Umgestaltung Rathausforum / Marx-Engels-Forum

  • ^^mir fällt sprachlich auf, dass der sich eigentlich aufdrängende Begriff offenbar bewusst vermieden und nur umschrieben wird. Es hätte sich doch aufgedrängt einfach zu sagen "...rekonstruiert wird" anstatt "...an seinen ursprünglichen Standort in seiner ursprünglichen Gestaltung und Komposition
    zurückgeführt wird.".


    Das böse R-Wort soll ggf. auch gar nicht erst jene Debatte entfachen, die Modernisten sonst mit Verve führen. Denn ist es nicht künstlich, ahistorisch, unauthentisch wenn nun ein schon geraume Zeit nicht mehr bestehendes Ensemble, die Baustelleneinrichtung ist ja schon älter als nur ein paar Monate, hinterher rekonstruiert wird? Wo ist da noch eine authentische, lediglich konservierte Zeitschicht vorhanden?


    Wir alle wissen, warum diese Diskussion aber nie geführt werden wird, in einer Stadt, in der nach wie vor Gründerzeitbauten der Denkmalschutz verwehrt wird weil - nein, solch eine Überraschung, seit dem 19. Jh. modernisiert werden musste (kein Außenklo mehr, keine Kohleöfen mehr,...und en passant eben auch einige andere Dinge, mit denen man heute schlicht nicht mehr wohnen kann; wohlwissend, dass der Denkmalschutz daran eigentlich nicht scheitern muss und mehr noch, der Denkmalschutz das Ziel hat nicht nur leere Skulpturen zu erhalten, sondern diese einer Weiternutzung zuzuführen und dafür auch sehr weitgehende Kompromisse machen darf und soll). Also keine "authentische Originalsubstanz" mehr erhalten sei, somit kein Schutzwert wird dann verlautbart.


    Aber die ollen Ostplattenbauten wurden im Dutzend unter Denkmalschutz gestellt. Das ist die Mentalität im berliner Denkmalschutz-Establishment. Und da wundert mich auch gar nicht mehr, dass dieses miefige Marx-Engels-Forum Machwerk uns dauerhaft erhalten bleiben sollte, wenn es danach geht. Da ist mir selbst eine LZB im Luftschutzbunkerstyle (siehe der Siegerentwurf für das Tempelhofer Flugfeld) an der Stelle noch lieber, als durch diese fast schon vulgäre, banale, grobschlächtige, miefige alt-ostdeutsche, ideologische Regime-Altherren-Selbstbeweihräucherung spazieren zu müssen, gärtnerischer DDR-Agitprop - nein Danke.

  • Das ist Berlin. Da rekonstruiert man ein Denkmal, auf dem freudig die Vereinigung von KPD und SPD gefeiert wird sowie ein spontaner Demozug zu Ehren der DDR aufmarschiert und gleichzeitig werden in der Stadt Gedenkplaketten für den 17. Juni aufgehangen. Anything goes. Die Entfernung der Stelen wäre (wie die Entfernung der Honecker Zitate am Thälmann Trumm) das Mindeste gewesen. Dass dieser zentrale Platz in der deutschen Hauptstadt weiterhin ausschließlich dem Nationaldenkmal einer kommunistischen Diktatur vorbehalten bleiben soll, ist eine Farce.

  • ^^historischen Ereignissen der Freude oder der Trauer, wie dem 17. Juni, muss man öffentlich gedenken; irgendwelcher Partei-Regime-Selbstbeweihräucherung alter Männer nicht, die hat im öffentlichen Raum nix zu suchen, das sollen sich irgendwelche Ostalgiker meinetwegen in den Schrebergarten stellen. Ein altes Sowjetdenkmal zu erhalten ist das eine, die jahrzehntelange Besatzung der Ostzone wie auch ein Quentchen Demut - die Besetzung war ja Folge des deutschen Angriffskrieges - sind da eine ganz andere Sache. Aber dieses Machwerk, das wirkt als wäre es an einem Wochenende auf einem Agitprop-Seminar des FDJ Oberbezirksirgendwas zusammen gebastelt worden, möchte ich als Bürger auf öffentlichem Grund nicht frank-und-frei stehen und wirken sehen, so als wäre es das Normalste der Welt, dass wir wortwörtlich solcher Agitation und Propaganda ein Forum auf öffentlichem Boden, von Steuergeld instandgehalten, bieten müssten. Irgendwelchen Nazimüll haben wir nach 45 auch weggerißen und nicht erhalten, auch wenn das keine denkmalschützerisch übliche Routine ist, Zeitschichten gezielt zu tilgen. Aber dieses Regime kann man auch nicht einfach routiniert abhaken, "war halt so" oder gar "es war nicht alles schlecht" (haben nach 45 auch genug Mitläufer und Nostalgiker gesagt).


    Auch in der DDR haben genug Andersdenkende und "Republikfeinde" bitterlich leiden müssen, wurden Unschuldige von Grenztruppen "exekutiert" und es darf nicht immer alles vor den Verbrechen der NS Zeit verblassen, so als gäbe es einen Wettstreit "was war das schlimmere Deutschland" oder so, die DDR Staatsverbrechen stehen ganz für sich, sind schlimm genug und mich erzürnt, dass diese alten Männer, die all das damals verantwortet haben, die auch dieses MEF verantwortet haben und feierlich mit breitem Grinsen eingeweiht haben (wetten, dass es dazu auch eine lobhudelnde "Aktuelle Kamera"-Sendung gab? Ich sehs förmlich vor meinem geistigen Auge und könnt brechen!), nun da ihre Hinterlassenschaft fein säuberlich gepflegt und konserviert bekommen sollen - sogar ganz unkommentiert. Das darf einfach nicht sein!


    Bin ich bekloppt und der einzige, den das entsetzt?

  • Die Angriffe auf die Denkmalbehörden sind mal wieder völlig unterirdisch. Der Denkmalschutz hat nicht die Aufgabe, nur demokratische Denkmäler zu erhalten, sondern es sollen auch laut dem Berliner Denkmalschutzgesetz Gebäude, Ensembles und Anlagen erhalten werden, die einen wichtigen zeithistorischen Wert haben und die für eine bestimmte Epoche repräsentativ sind. Diese Kriterien treffen für das Marx-Engels-Denkmal mit Sicherheit zu.
    Ich finde es ziemlich absurd, wenn hier einige Nutzer der Meinung sind, dass man alle Denkmäler nichtdemokratischer Regime beseitigen sollte. Dann müsste man auch die Denkmäler des Kaiserreiches und des alten Preußen beseitigen. Denkmäler des Kaiserreiches werden erhalten, obwohl dieses Regime einen Völkermord begangen hat und den Ersten Weltkrieg begonnen hat. Eine Haltung, die auf ein Abräumen ungeliebter Geschichtszeugnisse hinausläuft, offenbart keinen differenzierten und verantwortungsvollen Umgang mit Geschichte sondern eher ein Stück Kulturbarbarei.

  • Das ist mal wieder ein Einwurf, dem Klarenbach'schen Weltbild angemessen. Es fordert überhaupt niemand die Beseitigung aller DDR-Denkmäler. Mal abgesehen davon, dass diese im Stadtbild überpräsent sind und dass das Kaiserreich demokratischer war als die DDR. Hier handelt es sich um die Rekonstruktion einer Denkmalanlage. Wie repräsentativ ein Denkmal für 45 Jahre SBZ/DDR ist, wenn es diese kaum 3 1/2 Jahre erlebt hat, darf man außerdem fragen. Es ist schlichtweg ein mittelmäßiges Propagandadenkmal.

  • ^^es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied, ob ein Regime nichtdemokratisch war oder eine faschistoide Diktatur, zumal das ganze auch zeitgebunden betrachtet werden muss (die alten Athener hatten kein Frauenwahlrecht und hielten sich sogar Sklaven, dennoch betrachten wir das antike Athen als Wiege der Demokratie und europäischen Kultur, derartiges muss auch immer zeitgebunden beurteilt werden, für das vorchristliche Jahrtausend war die attische Demokratie trotzdem ein enormer Fortschritt und für das 19. Jh. war das Preußen-Kaisertum nicht ungewöhnlich autoritär, aber für die zweite Hälfte des 20. Jh., insb. nach den Lektionen aus beiden Weltkriegen, war die DDR ganz außerordentlich autoritär, insb. auch im Vergleich mit dem Leben der Westdeutschen nach 1968). Die DDR Oberen waren Kriegstreiber, die DDR war militaristisch, sie hat keine Abweichung innerhalb des "Kollektiv" (vulgo "Volkskörper") geduldet und war damit auch faschistoid ("Du bist nichts, dein Volk ist alles" war nur schonmal benutzt worden, ansonsten hätte sich das der DDR Agitprop sicherlich auch angeeignet, vgl. Diktatur des Proletariats), sie hat auf die eigenen Bürger geschossen und diese erschossen, weil diese sich erdreisteten den großen Knast, in den die Obrigkeit das ganze Land verwandelt hat, verlassen zu wollen (man war sich der Ironie das ganze auch noch "Republikflucht" zu nennen wohl gar nicht bewusst).


    Den Gefängniswärtern und Folterknechten haben die Schreibtischtäter aus dem Staatsratsgebäude hier ein Agitprop-Denkmal gesetzt, das ist ein ganz anderes Kaliber als ein 0815 Preußen-Reiterstandbild. Wenn da auf einer Plakette Wilhelms Hunnenrede verewigt wäre, dann würde diese Hetze ganz genauso getilgt gehören, auch Denkmalschutz hat seine Grenzen.


    Und die Krönung des Ganzen ist die Absicht, diese Propaganda völllig unkommentiert zu rekonstruieren und damit zumindest auf die schlichteren Gemüter unter uns weiter fortwirken zu lassen.

  • Mal völlig unabhängig von der politischen bzw. gesellschaftlichen Diskussion, die hier geführt wird, ist das Denkmalensemble Marx-Engels-Forum aus ästhetischer Sicht einfach nur schlecht. Auch für sozialistische Maßstäbe ist dieses Denkmal unterdurchschnittlich. Das fällt deutlich auf, wenn man die Anlage des MEF mit dem Sowjetischen Ehrenmal in Treptow vergleicht. Unabhängig vom politischen Hintergrund hat das Ehrenmal in Treptow eine gewisse künstlerische Klasse. Das kann man vom Marx-Engels-Forum leider nicht behaupten.

  • ^ Mit einem feinen Unterschied. Das Ehrenmahl in Treptow ist eine Nekropole. Dort liegen 11.000 Sowjetsoldaten die beim Einmarsch in Berlin gefallen sind, begraben. Sowie auch unter dem Mahnmal im Tiergarten. Zudem ist es zu einer völlig anderen Zeit entstanden die auch völlig andere künstlerische Ausdrucksformen hatte als das hier auf dem MEF der Fall ist. Trotzdem ist es ein gutes Beispiel da es doch auch die Verschiedenheit und Entwicklung der Denk-Mahnmahl Gestaltung im Sozialismus zeigt.

  • ^das kommt noch dazu, den gefallenen Rotarmisten gehörte, wie allen Opfern des 2. WK, ein Denkmal gesetzt. Aber während sich Berlin bis heute schwer damit tut in angemessener und ausreichend großzügiger Form den ermordeten Mauertoten zu gedenken soll an so zentraler Stelle ein Propaganda-Machwerk just deren Mörder als Großflächendenkmal rekonstruiert werden? Die selben Schreibtischtäter, die die Mauertoten oder die Folter im Stasi-Knast zu verantworten hatten und auch regelmäßig Menschen "verschwinden" ließen, diese Menschenschlächter hatten auch das MEF verantwortet um sich selbst ein Denkmal zu setzen. Das ist einfach unerträglich und kann mir keine noch so vergeistigte Denkmalschutz-Prinzipienreiterei (v)erklären. Und wie relevant dieses Vergessen und diese Verklärung ist zeigt die flächendeckende Existenz der Ostalgie inklusive einem Portrait von Erich Honecker in der Ostalgiekneipe.
    Würde irgend jemand in eine Kneipe gehen wo ein Portrait von Adolf Hitler eingerahmt an der Wand hängt? Nein? Wieso nicht? Und wieso geht es als "Hipster-Ironie", die man nicht so ernst nehmen solle, durch, wenn Honecker und seine Mörderbande so nostalgisch verklärt wird? Will sagen: wir sind gerade zeitgeistlich mitten im "Schlußstrich" unter die DDR Verbrechen, einen Schlußstrich den es aber nicht geben darf. Es käme zur Unzeit, dieses Propagandawerk frisch rekonstruiert und herausgeputzt und unkommentiert wiederzueröffnen und die ganze Welt, die Berlin besucht, dort durchwandern zu lassen, mitten durch die propagandistische Selbstdarstellung des DDR Regimes, wie es sich selbst gerne sah. Während bis heute um jeden Cent DDR Opferrente gefeilscht wird und Apologeten unwidersprochen "Es war nicht alles schlimm" lügen dürfen. Demaskierung der DDR wäre notwendiger denn je. Und wir rekonstruieren astreine Propaganda!

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  • ^^Camondo, ich verstehe, daß die beiden Anlagen nicht wirklich vergleichbar sind. Mir geht's auch eher um den ästhetischen Anspruch. Dieser ist in Treptow gegeben, beim Marx-Engels-Forum eher nicht. Man hat den Eindruck, als ob man sich bei MEF überhaupt keine Mühe gegeben hätte.

  • ^ Die Anlage in Treptow vermittelt eine feierliche Atmosphäre. Im Gegensatz dazu ist das Marx-Engels-Forum nicht in der Lage, die beabsichtigte politische Aussage in eine eigene Atmosphäre umzusetzen.


    Mein persönliches Urteil ist subjektiv und daher logischerweise auch geschmäcklerisch. Im übrigen versuche ich gerade, meinen politischen Standpunkt auszublenden und wirklich nur den ästhetischen Aspekt zu bewerten.

  • ^das macht sie besonders perfide, sie kommt so harmlos und niederschwellig daher und schleicht sich dadurch in die Köpfe. Nichts am DDR Agitprop wurde dem Zufall überlassen, davon kannst du ausgehen. Triumphalästhetik weckt wesentlich schneller Mißtrauen, als derlei Biederkeit. So erst schleicht sich Propaganda in den Alltag und das Denken der Menschen. So harmlos, wie die grauen Herren des alten DDR Regimes daherkamen, so musste man sich vor ihnen fürchten, ein beiläufiger Blick des harmlos wirkenden Onkelchen Mielke konnte dazu führen, dass Menschen von Stasi-Lederjacken in einem unbeobachteten Moment davongezerrt wurden und verschwanden. Nichts an diesem Regime war harmlos, auch wenn es sich gerne so harmlos-zivil gerierte (es war auch kein Zufall, dass Honecker und Co. bevorzugt im zivilen Anzug auftraten um sich von den martialischen Kollegen zB auf Kuba, die bevorzugt in Militäruniform auftraten, zu unterscheiden und dabei eher wie ein Staubsauger-Vertreter aussahen, als wie jemand, dem man zutraute Menschen zu zerstören). Gerade das macht diese Propaganda so gefährlich und der unbefangene Umgang, a lá "ja wir gehen schon davon aus, dass das wiederhergestellt werden muss [warum auch nicht?]" zeigt, dass das Kalkül dieses Biedermann-Agitprop noch heute funktioniert und umso wichtiger ist es dies zu entlarven.


    Bevor das hier wieder ins Off Topic ausartet - Diskussionen über die DDR bitte dort weiterführen. Danke
    Bato

  • Ich meine auch, dass generelle Äußerungen über die DDR, die Sowjetunion oder das NS-Regime uns in der Sache nicht weiter bringen. Das Russendenkmal in Treptow hat damit nun wirklich gar nichts zu tun.


    Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass von der Landesregierung die Wiederherstellung des denkmalgeschützten Zustandes vorbereitet wird (da ja hier alle schon genau wussten, dass alles anders kommt). Die Äußerungen der Künstler des Denkmals, dass die jetzige, engere Aufstellung ihren Vorstellungen viel näher kommt als die vorherige und jetzt auch wieder zukünftige, zeigt die Crux des Denkmalschutzes: Was die Entwurfsverfasser gewollt haben ist einerlei, entscheidend ist nur das, was gebaut wurde.


    Nun wird die Entscheidung über den neuen Standort der Landesbibliothek ja erst von einer neuen Landesregierung getroffen (deren Bildung ja dauern kann, in 2016 wird das nichts mehr). Aber irgendwelche Bebauungsfantasien jenseits der Bibliothek verbitten sich z. Zt. schon wegen der beschlossenen Bürgerrichtlinien.

  • Unglaublich, dass hier mit Zustimmung einer demokratischen Landesregierung die offizielle Kultstätte der zweitschlimmsten Diktatur auf deutschem Boden nachgebaut wird. So etwas gehört auf den Schrotthaufen der Geschichte und nicht in das Zentrum unserer wiedervereinigten Hauptstadt. Aber mit Blick auf die Pläne für einen Bibliotheks-Bunker an diesem Ort ist die Kommunisten-Kaaba das kleinere Übel. Zumindest bleibt damit der Platz für eine langfristige Wiedergewinnung der Berliner Altstadt frei.

  • ^ Oh, scheinbar habe ich etwas verpasst. Kennst Du die Pläne für den vermeintlichen Bibliotheks-Bunker?

  • Das einzige, was offiziell ist, ist, dass der Standort zusammen mit einem Ergänzungsbau am Blücherplatz (neben der AGB) im Rennen ist.


    In Kreuzberg wehrt sich die grüne Bezirksregierung massiv gegen die bei einer Erweiterung notwendigen Inanspruchnahme der Grünfläche. Zudem müsste die AGB bei laufendem Betrieb saniert werden - das traue ich (pardon) dem Berliner Senat nicht zu.


    Das MEF schneidet natürlich in puncto Zentralität und ÖPNV hervorragend ab, ist nichtkommerziell und damit mit den Bürgerleitlinien in Einklang zu bringen. Man müsste nur den Denkmalschutz kaltstellen (einfach, da weisungsabhängig) und die Natur überlisten (den Baugrund, weshalb die DDR an diesem Ort auf ein Hochhaus verzichtete). Aber das kommt ja erst später raus und da kann man sagen, dass man das nicht gewusst habe. Von der Fläche her müsste bei Einhaltung der Berliner Traufhöhe wohl der gesamte Block in Anspruch genommen werden.

  • Sicher ist auch das Landesdenkmalamt nicht über jede Kritik erhaben, aber wie hier einige diskutieren, das ist einfach mieser Stil. Bisher hat noch niemand den kleinsten Beleg dafür gebracht, dass die Einstufung des Marx-Engels-Denkmals als Denkmalanlage gegen das Berliner Denkmalschutzgesetz verstoßen würde bzw. das sie fachlich verfehlt wäre. Dennoch wird hier munter Stimmung gemacht und Unterstellungen und Lügen verbreitet. Da wird behauptet, dass die Unterschutzstellung auf das Wirken von SED-Kadern zurückgehen würde. Gibt es dafür irgendeinen Beleg? Ich kenne im Landesdenkmalamt keinen einzigen alten SED-Kader.


    Dann wird behauptet, dass Gründerzeitaltbauten der Denkmalstatus verwehrt würde, "Ostplattenbauten" dafür massenhaft unter Denkmalschutz gestellt würden. Die Berliner Denkmallisten kann man im Netz einsehen - da sind massenhaft Gründerzeitaltbauten verzeichnet. Also auch diese Behauptung ist Unsinn.


    Sachliche Kritik ist sicher kein Problem, aber diese Mischung aus Lügen, Unterstellungen und unsachlicher Stimmungsmache, die hier einige Nutzer praktizieren, ist völlig daneben. Dadurch wird nur das Klima im Forum verdorben.


    Was die Bürgerleitlinien betrifft, so enthält die Bürgerleitlinie 6 zum Marx-Engels-Forum relativ klare Aussagen:


    "Die Grünfläche auf dem Marx-Engels Forum ist nach der Bautätigkeit wiederhergestellt. Die Gestaltung der Grünfläche mit Liegewiesen, diversen Sitzmöglichkeiten, Bäumen und weiteren unterschiedlichen Pflanzen sowie einem attraktiven Spreeufer lädt zum Erholen und Verweilen ein."


    Diese Bürgerleitlinien wurden am 9. Juni 2016 vom Berliner Abgeordnetenhaus von allen Parteien beschlossen.

    Einmal editiert, zuletzt von Klarenbach ()

  • Sage ich doch, Klarenbach. Trotzdem wid der Senat den Denkmalschutz locker-flockig aufheben, wenn die Wiese für die ZLB gebraucht wird. Das war in Berlin immer so.