Europacity Allgemeines

  • sowohl tagesspiegel als auch mopo berichten nun ebenfalls von der entscheidung. das ganze projekt, so es denn auch in der art realisiert wird, ist m.e. mehr oder weniger "the next big thing" in berlin (auch wenn es vielleicht nicht so viel aufmerksamkeit erfahren wird wie bspw. das stadtschloss). sehr gut gefällt mir auch das mini-hochhauscluster am hauptbahnhof. schade allerdings, dass noch nichts genaueres zum geplanten hochhaus auf dem europaplatz gesagt werden konnte.


    interessant auch wieder der weitere "yachthafen" für die anwohner. alles in allem eine m.e. erfreuliche entscheidung zur entwicklung des gebietes. bin jedenfalls gespannt, ob die planungszeit eingehalten werden kann.

  • Ein bisschen dichter haette man die Bebauung schon planen koennen. Hat ein bisschen was von Vorstadt Office Park.
    Gab es dort historisch (100+ Jahre) eine Stadtstruktur, oder war es immer Gueterbahnhof/ Brache?


    -alex

  • Eine nennenswerte Stadtstruktur gab es dort nie. Mit Bau des ersten Lehrter Bfs. in den 1860er Jahren begann dort die Errichtung von Gleisanlagen, vorher gab es allenfalls ein paar vereinzelte Baracken und den Fenngraben. Das Gelände lag auch außerhalb, nordwestlich der damaligen Stadt.


    Auf dieser Seite kannst du das recht gut anhand alter Karten nachvollziehen:


    http://www.alt-berlin.info/

  • damit das geplante stadtquartiere ab 2010 realisiert werden kann und der standort für ausländische investoren an strahlkraft gewinnt öffnen am freitag hinter dem hamburger bahnhof gleich 6 neue kunstgallerien. ein internationaler kunstmarkt soll entstehen; "kunst als motor", so die vorstellung von vivico.


    link mopo

  • Mir fällt erst jetzt auf, dass bei der Größe der Grünanlagen, die dieses Viertel beinhalten wird, wohl nie ein ordentliches Stadtleben aufkommen wird. Dabei will man doch ein eigenständiges Quartier schaffen, habe ich das richtig verstanden? Wieso sind dann die Straßenfronten nicht geschlossen? Was sollen die riesigen grünen Höfe, wenn nebenan der groeße Tiergarten wartet, der Nordhafen und all die anderen Anlagen in die in der Gegend entstehen sollen? Soll da jedes Kind für sich allein spielen? Wer soll die ganzen Plätze dort bevölkern? Man will doch nicht in ein paar Jahren wieder nachverdichten müssen. Das erste Bild in Post 32 zeigt ja oben links noch die Anfänge einer Siedlung aus den 80er (?) Jahren - wir sollten doch mittlerweile weiter sein.

  • auf competitionsonline sind die ergebnisse des Wettbwerbs zur Heidestrasse zu bestaunen.


    Erstaunlich, wie einfallslos, verglichem mit dem, was sonst so überall auf der welt los ist.


    Und das auf einem solch riesen Gebiet.


    Na immerhin, ein paar Hochhäuschen sind auch mit dabei....


    http://www.competitionline.de/3009967

  • Auf der Seite des Büros ASTOC befindet sich der nun leicht überarbeitete Masterplan für das Gebiet. Die offensichtlichsten Änderungen sind unmittelbar am Europaplatz zu sehen. Dort wurde die Anordnung der kleinen Hochhäuser verändert, sodass diese an einer großzügigen Platzfläche stehen. Meiner Meinung nach eine Verbesserung zu den bisherigen Planungen. Entlang der Heidestraße kann man erkennen, dass die Gebäude nun in zusammenhängender Blockrandbebauung ohne die bisherigen Lücken geplant sind und die bereits vorhandenen Bauten besser in die Bebauung integriert werden sollen:


    http://www.astoc.de/index.php?lan=&s=2&id=96&img=1


    Interessant dazu ist auch noch dieser Artikel von der Website Moabitonline:


    http://www.moabitonline.de/875


    Es wird darin von der BVV Mitte vom 3.Dezember 2008 berichtet, in dem der Masterplan vorgestellt wurde. Um das Gebiet nicht zu sehr zu isolieren, sollen die zukünftigen Bewohner des Quartiers die Infrastruktur (z.B. Schulen) der benachbarten Stadtgebiete mitnutzen. Es befindet sich auch ein Link zu der auf der BVV gezeigten Präsentation mit detaillierteren Plänen auf der Seite. Das Quartier soll in 5 Teilbereiche gegliedert werden:


    1. "Berlin Central Station" direkt am Europaplatz mit kleineren Hochhäusern
    2. "Kunst-Campus" hinter dem Hamburger Bahnhof
    3. "Hamburger Höfe" an der Westseite der Heidestraße: Blockrandbebauung mit mehreren Hinterhöfen
    4. "Quartier am Stadthafen" Bebauung um einen neuen Stadtplatz an einem neu entstehenden kleinen Hafenbecken am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal
    5. "Nordhafen" mit einer Hochhausbebauung an der Westseite und großer Grünfläche beidseitig des Hafenbeckens


    Die Heidestraße soll zudem zu einer Straße mit Boulevard-Charakter ausgebaut werden.

    7 Mal editiert, zuletzt von mescha ()

  • @ mkwiteaux:


    Zunächst einmal möchte auch ich Dich im Forum willkommen heißen. An Deine Kritik hinsichtlich der Architektur kann ich mich voll und ganz anschließen. Das Projekt wirkt leider sehr einfallslos und beliebig. Sicher kann man mit dem Anspruch herangehen, dass man ein eher langweiliges Umfeld nicht sprengen dürfe durch anspruchsvolle Architektur. Aber wie soll so je Fortschritt in ein Gebiet einziehen? Man muss es ja nicht zwingen, aber ein wenig visionär darf Architektur auch ruhig mal sein.


    Was Grünflächen angeht bin ich grundsätzlich anderer Meinung. Berlin hat genug Platz um großzügig damit umzugehen. Die Luftqualität und das Stadtklima - und somit die allgemeine Wohnqualität - hängen sehr davon ab. Auch das gehört für mich zu guter und verantwortungsvoller Architektur und kann ein Viertel sehr aufwerten. Es sei denn natürlich, die Grünflächen wirken ungepflegt und verdreckt.

  • Backstein:
    Keiner hier plädiert für überambitionierte Projekte. Es scheinen sich aber im Forum fast alle einig zu sein, dass sowohl die Siedlungen der Nachkriegszeit als auch die (Einfamilienhaus-)Siedlungen die in und um Berlin nach der Wende entstanden sind keinen langfristigen Wert bestitzen. Wirtschaftlich schon gar nicht und auch als Identifikationsort möchte ich das in den meisten Fällen anzeifeln (auch wenn es sicherlich Menschen gibt, die sich in ihrer Siedlung zu recht sehr wohl fühlen).
    Ich glaube im Übrigen nicht, dass solche Siedlungen einen positiven Effekt für sozial schwächere darstellen. Ich rede ja aber auch nicht vom Abriss des Bestandes, sondern lediglich von einer sinnvollen Verwertung der Potentialflächen. Soziologisch ist ein Nebeneinander mit einem "Bürgertum" (das sich zumindest ein Reihenhaus leisten kann) sicherlich sinnvoll, aber wenn ich mir die Lehrter Straße ansehe, dann passiert da schon eine Mischung auf ganz anderem Niveau (das alte Kasernengelände sei genannt).
    Die Vielfalt die du ansprichst ist doch gerade ein Beweis, dass die Ecke so langweilig gar nicht ist. Dort gibt es Botschaften, Ateliers, die Kulturfabrik, ein Moschee, große Sportanlagen. Das klingt für mich eigentlich sehr nach Stadt. Wieso soll man dieses Potential nicht nutzen?
    Und wer weiß, vielleicht lässt sich die Zille-Siedlung sogar irgendwann sinnvoll in die Struktur einbinden. Schließlich war die Mietskaserne vor 50 Jahren auch noch verschrien und dem Abriss preisgegeben...

  • Huiuiui, laut Tagesspiegel muß es jetzt mit der ersten Genehmigung schnell gehen, denn Vivico möchte schon ab nächstem Jahr gegenüber dem Europaplatz für einen Interessenten Gebäude mit einer Nutzfläche von 60 000 qm bauen.
    Wer der Interessent ist mag die Vivico nicht verraten, nur daß das Interesse sehr groß ist und man schon mit Senat und Bezirk an der Baugenehmigung arbeite.


    --------------------
    Die Hochhaus-Diskussion bitte hier weiterführen.
    Batō

  • Das grottenhässliche Wohnhochhaus auf der westlichen Seite des Europaplatz ist in der Planung offensichtlich nicht mehr existent! Ich hoffe DAS wird auch so realisiert :lach:

  • Immer dasselbe

    Sieht nach dem üblichen Einheitsbrei aus. Lauter Solitäre mit viel Glas und Grün drum herum. Und das in so einer zentralen Lage. Schade dass keine Stadträume mehr entstehen die die Innenstadt insgesamt aufwerten und nicht nur Selbstzweck sind.

  • Es handelt sich doch nur um Studien...fertige Entwürfe gibt es für die Gebäude noch gar nicht.

  • Es ist sicherlich toll, dass etwas in der Gegend passiert und sich dieses zentrale Areal endlich entwickelt. Allerdings ist bei mir bei den bisherigen Planungen nicht so recht Begeisterung aufgekommen.


    Die bisherigen stadtplanerischen Entwürfe scheinen ja eher auf Solitäre und ein wenig geschlossenes Stadtbild abzuzielen. Ich befürchte, dass das am Ende, wenn sich der erste Glanz gelegt hat, sehr schnell an die gescheiterten Stadtplanungen der 60er Jahre erinnern könnte. Insbesondere, wenn aus Kostengründen an Material und Architektur gespart wird. (Licht, Luft und Grün kann sich u.U. eben auch in etwas Negatives verkehren)


    Sicherlich, es steht noch (fast) nix und man sollte es erst einmal abwarten. Ganz grundsätzlich (jetzt nicht unbedingt auf das Hbf.Areal bezogen) finde ich es nur schade, wie häufig große Chancen bei der Bebauung von Brachen für die kommenden Jahrzehnte vertan werden.
    Aber warten wir es ab und hoffen, dass ich mich irre.