Umgestaltung Rathausforum / Marx-Engels-Forum

  • Im Tagesspiegel ist die Diskussion um die Bebaaung des Areals Marx-Engels-Forum und Rathausplatz um einen Artikel reicher geworden. Unterstützt wird dies durch Visualisierungen von Tchoban. Mir gefällt das sehr gut!


    http://www.tagesspiegel.de/ima…262/2.JPG?format=format14


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-ein-gesicht/6065230.html


    Bitte beschäftige dich mit unseren Richtlinien. Zum einen ist das Hotlinking von Bildern aus der Presse hier verboten. Und außerdem bitten wir darum den Inhalt von Pressetexten kurz und prägnant wiederzugeben. Manchmal verschwinden solche Artikel wieder. Danke.
    Bato

  • Gefällt mir auch. Viel besser als die aktuelle Situation und alles, was ich bisher an Ideen gesehen habe.
    Ich kann mir gut ausmalen, dass die dreienhalb Sichtachsen gut wirken werden.


    Lediglich bei der Marienkirche bin ich mir nicht so sicher, ob die Bebauung nicht doch zu nahe an das Bestandsgebäude heranrückt. Das ist vergleichbar nah wie jetzt bei der friedrichswerderschen Kirche.


    Auch Klasse finde ich die Idee eines echten Rathausplatzes vor dem roten Rathaus. Erinnert mich irgendwie an den frankfurter Römer oder den münchener Marienplatz.


    Hier mal die 4 Bilder:





    Bilder: nps tchoban voss | Tagesspiegel

    3 Mal editiert, zuletzt von Scritch ()

  • Rathausplatz

    ^ Dieser Beitrag (übrigends auch der Artikel im Tagesspiegel von Falk Jaeger) ist wirklich hilfreich und weiterführend. Die Argumentation für einer kleinteilige Bebauung mit Stadtplätzen und Sichtachsen untestütze ich vollkommen.


    Wenn man sich zu einer derartigen Lösung politisch durchrigen könnte, wäre das Hauptproblem leider nicht gelöst. Angesichts des mittelfristig großen Angebots an attraktiven Flächen in Berlin, wird es schwer sein Investoren zu finden, die eine hohe Qualität auch bei nicht optimal wirtschaftlichen Grundstückszuschnitten und einschränkenden Vorgaben finazieren.


    Alexa, Alea und Co sind ja wirklich Horrorbeispiele und wenn so etwas erstmal steht ...


    Holzauge sei wachsam!

  • Die Idee mit dem Rathausplatz gefällt mir auch sehr gut. Hier wird eine schöne Platzsituation geschaffen. Auch die geschaffenen Sichtachsen vor allem in Bezug auf den Fernsehturm find ich Klasse.
    Weniger gefallen mir die zusammengequetschten Blöcke in Höhe der Marienkirche. Diese zuzustellen darauf würde ich gänzlich verzichten.

  • Gefällt mir auch sehr gut, einzig auf das Gebäude an dem Freiraum an der Spree würde ich weglassen und auf dem verbleibenden vierkantigen Platz ein neues KMF anlegen, nur eben kleiner und eingebettet in die neue Bebauung. Man könnte den Platz dann mit schöner kleinteiliger Bepflasterung versehen und in der Mitte dann auf einem Sockel das Marx-Engels-Denkmal stellen.

  • Ja, den Platz gegenüber dem Roten Rathaus finde ich sehr interessant, auch die Blickbeziehungen auf den Turm.
    Die Einrahmung der Marienkirche finde ich aber ebenfalls passend.
    Hier wird die Kirche von den Basisbauten des Fernsehturmes abgeschirmt.
    Da ich noch immer auf die Rückkehr des Luther-Denkmales an der Kirche hoffe, gehört eine kleinteilige Einfassung des Kirchplatzes dazu.

  • Ich mag diese Planung, es gibt viele interessante Loesung wie diese "Aussicht Korridore" fuer die wichtige Wahrzeichen. Ich bin sicher, dass diese neue Anlage koennte endlich den Ort und die Menschen zusammmen bringen.

  • Auch ich muss mich meinen Vorrednern anschliessen, diese Ideen finde ich wahnsinnig toll, das wäre doch mal was..., wenn jetzt noch die ein oder andere Rekonstruktion, als eine Art historischer Ankerpunkt, hinzugefügt werden würde, wäre dies in Kontext zu dem wiederaufgebauten Stadtschloss (Humboldt-Forum) ein wirklich grosser Wurf für Berlin...

  • Charmante Idee - wenn schon einmal Platz ist kann man die ganz grosse Geste in die Altstadt einziehen, die sich sonst nur dem Versailler Königsschloss geziehmt hat. Das ist eine ausgewachsene patte d'oie, die Tchonab/Jaeger dem Rathaus vorlagern wollen...


  • Da ich noch immer auf die Rückkehr des Luther-Denkmales an der Kirche hoffe, gehört eine kleinteilige Einfassung des Kirchplatzes dazu.


    Nunja, Luther steht ja wieder vor der Kirche. Zumindest der klägliche Rest der einstigen Denkmalanlage.


    In welcher Form auch immer halte ich die kleinteilige Bebauung für einen positiven und erstrebenswerten Fakt. Allein zur Umsetzung wird es wohl in absehbarer Zeit nicht kommen.

  • Großes Lob an Tchoban für seinen genialen Entwurf. An diesem Ort ist bauliche Kleinteiligkeit zweifelsfrei die beste Lösung. Besonders gefallen mir die Sichtachsen zwischen Schloss und Fernsehturm, die schmalen Gassen und der von Kolonnaden umrahmte Rathausplatz. Lediglich über die zu enge Bebauung an der Marienkirche sowie den Freiraum am Spreeufer sollte noch einmal nachgedacht werden. Fazit: Ein gelungenes und ausgereiftes Konzept für ein lebendiges Stadtquartier im Herzen Berlins!

  • Auch ich schließe mich den Vorrednern an, die Idee mit dem Rathausplatz ist genial. Gibt es denn Hoffnung, dass dieses die Lösung sein kann oder ist entgültig schon alles entschieden?

  • patte d'oie ?


    Kannst du das bitte für Unwissende eindeutschen?


    Patte d'oie heisst Gänsefuss. Das sind die strahlenförmigen Wege, die im Barock auf die Schlösser zuliefen. An Größe und Regelmäßigkeit machte man seinerzeit die Prächtigkeit der Anlage fest, Referenz (neudeutsch würde man wohl von einer benchmark sprechen) war natürlich Versailles.


    Das Berliner Schloß hatte nur eine verstümmelte patte d'oie, da es ja im Kern weit vor barocker Zeit angelegt wurde. Trotzdem suchte Schlüter nach seinem Um- und Ausbau nach einer patte. Z. B. die Strasse Alt-Moabit gehört heute noch zu dieser unvollstängigen Geste.


    Mehr: hier


    Der Jaeger'sche Ansatz, den Tchoban illustrierte, ist also ein im Kern barocker und absolutistischer Ansatz (obschon ich hierbei kein politischen Impetus unterstelle sondern wohl allein ästhetische Motive).


    Es kann natürlich auch sein, dass Jaeger und Tchoban die Idee nicht aus der Architekturgeschichte haben sondern einfach von Günter Stahn abgekupfert haben, dem Schöpfer des Nikolaiviertels. Dieser legte die völlig neue Strasse "Am Nußbaum" (nach dem auf der Fischerinsel zugunsten der Hochhäuser abgebrochenen und ins Nikolaiviertel versetzten Gasthaus) mit einem solchen "Aha-Effekt" Richtung Fernsehturm an. Allerdings hatt Stahn noch einen zweiten Effekt im Auge, hier beide Blicke, die beim gang durch die Strasse "Am Nußbaum" quasi aufploppen...






    (C) Selbst

    2 Mal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Nunja, Luther steht ja wieder vor der Kirche. Zumindest der klägliche Rest der einstigen Denkmalanlage.


    Er steht hinter der Kirche..;) Und hier offenbart sich auch noch ein weiteres grundsätzlicheres Problem. Das gesamte heutige Terrain liegt weit über dem Level der einstigen Straßenzüge, die Marienkirche steht ja quasi in einer Senke. Meiner Meinung nach müsste aber eine Neubebauung um die Kirche herum auch an dieser orientieren... Die Wiederherstellung des Neuen Marktes würde ich sehr begrüßen, ist aber wohl auch nicht Thema bei Tchoban.

  • Das wird darauf hinauslaufen,dass ein Block mehrere versatzlose Fassaden vorgehängt bekommt,um Kleinteiligkeit vorzutäuschen.Vier bis fünf Geschosse + 2 Staffelgeschosse,viel Naturstein.Ich sehe das Ergebnis schon vor mir und ich weiss nicht,ob ich lachen oder heulen soll.
    Ich bin mir auch nicht sicher,ob die angestrebte Kleinteiligkeit hier überhaupt angebracht erscheint.

  • Kleist: Das klingt schon viel zu sehr nach Realität.


    Die Entwürfe sind doch leider nur pure Utopie. Ich sehe die Realisierung nicht kommen.

  • Ich denke, dieser Entwurf ist das beste Argument dafür, das Rathausforum nicht zu bebauen. Die Problematik auch dieses Entwurfes besteht darin, dass er die Wirkung des Fernsehturms massiv beeinträchtigen würde und dass er den wichtigsten Stadtraum der Moderne in Berlin zerstören würde. Die Proportionen zwischen den geplanten Gassen und Gebäuden und dem Fernsehturm harmonieren in keiner Weise. Die Fernsehturmumbauung, die nur dann ihre ganze expressive Wirkung entfalten kann, wenn sie in ihrer ganzen Breite betrachtet werden kann, wäre nach diesem Entwurf nicht mehr erlebbar. Der Fernsehturm selbst würde mit seiner Dimension die angedachten Gassen völlig erschlagen. Zu alledem kommt der schon oft diskutierte Verlust von Grünflächen, die gerade in Zeite der globalen Erwärmung wichtige Kälteinseln darstellen. Ich denke, dass es ziemlich töricht wäre, einen so wichtigen Stadtraum der Moderne für solch einen mittelmässigen Entwurf zu opfern.


    Ich halte den ganzen Beitrag für einen neuerlichen Versuch des Tagesspiegels, Stimmung für eine Neubebauung des Areals zu machen. Ich finde diese Phantomdebatten langsam ermüdend.

  • Sehe ich komplett anders.
    Deine Darlegung setzt voraus, dass dieses "Ensemble der Moderne" gelungen ist. Das ist es aber meiner Ansicht nach nich. Weder der Fuß des Fernsehturmes noch die Fläche davor. Allein seiner Höhe wegen und der Kuppelgestaltung ist der Fernsehturm zum Wahrzeichen avanciert. Eine Umbauung in Traufhöhe hätte für den Blick auf den Fernsehturm keinerlei Beeinträchtigung. Im Gegenteil, durch die im Entwurf geschaffene "Zufahrt" kommt seine von den Planern angedachte Monumentalität überhaupt erst zur Geltung.


    Das Argument von Grünflächen als Kälteinseln in zeiten der globalen Erwärmung verbuche ich mal unter Satire....
    Weder ich, du noch unsere Enkeln werden eine Brandenburgische Erg erleben ....