Alles anzeigenDass die Südsehne 2032 fertig sei, ist selbst optimistisch nicht zu erwarten. Das sind vier Abschnitte, welche jeweils für sich erst mal
- technisch
- bevölkerungsakzeptabel
- zielplanerisch
durchdacht werden müssen.
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Die Beschlussvorlage VII-DS-07403 Netzerweiterung "Südsehne inkl. begleitender Einbindungstrassen - Beschluss zur weiterführenden Planung" für die Südtangente und das Brünner T in Grünau wurde am 22. Mai 2024 im Leipziger Stadtrat angenommen. Die CDU-Fraktion hatte als einzige Fraktion mit allen neun anwesenden Stadträten und Stadträtinnen die Vorlage abgelehnt. Es gab 47 Ja-Stimmen und eine Enthaltung in der SPD-Fraktion.
https://ratsinformation.leipzi…esh=false&TOLFDNR=2122061
Zum Zeitplan heißt es in der Vorlage: "Im Rahmen der Untersuchung wurde auch ein Zeitplan zur Umsetzung der jeweiligen Teilprojekte des gesamten Netzerweiterungsprojektes „Südsehne inkl. begleitender Einbindungstrassen“ entwickelt. Insbesondere auch unter Beachtung der oben genannten Ausführungen, geht dieser in einer ersten Näherung von - insgesamt über alle Projektphasen - einer Planungszeit ca. 10 Jahren und einer Bauzeit von ca. 9 Jahren über alle Teilprojektabschnitte aus. Erst nach Abschluss der folgenden Projektphase bzw. mit Beginn der konkreten Projektbearbeitung auf Basis der Leistungsphasen gemäß HOAI sind diese Angaben weiter konkretisierbar.
Aus den derzeitigen Brückenbauwerkszuständen ergibt sich für die Ersatzneubauten Beipert-/Paußnitzbrücke ein Bauzeitraum von 2029 - 2031, wobei dieser maßgeblich durch die verbleibende Restnutzungsdauer der Beipertbrücke bestimmt wird. Für dieses Vorhaben wird daher bereits in 2023 die Vergabe von Planungsleistungen im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens erforderlich, um einen Baubeginn für 2029 gewährleisten zu können. ... "
Für die CDU sprache Stadtrat Marcus Mündlein: "Wir als CDU-Fraktion haben unterschiedliche Rückmeldungen zu dem Projekt bekommen, auch ich habe unterschiedliche Rückmeldungen zu dem Projekt bekommen. Wo die eine die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, frohlockt der nächste. Es ist also eben nicht so, dass jetzt jeder sagt: Boah, wir brauchen da jetzt unbedingt eine Straßenbahnlinie. Ich möchte das noch mal zu Bedenken geben. Wir stehen eben nicht nur als CDU-Fraktion zu dem ÖPNV - und das bringt uns auch zu der Überlegung - , sondern wir streiten auch immer wieder gegen den Stau in unserer Stadt. Wir sind Anwalt der Mobilität. Und müssen wir also bei dieser Vorlage streiten? Bei so einer frühen Planung? Könnten wir uns da nicht zufriedengeben und sagen: Nun ja, dann planen wir halt mal weiter? Ich denke nicht. Solange in der Vorbetrachtung - mir ist klar, dass wir das zu diesem Zeitpunkt nicht können - aber solange in der Vorbetrachtung eben nicht ausgeschlossen ist, dass durch die Schaffung der Trasse auf einer eben nicht straßengebundenen Verbindung, äh Trasse, eine separate Spur für diese Trasse geschaffen werden soll, damit also ein Wegfall einer Spur für den Automobilverkehr nicht ausgeschlossen ist, werden wir dieser Vorlage so nicht zustimmen. Denn ein Wegfall einer Spur für den Kraftverkehr insbesondere auf dieser Strecke,auf der Semmelweisstraße Ecke Prager, ob das auf der Kurt-Eisner-Straße ist oder auf dem Schleußiger Weg - das kommt einem Verkehrskollaps gleich. Und wir haben heute schon darüber gesprochen, dass wir auch Oberzentrum sind, dass wir auch eben nicht nur die Interessen des städtischen Verkehrs haben, die im Zweifel vielleicht diese Straßenbahn nutzen würden, sondern auch Durchgangsverkehr haben, auch Verkehre von außerhalb haben, die wir bei unseren Planungen berücksichtigen müssen. Und was wird aus den wegfallenden Parkplätzen an der Kurt-Eisner-Straße? Ich hoffe, sie planen dabei eine Quartiersgarage zum Ersatz dieser wegfallenden Parkplätze. Abschließend ist der Baumbestand - das wurde heute schon häufiger gesagt - aus unserer Sicht wahrscheinlich bei der Umsetzung des Projektes nicht komplett zu schützen. Ich lade sie daher dazu ein, noch einmal einen Schritt zurückzugehen und noch einmal das Gesamtproblem, die Gesamtherausforderung des zunehmenden Verkehrs zwischen dem Leipziger Westen und dem Leipziger Osten über eine Südspur uns anzuschauen und dann gemeinsam nach anderen Lösungsansätzen zu suchen anstatt jetzt die Planung weiter zu vollziehen. Und da wir uns ja heute schon häufiger gegenseitig Wahlkampf vorgeworfen haben kann ich den Sack jetzt auch gleich zumachen: Wenn diese Stadt für den Ausbau des ÖPNV weitere Mittel verwenden möchte, dann doch bitte für die Planung eines zweiten Citytunnels. Denn der stärkt wirklich den ÖPNV. Der bringt uns näher an die Umlandgemeinden und die Umlandgemeinden an uns. Und der sorgt ebenfalls dazu, dass unsere Straßen nicht weiter belastet, sondern entlastet werden. Vielen herzlichen Dank!"