Hobbyist: Danke für diese Daten. Gekonnt bzw. absichtlich verschwiegen/ verschleiert habe ich persönlich aber gar nichts und finde auch nicht dass der zitierte Artikel es übermäßig tut. Nur will ich mich nicht bei jeder Meldung wiederholen und immer wieder solche Bezüge herstellen, da es auf die Dauer müßig wäre und die Situation allen in etwa bekannt sein sollte (vgl. meine früheren Beiträge zum Thema). "Deine" Daten sind aber doch sehr interessant. Das absolute Bruttoinlandsprodukt liegt damit bereits an 7. Stelle der Bundesländer und beim BIP pro Kopf liegt man immerhin an 8. Stelle und nicht soo weit unterm Bundesschnitt. Ich hatte es angesichts der hohen Arbeitslosigkeit noch deutlich(!) schlimmer befürchtet. So gesehen ist ein relativ stärkeres Wachstum nur ein Anzeichen für eine weitere Annäherung, wie sie seit Jahren mehr oder weniger beständig statt findet. Auch sind 1,8% Wachstum in Krisenzeiten mE völlig in Ordnung, ja sogar äußerst erfreulich. Ich freue mich hingegen nicht an der Abschwächung bei den anderen Bundesländern. Lieber wären mir überall dicke Wachstumskurven, zumal für mich der absolute Wohlstand in Berlin überhaupt mehr zählt als der relative im Vergleich zu anderen Ländern...
Wirtschaft, Politik, Forschung, Gesellschaft
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Die neuen Touri Zahlen sind da, es gibt wohl einen neuen Rekord. Erstmals wird es in Berlin im August 2012 mehr als 2,5 Mio. Übernachtungen in einem Monat geben.
Jahresdaten bis 2011
Monatsdaten bis Juli 2012
Quelle: destatis
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Hobbyist: Die von jan85 zitierten Zahlen stammen ursprünglich aus einer Pressemitteilung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg (http://www.Statistik-Berlin-Brandenburg.de). In dieser Pressemitteilung geht es vorrangig um die Wirtschaftsleistung bzw. ihre Entwicklung im ersten Halbjahr in diesen beiden Ländern. Darüber hinaus wurden keine absoluten Werte veröffentlicht, die den von dir geforderten Vergleich ermöglichen würden. Im übrigen bei keiner Landes-Statistikbehörde. Diese Daten werden erst im März nächsten Jahres veröffentlicht. Um Vergleiche zwischen den Bundesländern geht es nicht vorrangig beim Amt für Statistik berli-Brandenburg Das erledigt in der Regel die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (http://www.vgrdl.de). Dass Berlin Aufholbedarf hat ist hinreichend bekannt und muss nicht gebetsmühlenartig wiederholt werden mit jeder Pressemitteilung. Dennoch darf man sich übers Wachstum freuen, auch wenn sich in anderen Ländern das Wachstum abschwächt. Auch das ist eine Leistung!
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Arbeitslosigkeit sinkt/ Hilfe für TU-EUREF-Campus
Ich werde mich diesmal bei der Präsentation der Statitik zur Arbeitslosigkeit weitgehend auf die Berliner Zahlen beschränken und weise zuvor in aller Deutlichkeit darauf hin, dass Berlin trotz einer überdurchschnittlichen Entwicklung weiter Schlusslicht bleibt und das absolute Niveau trotz der positiven Dynamik immer noch erschreckend hoch ist (wenn auch schon deutlich besser als in vergangenen Jahren):
Die Septemberzahlen sind erstaunlicherweise schon da und wie saisonal üblich sind diese besser als die des Vormonats: In Berlin ist die Arbeitslosenquote auf 11,8% gesunken (-0,4%, Vorjahr: -0,9%). Dahinter stehen 207.914 jobsuchende Menschen (-6882, Vorjahr: -12.558 ). Insgesamt sind in den letzten 12 Monaten sogar mehr als 40.000 Menschen zusätzlich mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung versorgt. Auch die Zahl offener Stellen ist leicht gestiegen. Gleichzeitig zeigt der Bundestrend, dass sich die Konjunkturdelle auch auf den Arbeitsmarkt niederschlägt. Inwiefern also für Berlin mit einer weiteren Erholung gerechnet werden darf, ist ungewiss. In Brandenburg sieht es übrigens sehr ähnlich aus (-0,3%).
Quellen mit weiteren Vergleichsdaten:
http://www.morgenpost.de/berli…-bleibt-Schlusslicht.html
http://www.stadtmorgen.de/wirt…te-118-prozent/36003.html
http://www.faz.net/aktuell/wir…den-schwung-11905661.html____________________________
Der EUREF-Campus der TU gehört zu den 10 Bewerbern (unter ca. 100), die eine Förderung für eine privat-öffentliche Bildungsinitiative erhalten. In den nächsten zwei Jahren gibt es 3,6 Mio Unterstützung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Eine Anschlussförderung ist noch möglich. Insgesamt werden in 12 Jahren ca. 200 Mio vergeben.
Quelle: http://www.morgenpost.de/bezir…dert-TU-Campus-Euref.html
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Wäre interessant zu wissen, inwiefern die Zugezogenen daran Anteil haben, also die Berliner Arbeitslosen evtl. von arbeitenden Neuberlinern in der Statistik "verdrängt" werden. -
Dazu kann ich nur sagen, dass auch die Jugendarbeitslosigkeit deutlich gesunken ist und dass die vielen gut ausgebildeten Fachkräfte in Berlin (verbunden mit einem vergleichsweise niedrigem Lohnniveau) immer wieder als Argument für die Stadt als Wirtschaftsstandort genannt werden. Gleichzeitig habe ich aber auch mal gehört, dass gerade viele der von auswärts neu angesiedelte Jobs (e.g. Firmenansiedlungen) auch durch Zuzügler ausgeübt werden und es gibt ja auch viele Berliner mit schlechten Berufsqualifikationen. Kurz gesagt: Ich weiß es auch nicht wirklich, aber es sieht nach einer Mischung von beidem aus.
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Tja, leider muss man sich solche Zusammenhänge selbst zusammensuchen, von den offiziellen Behörden wird man kaum hören: "Einwohnerzahl Berlins um 40.000 gestiegen, Anzahl der Jobs im selben Zeitraum ebenfalls um 30.000 gestiegen." (etwas spitz formuliert).Laut wiki gab es im Mai 2012 3.515.473 Einwohner in Berlin, Ende 2010 2010 3.460.725, Ende 2011 3.501.872. Nehmen wir mal an, daß sich über diese Jahre die Einwohnerzahl gleichmäßig erhöhrt hat, kommen wir bei Mitte 2011 auf einen Zuwachs um 20.000 auf etwa 3.480.000, heute sind es wohl mehr, als 3.515.000, also nochmal ein Zuwachs um über 20.000. Im selben Zeitraum ist laut der Meldung die Anzahl der Jobs um 40.000 gestiegen, so daß man sagen könnte, daß Einwohnerzuwachs bereinigt die Anzahl der nicht hinzugezogenen Arbeitnehmer um 20.000 stieg.
Ich weiß, das ist alles statistisch nicht ganz überkorrekt (Weggezogene habe ich bspw. überhaupt nicht betrachtet), aber das sind die Zahlen der Meldung im Grunde auch nicht.
Ansonsten ist es natürlich immer zu begrüßen, wenn die Arbeitslosenzahlen weiter sinken und es wäre zu hoffen, daß es kontinuierlich oder sogar stärker weitergeht. Wäre dem so, könnte man sich in 10-20 Jahren ja auf Vollbeschäftigung freuen.
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Ich verstehe nicht, warum man sich immer nur auf die Arbeitslosenzahl versteift. Die Entwicklung der Beschäftigungsquote ist doch eigentlich viel aussagekräftiger und weniger manipulierbar, oder?
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necrokatz: Richtig! Die Bescehäftigungsquote ist wichtig und damit im Zusammenhang auch die Anzahl derjenigen Personen, die trotz Beruf auf Hartz IV angewiesen sind.
Also kurz: wieviele Einwohner gibt ist? Wieviele haben Arbeit? Wieviele können von dieser Arbeit leben? Wieviele Hartz IV-Empfänger gibt es? -
dapd Insolvenz und Sky Callcenter Ansielung in Teltow
Die dapd Nachrichtenagentur GmbH und die dapd Nachrichten GmbH geht in die Insolvenz. Insgesamt sind 299 Arbeitsplätze von den Insolvenzanträgen betroffen. Das Hamburger Abendplatt sieht nicht zwangsläufig das Aus für die Agentur, gleichwohl würde wohl eine harte Sanierung anstehen. Link
Die Süddeutsche berichtet davon, dass die Insolvenz der Nachrichtenagentur dadurch bedingt sei, dass die Geldgeber den Hahn zugedreht hätten. Die Agentur war die ganze Zeit über ein Zuschussgeschäft. LinkIn Teltow siedelt sich ein Callcenter des Bezahl-TV-Senders Sky neu an und es entsehen rund 300 Arbeitsplätze. Mit dem Dienstleister Serco wolle Sky ins Gewerbegebiet Techno Terrain ziehen. Link
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Naja, wenn sie in Berlin weiter wachsen wollen ist das natürlich zunächst erfreulich. Aber wenn schon im Hauptsitz nur 1000 Leute beschäftigt sind, wird es sich hier vermutlich im zweistelligen Bereich bewegen. Insgesamt ist es also vermutlich ein Puzzlestück im zunehmenden Call-Center und E-Versandhandelbereich. An sich schön, aber eben noch kein Ersatz für Großkonzerne wie Bayer oder Siemens, die momentan lieber ihre anderen Standorte stärken und ausbauen. Zudem zeigt nicht zuletzt die Meldung zur dapd wie eng manche Unternehmen am Rande der Wirtschaftlichkeit herumwursteln. Zalando und Co kann das auch noch treffen...
Zunächst erfreulich ist auch, dass in Berlin die Quote der Arbeitslosen wie auch der Hartz-IV-Empfänger (erstmals unter 170.000) einen relativ niedrigen Stand erreicht hat. Aber auch hier gilt es zu bedenken, dass viele auch weiterhin in ihren Jobs sehr wenig verdienen.
http://www.bz-berlin.de/aktuel…erlin-article1562331.htmlAlso insgesamt freut mich jede solche Meldung die weiter in die richtige Richtung weist, aber euphorisch bin ich momentan eher nicht.
Edit: In der Berliner Zeitung sind einige Artikel zum Thema erschienen. Wayfair wird als kleiner Erfolg erwähnt und es wird insgesamt prognostiziert, dass Berlin auch im zweiten Halbjahr 2012 (Gesamt 2012: 1,5%) wie im Jahr 2013 (2%) auf gutem Niveau (und stärker als der Bundestrend) wachsen könnte wenn die Bedingungen stimmen. Dabei hat sich sogar die Industrie (trotz zuletzt wieder sinkendem Umsatz) als erfreulich krisenfest erwiesen. Die Exporte konnten 2012 sogar wieder gesteigert werden. Baugewerbe, Kreativwirtschaft und Tourismus zeigen sich weiter sehr solide. Als Resultet nehme seit 2004 die Zahl der Erwerbstätigen stärker zu als anderswo in Deutschland. Binnen Jahresfrist seien über 40.000 Stellen hinzugekommen. Diese würden oft aber nicht immer von Auswärtigen besetzt. Insgesamt gebe es eine Erholung.
http://www.berliner-zeitung.de…in,10808230,20600348.html
http://www.berliner-zeitung.de…ei,10808230,20600172.html -
Die Comdirektbank hat eine Studie zur Bevölkerungsstruktur in den Berliner Stadtteilen veröffentlicht. Also Anteil an Singles, Senioren, Kindern, Bevölkerungsdichte, Zuzüge usw.
Überraschend fand ich die Auswertung zum "Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung, die zu Trend-Geoclustern gezählt werden". Da führt Friedenau mit 79,7% Bevölkerunsanteil. Es ist außerden der Stadtteil mit der höchsten Bevölkerungsdichte. Bisher war mir gar nicht bekannt dass Friedenau so trendig ist.
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Daten zur Studie / TV Berlin ist pleite
Weitere interessante Infos aus der Studie bzw. einem Zeitungsartikel darüber:
-Berlin hat doch nur 3,4 Mio Einwohner - ich hoffe aber mal, das ist ein Druckfehler und noch nicht die angekündigte Bereinigung der Statistik
–Die Gentrifizierung bibt es scheinbar wirklich, zumindest aber weiterhin viele Umzüge in der Stadt
-Den höchsten Kinderanteil bis 18 Jahre (Berlin gesamt 14,5%, BRD gesamt 15,2%) gibt es in Gatow (22,2%), dem Märkischen Viertel (21,9%) und Dahlem (20,4%), Ortsteilen mit sonst sehr unterschiedlicher Sozialstruktur. Auch Gesundbrunnen und Niederschönhausen werden noch als kinderreich gewertet. Während die Studie selbst diese Zahlen bzw. die ihnen zugrunde liegenden Entwicklungen nicht analysiert, spekuliert der Artikel hier etwas. Bei Gesundbrunnen könne es mit den Migranten zusammenhängen, bei Gatow etwa eher mit viel nutzbarem Bauland für Einfamilien- oder Reihenhäusern bei gleichzeitig geringer Gesamtbevölkerung. So konnten sich einige Gebiete seit 2000 stark vergrößern, insbesondere Falkenberg (78%), Gatow (33%) und Rummelsburg (22%).
-Die anteilig meisten Senioren ab 60 Jahre (Berlin gesamt: 24,5, BRD: ?) wohnen ebenfalls eher in Randgebieten, insbesondere gilt dies für die Stadtrandsiedlung Malchow (39%), Grunewald (38,9%) und Friedrichshagen (37,6%).
-Bei den Singles (Berlin gesamt: 50,1%) wird scheinbar nicht nach Alter aufgeschlüsselt. Hier leben die anteilig meisten in Friedrichshain (57,8%), Neukölln (57,5%) und Rummelsburg (57,4%). Insgesamt tenidert hier der Trend eher zur Innenstadt.
-Trendsetter werden übrigens als kulturell aktive, sozial aufstrebende und besonders aufgeschlossene Bürger definiert (Berlin gesamt 26,8%, München 50, 7%). Hier liegen natürlich ebenfalls eher die zentralen Ortsteile vorn: Friedenau (79,7%), Prenzlauer Berg (79,5%) und Friedrichshain (76,8%).
-Die durchschnittliche Einwohnerdichte in Berlin beträgt aktuell 3801 Menschen pro km². Am engsten ist es in Friedenau (17181), Fennpfuhl (14030) und Kreuzberg (13829).
-Alle fünf deutschen "Metropolen" (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt) hatten im Vergleich zum Jahr 2000 ein Plus bei der Nettozuwanderung. Berlin ist mit +3% sogar noch letzter, mit absolut +17.000 aber zweiter. Nach ergänzenden Prognosen wird die Berliner Bevölkerung bis 2025 um weitere 0,7% zunehmen. für die 50 größten deutschen Städte werden aber im Schnitt -2,8% erwartet.
-Unter den besagten "Metropolen" hat Berlin übrigens mit 12,6% der Gesamtfläche den höchsten Anteil an Erholungsflächen und Grünanlagen (ohne Wälder).http://www.tagesspiegel.de/ber…den-singles-/7271894.html
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TV Berlin ist pleite. Die Werbeeinnahmen reichen nicht und andere Modelle haben sich nicht etablieren lassen bzw. die Eigner wollten z.T. nicht genug investieren... Zunächst läuft der Betrieb noch weiter und es werden sinnvolle Lösungen gesucht.
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Auch in diesem Falle empfehle ich dir, die einschlägigen Primärquellen zu nutzen und nicht auf Presseartikel abzustellen. So wirst du beim Amt für Statistik Berlin-Brandenburg lesen, dass in Berlin im Mai 2012 (neuere Daten liegen noch nicht vor) gut 3,515 Mio. Menschen lebten.
Zur prognostizierten Wachstumsrate von 0,7 % der Bevölkerung bis 2025: das Wachstum im letzten Jahr betrug allein schon 1,2 %. Von Dezember bis Mai hielt die Geschwindigkeit des Wachstums in etwa an. Wie man auf eine solche Prognose kommen kann, ist mir schleierhaft. Ohnehin halte ich solche Prognosen über einen solchen Zeitraum für Kaffeesatzleserei! In der Regel bestätigen sich solche Annahmen erst, je kürzer die Zeiträume werden.
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^Das mit den 3,4 Mio war doch lustig gemeint und absichtlich fett gedruckt, als Schockmeldung Es war natürlich ein peinlicher Druckfehler vom TS, denn die tatsächlich zu erwartende Bereinigung der Statistiken hat noch nicht stattgefunden... Sorry, wenn dieser Spaß nicht als solcher rübergekommen ist.
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Arbeitslosigkeit erneut leicht gefallen
Auch im Oktober ist die Arbeitslosigkeit leicht gefallen: Von 207.914 auf 205.527 Arbeitslose (11,7%). Saisonbereinigt gab es hingegen einen Anstieg um 1000 Arbeitslose. Insgesamt sind die Indikatoren aber wohl weiter gut.
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diverse Meldungen
1. Medizinsektor:
Es gibt positive Entwicklungen aus dem Sektor. Ausgerechnet die zuletzt (mE teils zu unrecht) gescholtene Charité bereitet dem derzeit mindestens ebenso krisengeschüttelten Wowi gerade immense Freude:
Bund und Berlin haben nun fest die Gründung des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) vereinbart. Hier soll insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Charité und Max-Delbrück-Centrum (MDC) in der biomedizinischen Spitzenforschung vertieft werden. Es geht vor allem um die so genannte Systemmedizin: Krankheitsprozesse sollen mit neuesten molekularbiologischen Methoden erforscht und hieraus entsprechend neue Behandlungsmethoden entwickelt werden. Dabei wird die Grundlagenforschung direkt mit der Universitätsmedizin verknüpft.
Die Formalitäten sind dabei aus rechtlichen Gründen etwas kompliziert: Da eine Fusion unter dem Bund nicht möglich ist, erhalten Charité und MDC durch das BIG eine Dachorganisation für die Medizinforschung, bleiben ansonsten jedoch rechtlich selbstständig. Ab 2013 soll das neue Institut schrittweise aufgebaut werden. Zunächst sollen jedoch die vorhandenen räumlichen Strukturen genutzt und keine eigenen geschaffen werden. Aber es sollen durchaus externe Fachleute berufen werden. Zudem soll sich das BIG auch um die Ausbildung von medizinischem Nachwuchses kümmern. Immerhin soll hier Spitzenforschung geleistet werden. Die Finanzierung ist zunächst bis 2018 gesichert. Bis dahin sollen 300 Mio investiert werden (90% Bund, 10% Berlin). Mitbegründerin Johanna Quandt wird zudem 40 Mio aus ihren eigenen Mitteln beitragen. Die gebürtige Berlinerin, die durch ihre Familie mit der Charité verbunden ist, beschreibt dies als ihre „private Exzellenzinitiative“. Die Stadt liege der 86-Jährigen nach eigenen Worten "am Herzen". Gerne mehr davon
Man darf also gespannt auf die Zukunft blicken. Berlin kann ein noch gewichtigerer Standort für Biomedizin werden. Schavan sprach von dem BIG als einem Leuchtturm der Medizin, der Maßstäbe setzen werde. Wowereit sprach von einem großen Tag für die Berliner Wissenschaftslandschaft. Das hier geschaffene sei zurzeit einmalig und was nun in Berlin an neuen Therapien erforscht werden kann, werde in der ganzen Welt gebraucht. die Berliner Zeitung erinnert in diesem Zusammenhang an eine goldene Vergangenheit Berlins unter Persönlichkeiten wie Rudolf Virchow, Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich an die es anzuknüpfen gelte. Berlin habe nicht zuletzt aufrgund der langjährigen Teilung eine europaweit einmalige Dichte an Einrichtungen der Gesundheitsforschung und -versorgung.
60 Kliniken beschäftigen knapp 18.000 Ärzte. Unter anderem rund 30 Pharmafirmen sowie 200 Medizintechnik-Hersteller und 215 Biotechunternehmen erwirtschaften derzeit mit 270.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 16 Mia Euro. Insgesamt ist in Deutschland nur noch München erfolgreicher in der Vermarktung der medizinischen Produkte. Die Bedeutung in der Grundlagenforschung wird durch vier Universitäten, sieben Fachhochschulen, vier Max-Planck-Institute und je zwei Fraunhofer-, Leibniz- und Helmholtz-Institute unterstrichen und auch als Kongressort ist die Stadt weltweit die Nummer eins.
http://www.berliner-zeitung.de…en,10809148,20805538.html
http://www.berliner-zeitung.de…ht,10809148,20805542.html
http://www.morgenpost.de/berli…ite-Medizinforschung.html2. IT-Sektor:
Auch hier hat Berlin neben München eine Spitzenstellung eingenommen, insbesondere was Neugründungen (Start-Ups) angeht. Eine neue Studie des Branchenverbandes Bitkom unterstreicht die wachsende Bedeutung der Hauptstadt und verweist auf die Berliner Gründerdynamik im Feld Informations- und Kommunikationstechnologie. Zudem gebe es unter den Berliner Gründungen einige wachsende und umsatzstarke Unternehmen. Neben den Etablierten wie Zalando wird ständig an neuen Ideen gearbeitet.
Immobilienscout24 betreibt mit "You is now" eine eigene Ideenwerkstatt. Axel Springer hat ein Media Entrepreneurs Programm. Derzeit entsteht die Gründer-Factory wo auch Mozilla einziehen wird. Insgesamt scheinen die Neugründungen robuster als erwartet: 60 Prozent sind nach 5 Jahren noch am Markt. problematisch bleibt jedoch die Finanzierung. Eigenmittel und eigene Umsätze machen das Gros aus, Risikokapital ist derzeit eher selten. Auch hier sticht Berlin relativ gesehen etwas hervor: Allein im ersten Halbjahr 2012 wurden mehr als 370 Mio Euro Risikokapital gewonnen, mehr als in jedem anderen Bundesland. Jedes dritte Start-up ist übrigens eine Ausgründung aus einem bestehenden Unternehmen, im Hardware-Sektor spgar jedes Zweite.http://www.morgenpost.de/wirts…rt-ups-als-in-Berlin.html
3. Stadtwerke für Biostrom:
Berlin will unter dem Dach der BSR ein kommunales Stadtwerk für erneuerbare Energie gründen. Dies soll den Ausbau erneuerbarer Energieproduktion fördern und das Energiesparen in der Stadt forcieren. Langfristig soll Berlin komplett mit grünem Strom versorgt werden. Bis dahin soll primär auf effiziente Kraft-Wärme-Koppelung gesetzt werden, bei der Anlagen Strom und (Heiz-)Wärme gleichzeitig produzieren. Auch wird sich das Land mit seinem neu gegründeten Unternehmen Berlin Energie an der Ausschreibung des Berliner Stromnetz beteiligen. Berlin Energie solle mehrheitlich im Landesbesitz bleiben un ab 2014 in den Wettbewerb mit privaten Konzernen treten.
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Eon-Service Gesellschaft bringt 260 Stellen
Berlin hat den Zuschlag für eine neu zu bildende Eon-Personalmanagement-Tochter erhalten. Diese soll für den Konzern global nach Fachkräften suchen und somit gewissermaßen als Drehkreuz zwischen den weltweiten Unternehmens-Standorten agieren. Laut Wirtschaftssenatorin Yzer werde der Standort in Berlin demnach zentrale Funktionen dieses großen Konzerns erfüllen und entsprechend mit "hoch qualifizierten Arbeitnehmern" besetzt sein. Ab Frühjahr 2013 soll die Gesellschaft mit 260 Angestellten etabliert werden. Zuvor war Eon lediglich durch eine Repräsentanz in Berlin vertreten. Für den neuen Bereich hatten sich unter anderem auch Barcelona und Istanbul beworben. Den Ausschlag für Berlin gaben nach Firmenangaben Standortfaktoren wie die Anziehungskraft für hoch qualifizierte Fachleute durch die herausragende Hochschullandschaft und attraktive internationale Gemeinden.
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de…821168,view,asTicker.html
Fazit: Wieder ein Indiz dafür, dass Berlin für Dienstleister interessant und in diesem Feld bei Standortentscheidungen durchaus deutschlandweit wie international konkurrenzfähig ist. So richten Unternehmen vom Finanz-Global Player Deutsche Bank über Technologiekonzerne wie Daimler, BASF, Fujitsu oder nun Eon bis hin zu Medien- und Internetunternehmen wie Amazon oder Sky hier offenbar gerne Dienstleistungstöchter oder zumindest "bessere Callcenter" ein. Sicher spielt dabei auch eine Rolle, dass man hier relativ billig an Personal kommt - aber auch hier muss man sich erst einmal gegen andere Standorte durchsetzen können und auch wenn ein Anteil "billiger" bzw. gering qualifizierter und bezahlter Jobs darunter sind, ist das wichtig für die Stadt.
vgl. u.a. Post 87, 100, 211