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Dann wäre Ideologie wohl ein Grund ("ideologisch besonders geladen").
Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums
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Ruhe im Karton!
Man soll das Rathausforum in Ruhe lassen. Die Zeit dafür ist noch längst nicht gekommen. Die Gefahr ist groß, daß das vollständig verbockt wird.
In der Tat gibt es gewisse "ideologische" Rudimente. Aber nicht per se. Das kommt auf die Leute an. Ein Ideologie-Vorwurf muß natürlich begründet sein und auch nebenbei nicht unbedingt etwas mit "Klassenstandpunkt" oder Marx zu tun haben.
Ideologie ist nur ein anderes Wort für Verbohrtheit und Fundamentalismus, egal in welche Richtung.
Die Zeiten müssen erst mal hinwegfegen über unsere heutigen Empfindlichkeiten und Kontextuierungen. Spätere Generationen werden pragmatischer und konstruktiver mit diesen Fragen umgehen können. Wir stecken noch zu sehr drin in den Verwerfungen des 20. Jahrhunderts.
Ich bin selbst eher für eine Bebauung - perspektivisch. Das ist eine Grundsatzsache. Es kann sich aber genauso gut herausstellen, daß das Forum erhalten bleiben sollte. Das ist eben auch eine Sache des zeitlichen Gerinnens und der weiteren Entwicklung Berlins und der direkten Umgebung des Forums.
Deshalb sollte man diese Konfrontationen lassen und endlich Ruhe im Karton machen.
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Also zur Frage der rechtlichen Regelungen: in Berlin muss jede Anschaffung oder Beauftragung einer öffentlichen Leistung über dem voraussichtlichen Gegenwert von 100.000 Euro ausgeschrieben werden. Darunter kann die Verwaltung, oder der Verwaltungsteil, direkt vergeben.
Am Beispiel der Planungsleistung für das Rathausform heisst das, dass inzwischen drei separate Aufträge an den Plandschaftsplaner direkt vergeben wurden, um eine Ausschreibung zu umgehen. Klingt ein wenig nach Griechenland, ist aber Berlin, Bezirksamt Mitte.
Wettbewerbe für öff. Bauten sind in Berlin zwingend, weil stets über 100.000 Euro.
Im übrigen ist die Mittelstreifengestaltung des Tauenzien auch in einem Wettbewerb ermittelt worden.
Im Falle des Rathausforums geht es nach Angaben des Bezirksamtes auch nur um eine "Instandsetzung". Jedoch gilt auch für Sanierungen die 100.000-Euro-Grenze, zuletzt ist ein SPD-Politiker darüber gestolpert, dass er von einer Wohnungsbaugesellschaft mehrere Aufträge unter 100.000 Euro für Plattenbausanierungen bekommen hat.
Dass Regula Lüscher als Senatsbaudirektorin stets erklärt nur mit Wettbewerben sei die Baukultur zu retten sei einmal am Rande bemerkt.
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Der evangelische Pressedienst fasst die massiven Umgestaltungen rund um die Marienkirche zusammen. Offebar ist jetzt doch eine Nachzeichnung des historischen Marienkirchhofes mit Metallbändern beschlossen.
Bei der Veranstaltung war von 6 Millionen Europamitteln die Rede, die verbaut werden sollen. Die Archäologen sollen im Westteil des Marienkirchhofes graben.
Insgesamt ist hier eine umfassende Neugestaltung des Rathausforums im Gange. Wie das mit dem Neugestaltungswettbewerb, der 2013 ausgeschrieben werden soll, zusammenpassen soll ist mir nicht klar. Immerhin steht der wettbewerb in der Koalitionsvereinbarung.
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Zitat: "Der tiefer gelegte Bereich um die Kirche ist in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einer Fäkaliengrube verkommen" Zitat Ende. Dies ist für mich eine perfekte Zustandsbeschreibung, die ich auf die gesamte Freifläche aus DDR-Beständen beziehen würde. Im Moment stellt sie sich aus meiner Sicht eher als ein prima Open-Air-Klo für Touristen oder eine überdimensionierte Hundetoilette für Anwohner dar. Kann mir doch keiner erzählen, dass nicht das gesamte Areal darart zweckentfremdet wird.
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch nicht einmal den Begriff "Marx-Engels-Forum" verwenden, weil die gesamte Fläche im derzeitigen Zustand einfach keinen Namen verdient hat. Denn, in dem Moment, wo man ihr einen Namen verpasst, erkennt man sie an und spricht ihr die Legitimität der Existenz zu. Und dagegen verwähre ich mich. In meiner Begrifflichkeit ist dies einfach nur "Die Freifläche" oder "Die Brache". Ich hoffe sehr, dass "Die Freifläche" in nicht allzu ferner Zukunft bebaut wird. Ich denke die Innenstadt kann ein zweites Nikolai-Viertel gut gebrauchen. Die Wunden der DDR-Zeit sollten gerade in diesem Bereich endlich verheilen.
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^^ Da es nicht nur eine Seite gibt die auf diese (ziemlich fundamentalitische) Weise argumentiert, gibt es momentan einen Stillstand in der Diskussion um die Zukunft des Areals. Das Anerkennens der Tatsachen und der unterschiedlichen Meinungen zum Thema und Bedürfnisse ist Grundvorrraussetzung für einen Fortschritt. Wer dies nicht tut, läuft Gefahr, einfach ignoriert zu werden, egal wie richtig oder wichtig dessen Anliegen war.
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Großer Freiraum vulgo Rathausforum vulgo Marienvierter
Obwohl alle behaupten, Weichenstellungen für den "Großen Freiraum" vulgo Marienviertel vulgo Rathausform würden erst später, ggf. durch einen Wettbewerb, getroffen, schafft Berlin Fakten:
1. Das Büro Monsigny-Levin baut - ohne Wettbewerb und Ausschreibung - die Freifläche um den Fernsehturm inkl. des namenlosen Platzes an der Panoramastraße um.
2. Das gleiche Büro gestaltet für über 6 Millionen Euro Europamittel den Marienkirchhof um - die historischen Parzellen sollen in Cortenstahl nachgezeichnet und die Tieflage des Kirchhofes erweitert werden.
3. Im Januar tagt eine Kommission zur Wiederaufstellung des Luther-Denkmals an historischem Standort auf dem ehem. Neuem Markt.
4. Ebenfalls im Januar soll der Wettbewerb für das Umfeld des Schloßplatzes entschieden werden; zahlreiche Wettbewerbsbeiträge sehen eine Rückführung des Neptunbrunnens an den historischen Ort vor dem Portal II vor.
5. An der Ecke Spandauer und Karl-Liebknecht-Straße soll auf dem Areal der ehem. Parzelle Spanaduer Straße 68 ein Mahnmal für Moses Mendelssohn nach Plänen von Micha Ullman entstehen.
6. Vor dem Roten Rathaus entsteht der U-Bahnhof "Berliner Rathaus". Dieser soll nach Plänen des Senats ein "archäologisches Fenster" zu den nach Bau noch verbleibenden Resten des Alten Rathaus (ab 1270 gebaut) erhalten.
7. An der Rathausstraße soll ein Denkmal für den im Herbst 2012 ermordeten Johnny K. entstehen.
8. Die Erdgeschosse der Großtafelbauten an der Karl-Liebknecht-Straße befinden sich z. Zt. im Umbau.
9. Das Projekt "Alea 101" befindet sich in der Umsetzung.
Zudem wurden nach 1990 ein Pavillion in die Sockelbebauung des Fernsehturm integriert und die einst betonsichtigen Kaskaden mit poliertem Granit in der Ästhetik der 80er Jahre überformt.
Summa summarum werden wir in gut einem Jahr zu Beginn des Jahres 2014 ein runderneuertes Viertel sehen. Dass dann noch ein Wettbewerb zur Neugestaltung ausgeschrieben wird scheint mir wenig wahrscheinlich. Aber wir werden sehen...
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Hallo Mauerwerk und herzlich Willkommen,
schön, daß noch ein weiterer Historiker mit von der Partie ist. Marx-Engels-Forum ist der Wald westlich der Spandauer. In der Tat ist das Rathausareal recht wüst. Ich empfinde die von Konstantin geschilderten Dinge als ein "vorsichtiges historisches Herantasten und Annähern". Meines Erachtens ist das auch notwendig und nachvollziehbar nach der Geschichte. Das Areal wird leicht diversifiziert, Anspielungen passieren, Auflockerungen.
Das ist eine traumatische Fläche, die wohl nicht einfach so mal eben bebaut werden sollte, auch wenn ich langfristig es für sehr wahrscheinlich halte, daß es geschehen wird. Berlin muß sich schrittweise und in Phasen an sein historisches Erbe und seine verlorengegangene Identität herantasten.
Lieber zu langsam als zu schnell.
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Die Lichtbänder und die Tieferlegung der Platzfläche am ehem. Neue Markt ist ja schon mal ein Anfang. Immerhin wird so auch weniger mit dem Thema vertrauten Personen sichtbar gemacht, dass dort nicht immer die aktuellen Zustände herrschten. Martin Luther als "Mittelpunkt" des ehem. Platzes macht diesen noch deutlicher.
Ich hoffe nur, man kommt bezüglich des Neptunbrunnens zur Besinnung, wenn schon so viele Wettbewerbsbeiträge ihn wieder an seinen angestammten Platz vorsehen. Der wirkt dort doch einfach total deplatziert! Etwas schlichteres oder eher zeitgenössischeres, wie im Lustgarten passt doch viel besser. Mal abgesehen davon, dass es mit den Kaskaden am Turm ja schon "kühlendes Nass" am Platz gibt. Man könnte doch Karl und Friedrich dort aufstellen, umgeben von einem Wasserbecken o.ä.
Es ist sicher schlimm, was da mit Johnny K. passiert ist, aber gleich den Denkmal?! Dann bitte - Achtung! Polemik! Nicht 100%ig ernstzunehmen! - auch welche für die tiefgekühlten oder aus dem Fenster geworfenen Babys der letzten Jahre. Man kanns auch übertreiben...Neulich Stand auf der Titelseite der Bild etwas von "Waffenverbot am Alex". Wieso am Alex? Wieso nicht überall, zumindest innerhalb des Rings (auch wenn wohl kaum kontrollierbar)? Außerdem war doch schon mal die Rede von einem zentralen Denkmal für alle Opfer von Hirnlosen.
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Marien-Vierter
Archäologische Fenster, Mahnmal, Boden-Kunstwerk, Lutherdenkmal, Tieferlegung...
Das kommt mir so vor wie das Aufstellen von Laternen, Bushaltestellen-Häuschen und Papierkörben, bevor die Straße da ist.
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Das kommt mir so vor wie das Aufstellen von Laternen, Bushaltestellen-Häuschen und Papierkörben, bevor die Straße da ist.
Willkommen im Reich der schiefen Vergleiche.
Ben: Diese Mahnmalitis ist wirklich ein Problem. Diese Schnellschüsse aus purer Hilflosigkeit und fehlgelenktem Gewissen. Dann soll man sich mehr um islamische Kulturbereicherer kümmern und mit mehr Selbstbewußtsein auftreten und Integration fordern.
Der Neptunbrunnen muß doch vorerst dort bleiben, wo er ist. Das versteht doch selbst ein Neanderthaler. Der soll auch noch dort bleiben, wenn das Schloß steht. Es sollte so gehandelt werden, daß er später - wenn für das Marienviertel die Richtung klarer ist - umgesetzt werden kann.
Die sozialistische Geschichte ist durchaus bewahrenswert - bis wir evtl. bessere Geschichte da hingesetzt haben.
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Es ist sicher schlimm, was da mit Johnny K. passiert ist, aber gleich den Denkmal?! [...] Man kanns auch übertreiben [...]Seh ich ganz genauso. Wenn man zukünftig jedem Ermordeten ein Denkmal setzen will, könnte es eng werden im öffentlichen Raum. Das gilt übrigens genauso für die jetzt vielerlei geforderten Denkmäler für die Opfer des NSU. Da hat nicht die Gesellschaft versagt, sondern der Staat, dessen Aufgabe es ist seine Bürger zu beschützen. Stattdessen konnte eine kleine Klique von Terroristen mordend durch Deutschland ziehen. Wenn es Denkmäler dafür gibt, dann da wo man wirklich an das eigene Versagen erinnern sollte: in den Zentralen des Verfassungschutzes und in den Polizeirevieren.
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Ein künstlich generiertes Stadtzentrum....noch eins. Ich hab da so meine Zweifel, daß das klappt. Wir haben die city west, den potsdamer platz, den alex, den gendarmen- und den hackeschen markt...ach ja die schloßstr....ist da denn noch platz für ne neue altstadt irgendwo nähe schloss?
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Die sozialistische Geschichte ist durchaus bewahrenswert - bis wir evtl. bessere Geschichte da hingesetzt haben.Der Neptunbrunnen ist aber nicht 'sozialistische Geschichte', sondern allenfalls der hilflose Versuch dem Ganzen einen irgendwie historischen Bezug zu verpassen. Er gehört spätestens mit dem Bau des Humboldtforums und der Wiederherstellung des Schlossplatzes dort einfach nicht hin.
Ein künstlich generiertes Stadtzentrum....noch eins. Ich hab da so meine Zweifel, daß das klappt. Wir haben die city west, den potsdamer platz, den alex, den gendarmen- und den hackeschen markt...ach ja die schloßstr....ist da denn noch platz für ne neue altstadt irgendwo nähe schloss?
Das künstlich generierte Nikolaiviertel hat auch sehr gut funktioniert. Die Erweiterung dieses Ensembles auf die angrenzenden historischen Areale der Berliner Innenstadt wäre ein durchaus logischer Schritt. In diesem Zusammenhang interessiert es auch überhaupt nicht, dass andere heutige Teile der Stadt auch ihr 'Zentrum' haben - das liegt einfach an der Entwicklung von 'Groß-Berlin'.
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Künstlich generiertes Stadtzentrum? Wenn man sich mal die Entwicklung von z.B. Prenzlauer Berg bei Wikipedia anschaut, merkt man schnell, dass selbst vor 180 Jahren Stadtentwicklung schon auf diese Art und Weise vorgenommen wurde - unzwar erfolgreich, würde ich in diesem Fall behaupten. Auch die Spandauer Vorstadt ist eigentlich nichts anderes als ein "künstlich generiertes Zentrum". Entscheidend ist letztlich die Philosophie, die dahintersteht. Am Potsdamer Platz ist es wohl die übertriebene Kommerzialisierung des Städtebaus, die sehr fragwürdig erscheint. In anderen modernen Stadtvierteln ist es meist die strikte Funktionstrennung gewesen, die "Schlafstädte" und "Bürostädte" hervorgebracht hat. Dies scheint zum Glück auch endlich überwunden zu sein. Das heisst mit einem gut durchdachten Konzept wird an dieser Stelle ein erfolgreiches Stadtviertel entstehen können.
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Künstlich generiertes Stadtzentrum? .... Das heisst mit einem gut durchdachten Konzept wird an dieser Stelle ein erfolgreiches Stadtviertel entstehen können.
trotzdem wird es künstlich sein. der ort selbst ist schon zu lange aus dem kollektven gedächtnis der berliner als stadtzentrum entschwunden!
so wird man auch keinen berliner bewegen können an diesen neuen künstlichen ort zu ziehen. es wird also ein ort sein, an dem sich vielleicht einige zugezogene tummeln, leute die nur am wochenende da sind, oder nur unter der woche...abgeordete etc. um das ganze mit leben zu füllen wird man auf niedrigpreisige gastronomie rückgreifen und dann hat man auch schon ein zweites nikolaiviertel voller betrunkener touristen die in die ecken pinkeln mit dem ganzen drum und dran. alles ist irgendwie, aber doch nicht an seiner richtigen stelle. diese fortschreitende disneylandisierung halte ich für sehr bedenklich. -
Das ist doch Unsinn. Warum sollte sich dort kein neues Stadtzentrum etablieren können?
Mit deiner Aussage implizierst du indirekt, ob gewollt oder ungewollt sei dahingestellt, die Unfähigkeit zeitgenössischer Stadtplanung ein lebendiges urbanes Stadtgebiet zu schaffen. Das halte ich wiederum für sehr bedenklich.
Darüberhinaus ist alles was erstmal neu entsteht "künstlich". Ich halte diesen Begriff, was das Sujet hier angeht, als für völlig ungeeignet um als sinnvolles Adjektiv zu fungieren.Dein beschriebenes Zukunftszenario ist, mit Verlaub, auch völliger Nonsens. Wenn man die ganze Zeit von kontinuierlich steigenden Mieten in bester Lage liest, frag ich mich, warum gerade ein neues Stadtquartier in eben so einer Lage so ungefragt sein soll, dass man mit Niedrigpreisen locken muss. Da ist ja erstmal völlig unabhängig ob man eine Wiederbebauung dort generell befürwortet oder ablehnt aber sowas zu skizzieren entbehrt jeder Grundlage. Und was die Zugezogenen angeht. Ich glaube nicht, dass Berlin einen so kräftigen Geburtenüberschuss hat als das die ganzen Neubauten die jetzt schon entstehen damit gefüllt werden könnten. Ergo sind fast alle neuen Wohnungen für die von dir offenbar negativ konnotierten Zugezogene oder durch diese ausgelöste Wohnungsknappheit und nicht direkt für Eingeborene.
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@: Ein weiteres Buzzwort: "disneylandisierung". Was soll man sich bitte darunter vorstellen? Das dort auf einmal Micky-Mäuse herumhopsen? Ich denke, du verwechselst außerdem 'künstlich' und 'neu'. 'Künstlich' sind z.B. die Monstrositäten, die sich die Scheichs in Dubai bauen - ohne Bezug zu ihrer Umgebung oder der Geschichte des Ortes (was in Dubai wegen des Mangels an beiden natürlich schwierig ist). 'Neu' bedeutet... das es neu ist. Solange es einen Bezug zur Umgebung gibt, wirkt es aber nicht künstlich. Und selbst dann bleibt die Frage warum etwas Künstliches schlecht sein soll. Heute hält man Schlossanlagen wie Versailles oder Sanssouci für gelungen - damals dürften diese aber inmitten der Bauernlandschaft recht künstlich geirkt haben...
Und warum sollte ein 'zweites Nikolaiviertel' auf einmal voller betrunkener Touristen sein? Diese Art Touristen treibt sich doch eher in den ach so kiezigen Gegenden rum, wohin auch die Berliner ausgehen oder wo sie mal hin ausgegangen sind (etwa Hackescher Markt oder Oranienburger, welche ich beide seit ein paar Jahren vermeide).
Und außerdem: sprich nicht für alle Berliner, wenn du dich selbst meinst!
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@nekrokatz
ich glaube ich verwechsle in diesem zusammenhang garnichts. und meine definition von künstlich beeinhaltet neu und artifiziell. aber trotzdem vielen dank für deine belehrung.
ich würde mir auch nie anmassen hier für dich sprechen zu wollen. das kannst du ja wie man sieht schon alleine. -
Na, wenn "künstlich" nur "neu und artifiziell" ist könnten wir die Diskussion in diesem Forum einstellen. Alle, was neu gebaut wird, ist neu und artifiziell. Wo da ein Problem sein soll ist mir nicht erklärlich. Wer nur an die "Originalsubstanz" glaubt, wie manche Denkmalpfleger, sollte sich einmal von einem Sektenbeauftragten beraten lassen, ob er an strahlende Steine glaubt.
Und nicht jede Veränderung ist gleich "Disneyland". Das Nikolaiviertel funktioniert doch gut (die Touristen, die ich da sehe benehmen sich im übrigen deutlich zivilisierter als rund um den Fuss des Fernsehturmes). Man muss das ja nicht schön finden und wenn sich das Nikolaiviertel nicht im "kollektiven Gedächtis" von Arcadia befindet, macht das auch nichts. Aber es ist ein Zeichen für das Umsteueren im europäischen Städtebau.
Zudem finde ich dass das Nikolaiviertel unterschätzt wird. Städtebaulich ist es intelligenter als jede Neuentwicklung der Nachwendezeit in Berlin, trotz architektonischen Schwächen.