nur bin ich nicht so realitätsfern wie sie und akzeptiere wenn etwas einmal zerstört ist, ist es futsch und mit ihm der geist oder die aura oder die DNA wie sie es bestimmt nennen. da hilft dann auch keine rekonstruktion.
Semperoper. Frauenkirche. Etc.
Der "Geist" der Frauenkirche ist heute besser denn je, weil authentischer, mit Symbolik aufgeladen, siehe z.B. Kreuz.
In rekonstruierten Gebäuden steckt auch der Geist der Zerstörung, des Wiederaufbaus und der Wertschätzung der Nachgeborenen. Herr Camondo, Sie sind offenbar ein sehr weltfremder Geschichtsreduktionist. Alles, was weg ist, muß offenbar auch wegbleiben. Denken Sie doch, was Sie wollen, Sie dürfen Rekonstruktionen schlecht finden. Nur sollten Sie auch anderen Menschen das Gegenteil zuerkennen.
Da liegt ganz offensichtlich das Problem, wenn ich mir ihre pauschalen Abwertungen anschaue.
Bei Leuten wie Ihnen sind Hopfen und Malz verloren, weil sie nicht im geringsten die subjektive Dimension der Architektur anerkennen. Wer Rekonstruktionen und Neuinterpretationen so pauschal ablehnt wie Sie, vertritt eine weltfremde Einzelmeinung.
Mein Begriff der DNA bezieht sich nicht auf einzelne Gebäude, sondern den Stadtcharakter und die Stadtgeschichte insgesamt. DNA drückt sich in Straßenverläufen, Gebäuden, Proportionen, Stilen etc. aus. Das ist die objektive DNA. Alles, was noch direkt oder indirekt vorhanden ist. Die subjektive DNA besteht aus den vielen Fotos, Erinnerungen, subjektiven Wertschätzungen, Verlustempfinden und anderen Zeugnissen der Vergangenheit.
Ich finde es immer sehr amüsant, wenn Leute das leugnen und offenbar fähig sind, die historisch orientierte Wiederaufforstung der Stadt in den letzten 20 Jahren völlig auszublenden, geschweige denn die Entwicklung anderer deutscher Städte.
Man kann die DNA leugnen. Aber sie wirkt!