, verweigerte dann aber die Zulassung für die Erprobung von autonomem Fahren (obwohl zunächst ja ohnehin immer ein Fahrer mit dabei ist). Ein trauriges Déjà-vu, da die BVG einst auch fertig brachte, federführend die Entwicklung autonom fahrender U-Bahnen zu entwickeln - und das Projekt dann trotz erfolgreicher Umsetzung komplett einzustampfen, das anderswo in Deutschland später dann aber Realität geworden ist. Auch bei Moia entschied man sich dann zunächst für einen anderen Standort, der begeistert den Teppich ausrollte: Hamburg. Seit 2019 kooperiert man dort nun schon zunehmend erfolgreich. Die Hamburger verfolgen auch schon etwas länger konkrete Pläne für die Automatisierung von Bahnen.

    Nun haben Berliner Senat und BVG offenbar umgelernt und gleich zweifach ein Memorandum of Understanding unterschrieben: eins mit dem Hamburger Verkehrsverbund HVV und ein weiteres mit Moia! Mit den Hamburger Kollegen wird eine breit angelegte Kooperation "in sämtlichen Themen des öffentlichen Nahverkehrs" angestrebt, darunter neben autonomem Fahren auch Softwareentwicklung, Prozess der Fahrzeugbeschaffung, Design von Haltestellen u.ä.m. Diese Kooperation verdanken wir primär dem Umstand, dass der neue BVG-Chef direkt davor noch die Hamburger Hochbahn AG geführt hatte. Geholfen hat sicher aber auch, dass die neue Verkehrssenatorin davor schon beim VBB über den Berliner Tellerrand schauen musste. Sie will zudem offenbar auch die Zusammenarbeit mit dem VBB optimieren und auch mit in die neue Kooperation einbinden. Ich denke, man darf sich hier über eine zukunftsfähige Weichenstellung freuen.

    Und es ist mehr als überfällig, dass Berlin nicht nur neue Pläne für autonome Bahnen ankündigt, sondern parallel nun auch endlich mit der hier vor fast 10 Jahren angesiedelten Firma Moia kooperiert, die durch Kleinbusse auf Basis von Crafter und ID.Buzz noch flexiblere Lösungen anbieten kann, die wichtige Lücken im Netz schließen.

    Quelle Tagesspiegel

    Quelle Sueddeutsche Zeitung

    Quelle electrive.net


    Neue Nachfolgezentrale für Unternehmensübergaben gestartet

    Auch bei anderen Themen haben verschiedene Regionen identische Probleme, so auch beim Thema passende Nachfolger für vakante Stelle im Management zu finden. Zahlreiche Firmen haben hier zu kämpfen und auch gut laufende Betriebe stehen so teilweise unnötig vor dem Ende. So tun sich wohl rund 40 Prozent der Unternehmen mit scheidenden Chefs wirklich schwer mit einer Nachfolgeregelung. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es schon eine Weile eine Art "Matching-Agentur", die zwischen suchenden Firmen und potentiellen Kandidaten vermittelt. Eine ähnliche Nachfolgebörse wird nun auch in Berlin umgesetzt und ab August mit zunächst 3 Mitarbeitern starten.

    Quelle Tagesspiegel

    Quelle Sueddeutsche Zeitung

    Quelle rbb24

  • Mobile.de und Kleinanzeigen ziehen von Kleinmachnow nach Charlottenburg


    Mobile.de und Kleinanzeigen (beides Ebay-Ableger) verlegen Ihren Hauptsitz von Kleinmachnow nach

    Charlottenburg. Sie ziehen vom Europarc Dreilinden zum Lietzensee.


    Für Kleinmachnow fallen damit die Hälfte der jährlichen Gewerbesteuereinnahmen (ca. 27 Millionen Euro) weg.


    Pierre Du Bois (Sprecher der beiden Unternehmen) sagte, der neue Standort sei zentraler und besser zu erreichen.

    Es fiel den Unternehmen schwer, Mitarbeiter für Kleinmachnow zu gewinnen, viele wussten gar nicht wo das liegt.

    Beide Unternehmen beschäftigen in der Region ca. 1.000 Mitarbeiter.


    Quellen:

    https://www.rbb24.de/wirtschaf…w-potsdam-mittelmark.html

    https://www.tagesspiegel.de/eb…steuern-weg-11958212.html


    Tesla Erweiterung genehmigt


    Tesla darf die Produktion in Grünheide auf dem bestehenden Werksgelände ausbauen.

    Ohne das Roden von Wald.

    Das Brandenburger Landesamt für Umwelt gab grünes Licht.

    Tesla will die Produktion von 500.000 Autos auf 1 Millionen Autos im Jahr verdoppeln.

    Geplant ist der Bau einer neuen großen Werkshalle und Änderungen an der bestehenden Anlage.


    Quellen:

    https://www.morgenpost.de/berl…-gruenheide-ausbauen.html

    https://www.zeit.de/wirtschaft…e-ausbau-landesamt-umwelt

  • Wo am Lietzensee, an dem ich einige Jahre gewohnt habe, befinden sich denn Büroräumlichkeiten in der Größenordnung?

  • Der Umzug der beiden Anzeigenportale ist mE auch mal wieder eine Quittung für den nach wie vor zu zögerlichen Ausbau der Infrastruktur von und nach Berlin. Ich hoffe, dass man solche Signale auch in Brandenburg wahrnimmt. Denn wenn da mal ein Umdenken einsetzt und entschlossener geplant sowie investiert wird, könnte das Bundesland künftig noch viel stärker boomen und nach und nach auch etwas entlegenere Gebiete aufblühen lassen. In meinen Augen hätte man schon längst die Flucht nach vorn antreten sollen. Das hätte vielleicht umgekehrt auch die Wohnungsnot in Berlin gelindert.


    Für Berlin ist das hingegen eine verhältnismäßig große Ansiedlung. Ein (kleinerer) Teil der Jobs war wohl ohnehin schon in die Hauptstadt abgewandert. Aber bei rund 1.000 Mitarbeitern wird es wohl dennoch im höheren dreistelligen Bereich liegen. Am alten Standort hatten sich viele davon jedoch schon ans Homeoffice or remote working gewohnt. Daher standen wohl schon länger mehrere Etagen leer. Wenn man in Berlin trotzdem so eine große Immobilie mietet, sollen es wohl wieder etwas mehr Bürotage werden. Und offenbar will man hier auch wachsen (ein Argument war ja, dass man hier leichter neue Angestellte findet).