Neubebauung am Schinkelplatz/Werderscher Markt

  • Dar ist der Rost des Armierungsstahls, der bei Starkregen herunter gewaschen wurde. Sobald die Fassade fertig ist, wird dieser natürlich nicht mehr frei liegen. Die Rostflächen wird man sicherlich vor der Eröffnung des Gebäudes entfernen.

  • ...je unbefriedigender es aussieht, desto schneller ist man diese völlig unfassende Fassade endlich wieder los!


    So denke ich mittlerweile auch. Nachdem ich hier bereits angefahren wurde, als ich schon vor einer ganzen Weile meine Bedenken und meine Abneigung gegenüber dieser Fassade kundgetan habe, hoffe ich mittlerweile im Stillen, dass es so schlimm wie möglich aussehen wird, damit auch der Aufschrei am Ende so groß wie möglich wird. Modernistische Experimente, wie Frau Lüscher sie hier durchgeboxt hat, haben am Schinkelplatz, angrenzend an Unter den Linden und gegenüber vom HF/Schloss einfach nichts zu suchen.

  • Bin heute Morgen wieder da vorbei gefahren. Zwei junge Damen haben in der 1. Etage die Fugen und unschönen Stellen in kleiner Fisselarbeit ausgebessert, während es in der 3. Etage immer noch nicht so richtig flott vorangeht.


    Ich vermute, dass nur eine begrenzte Zahl an Schablonen vorhanden sind, die möglicherweise zudem auf die unterschiedlichen Fenstergrößen angepasst werden müssen.


    Dass diese unschöne Rostsuppe nicht bleiben wird, ist doch klar. Das wird alles hinterher noch einheitlich angemalt (hoffentlich nicht so dunkel, wie bei einer der Probefassaden).

  • ^ Du hattest recht. Die Arbeiten auf dem Grundstück scheinen anzulaufen. Auch wenn das Tempo noch nicht besonders beeindruckt. Es wird Zeit für die Bauakademie!!




  • Beim Steidle/Brenner-Bauteil wurden die ersten Fenster zu Schinkelplatz hin eingesetzt:




    Als Material für das Dach hat man sich zum Glück für Kupfer entschieden - ich hatte eher mit Zinkblech gerechnet:



    Übersicht von der Humboldtbox aus gesehen:



    Rückseite:



  • Während mir die Kubatur des Gebäudevolumens, nach wie vor, nicht so gefällt muss ich gestehen das die langsam zu tage tretenden Details mir sehr zusagen. Vorallem die Tektonisch sehr fein gegliederten Fenster auf den Fotos sehen sehr hochwertig aus [auch wenn sie aus Plastik sein mögen]. Ich bin sehr gespannt diese mit der Verputzen Außenwand zu sehen.

  • Ist das "Grottenhaus" mit seiner Fassade nicht eigentlich ein Plagiat der letzten DDR-Platte, des DDR-Justizministeriums (welch euphemistischer Begriff)?


  • Kopfschüttel - um himmelswillen wer segnet so einen Bau ab. Das ist doch eine Schande für diesen Ort...Schlicht und ergreifend eine Frechheit. Unterirdisch.

  • Der Staab-Bau wird ein ganz Ausgezeichneter werden. Wie ich es vermutet habe, glättet sich die Körnung der Fassade mit jedem Stockwerk und im letzten ist sie dann kaum noch existent. Wieder mal eine exzellente Arbeit aus diesem Büro.

  • ^ Mit der fehlenden Individualisierung hat er leider Recht. Was hat der Betrachter von der sich glättenden Körnung pro Etage, wenn es bloß ein Gag ist, den man sonstwo anwenden könnte - ohne Bezug zur altstädtischen Lage?


    Was die Materialwahl angeht - in der Artikelüberschrift ist vom "illustren Stein aus Spanien" die Rede, was doch seltener als Putz ist. Die Begründung für Putz ist weiter, dieser solle die Bauten von der repräsentativen Backsteinarchitektur einiger umliegenden Bauten absetzen - doch das tut Naturstein ebenso.

  • Warum sollte das ein Gag sein? Das ist eine legitime Gestaltungsmöglichkeit. Auf den vermeintlich fehlenden altstädtischen Bezug pfeif ich hier mal.

  • Auf den vermeintlich fehlenden altstädtischen Bezug pfeif ich hier mal.


    Tat der Architekt wohl ebenso, doch richtig gute Architekten schauen sich zuerst die Umgebung an und überlegen, was dort am besten geeignet wäre. Sich irgend etwas ausdenken und beim nächsten Auftrag egal-wo einsetzen - das ist meines Erachtens die falsche Einstellung. Egal, wie genial dieses etwas (eben ein Gag) in einer anderen Umgebung wirken möge.


    Es gibt übrigens sogar vorstädtische Neubaugebiete, wo die Fassaden kleinteiliger als hier individualisiert werden.

  • Ah ja? Und was hätte der denn der "richtige" Architekt vorgefunden? - Den Neubau des Außenministeriums? Das Staatsratsgebäude? Das Kronprinzessinnenviertel? Die Townhouses auf dem Friedrichswerder? Ach so, na dann is ja gut.

  • Bei all dem in diesem Forum immer wieder hochkochenden Hass auf alles, was dem eigenen engen Verständnis von "Altstadtarchitektur" zu widersprechen scheint, sei an dieser Stelle, ohne das Staab-Haus verteidigen zu wollen, zumindest der Hinweis gestattet, dass das Prinzip der nach oben zunehmenden Verfeinerung einer Fassade seit Jahrhunderten ein Thema der Architektur ist, Staab sich hier also eines im Grunde traditionellen Mittels der Gliederung und Zonierung bedient, das den Freunden des Gestern doch eigentlich schmecken sollte. Verwiesen sei nur auf den Palazzo Medici Riccardi von Michelozzo in Florenz:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…lazzo_Medici_Riccardi.JPG

  • Die Townhouses auf dem Friedrichswerder?


    Soweit ich mich erinnere, diese haben schmale individuell gestaltete Fassaden, also jene Individualisierung, die hier fehlt. Es ist nicht das Problem, dass die vertikale Zonierung der Fassade überhaupt verwendet wurde - das Problem ist, dass der ganze Entwurf scheinbar nur darauf beruht, auf der ganzen beträchtlichen Breite. Dieses Mittel hätte man nur auf einem Teil anwenden sollen und für die anderen sich etwas anderes einfallen lassen.


    Falls jemand was von Monumentalbauten schreiben möchte (wie in einem anderen Thread breite Einheitsfassaden erklärt wurden) - nicht alle Gebäude können Monumentalbauten sein, nur wenige. Im Wohnungsbau halte ich für ein gutes Prinzip, dass jeder Teil mit einem eigenen Treppenhaus eine individuelle Fassadengestaltung bekommt. Diese wird vielleicht weniger nötig, wenn die Fassaden mit reichem Dekor andersweitig gegliedert werden (wie etwa die Londoner Viktorianischen Häuserzeilen oder auch einige Häuser früher Moderne mit viel Fassadenkunst), doch dafür passiert hier auf der Fassade zuwenig.


    immer wieder hochkochenden Hass


    Bei Gelegenheit: Ich halte es für billig, jede Kritik an etwas als "Hass" zu denunzieren.

  • ^Na ja, soweit ich mich erinnere, haben wir es an dieser Stelle mit 4 verschiedenen Fassaden zu tun. Von einer fehlenden Individualisierung kann also gar keine Rede sein. Das eine Haus ist schmaler, das andere eben breiter. Ist aber auch egal, schauen Sie sich doch das fertige Haus einmal aus der Nähe an und urteilen dann. Der vorbereiteten Abneigung gegenüber dem Staabentwurf zum Trotze.