Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • @Bato: Ich verstehe die Problematik und wir haben in der Tat schon oft drüber diskutiert. Eine Frage habe ich aber ganz direkt an alle: Würdet Ihr die Karl-Liebknecht-Platte zu gunsten eines Rückbaus der Verschwenkung der Karl-Liebknecht zur Rosa-Luxemburg tilgen oder nicht. Ich bin mir da nämlich nicht sicher.



    Quelle und Copyright: ich, Basis Karte Überlagerungsplan DDR und Vorkriegs-Stadtgrundriss, 3D: Sketchup


    Links Marx-Engels-Forum ist echtes Forum kleiner Arena und Wasserfontaine, Wasser kann abgelassen werden für Veranstaltungen und Konzerte (Name: zukünftig Einheitsforum oder Spreeterassen/Spreetreppen), Rundung als Zitat zum bisherigen Forum, rechts Vorplatz Fernsehturm ist Raute als Ziat der DDR-Planung, Wasseraskaden sind veretzt (Name: zukünftig Berliner Freiheit, Achse Ost-West ist breite begradigte Bischoff und Zitat DDR-Staatsachse, aber als Zeitschichtenallee "Durch die Mitte" oder "Weg zur Freiheit, Weg zur Einheit", neuer Markt und Marienkirchhof sind wiederhergestellt, Rathausforum als "Rathausplatz" gegenüberliegend. Denkmäler und Brunnen: Marx-Engels-Denkmal ist zwischen Alexanderplatz und Fernsehturm gewandert, Lutherdenkmal steht auf Neuen Markt, Gerichtslaube als gegenüberliegende zentrales Laubengebäude. in der Mitte beider Achsen steht die Weltzeituhr (auf dem Alex die Berolina und der Neptunbrunnen vor dem Schloss.

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  • Also eine Verschwenkung halte ich nicht für sinnvoll. Erstens weil Abrisse bei der aktuellen Wohnungsnot nicht durchsetzbar sind (für den Rest der Planung von dir muss ja nichts abgerissen werden) und zweitens weil der Verkehr dann in die Rosa-Luxemburg-Straße geleitet werden würde. Was soll er da? Die Autos würden alle am S-Bahn Bogen oder der Memhardstraße abbiegen um wieder auf die ursprüngliche Karl-Liebknecht-Straße zu kommen. Ein unnötiger Umweg.
    Aber der Rest der Planung ist wirklich super. Die Mischung aus historischen und neuem Grundriss ist perfekt. Die Marienkirche wieder umbaut, ein Platz vor dem Rathaus (aber trotzdem geschützt vom Verkehr der Spandauer Straße), der neue Platz an der Spree (toll, mit Rundung), Erhaltung der Platzgestaltung am Fernsehturm und schließlich die Achse zwischen Spree und Fernsehturm. Das wirkt urban und großstädtisch (hat was von Paris mit seinen Plätzen und Achsen).

  • ^^ Der Entwurf gefällt mir gut! Nur weil der Fernsehturm alle Dimensionen sprengt, muss das IMO nicht auch die Freifläche drumherum. Gerade der Kontrast zwischen dem hohen Fernsehturm und einer kleinteiligen Umgebung könnte ganz reizvoll sein.


    DerBe: Das Argument mit der Gentrifizierung ist IMO ein Totschlagargument, mit der man jeden Ansatz, der über Kosmetik hinausgeht verhindern kann. Auch wenn ich einige derzeitige Entwicklungen kritisch sehe, meine ich, dass die Preise in dieser Top-Lage auch etwas höher sein dürfen. Dabei finde ich einen oder mehrere kleinere Parks, wie im oberen Entwurf zu sehen, ausreichend und stelle in mir sogar attraktiver vor, als die derzeitige Situation ohne attraktive und lärmabweisende Umbauung.
    Ich könnte mir aber durchaus auch vorstellen, dass man aus der gegenwärtigen Situation einen schönen großen Park schafft, wenn Ambitionen und Anspruch hoch genug sind und die umliegende Bebauung ersetzt wird. Bevorzugen würde aber auch ich eine Lösung, bei der die Achse zumindest durch eine Randbebauung verschmälert und eingerahmt würde.


  • Wer sagt eigentlich, dass ein Puppenstube wie von den üblichen Rekoverdächtigen bevorzugt, mehr Leute anzieht, als ein neu gestaltetes Areal in Parkform?


    Wer sagt ein neu gestaltetes Areal in Parkform würde mehr Leute anziehen als der Alt-Zustand? Eine Grünfläche zieht zunächst erstmal garnichts an. Allenfalls als Liegewiese im Hochsommer. Das kann ja wohl kein ernstgemeintes Konzept für den Stadtkern einer mitteleuropäischen Metropole sein.

  • Klasse , Libero! :daumen:
    So sieht Berlin-Mitte bei mir auch immer aus, wenn ich es bei SIM-City entwerfe. :D


    Im Ernst: Du hast Dir offensichtlich viele Gedanken über die Gestaltung im Detail gemacht. Das alles gefällt mir. Aber die Rückverschwenkung der KLS kann nur funktionieren, wenn die Liebknechtbrücke für den Normalverkehr gesperrt wird und der dann über die Werder-/Rathausstraße zum nicht mehr verkehrsberuhigten Alex geleitet wird.
    Das ist nicht ohne! :zunge:

  • Libero, ich halte diesen Vorschlag für den überzeugendsten von allen, die ich je gesehen habe. Großartig, wie dieses Alleenkreuz das Quartier strukturieren würde, tausendmal besser als jeder Versuch, Vorkriegsstrukturen, denen jede städtebauliche Gestaltungsabsicht fehlte, rekonstruieren zu wollen. Die einzige Änderung, die ich empfehle: anstelle des Rathausplatzes sollte die vorgeschlagene kurze Querallee einfach durchgezogen werden, ohne die beiden vorstehenden Riegel, hinter denen das Platzgebilde in gleicher Breite weiterlaufen würde. Außerdem sollte m.E. auf die Verschwenkung der Karl-Liebknecht-Straße verzichtet werden, da ohnehin keine Annäherung an den historischen Stadtgrundriss angestrebt wird. Der parallele Verlauf von Rathaus- und Karl-Liebknecht-Straße passt besser zu der vorgeschlagenen axialen Struktur.

  • Hier mal ein Luftbild nach dem letzten Angriff auf die Mitte Berlins im März 1945, bei dem ja auch das Stadtschloß ausgebrannt ist, was man an den fehlenden Dächern "gut" erkennen kann. Man sieht auch gut, dass die Nikolaikirche bis auf die Türme noch intakt ist, sie wurde erst bei einem Brand bei Kriegsende zerstört wie einige andere Gebäude auch noch.



    Bild: Google Earth


    Ich denke, das Bild zeigt eindrucksvoll, dass die Hälfte der Gebäude maximal beschädigt, mitnichten zerstört waren. Als zerstört können nur die Gebäude gelten, denen die Dächer fehlen, obwohl auch dort, je nach Zustand der Außenmauern, ein Wiederaufbau durchaus möglich gewesen wäre, aber wohl nur bei Baudenkmälern sinnvoll.

  • Liberos Bebauung des MEF erinnert sehr an die Platzanlage um den Mannheimer Wasserturm. Ich fand den Platz und vor allem die Grünanlage sehr beeindruckend. Sehr mutige (positiv) Ideen.:daumen:

  • In der Tat, Liberos Idee nimmt die Braunfelssche Konzeption einer Allee zwischen Schloss und Fernsehturm wieder auf und passt sie dem gewachsenen Berliner Maßstab an. Die Polarität zwischen dem dem Schloss zugewandten historisierenden Platz (Vorbild Friedrichsplatz in Mannheim) und dem modernen um den Fernsehturm herum (Vorbild etwa Ludwigkirchplatz) hat schon etwas Faszinierendes. So viel städtebauliches Raffinement kam in Berlin selten zum Zuge.

  • Abgesehen von den 3-6 von Konstantin als unbedingt rekonstruktionswürdig angeführten. Ich glaube kein Mensch ausser ein Paar Hard-Core Rekonstruktivisten hier will diese unterdurchschnittliche Puppenstube zurückhaben. Wem dies gefällt, nun der kann sich doch gerne im Nikolai-Viertel tummeln. Das möchte ich aber nicht auf dieser tollen Achse zwischen Fernsehturm und Schloss haben.


    Nichts gegen ein wenig Polemik, geschätzter Mitforist, aber das ist nun wirklich ein Scheingegensatz: entweder alles so lassen wie es ist oder Wiederherstellung einer untergegangenen Altstadt-"Puppenstube". Ich fände keine der beiden Lösungen gut, sondern wäre dafür, auf dem Grundriss der abgeräumten Altstadt ein überwiegend modernes Quartier mit einigen ausgesuchten Rekonstruktionen (vorzugsweise um die Marienkirche herum) zu errichten. "Achsen" in historisch gewachsenen Innenstädten kann ich persönlich nichts abgewinnen.


    Die Stadt ist nicht mehr dieselbe wie vor dem Krieg, die Menschen sind nicht mehr dieselben, die Gebäude existieren nicht mehr. Die ganzen Bedingungen drumherum haben sich nahezu umgekehrt.


    Die Stadt ist vor allem nicht mehr dieselbe wie zu DDR-Zeiten, als man bedenkenlos Aufmarschplätze und Achsen durch sie hindurch geschlagen und dadurch systematisch Urbanität vernichtet hat (der Hinweis sei erlaubt, dass dergleichen sonst nur die Nazis geplant, aber bis auf die sog. Ost-West-Achse nicht umgesetzt hatten), sondern wächst seit 25 Jahren wieder organisch. Am Marx-Engels-Forum ist dieser Wandel bisher vorbeigegangen, aber es ist schwer vorstellbar, dass das so bleiben wird.


    Man sollte auchmal loslassen können erst recht wenn es sich um einen Phantomschmerz handelt.


    "Phantomschmerz" kann ich wegen der abgeräumten Altstadt schon deshalb nicht empfinden, weil ich sie vor ihrem Untergang nicht gesehen habe - der ereignete sich mehrere Jahrzehnte vor meiner Geburt. Ich möchte einfach, dass das historische Zentrum Berlins sich wieder mit Leben füllen kann. Die derzeitige gigantische Schmuddelbrache alias Marx-Engels-/Rathausforum ist dagegen ein anti-urbaner Unort, der die pulsierenden Quartiere nördlich der Karl-Liebknecht-Straße vom scheintoten Süden der ehem. Altstadt abriegelt.

  • @ libero: Vielen Dank für deinen Entwurf, der großes Lob verdient und meiner Meinung nach einer der besten ist, die bisher vorgelegt wurden, sowohl hier im Forum als auch in den Berliner Medien. Ein paar Verbesserungsvorschläge hätte ich allerdings: Ich würde auf eine Verschwenkung der Karl-Liebknecht-Straße verzichten und wie den beiden anderen Hauptachsen auch ihr eine alleeartige Einfassung geben. Um im Sinne von Camillo Sitte eine stärkere Geschlossenheit der Plätze zu erreichen, würde ich außerdem die Bebauungslücke im Süden des Marienkirchplatzes schließen und an dieser Stelle einen kleinen, torbogenartigen Durchgang zum Rathausplatz schaffen. Zu guter Letzt würde ich noch das Halbrondell näher an die Spree rücken und dort eine breite Freitreppe errichten.

  • .... sondern wäre dafür, auf dem Grundriss der abgeräumten Altstadt ein überwiegend modernes Quartier mit einigen ausgesuchten Rekonstruktionen (vorzugsweise um die Marienkirche herum) zu errichten. "Achsen" in historisch gewachsenen Innenstädten kann ich persönlich nichts abgewinnen.


    Wenn ich auf einer leeren Fläche etwas baue dann ist das nicht "historisch gewachsen" sondern ein Neubau. Warum zur Hölle sollen dann die Straßen und Grundstücke wieder genau so angelegt werden wie sie anno Tobak mal waren. Das gehört wohl zu den Forderungen die ich niemals verstehen werde.

  • Eine Frage habe ich aber ganz direkt an alle: Würdet Ihr die Karl-Liebknecht-Platte zu gunsten eines Rückbaus der Verschwenkung der Karl-Liebknecht zur Rosa-Luxemburg tilgen oder nicht. Ich bin mir da nämlich nicht sicher.


    Wie schon von anderen angemerkt würde man sich damit ein völlig unnötigen Engpass auf einer wichtigen Hauptverkehrsstraße schaffen. Verkehrschaos ist da vorpragrammiert.


    Mich erstaunt, dass dein ahistorisch, barocker Entwurf bei den Befürwortern der Reurbanisierung (Wiederbebauung) der historischen Mitte so viel Anklang findet. Er stellt ja quasi genau das Gegenteil dar da er zum einen die Rückkehr zum alten Straßenraster ad acta legt und zum anderen wie auf dem Reißbrett geplant wirkt und nicht nach historisch gewachener Stadt aussieht.
    U.a Konstantin warf die Frage auf, ob der barocke Städtebau für eine Reurbanisierung des RF/MEF nicht ungeeignet sei.

  • Reurabnisierung heißt ja nicht automatisch Rekonstruktion? Was gibt es denn beim hist. Straßengrundriss so markantes, weswegen es eine Rolle spielte, ob man nun den hist. oder einen anderen Grundriss verwendet? Der war doch recht rechtwinklig, ohne signifikante Plätze oder Straßenführungen.


    Die Verschwenkung der KLS in ihren hist. Verlauf wäre natürlich etwas schönes, aber ziemlich unrealistisch...

  • ...ahistorisch, barocker Entwurf ... dar da er zum einen die Rückkehr zum alten Straßenraster ad acta legt ... U.a Konstantin warf die Frage auf, ob der barocke Städtebau für eine Reurbanisierung des RF/MEF nicht ungeeignet sei.


    @Bato: Der Entwurf orientiert sich ganz klar an den historischen Stadtgrundrissen und Straßenraster und sucht eine Synthese mit einer DDR-Zeitschicht (Mittelachse), die sogar noch als verbreiterte Bischoffstraße durchgeht. Nenn mir eine Straße, die nicht wieder hergestellt ist (ernsthaft). Es gibt 4 Öffnungen und Ergänzungen (Halbrunder- und Rautenplatz sowie Rathausmarkt und Durchbruch zum Neuen Markt), aber jede Straße und Gasse liegt auf Originalgrund - das haben selbst Hardcore-Rekonstruktions-Befürworter eingeräumt. Wiederherstellungsliste siehe*. Der Halbrunde Platz gegenüber dem Schloss ist kein Barockzitat, sondern ein Zitat zum bisherigen Marx-Engels-Forum. Dass das gesamte dann gerade zur Schlosseite barockisierend wirkt (Achse sowie Platz), ist mir eigentlich einerlei, jedenfalls konzeptionell keine Absicht. Dass Konstantin das kritisiert - wenn ich seine Ansichten auch schätze - ist mir bekannt, hab ich dazu mit ihm persönlich diskutieren dürfen (Anmerkungen siehe unten). Ich erwarte daher auch auf diesem Board von dieser Seite als auch von anderer noch erheblich Gegenwind. Mehrheitsfähig ist zur Zeit nix in Mitte.


    @ Chandler: es geht gar nicht so sehr darum, ob es jetzt 1:1 der historische Grundriss sein muss (was mein Entwurf auch nicht ist) sondern es geht um gewachsene Strukturen und Parzellierungen, die Anbindung an die Umgebung finden u n d lebenswerte Urbanität bereits bewiesen haben u n d von der Bevölkerung als solche breit akzeptiert wird. Wenn in der direkten Nachbarschaft Spandauer Vorstadt und Scheunenviertel dies belegen oder Referenzen bilden, dann hat dieser Ansatz zur Aufgabe, dass dieses Stadtgefühl in die Mitte (von mehreren Seiten) verlängert wird. Der Komplementärkontrast hierzu wäre Europacity oder Alex oder "Würfelhusten" - wie Teherani meinte. Das ist ein ganz anderer Urbanitätsansatz, den ich generell nicht verteufeln will, der aber nicht nach meiner Meinung in die Alstadt (hier Alt-Berlin) gehört. Und es ist vor allem der großinvestorenfreundliche Parzellierungsstoff, bei denen nur noch die 6 Groß-Investoren zwecks Rendite und keine privaten Investoren oder kleinere Gesellschaften für sich bauen werden. Ausserdem ist bei kleinerer Parzellierung der Schaden einer einzelnen Bausünde nicht so groß. Sie relativiert sich schneller.


    @Architektator: Verschwenkung siehe unten, was allerdings die Alleeisierung der ehemaligen Kaiserstraße - die ich ja gern Neumarktstraße nennen würde (ach da fang ich jetzt nicht an, hätte so viele Straßennamensvorschläge für Alt-Berlin, die identitätsstiftend wären) - Die maximale Breite aller Straßen in Mitte wäre mit Varianten 30-34m in dieser Planung, die ich noch weiter verengen würde, das geht aber ohne größere Anpassungen meistens nicht. Das wären für die Kaiser ungefähr 8m mehr als die Leipziger, was für 4m breite Gehwege rechts und links sorgen würde. Eine Alleeisierung im Mittelstreifen wie die autofreien Mittelachse und die Rathausstraße wird da nicht gehen, wenn man mal von 2x2 Fahrspuren plus Abbiegebuchten ausgeht. Aber Baumreihen gingen.


    #Verschwenkung: Ist noch nicht umgebaut, aber aufgenommen. Ich bin da zwiegespalten, da die Karl-Liebknecht-Platte zwecks Anbindung nord eh mittelfristig fallen muss. Aber es ist zweistufig geplant, sodass später darüber entschieden werden kann (rote Gebäude stehen für Abrisse Stufe 2, da kann man bei der Planung auch später noch "umschwenken").


    #Parzellierung und Typologie der Häuser: die sind noch nicht durchgestaltet, sollen aber alle so werden wir am neuen Markt und am Rathausmarkt. Es ist eine ausgewogene Durchmischung von Rekos, Reko-Zitaten, Patschkes, Platten oder Klinker (!!!) und modernen Grafts. Alles durchmischt gefühlt wie Linienstraße, Rosenthaler, Spandauer Vorstadt, Hackescher Markt und Teile Prenzlauer


    #Durchbruch Neuer Markt zum Rathausmarkt. Mit einem Druchgang könnt ich auch leben, daber dieser Durchbruch wäre auch ein Magnet zum Rathaus und würde die Weltzeituhr wirklich zum Herz der Altstadt machen. Was ich auch konzeptionell ganz hübsch finde, wäre nämlich die Zeit und damit die diversen Zeitschichten das Herz der Stadt.


    #Halbrunder Platz und Spreeseite: Auch dieser Platz wäre in diversen Gestaltungen umsetzbar: Als (schritt 1 Park), als (Schritt 2 Forum) als Schritt 3 (Arena mit Wasserspielen oder als Alterative durchgehende Wasserbucht zur Spree. Aber auch in dieser gezeigten Variante als Basis für eine schrittweise Überbauung (z.B. moderner Glasdach und Kubus für Forum und Theater oder Märkisches Museum oder ähnliches, muss aus meiner Sicht nur was eher bürgerliches sein.) Hier müßte man eh einen Wettbewerb machen, der wieder ganz andere Ansätze hätte. Es wäre aber ein punktueller Wettbewerb in einem Rahmenplan, wie sich der Gesamtansatz versteht.


    Hier auf die schnelle noch einige andere Perspektiven (kann heute leider kaum antworten, werd aber später auf Anregungen eingehen. Ich seh dieses Modell aber als Anregung für einen ergebnisoffenen Prozess und auch die 3D-version als Hilfestellung, damit mehr Menschen am Gestaltungsprozess teilhaben und sich bestimmte Proportionen und Situationen en Detail anschauen können können. Es wird entweder Eingang finden in den Bürgerdialog des Senats oder in ein eigenes Portal. Wenn ich denn die Zeit finde.







    Blick vom Schlossplatz

    Blick vom Lustgarten

    Blick auf Spreeterassen ohne Bebauung

    Blick auf Rathausplatz (mit Gerichtslaube) Richtung Neuer Markt

    Blick auf Neuer Markt (mit Lutherdenkmal) Richtung Rathausmarkt

    Blick auf Marienkirchhof und Lutherdenkmal (Neuer Markt) von Spandauer Ecke Karl-Liebknecht

    Blick auf Weltzeituhr als Zeitschichten-Zentrum beider Achsen

    Blick von Weltzeituhr auf Fernsehturm

    Blick von Freiheit/Panorama am Fernsehturm auf Schloss

    Eingang Fernsehturm vor Alexanderbahnhof (mit Marx-Engels-Denkmal)

    Blick Rosa-Luxemburg-Straße auf Marienkirche (diese Anbindung gibts heute nicht)


    Detailansicht Spreeterassen / Einheitsforum (Forum mit Wasser gefüllt/Fontaine mit expliziter Badeerlaubnis)

    Detailansicht Spreeterassen / Einheitsforum (entwässert für Veranstaltungen)


    Edith: Planungsvariante bebaute Spreeterassen (Überbauung des Forums sowie angrenzender Neubau/Museum - insgesamt als Einheitsforum und bewußter Bruch der "barockisierenden" Blickachse zum Schloss und Antipode/Ausbruch zum Schloß und Gebäudefront Spree)

    Spreeseite vom Lustgarten

    Blick vom Fernsehturm/Panorama


    PS: Das Modell und der Entwurf ist von Architekten und Stadtplanern des Bürgerforums "Historische Mitte" übrigens nicht ganz so wohlwollend aufgenommen worden. Begrüßt wurden Parzellierung, Stadtgrundriss und Traufhöhe. Abgelehnt wurden die Achse in der Mitte zwischen Spree und Alexanderbahnhof und die Inszenierung der Plätze links an der Spree (vor allem wegen der runden Form) und rechts am Fernsehturm. vor allem drängte man auf die expliziten Originalstandorte von Bauten, was hier pragmatisch neu inszeniert wird. Der Entwurf versteht sich auch nicht als endgültiger, sondern als Diskussionsgrundlage für ein Leitbild.


    PPS: Ich suche im übrigen noch Architekten und Stadtplaner, die in einer Arbeitsgemeinschaft diesen Ansatz ausplanen und ausformulieren im Rahmen der Initiative http://www.2bd1.org - Nachrichten dort oder als PN an mich.


    :* Wiederhergestellt sind: Heiliggeist-Straße, Neuer Markt, Marienkirchhof, Klosterstraße, Neue Friedrichstraße, Hoher Steinweg. Verbreitert ist Achse Post- und Bischoffstraße. Neu sind Öffnung Spree, Rathausmarkt, Öffnung zum Neuen Markt sowie Platz um Fernsehturm. Aber alles teilweise begradigt, was teilweise kritisiert wird.


    Achso: Copyright libero alias Andreas Eßer, Organisation: http://www.2bd1.org. Alle Bilder: ich, Basiskarte Überlagerungsplan DDR/Vorkriegs-Schwarzplan, 3D-Aufbau Grau=Bestand - Orange: Planwerk (teilweise überarbeitet), Baurecht, in Bau - Rose: Planungsentwurf - Rot: Planungsentwurf Teil-Abriss Step2, Violett: Vollrekos Leuchtturmbauten (zwecks Übersicht im Rathausforum zunächst nicht berücksichtigt). Programm Sketchup.

    10 Mal editiert, zuletzt von libero ()

  • Vielen Dank libero! Wirklich grandiose Arbeit und der gesamte Entwurf gefällt mir wirklich ausgesprochen gut! Auch das Versetzen der Weltzeituhr und die Idee mit dem Wideraufstellen der Berolina(?) am Alex gefällt mir ausgesprochen gut.


    Dein Entwurf verspricht wirklich ein lebhaftes, urbanes und würdiges Viertel werden zu können zwischen Alexanderplatz und Museumsinsel, man spürt es förmlich beim Betrachten deiner Pläne.


    Momentan nutze ich die Gegend meist nur notgedrungen als schnellen Fußweg von der Museumsinsel zum Alexanderplatz. Die Gegend hat für mich momentan null Aufenthaltsqualität. Die meisten Touristen pilgern hier ebenso meist nur lang, weil sie notgedrungen vom gut angebundenen Alexanderplatz zur Museumsinsel gelangen wollen.


    Du solltest deine Pläne einreichen! :applause:

  • Die Achsen, Sichtbeziehungen, die Räume, die Möblierung mit Lutherdenkmal, Weltzeituhr, Gerichtslaube ind Sakko&Jacketti - alles zeigt sehr viel Liebe zum Detail.
    Es ist der beste und lebbarste Entwurf, den ich in all´ den Jahren der Debatte zu sehen bekommen habe. Einzig der halb versenkte Klotz auf dem Spreeforum ist nicht mein Ding.


    Alles in allem: Höchstes Lob, Libero! :daumen:

  • ^^Na den "Klotz" kann man auch anders machen natürlich. Ist Platzhalter für einen Calatrava oder Hahdid oder werauchimmer und lediglich eine von mehreren Planungsvarianten an der Stelle, die das sichtbare Entre zum Stadtkern werden würde. Der Baukörper ist im übrigen genau so konzipiert, dass vom Lustgarten und der KLBrücke der Rathausturm und vom Schloßplatz der Turm der Marienkirche gut sichtbar ist. Daher die Schrägen. Mein Herz tendiert aber auch eher zum offenen Platz. Allerdings hätte man trotzdem die Option, irgendwann dort was zu machen...


    Und weil danach gefragt wurde: Berolina auf Alexanderplatz (rechts ist das Baufeld des ehemaligen Kaufhaus Hermann Tietz vor den Kaufhof gebaut. Man erreicht so die Proportionalisierung des Platzes, im übrigen in historischen Dimensionen des geplanten Hufeisens. Ob als Reko oder kritische oder Neubebauung mal aussen vor - an Stelle der Stadt würde ich das Baufeld nahezu verschenken - oder Übernahme von evtl. Restitutionsansprüchen - mit der Auflage einer Fassaden-Rekonstruktion)

    Kaufhaus Hermann Tietz im Originalzustand, in einer evtl. reko nur rückwärts verändert teilweise wiederherstellbar.

    Quelle: Wikipedia, Creative Commons, gemeinfrei


    Sowie als Schmankerl hier noch die Totale aus dem 3 D-Modell von Reichstag, Brandeburger Tor und Potsdamer Platz bis Platz der Vereinten Nationen (aber nicht fertig):

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