... Als die Breslauer Altstadt rekonstruiert wurde, wurden einige Zeilen bewußt nach einer älteren Zeit als mit dem Bebauungsstand WKII-Anfang gestaltet, etwa 18. Jh. - an die man sich natürlich nicht erinnern konnte. Mehr - die Bevölkerung war ohnehin eine andere als zum Kriegsanfang, vorwiegend aus Lemberg oder Zentralpolen übersiedelt - dennoch hatte sie Bedürfnis nach einem Identitätsbereich, selbst wenn es nicht die eigene erfahrene Baugeschichte war...
Auch hier möchte ich dir widersprechen, Das von dir immer wieder gern bemühte Beispiel Breslaus. Du schreibst selbst, dass die Stadt nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung wiederaufgebaut wurde undzwar aus einem Bedürfnis nach einem Identitätsbereich heraus.
Ich vertrete die These das dieses wie auch in anderen ehemals deutschen zertstörten Städten aus einem Bedürfnis der Aneignung heraus geschehen ist. Nur dadurch, dass es polnische Arbeiter, Architekten, Kunstschaffende waren die diese zerstörten ehemals deutschen Städte wiederaufbauten, war es der dort neuangesiedelten polnischen Bevölkerung möglich eine art Identität auszubilden die heute soweit reicht, dass junge Polen meist garnichts über die deutsche Historie und Entstehung der Stadt wissen in der sie leben.
Ich glaube auch, dass wenn man diese Städte in ihrem Zustand belassen hätte oder gar abgeräumt wie im Falle Berlins, und erst heute mit einer etwaigen Rekonstruktion beginnen wollte, wäre das Ergebnis ein völlig anderes.
Eigentlich sollte Zeit Wunden heilen...