Ich denke, dass das Thema Entschädigung für Opfer des Naziregimes tatsächlich nichts mit der Debatte über die Zukunft des Freiraumes zu tun hat. Arisierungen hat es überall in Deutschland gegeben, die Regelungen über Entschädigungen für NS-Opfer sind Bundesrecht. Wer also der Meinung ist, dass NS-Opfer ungenügend entschädigt worden wären, der muss das Bundesrecht ändern. Daher ist das ganze Thema hier off topic.
Weiterhin ist es für mich ein Ausdruck moralischer Verkommenheit, wenn Politiker wie Andre Schmitz versuchen, den Holocaust für städtebauliche Projekte zu instrumentalisieren. Schon die einzigartige Dimension dieses Verbrechens verbietet es, dieses Thema für irgendwelche Bauprojekte auszuschlachten. Ich war bei der Eröffnung der Ausstellung "Geraubte Mitte", und ich habe Schmitz Rede gehört, wie er nach ein paar dürren Worten des Bedauerns über die Gaskammern von Auschwitz umso empörter gegen "die Planierraupen der DDR" gewettert hat, die angeblich das Vernichtungswerk der Nazis weitergeführt hätten. Ich fand es widerwärtig. Daher hoffe ich sehr, dass Herrn Schmitz ein Zeichen gegeben wird, was geht und was nicht. Ansonsten kann der Mann kaum im Amt bleiben.