Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums


  • Wenn diese hässlichen Riegel doch nur weg wären könnte man die Gegend sehr schön gestalten.


    Wer ist denn 'man'? Derzeit werden an allen möglichen Ecken in der Innenstadt Freiflächen durch Abriss geschaffen, ohne dass es auch nur den Anflug eines baulichen Konzepts gäbe. Im Regelfall wird es dann eine weitere Parkraumbewirtschaftungszone. Zumal es sich hier um Wohngebäude handelt, die weder leer stehen, noch in einem entsprechenden Zustand sind. Es gibt schlicht NULL Chance, dass sich hier in den nächsten 20 Jahren irgendetwas ändert.

  • Wer ist denn 'man'? Derzeit werden an allen möglichen Ecken in der Innenstadt Freiflächen durch Abriss geschaffen, ohne dass es auch nur den Anflug eines baulichen Konzepts gäbe. Im Regelfall wird es dann eine weitere Parkraumbewirtschaftungszone.


    In der Tat gibt es kein Konzept für die Gegend, solange aber die Riegel stehen bleiben kann nichts brauchbares bei herauskommen.


    Zumal es sich hier um Wohngebäude handelt, die weder leer stehen, noch in einem entsprechenden Zustand sind. Es gibt schlicht NULL Chance, dass sich hier in den nächsten 20 Jahren irgendetwas ändert.


    Das galt auch für die Plattenbauwohnungen in der Wilhelmstraße und ein Teil derer wird in Zukunft auch dem Erdboden gleichgemacht.

  • ...Das galt auch für die Plattenbauwohnungen in der Wilhelmstraße und ein Teil derer wird in Zukunft auch dem Erdboden gleichgemacht.


    Kannst du bitte rein sprachlich mal etwas abrüsten?! Es hört sich fast an als wärst du im Krieg.:nono:

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    Bei einem Krieg würden noch Überreste/Ruinen bleiben, da aber alles komplett verschwindet ist doch die Bezeichnung "Dem Erdboden gleichgemacht" doch nicht verkehrt.

  • ^ Inzwischen bin ich mir garnicht so sicher ob man sich unter der Prämisse der gegenwärtigen Situation, überhaupt erlauben kann auch nur eine einzelne leere Wohnung dem „Erdbodengleichzumachen“. Irgendwer kommt bestimmt auf die gute Idee sie weiterzunutzen. ;)

  • ^ Im Gesamtzusammenhang der Wohnungsproblematik in Berlin würden die Wohnungen in den Riegeln keine Rolle spielen, da rund 10.000 Wohnungen pro Jahr in Berlin gebaut werden und als Ersatz für die Riegel ja ebenso Wohnungen entstehen würden.


    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe hast du doch bei der Auswahl der visualisierten Vorschläge doch einer Lösung zugestimmt bei der die Riegel dann nicht mehr vorhanden wären aber die Freifläche bestehen bleibt und umgestaltet wird.
    => Das ist eine Lösung mit der ich mich sehr gut anfreunden kann!

  • ^ Das ist ein Totschlagargument. Im Gesamtzusammenhang der Wohnungsbauproblematik in Berlin spielt kein Gebäude, über das wir hier in irgendeinem Strang diskutieren, vor dem Hintergrund der Jahreswohnraumproduktion eine entscheidende Rolle.

  • @ jack
    Das ist richtig, und ich plädierte besonders auf der östlichen Seite der Wilhelmstrasse für eine deratige Neubebauung währenddessen ich für die westliche Seite in Anknüfpung an die ehemals dreiflügeliigen Palais mit den Ministergärten mich für eine dementsprechend angepasste Bebauung ausspräche. Das würde auch einen gefälligeren Übergang zum Mahnmahl hin und den Solitären der Landesvertretungen hin schaffen. Da ist mir das bisher gezeigte zu schroffe Kante.

  • ...währenddessen ich für die westliche Seite in Anknüfpung an die ehemals dreiflügeliigen Palais mit den Ministergärten mich für eine dementsprechend angepasste Bebauung ausspräche.


    Da werden aber die Investoren nicht mitmachen. Eine dreiflügelige Bebauung sieht toll aus, verschenkt aber viele Quadratmeter an Nutzungsfläche. Um eine an früheren Grundrissen zumindest angelehnte Bebauung sicher zu stellen, müsste die Stadt Berlin klare Vorgaben machen nach dem Motto: entweder so oder gar nicht. Denn kein Investor wird freiwillig bereit sein, auf Quadratmeter maximierende Blockbebbauung zu verzichten.

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    Oh, stimmt. Beim RF und MEF vertrete ich ja immer noch meinen Standpunkt, dass eine ansprechende, gepflegte Parkanlage wie die der Tuilerien in Paris die beste Lösung wäre including verschiedener Darstellungen der Vorkriegssituation mit Pavillions zur Geschichte des Ortes und unter Rückbauung der Spandauer Straße..

  • ^ Das ist ein Totschlagargument. Im Gesamtzusammenhang der Wohnungsbauproblematik in Berlin spielt kein Gebäude, über das wir hier in irgendeinem Strang diskutieren, vor dem Hintergrund der Jahreswohnraumproduktion eine entscheidende Rolle.


    Trotzdem muss da bei Abriss zwischen Sinn und Unsinn unterschieden werden!

  • @ jack
    Das ist richtig, und ich plädierte besonders auf der östlichen Seite der Wilhelmstrasse für eine deratige Neubebauung währenddessen ich für die westliche Seite in Anknüfpung an die ehemals dreiflügeliigen Palais mit den Ministergärten mich für eine dementsprechend angepasste Bebauung ausspräche. Das würde auch einen gefälligeren Übergang zum Mahnmahl hin und den Solitären der Landesvertretungen hin schaffen. Da ist mir das bisher gezeigte zu schroffe Kante.


    @ Camondo,


    es geht um das Thema MEF und RF und da hast du für das Konzept des Entfernen der Riegel bei Beibehaltung der Freifläche gestimmt (obwohl andere Versionen die die Riegel behalten wollten auch zur Auswahl standen), ... ja oder nein?


    Wie gesagt bin ich sehr aufgeschlossen RF und MEF als Parkfläche neu zu gestalten, aber die Riegel müssen weg!

  • @ jack


    nichts auf Rathaus-Seite sollte höher sein als das Hauptgebäude des Roten Rathauses,
    und um die Fläche einigermaßen ästehtisch einzufassen auf der gegenüberliegenden Seite ebenso. Sodass man das Rathaus, das Humboldtforum, den Dom und den Fernsehturm als Dominanten direkt an der Kante zu MEF und RF hat und die Marienkirche als besondere in die Fläche hineinragende. Aber wie gesagt unter der gegenwärtigen Premisse der Wohnraumsituation ist dies ein Zukunftsprojekt für sagen wir die nächsten 20 Jahre.

  • Moderne Stadtentwicklung


    Berlins tolles Image und seine politische Historie hin oder her, heute ist es eine Stadt am Abgrund! Ein Sammelbecken des Zivilisationsmülls, das seine Attraktivität aus den Randerscheinungen dieses Unterganges bezieht: günstige Mieten in tollen Wohnungen (die den Wir-sind-das-Volk-Utopisten von heute unter normalen Umständen nie zugäglich gewesen wären und die ihre ureigene Welt nie hervorgebracht hätte), eine einladende Lassiez-faire-Administration mit Partybürgermeister und altlinkem- bis dunkelrotem Anhang und nicht zuletzt die magnetische Wirkung des bereits zugezogenen Abschaums von Ströbele bis zum dümmsten Kreuzberger Nachwuchs-Revoluzzer mit intellektuellem Habitus. Diese Stadt hat schon die Chancen, die sich nach 1990 auftaten, mit übertriebener, weltfremder Regulierungswut verspielt!


    Das Einzige, was hier noch funktioniert, ist der Tourismus. Aber kein Mensch weiß, wie lange noch. Der Mythos Berlin wird durch die Überformung der Stadt mit uniformen Steinkästen sicher nicht gefördert. Von wegen "gewachsene europäische Stadt". Das ist genau das, was jeder potentielle Tourist an tausend anderen Orten viel eher bekommt, als in dieser zusammengeflickten Ansammlung aus explosionsartig aufgeblasenen Dörfern, die vor 1860 nicht ansatzweise in der heutigen Form existierte.


    Man ist nicht viel Gutes gewöhnt, wenn man von seinem Domizil in der Köpenicker Straße durch das Zentrum zum Regierungsviertel wandert. Jedenfalls hat man dann einen Sinn für Gebäude, die angenehm ins Auge fallen. Aber das Gefühl für eine wieder zum Leben erweckte Stadt wollte sich bei mir nicht einstellen. Einige häßliche Gebäude, zu viele, verunzieren das Stadtbild zusätzlich.
    Ich konnte selbst Stalins Prachtallee und Goerings Flugzeugministerium samt Flughafengebäude Tempelhof mehr Gefallen abringen als manchen der Neuheiten. Nein, ich war enttäuscht von dem, was dort von den Architekten und deren Auftraggebern geleistet wurde und halte insgesamt vieles für verbesserungsfähig. Vielleicht geht das aber nicht mit dem vorhandenen städtebaulichen Establishment?
    Vor der Wende oder nach der Wende- vieles scheint sich da nicht zu wenden.
    Das täte der Stadtentwicklung aber gut.

  • Bei These 14 hat wohl der Praktikant vergessen, das Balkendiagramm einzufügen und lediglich die Excel-Tabelle angegeben-ingesamt gab es also für diese These gerade mal154 Antworten... da haben hier wohl nicht alle mitgemacht:-)


    Die Angabe, dass sich 60000 Menschen beteiligt hätten und dies das Ergebnis ist, halt ich für leicht fragwürdig.

  • Das Ergebniss war aber wohl tiefgreifender Abzusehen. Die kleine Gruppe der unmittelbaren Anwohner denkt das sie ein Besitzrecht an dem Öffentlich Raum vor ihrer Haustür hat, während schon die Bewohner alleine des nächsten Straßenzuges eher mit einem verwirkten Stimmrecht gesehen werden. So entstehen in solchen Veranstaltungen immer die "Lauten Platzhirsche" und es artet zu üblichen entweder/oder Situationen aus wie sie hier auch häufig im Forum zutage treten. Dabei ist das Gute für die Stadt damit nicht allein das Agreggat des Guten für den Einzelnen. Es ist dies schon deswegen nicht, weil kulturelle Erinnerung etwas ist, was kein Einzelner hat. Kulturelle Kontinutität durch Bauten, die Bewahrung kultureller Erinnerungen. Menschen, die an einem Ort leben, möchten nicht, dass die gebaute Umwelt sich so stark verändert, dass sie sich nicht mehr zurechtfinden, das sie sich fremd fühlen. Veränderungen müssen daher langsam genug sein, damit sie eine Zugehörigkeit oder um einen altmodischen Begriff zu verwenden: Heimatgefühl entwickeln können. Die Orientierung und die Identität, die durch Bauten erschaffen werden können und für kulturelle Kontinuität sorgen können, stehen also der Erstarrung gegenüber. Vorallem die besondere Geschichte dieses Platzes und seine Symptomatische Leere welche von verschiedenen Ideologien überflutet wurde kann man nicht einfach wegwischen. Es ist daher unsäglich wenn einige den Abriß der Plattenriegel verlangen oder die Totalbebauung um jeden Preis.[zumahl wie schon so oft gesagt Plattenbauten höchst adaptiv sind und umgebaut werden können] Es ist aber auch unsäglich von den Bewohnern ihre Ängste auf den Platz zu Projezieren und ihn ewig dem Wandel zu verschließen. Das dies ein sanfter Wandel sein muss versteht sich hoffentlich von selbst. Die Errichtung eines Heilig-Geist Viertels an der Sree, welche eine Grüne Oase mit Rathausplatz Städtebaulich einrahmt sowie eine Remodellieren der Plattenbauten scheint daher einen Lösungsansatz darzustellen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Whywolf_Larry () aus folgendem Grund: Irgendwie den letzten Satz nicht Komplettiert.

  • Das Ergebinis kann also nicht schwarz oder weiß sein, die Menschen ticken aber leider oft nur so-es muss also ein Kompromiss gefunden werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bummler ()

  • Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich feststelle, dass die Reko- und Bebauungsfraktion gestern ein regelrechtes Debakel erlebt hat.


    Selbstverständlich ist das übertrieben, da die besonders stark abgelehnte These 13 vor allem Komplettbebauung auf historischem Grundriss bedeutet - allerdings nur mit einzelnen Leitbauten. Die These 12 dezentral organisierte Erinnerungselemente wird bereits mehrheitlich befürwortet. Fazit: Kein Widerstand gegen Rekonstruktionen an sich, solange man nur nicht die ganze Fläche tutti completti bebaut. Die These 9 erwähnt weder historische Grundrisse noch Rekonstruktionen - die besonders starke Ablehnung ist wohl durch Komplettbebauung begründet. Bei der These 11 (Teilbebauung) bleiben Komplettablehnung und Komplettakzeptanz in etwa stark.


    Die Planung muss also noch genügend große Rest-Freifläche auf dem Gelände übrig lassen - dass bei der Bebauung einiger Teile (MEF wohl) Rekonstruktionen als Gestaltung stören würden, lässt sich aus den Antworten nicht ablesen.