Die Ecke bleibt geschmäcklerisch -so ein wirklich lebendiger Stadtbereich wird das wohl nie, die schöne Schinkelplatzgestaltung bleibt eher ein besserer Vorgarten für die dortigen Anrainer.
Die Knabberfassade von Staab bietet etwas bemühte Abwechslung - die oben-unten Umkehr hat einen gewissen Witz - ist mir pers. aber zu verzagt und hätte ich gern etwas mehr auf die Spitze getrieben gesehen - so hätte man die Fensterfelder im Obergeschoss durchaus bis zur Traufe durchziehen können- oder die Attika mit einem äusserst breiten in die Fensterreihe hineinreichenden Putzband ausbilden können - wie eine verkehrte Sockelzone. Aber für andere kann das ja völlig ausreichend, subtil und repräsentativ genug sein an dieser Stelle.
Die Dopplung der Fassaden, neben dem Gebäude von Staab und die obendrein ungebrochene Traufenlinie über alle 3 Fassaden hinweg finde ich immer noch unangenehm und kulissenhaft.
Bitter ist für mich das 5te Stockwerk - wenigstens beim doppelten Lottchen von Steidle, würde ich am liebsten bis heute eine Etage wegradieren oder gar eins der eher fade gestalteten Gebäude gegen ein anderes austauschen, evtl sähe man dann auch vom Humboldtforum kommend etwas mehr als nur das Dach der Schinkelkirche.
Wie der Verursacher dieser gedoppelten Langeweile sich gegenüber Nöfer durchsetzen konnte, bleibt mir wohl auf ewig ein Rätsel.
Warum nicht eine Fassade in diesen verwirklichten Wettbewerbsbeiträgen zum Schinkelplatz auf Schinkels Passion für Backstein eingehen konnte, erschließt lässt sich mir auch nicht.
Das einzige wirkliche Highlight für mich wäre die Rekonstruktion der Bauakademie und die plappert man gekonnt seit Jahren ins Nirvana - aber vielleicht will man diesen Bau eigentlich gar nicht, wenns nach dem Einfluss von Frau Edmaier ginge, käme diese Rekonstruktion sowieso nicht in Betracht.