Berlinier Frau Jarasch galt zumindest mW stets eher als Realo, was an sich natürlich nicht verkehrt wäre. Sie wurde u.a. mal von der eigenen Partei gegrillt, weil sie als Kind als Berufswunsch gerne Indianer-Häuptling gewesen wäre und das auch genau so formuliert hat. Sie hat sich in dem Moment überhaupt nichts dabei gedacht und sich anschließend für die diskriminierende Begriffswahl "Indianer" entschuldigen müssen. Ähnlich wie Frau Pop wirkt sie an sich recht nahbar und normal, wird ihr Fähnlein letztlich aber ein gutes Stück weit mit dem (Partei-)Wind hängen und wehen lassen, auch wenn sie selbst evtl. gar nicht immer so dogmatisch denkt.
Weil es vorher zur Sprache kam: Auf mich wirkten ihre Sondierungsansätze überhaupt nicht verzweifelt, sondern eher pro-aktiv und sehr selbstbewusst. Während Frau Giffey noch zögert (und vielleicht auch hadert), liegen für Frau Jarasch offenbar schon alle Tatsachen auf dem Tisch und dann will sie auch nicht lange lamentieren und diskutieren. Das kann geschickt sein. Wenn sie es aber übertreibt, kann es die SPD evtl. doch noch in die Arme von CDU und FDP treiben. Denn Frau Giffey wird sich die Butter nicht gerne vom Brot nehmen lassen...