Ich finde es gut, dass es nach Jahrzehnten des Stillstands endlich vorangeht. Und die Tatsache, dass der Siegerentwurf von einem Vertreter der SPD (Ephraim Gothe), einer Vertreterin der Grünen (Regine Günther) und einem Vertreter der Linken (Sebastian Scheel) gemeinsam vorgestellt wurde, deutet darauf hin, dass der Siegerentwurf parteiübergreifend auf Zustimmung stößt.
Was den konkreten Entwurf angeht, so wurden ja bisher nur die Vogelschau und die Ansicht an der Spree veröffentlicht. Das Spreeufer gefällt mir aber sehr gut, bildet es doch ein grünes Gegengewicht zur steinernen Spreeufergestaltung auf der gegenüberliegenden Seite. Viele haben ja geklagt, dass das Spreeufer am Humboldtforum zu steinern wäre, daher ist es gut, dass das gegenüberliegende Ufer grün wird. Ich bin mir sicher, dass dieses grüne Spreeufer sehr gut angenommen wird und dass der völlig überlaufene James-Simon-Park entlastet wird. Das Ufer ist auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung zum jetzigen Zustand. Auch eine Verkehrsberuhigung der Spandauer Straße würde ich sehr gut finden. Generell gefällt mir an dem Entwurf, dass es viele Bäume und unversiegelte Flächen gibt. Diese Dinge werden in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je. Zu den anderen Partien würde ich gern mehr Details erfahren. Letztendlich lebt so eine Freiraumplanung von den konkreten Baum- und Pflanzensorten sowie der Qualität der Bodenbeläge.
Ansonsten habe ich mich über die Vielzahl von kompetenten und differenzierten Kommentaren gefreut. Einer entwickelt bei diesem Entwurf Phallus-Phantasien, ein anderer sieht hier die Wüste Gobi im Entstehen, und ein dritter verlegt gleich die Storkower Straße an das Rote Rathaus. Ich bin mir sicher, dass solche Kommentare die Entscheidungsträger schwer beeindrucken werden.