Nachnutzung Flughafen Tegel

  • Wir werden zwar etwas Off Topic, aber die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen können heute schon oft nur in Berliner Landesflächen im Land Brandenburg ausgeglichen werden. Im Land Berlin selbst gibt es kaum noch Möglichkeiten; insofern ist die Bebauung in der Urban Tech Republic und dem Schumacher Quartier quasi das absolute Maximum, was dort geht. Grundsätzlich könnte man jedoch auch mehr Flächen versiegeln, aber dann bräuchte es eben auch woanders Alternativen. Die gibt es aber wie erwähnt (kaum) noch.

    Was hier gar nicht thematisiert wurde: In Tegel Nord und der Cité Pasteur sollen weitere ca. 4.000 Wohneinheiten errichtet werden. Am Festplatz gibt es auch Diskussionen, dass dieser als weiteres Stadtquartier bebaut werden soll. In Summe reden wir also von 20.000 Arbeitsplätzen plus 20.000 Menschen, die dort leben und arbeiten werden. Das ist gar nicht Mal wenig.

    Außerdem: Die Bebauungsplanung läuft seit vielen Jahren. Erste Bebauungspläne sind fertig. Da kann man nicht eben einfach so den Prozess abbrechen und sagen, wir bauen nun 50.000 Wohnungen. Millionen Steuergelder aus der Planung wären dann weg + man würde nicht vor 2030 überhaupt mit dem Bau beginnen.

    Wichtig ist doch, dass es endlich losgeht in Tegel.

  • Neubau AKADEMIE für die Berliner Feuerwehr am ehemaligen TXL Gelände.


    Wie berichtet wurde, plant aktuell das Berliner Feuerwehr - FW Charlottenburg-Nord die zzt. Am ehemaligen Flughafen Tegel stationiert ist ein um bzw. Neubau eines Akademie .


    Im Jahr ca Ende 2025 soll er Bau Beginen & ist für Ende 2027 geplant und alle Dan an die Berliner Feuerwehr übergeben werden so die Senatsverwaltung. Laut der Berliner Morgenpost wurden vom Berliner Senat knapp 180 Millionen Euro für den geplanten Neubau bewilligt. Insgesamt sind gemäß dem geprüften Bedarfsprogramm rund 208 Millionen Euro für das gesamte Projekt vorgesehen.


    Karte/ Google E.


    Entwicklungsstadt.de


    Hier die visu.

    Alle Bilder:

    © Henn GmbH

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  • Der Berliner Senat hat am 03.09. den Bebauungsplan für die ersten 810 Wohnungen im

    Schumacher Quartier beschlossen. Insgesamt sind auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen

    Tegels mindestens 5.000 Wohnungen geplant. Der Bau weiterer Wohnungen hängt von der

    sozialen Infrastruktur ab (Schulen, Kitas), dazu wird mit dem Bezirk Reinickendorf aktuell gesprochen.


    Der Spatenstich ist im Spätsommer 2026 geplant, bezugsfertig sollen die die ersten der 810 Wohnungen 2028 sein.

    Das Abgeordnetenhaus muss noch zustimmen.


    Der Bebauungsplan 12-66aa gilt für folgenden Raum:

    Bebauungsplan-SQ-300x300.png

    © Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen


    Entwurf für das Schumacher Quartier (2023):

    ksquartier.jpg


    © Tegel Projekt GmbH


    Das Schumacher Quartier im Flächenplan rechts:


    Bln-TXL-Berlin-Planungsprozess-dt.png


    © Tegel Projekt GmbH


    Quellen:

    https://www.rbb24.de/politik/b…tier-flughafen-tegel.html

    https://schumacher-quartier.de…her-quartier-beschlossen/

  • Berliner Hochschule für Technik auf dem Flughafengelände Tegel

    Schon im September gab es einen Artikel im Tagesspiegel über einen möglicherweise gecancelten Umzug der Berliner Hochschule für Technik nach Tegel. Jetzt hat sich der Regierende Bürgermeister zu Wort gemeldet und den Denkmalschutz als Grund dafür angegeben. Denn der würde die Sanierungskosten von 200 auf 500 Millionen erhöhen. Deshalb müsse Berlin die Denkmalschutzhürden senken - auf das Niveau anderer Bundesländer.


    Kai Wegner betont, dass die Nachnutzung des ehemaligen Flughafengebäudes durch die Hochschule wichtig sei. Aber: Durch die hohen Kosten für die denkmalgerechte Sanierung sei der Umzug der BHT aktuell aufgrund der Berliner Haushaltsprobleme schwer umsetzbar.


    Um gleich noch ein anderes Thema für überzogenen Denkmalschutz zu nennen, brachte der Regierende Bürgermeister das

    das Benjamin-Franklin-Krankenhaus ins Spiel: Dort gebe es bei der Sanierung selbst Vorgaben für die Fenster. „Das interessiert die Patienten nicht – sondern, dass kein Wind durchzieht“, so Wegner.

  • Tief ausatmen......so:

    Hat jemand Expertise, in welcher Hinsicht der Denkmalschutz in anderen Bundesländern "geringer" ist als in Berlin? Mir wäre das neu und zumindest im Ergebnis scheint es ja keinen Unterschied zu machen. Andererseits hat mir mal jemand aus Bayern gesagt, dass er immer gerne in Berlin Bahn fährt, weil hier die Bahnhöfe nicht alle so gleichförmig glattgebügelt wurden, wie bei ihm. Gilt das auch in anderen Bereichen?

    Ich denke der Denkmalschutz ist ein hohes Gut und in der Regel kommen dabei ja auch oft höherwertige Lösungen heraus, als wenn man ein Gebäude nach billigem Standard baut bzw. saniert. Ich denke von der Qualität profitieren wir alle über eine lange Zeit. Man muss eben den Denkmalwert erkennen, der beim TXL für mich ganz klar gegeben ist. Aber da spricht wohl der "kulturlose" beliner Politikbetrieb, über den mein alter Herr immer so den Kopf schüttelte. "Selbst Vorgaben für das Fenster". Ja wofür den sonst? Das einzige Bauteil, dass man sowohl von außen als auch von innen bestens erleben kann. Eins der wenigen Bauteile, die man bewusst mit der Hand berührt; das man zwangsläufig anschaut, weil man hindurchschauen will... Es ist zum weinen. Sehr offtopic, aber ich wünsche mir Monica Grütters zurück an die berliner CDU-Spitze.

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  • Trotzdem denke ich, Denkmalschutz sollte immer auch ein Kompromiss sein.


    Was nützt es, wenn die Hürden so hoch sind, dass das "Denkmal" dann nicht saniert oder genutzt werden kann? Dann kann es passieren, dass das Denkmal verfällt und am Schluss gar nichts mehr gerettet werden kann.


    Ob die genannten 200 zu 500 Millionen Euro Sanierungskosten in Tegel jetzt wirklich belastbar sind oder nur eine parteipolitische Finte, kann ich nicht beurteilen. Wenn die Zahlen aber stimmen sollten, würde der Denkmalschutz die weitere Nutzung des Gebäudes verhindern.

  • Denkmalschutz ist immer ein Kompromiss, sicher auch in Berlin. Das zunehmende Gejammer über den Denkmalschutz sehe ich mit Sorge. Eigentum verpflichtet. Tegel ist ein wichtiges und mindestens deutschlandweit bekanntes Denkmal. Den Ausführungen von User million zum Thema Fenster kann ich nur zustimmen. Bei solchen Aussagen eines führenden Pilitikers stehen mir die Haare zu Berge. Herr Wegener ist vielleicht einer unserer Patienten, die so etwas nicht interessieren, aber es gibt durchaus Menschen, denen mehr wichtig ist als nur dass es nicht zieht.


    Tegel ist doch vom Baustil sehr nah an dem, was man auch heute baut. Die Mehrkosten aufgrund von Denkmalschutzvorgaben leuchten mir da nicht unmittelbar ein.

  • Denkmalschutzauflagen sind ein oft empfindlicher Eingriff in Eigentumsrechte. In einer prosperierenden Gesellschaft ist das in der Regel auch kein Problem. Trotzdem finden sich Investoren. Trotzdem finden sich Nutzungen. Zum Wohle von Stadtbildern. Zum Wohle des historischen Bewusstseins. Ob in Deutschland diese Balance noch gegeben ist, muss jedoch in Frage gestellt werden. Beim Tegeler Terminal wird sich das ebenso zeigen müssen wie beim ICC. Ich persönlich bin skeptisch. Wenn es für die Hochschule im xxx Mio teurer wird, ins Terminal einzuziehen statt irgendwo einen Würfelhusten hinzustellen, wird es eng. Jemand muss die xxx Mio zahlen. Dafür wird der Spielraum in Deutschland - und erst Recht in Berlin - in den kommenden Jahren weiter schrumpfen.


  • Ob die genannten 200 zu 500 Millionen Euro Sanierungskosten in Tegel jetzt wirklich belastbar sind oder nur eine parteipolitische Finte, kann ich nicht beurteilen....

    ... andere anscheinend schon:


    Wie im Tagesspiegel Checkpoint berichtet wird, scheint die Zahl von Wegner maßlos übertrieben.


    Selbst die Senatskanzlei meint, dass "die 200 Millionen nicht als belastbare Kalkulation gemeint gewesen seien, sondern als Synonym für „deutlich günstiger". Die SPD spricht von einem "realistischen Einsparpotential" von 6 Prozent. Die Bauverwaltung hält Mehrkosten von 5 Prozent wegen Denkmalschutzauflagen für realistisch.