Duisburger Freiheit [der Diskussionsthread]

  • Einige Parteien und Verbände haben gestern bei der Stadtverwaltung ein Bürgerbegehren beantragt, um die Planungen zum DOC zu stoppen. Damit das Bürgergehren erfolgreich ist, müssen bis Anfang Mai drei Prozent der wahlberechtigten Duisburger für die Initiative unterschreiben. Das sind dann ungefähr die von dir genannten 11.000 Unterschriften.


    Ist das Begehren erfolgreich, dann kann der Stadtrat seinen Beschluss zurücknehmen. Es kann aber auch sein, dass ein Bürgerentscheid durchgeführt wird. Dieser würde dann wahrscheinlich parallel zur Bundestags- und Oberbürgermeisterwahl stattfinden. Die 11.000 Unterschriften bedeuten also nicht automatisch ein Aus der DOC-Pläne, sondern leiten nur die nächsten Schritte ein.

  • Ideen für Fläche des alten Güterbahnhofs

    mich würde mal interessieren was ihr für Ideen habt als Alternative zum DOC.
    Ob das Doc jetzt gut oder schlecht ist darüber lässt sich streiten. Zwar wäre es eine weitere Attraktion für duisburg und würde viele Menschen anlocken jedoch verlassen wahrscheinlich viele Läden die Innenstadt und Investitionen bleiben aus.


    Meine alternativen Ideen:
    - Freizeitpark (die Fläche ist aufjedenfall mit ca 30 ha gross genug und ein Freizeitpark würde gerade im sommer viele Menschen nach duisburg bringen. noch dazu die tolle Lage.)


    - einen grossen Park ( mehr Grünflächen für die Stadt werden ständig gefordert. wie wäre es mit einem riesigen Park mit kleinem See und Sport und erholungsangeboten)


    - Stadt der Zukunft ( moderne Büroflächen sind aber gefragt in Duisburg aber auch knapp. warum nicht ein neues Viertel das hauptsäxhlich aus bürohochhäusern besteht schaffen und mit Grünflächen ergänzen )


    was sind eure Ideen?

  • Sollte das DOC nicht kommen reden wir vermutlich erstmal von Stillstand bis 2025 vorher wird da vermutlich kein Bagger rollen.


    Man kann für oder gegen das DOC sein, aber jedem DOC Gegner muss klar sein, wenn das DOC nicht kommt, wird nicht sofort ein alternativer Investor da sein der dort 100.000 Arbeitsplätze schafft, das Gelände wird erstmal 2-3 Immobilienmessen brach liegen, die Treppe im Innenhafen lässt grüßen.


    Ein Park wäre dort meiner Meinung nach völlig deplaziert, wer will schon einen Park zwischen Autobahn und ICE-Strecke, genauso ist wohnen dort eher schlecht. Der Traum wäre natürlich die Idee von Foster mit der Duisburger Freiheit, ein Büropark direkt mit Anbindung zum Hauptbahnhof. Aber bis so ein Park fertig erschlossen ist reden wir locker auch wieder von 20 Jahren.


    Das DOC ist nicht die ideale Bebauung, aber es würde schnell gehen und wir wären die schlimmste Brachfläche im Pott endlich los.

  • Aber ist es das wert, nur um die Fläche dort endlich zu bebauen und eine Brachfläche loszuwerden, einfach eine neue Shopping"attraktion" dorthin zu klatschen? Ich denke, wir konnten jetzt so viele Jahre mit der Brachfläche leben, es würde nicht schmerzen, noch weitere 10, 20 Jahre zu warten, wenn man dafür dann am Ende ein Resultat hat, wo man wirklich einen guten Nutzen von hat.


    Ich bin auf jeden Fall der Ansicht, dass ein Top Büroquartier oder auch ein Büropark, mit zwei, drei Hochbauten, direkt an der A59 bzw dem Regional und Fernverkehr eine weitaus bessere Alternative wäre. Was wäre das für ein wundervoller Anblich auf die Skyline. Mit Hochbauten meine ich Hochhäuser um die 100Meter Marke. Das ist vielleicht nicht realistisch, man müsste natürlich Ankermieter und die nötigen Investoren finden, allerdings denke ich dass man bei einer guten Vermarktung die Chancen hätte dies auch zu erreichen. Das denke ich fehlt der Stadt Duisburg momentan leider, der nötige WOW Effekt. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich mit dem Zug nach Essen fahre bin ich jedes Mal total neidisch auf diesen Großstadtspirit, den Essen ausstrahlt. Ich denke einfach, es fehlt das Imposante hier in unserer Stadt. Wir haben eine wirklich schöne Innenstadt, die Geschäfte sind definitiv kein Knaller, eine Shopping Stadt sind wir definitiv nicht.


    Aber muss sie das sein? Und kann sich das nicht vielleicht durch so einen Büropark noch entwickeln? Als ich damals diesem Forum beigetreten bin, las ich in alten verwaisten Threads von einem "Gate to Asia" - ich glaube es war eine Art Dauermesse für in Asien ansässige Firmen? Bin mir nicht sicher, jedenfalls wagte man sich an solche Großprojekte heran. Auch der Mercator-Tower war wohl mal für die Fläche ein Thema.
    Und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, so hat Aurelis damals auch an Krieger verkauft - ohne die Stadt Duisburg vorher zu informieren. Diese hatte nämlich andere Pläne als Möbelcenter oder Outlet Store.
    Warum davon allerdings heute nicht mehr die Rede ist, weiß ich leider nicht. Man hofft wohl, wie viele Duisburger, einfach nur so schnell wie möglich die Brachfläche loszuwerden.


    Also ich finde es sollte ein Büropark dort angelegt werden, denn
    -er würde Arbeitsplätze schaffen
    -Die Innenstadt mit Sicherheit auch beleben, da die Mitarbeiter sicher auch Duisburg erkunden würden.
    -Es wäre ein Top Blickfang auf unsere Stadt
    -Für Spaziergänger für abendliche Spaziergänge sicher auch eine tolle Sache
    &
    -Natürlich zieht nicht gleich jeder Mitarbeiter auch nach Duisburg, aber über die Jahre wäre vielleicht ein Trend zu erkennen (Außerdem würde das Outlet sicher auch nicht viel diesbezüglich fördern).


    Und abschließend, stellt euch vor, ihr fahrt Richtung Süden auf der Achse, es ein ist warmer Sommerabend, und ihr seid kurz vor dem Mercatortunnel, lasst den Blick auf euch wirken wenn auf der linken Seite langsam der Fernsehturm und dann der Targobankkomplex erscheinen. Angestrahlt vom Sonnenuntergang. Und noch schöner, wenn ihr Richtung Norden fahrt, am Höhepunkt der Wanheimerorter A59 Brücke seid und nun bergab, Richtung Mercator Tunnel fahrt, wie imposant wäre das Bild auf moderne attraktive Architektur... eine ganze Fläche steht frei! Man könnte nicht nur einen, nein gleich mehrere bewundernswerte architektonische Highlights dorthin setzen und kann für wenige sekunden den Blick auf dieses Gebäudeensemble werfen. Zumindest als Beifahrer ;)


    Ich weiß, das ist sehr romantisierend und natürlich höchst unwahrscheinlich, dass, sollte es überhaupt je zu einer "Büropark-Alternative" kommen, dort auch Hochhäuser errichtet werden. Aber stellt es euch nur mal vor. Ich finde es weitaus attraktiver als ein Outlet Center. Das denke ich darüber.
    Außerdem finde ich die Konsumgeilheit, die uns alle so im Griff hat einfach nur abstoßend. Es gibt Roermond, Venlo, Düsseldorf, Dortmund, Essen, das Centro, das RheinRhur Zentrum und ja, auch noch in unserer Stadt gibt es sie. Geschäfte wo man sein Geld nur so zum Fenster rausschmeißen kann. Muss man jetzt auch noch unsere Stadt damit zuklatschen? Und das bei immer weiter wachsenden Onlinehandel.. Sehe da den Sinn einfach nicht.


    NEIN zum Outlet.




  • Quelle: Foster und Partner


    Mehr gibts dazu nicht zu sagen: Es gibt eine in meine Augen sehr gute Planung, die von einem bekannten und renommierten Büro erarbeitet wurde.

  • ^^
    Hatte dieses Thema bereits im Ideenthread behandelt. Bezüglich Potential und Zukunft ist die Ansiedlung eines Outlets fatal, abgesehen von den Auswirkungen auf die restliche Innenstadt.
    Aktuell zeichnet es sich ab, als wird das Bürerbegehren gegen das DOC nicht annähernd genug Stimmen erhalten.
    Eine Umsetzung nach Foster ist zwingend erforderlich. Wie bereits von mir vorgeschlagen könnte man die Büroflächen im Sinne eines Gate to Asia vermarkten. Die Stadt müsste nur ihr Chinanetzwerk nutzen, um Kontakte zu finanzstarken Konzernen mit Expansionsplänen in Europa herzustellen. Mit einem einzigen Investor könnte eine Kettenreaktion erfolgen und hier könnte eine hochwertige Clusterbebauung entstehen, wie sie derzeit in nahezu allen europäischen Ballungsräumen vorangetrieben wird.

  • Abwarten, ich mein sie haben nach 45% der Zeit 4.000 Stimmen und 11.000 sind nötig, vermutlich mit doppelten Stimmen und falschen Unterschriften brauchen sie schon so 13.000 - 14.000 um auf der sicheren Seite zu sein. Es wird zumindest sehr knapp vor allem, wenn man bedenkt, dass sicherlich die ersten Tage mehr ziehen.


    Aber ich bin als Unterstützer des DOC mittlerweile optimistisch, dass die Mehrheit der Bürger sogar für das DOC stimmen würde.

  • Nach 2 Wochen waren 4.000 Stimmen zusammen. Und das trotz der Osterferien und der wohl überraschend schnellen Genehmigung. Die richtige Werbung für das Begehren ist jetzt erst fertig, wer durch die City geht, kann es gar nicht übersehen.
    Insgesamt sind circa 6 Wochen (bis zum 25.05.) Zeit.


    Also noch mehr als 55%

  • ich bin so glücklich das genug stimmen zusammen gekommen sind (sogar mehr als nötig) 16.000


    Hoffentlich wird das DOC nicht gebaut und stadtdessen weiter in die Innenstadt investiert

  • Quorum Bürgerbegehren gegen Outlet-Center erreicht

    PM: "Erfolg für die Gegner des Factory Outlet Centers in Duisburg: Das erforderliche Quorum für das Bürgerbegehren wurde erreicht. Das gab die Stadt Duisburg nach Prüfung der eingereichten Unterschriftenliste bekannt. Für die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens waren mindestens 10.879 gültige Unterschriften von Duisburgern erforderlich. Nun muss der Rat der Stadt die Zulässigkeit formal feststellen und entscheiden, ob dem Bürgerbegehren entsprochen wird. Falls nicht, folgt ein Bürgerentscheid. Die nächste Sitzung ist für den 3. Juli angesetzt.
    Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link begrüßte die Beteiligung aller Bürger an der Entscheidung: "Der Bürgerentscheid würde uns Klarheit darüber verschaffen, welchen Weg wir gehen wollen und sollen", heißt es in einer Stellungnahme.
    Votiert der Rat für den Bürgerentscheid, wird er voraussichtlich am 24. September gemeinsam mit der Bundestagswahl und der Wahl des Oberbürgermeisters durchgeführt."


    Quelle: idr
    Infos: www.duisburg.de und www.jazuduisburg.de

  • Duisburger Wähler entscheiden am 24.09.17 über das das Outlet

    Am 24. September entscheiden 360.000 Wahlberechtigte in Duisburg darüber, ob Investor Kurt Krieger weiter sein Designer-Outlet-Center planen darf.


    Quelle: WAZ - Duisburger Wähler haben bei Outlet-Plänen das letzte Wort


    Man darf nun gespannt sein, wie das Ergebnis ausfällt. Logischerweise sind die Nachbarstädte gegen das Designer-Outlet-Center, weil man negative Auswirkungen auf den eigenen Einzelhandelsstandort befürchtet. So war z.B auch im Bochumer Stadtrat das geplante Outlet in Duisburg ein Gesprächsthema. Man hat sich darauf hin mehrheitlich gegen das Outlet-Center ausgesprochen.

  • ^^


    Zahlreiche Duisburger haben sich zwar am erfolgreichen Bürgerbegehren beteiligt, allerdings gehe ich davon aus, dass der Bürgerentscheid am 24. September pro Outlet Center ausgehen wird. Denn Umfragen oder auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken zeigen, dass auch große Teile der hiesigen Bevölkerung das Vorhaben begrüßen. Die Aussicht auf Schnäppchen scheint so verlockend zu sein, dass bei vielen Personen die Weitsicht fehlt. So ist zumindest mein Gefühl, denn in den Diskussionen um das FOC wird eigentlich sehr schön deutlich, wie wichtig den Personen der eigene Nutzen von einem Projekt auf dem alten Güterbahnhofsgelände ist. Der Nutzen für die Gesamtstadt oder für die Region spielen dagegen leider eine untergeordnete Rolle. :nono:

  • ^^
    So ist zumindest mein Gefühl, denn in den Diskussionen um das FOC wird eigentlich sehr schön deutlich, wie wichtig den Personen der eigene Nutzen von einem Projekt auf dem alten Güterbahnhofsgelände ist. Der Nutzen für die Gesamtstadt oder für die Region spielen dagegen leider eine untergeordnete Rolle. :nono:


    Ja das Gefühl habe ich auch, ich allerdings würde mich sehr freuen, wenn das Outlet wirklich kommen wird. Klar auch ich hätte dort lieber einen zweiten Innenhafen, aber Duisburg braucht jetzt sehr schnell Entwicklung und ich habe wenig Lust weitere 15 Jahre auf eine Entwicklung auf der Fläche zu warten, daher wäre mir das Outlet schon lieb, dann steht dort ab 2020 wenigstens etwas.


    Und mit Verlaub, wenn Städte wie Oberhausen oder Mülheim sich wegen dem Center beschweren während man selbst vom RRZ und Centro Jahrelang profitiert hat, dann hat das irgendwo auch was groteskes.

  • Naja, haben Oberhausen und Mülheim von ihren Einkaufszentren profitiert? Diese Beispiele zeigen vielmehr, dass nach solchen Bauten außerhalb des inneren Zentrums der Kern einer Stadt verarmt und leblos wird und nicht mehr aus dem Stillstand herauskommt. Und genau dies wird ja dann auch für Duisburg befürchtet.


    Die Innenstadt hat so schon zu kämpfen, und selbst die Königsgalerie hat gefühlt einen halben Leerstand (oder tatsächlich inzwischen?). Wenn DOC stehen würde, würde jene, die mal nach Duisburg gegen wollen, das neue und moderne DOC ansteuern, und nicht mehr die Königsstraße, Citypalais und Forum. Und dann kann sich Duisburg vollkommen den Innenstädten von Mülheim und Oberhausen anschließen.


    Entwicklung kann auch eine schädliche Entwicklung sein. Der Forster-Masterplan, also die "Duisburger Freiheit", hätte positive Signale gesetzt. Die Politik hat diese Planung früh schon torpetiert. Ich erinnere mich noch eine Ratssitzung, in der Bürger beklagt haben, dass plötzlich neben Büro und Wohnbau im Süden des Geländes die Ansiedlung von etwas Gewerbe und ein kleines Möbelhaus planungsrechtlich ermöglicht werden sollte. Alle Bürgermeldungen waren dagegen, der Rat ist gar nicht darauf eingegangen, sondern hat es dennoch entschieden. Einige Monate später konnte Krieger es nutzen, das Gelände kaufen, und sein Möbelhausprojekt starten.


    Krieger sagte zunächst: Wohnbau dort zwischen Autobahn und Zugstrecke hätte keine Chance (Duisburger Freiheit hatte dazu aber schon gute Lösungen gefunden - und direkt an der Bahnstrecke in Düsseldorf ziehen die Wohlhabenden in die Wohntürme). Man habe da keine Ruhe - und zugleich redet seine Projektleiterin bei der Präsentation schwärmend von den tollen Parkanlagen, in denen sich Familien nach dem Einkauf wie im Urlaub fühlen und erholen könnte. Jeder redet es sich zurecht für das gute Geschäft, und kein Investor hat das Wohl der Innenstadt im Blick, sondern möchte Geld machen.


    Krieger sollte klar darüber werden: kein Möbelhaus, kein DOC hat eine Chance. Und die Entwicklung, wie sie am HBF auf den Grundstücken beginnt, die ihm nicht gehören (Hotels, LANUV, Fressnapf-Investition usw), und die durch den neuen Bahnhofsvorplatz noch eine bessere Ausgangslage erhalten wird, sollte sich dann in Ruhe ausweiten können. Wenn (leider) nicht durch Wohnungen (Plan war: kein totes Gebiet, sondern belebter Stadtteil als Bindeglied zwischen West und Ost von der Bahnstrecke), dann eben Büros, aber eben auch mit Grün, und mit etwas Gastronomie, eben auch eine Stadt für die Bewohner der Stadt, und nicht nur für Besucher.

  • DOC - doch dafür? (Umbau Mercatorstraße)

    Ich wollte kurz einen Post zum Thema DOC verfassen.
    Jetzt hat auch Neinver mit seiner Kampagne FÜR ein DOC begonnen und ich muss sagen auch wenn ich immer gegen das DOC war, bin ich mir jetzt unsicher ob ich nicht doch dafür bin..


    Zum einen wird nur die nördliche Fläche des Güterbahnhofgeländes zum DOC umgebaut. Die südliche Fläche ist für eine Veranstaltungshalle, einen Sportpark und Büros vorgesehen. Das finde ich eig ganz gut.


    Zum anderen gefällt mir die Idee, wie das DOC an die Innenstadt angebunden werden soll. Hier spielt die neue Mercatorstraße eine entscheidende Rolle:
    Neinver schreibt auf der neuen DOC Website, dass die Hauptverbundung über die Mercatorstraße erfolgen soll welche zu einem Boulevard wird (derzeit umgebaut wird). Zudem sollen hier auch schon neue Geschäfte entlang der mercatorstraße entstehen ( hier weiß ich nicht wie das gemacht werden soll, da die meisten Ladenlokale entlang der mercatorstraße bereits vermietet sind an einige ranzige läden und eine strip bar..). jedoch könnte ich mir hier anstelle der bisherigen läden hochwertige läden sehr gut als eine Ergänzung der Königsstraße vorstellen..


    was denkt ihr?


    Quelle: http://einstueckduisburg.de

  • ^^


    Ich habe mir den Internetauftritt einmal näher angeschaut und ehrlich gesagt macht er für mich mehr den Eindruck einer Satire-Seite.


    Ein gutes Beispiel hierfür ist die Antwort auf die Frage, ob auf dem alten Güterbahnhofsgelände nicht Wohnungen gebaut werden könnten. Der Investor schließt auf dieser Fläche kategorisch Wohnungsbau aus, weil die Lärmbelästigung (in geschlossenen Räumen) durch die A 59 und die Bahnstrecke zu hoch sei. Gleichzeitig will der Investor den Duisburgern das Projekt mit zahlreichen neuen Restaurants mit Außengastronomie (s. =YTo0OntzOjU6IndpZHRoIjtzOjQ6IjgwMG0iO3M6NjoiaGVpZ2h0IjtzOjM6IjYw&parameters[1]=MCI7czo3OiJib2R5VGFnIjtzOjQyOiI8Ym9keSBiZ0NvbG9yPSIjZmZmZmZmIiBz&parameters[2]=dHlsZT0ibWFyZ2luOjA7Ij4iO3M6NDoid3JhcCI7czozNzoiPGEgaHJlZj0iamF2&parameters[3]=YXNjcmlwdDpjbG9zZSgpOyI%2BIHwgPC9hPiI7fQ%3D%3D"]hier) oder der Erweiterung des Sportparks schmackhaft machen. Bei Freizeitaktivitäten im Freien soll die Lärmbelästigung plötzlich keine Rolle mehr spielen? :headscratch: :D


    Spannend finde ich auch den Aufruf des Investors "Geben Sie Duisburg ein Stück Stadt zurück!" Allerdings sehen die Pläne die Errichtung eines Outlet Village vor, was inhaltlich ja nun nicht wirklich zum Aufruf des Investors passt. ;)


    Um wieder etwas ernster zu werden: Auf der Seite des Investors finden sich in meinen Augen kaum, oftmals wenig stichhaltige Argumente, die für das Outlet sprechen sollen. Im Studium haben wir uns zum Beispiel in einem Seminar näher mit der Stadtentwicklung in Wolfsburg befasst. Dort gibt es auch ein Designer Outlet Center mit rund 70 Geschäften, in denen ca. 450 Menschen arbeiten. Neinver plant hingegen ein Outlet Center mit bis zu 150 Geschäften, was etwas mehr als die doppelte Anzahl als in Wolfsburg ist. Dennoch sollen mehr als 1.500 Arbeitsplätze entstehen, also mehr als das Dreifache wie in Wolfsburg. Da würde mich zum Beispiel interessieren, wie der Investor auf eine solch hohe Zahl kommt. So ist die genannte Zahl für mich bloß Schönmalerei...


    Demgegenüber versucht die Seite überwiegend die Argumente der Gegenseite zu entkräftigen. Abgesehen von der Frage „Machen die neuen Geschäfte nicht die Shops in der Innenstadt kaputt?“ finden sich leider in keinster Weise Fakten, wie es auf der Seite angekündigt wird. Vielmehr bleiben die Argumente äußerst oberflächig. Insgesamt ist die Seite für mich wenig überzeugend, zumal dort nicht einmal ein Planungskonzept präsentiert wird. Dadurch kann man sich mit Hilfe der Seite leider kein eigenes Urteil über die Pläne erlauben...


    Stattdessen stößt man auf der Seite auf fragwürdige neue Ideen, wie die zur Neugestaltung der Mercatorstraße. Du hast es ja schon angesprochen, wo sollen die neuen Geschäfte entstehen? Auf der einen Straßenseite sind kürzlich erst der Busbahnhof sowie das IC-Hotel entstanden und auf dem letzten freien Grundstück soll das Mercator One gebaut werden. Die andere Straßenseite ist bereits bebaut und das Potential für die Einrichtung neuer Geschäfte ist dort auch nicht allzu groß. Außerdem wird die Mercatorstraße auf einem längeren Abschnitt gerade umgebaut, da macht in wenigen Jahren ein neuerlicher Umbau hin zu einem Boulevard wenig Sinn.


    Ich glaube, dass der Investor mit dieser Idee letztlich nur zeigen will, dass er sich über eine Anbindung des DOCs an die Innenstadt Gedanken gemacht hat. Abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass es im Sinne des Investors ist, Kundenströme in die Innenstadt zu lenken, schließlich will er eigentlich ja möglichst viel Geld umsetzen. Dafür würde sprechen, dass nach den Plänen des Investors alleine rund ein Drittel der Einzelhandelsfläche für zentrenrelevantes Sortiment vorgesehen ist. So könnten die Kunden im Outlet Waren einkaufen, für die sie sonst in die Innenstadt gefahren wären...


    Alles in allem bin ich weiterhin nicht von diesem Projekt überzeugt, wobei ich betonen möchte, dass ich ein Outlet Center nicht grundsätzlich ablehne. Nur sollte es meiner Meinung nach in der Innenstadt entstehen, denn nur so könnte die Innenstadt durch ein Outlet gestärkt werden. Das innerstädtische Outlet Center in Wolfsburg, das als Kaufhaus errichtet wurde und dadurch wesentlich urbaner wirkt, wäre hierfür ein gutes Vorbild. Als Standort könnte ich mir die alte Stadtbibliothek vorstellen.

  • DOC

    Heute hat der Berliner Investor Kurt Krieger und der mögliche spanische Betreiber Neinver erste Planungen für Deutschlands größtes Outlet vorgestellt. Im ersten Bauabschnitt sollen 80 bis 100 Läden mit einer Verkaufsfläche von 15.000 qm entstehen. Später soll die Fläche auf ca. 30.000 qm erweitert werden.


    Das Duisburger Outlet-Center soll urbane Ruhrgebiets-Industriearchitektur ausstrahlen. Die Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 100 Mio Euro. Die ersten Läden könnten Ende 2020 eröffnet werden.Der Investor spricht von ca 1500 neuen Arbeitsplätzen. Sollte das Designer Outlet Center nicht gebaut werden will man die Fläche auf jeden Fall nicht verkaufen.


    Quelle: WAZ - Outlet-Investoren: Wir bringen Glanz nach Duisburg


    Ein Animationsvideo des zukünftigen Outlet Centers gibt es hier: http://einstueckduisburg.de/

  • ^^
    Ich bin immer noch hin und her gerissen wie ich abstimmen soll. gerade nach diesem Video; Besonders gut gefällt mir die Gestaltung des Outlets. Allein dieser Eingang der Elemente des Hafens wie Container oder Hafenkräne aufgreift gefällt mir sehr gut. Oder auch diese schwebende SkyLounge..


    was denken denn die anderen so?

  • Man muss bedenken, Krieger rechnet mit einem sehr knappen Ergebnis und dieses Filmchen richtet sich in erster Linie an die, welche sich noch unschlüssig sind wie sie abstimmen und versucht auch die Kritiker umzulenken. Es steckt Kalkül dahinter, auch wenn es ausgesprochen positiv ist, die Geschichte der Stadt mit Industrie und Hafen in die Gestaltung einfließen zu lassen, ist jedoch nicht gewährleistet, dass dies letzlich auch so geschieht, Krieger bzw. Neinver haben sich da abgesichert, dass es sich nicht um konkrete Pläne handelt.
    Es spricht sicherlich vieles dafür, das Outlet im Bezug auf das, was die Menschen im Einzugsgebiet mit der Stadt assoziieren zu
    gestalten, sowie dem Gedanken etwas uniques zu schaffen, eine brand, was Sinn macht, da man den Leuten keinen weiteren 0815 Tempel bieten, sondern ein Erlebnis beim Konsum verkaufen möchte, was gerade in Zeiten des Onlinehandels immer mehr an Bedeutung gewinnt.


    Es ist sicherlich auch positiv, dass man mit dem DOC in naher Zukunft, das riesige Areal auf einen Schlag nutzbar macht. Seitens der Stadt hat man den Masterplan nie wirklich konkret versucht umzusetzen, da man lediglich das gesamte Areal an einen Investor verkaufen wollte.
    Das Investoren nicht Schlange stehen, um Kriegers Argument aufzugreifen, zeigt das nördlich gelegene Q1 von Aurelis.
    Daher sollte man auch bedenken, mit Krieger und Neinver, welche das Areal vergöttern, finanzstarke Partner mit entsprechenden Willen gefunden zu haben, die sich noch nicht mal vergraulen lassen, egal wie sehr man es versucht. Selbstverständlich nicht weil sie an der Zukunft der Stadt interessiert sind, sondern an die Zukunft ihrer Bankkonten.


    Damit wird vor allem eins deutlich, nämlich die Tatsache, dass das DOC aufgrund seiner Lage und des Einzugsgebietes zweifelsohne funktionieren wird und auch zweifelsohne eine Menge Menschen in die Stadt lockt, die sonst nicht gekommen wären. So ein Center hat eben überregionale Bedeutung und weist enorme touristische Anziehungskraft auf. Die Stadt läuft jedoch Gefahr, auf das Outlet-center beschränkt werden, im Gegensatz zu den auch viel kleineren Outlet-Städten hat sie jedoch noch eine Menge mehr Anziehungspunkte zu bieten (z.B. Zoo, Innenhafen, Lapano...).


    Der entscheidende und bedeutenste Kritikpunkt bleibt die Anbindung an die Innenstadt, sowie die drohende Verödung dieser.
    Man sollte hervorheben, dass wir mit einem zentral, unweit der Innenstadt liegendem Center noch einen Vorteil haben, dem entgegen zu wirken.
    Es ist nicht mit dem damals geplanten Center in Norden zu vergleichen, sowie auch nicht mit sonstigen Centern "auf der grünen Wiese".
    Es ist jedoch sehr fraglich wie man eine entsprechende Verbindung herstellen möchte, da die vorhandenen Verbindungen (Mercatorstraße westlich der A59, Wuhanstraße östlich) völlig unzureichend und unattraktiv dafür sind. Auch wenn die Investoren ein Interesse an einer guten Anbindung bekräftigt haben, ist dies aufgrund dieses ausschlaggebenden Streitpunktes und des daraus überhaupt resultierenden Bürgerentscheides, schlichtweg einen glatte Lüge, das Outlet läuft so oder so, denen ist das völlig egal sowie außerhalb ihrer Handlungsmöglichkeiten.
    Denn diese öffentlichen Wegverbindungen unterliegen der Stadt und wurden quasi kürzlich erst neu angelegt. Realistisch betrachtet wird hier überhaupt nichts passieren.
    Eine vernüftige Anbindung, wie auch immer, wird es nicht geben können.


    Es bleibt also eine einzige Frage der Hoffnung, dass Besucher des Outlets an der Autobahn entlang in die Innenstadt gehen. Sollte dies so eintreffen, was ich pauschal nicht ausschließe, profitiert die Innenstadt natürlich. Nur wird diese große Frage erst mit bzw. nach der Eröffnung des Outlets beantwortet werden können. Und bis dahin vergehen noch mindestens 3 Jahre und der zwischenzeitliche Trading-Down ist unter Umständen dann auch nicht mehr zu stoppen, sodass die Innenstadt schon bei Eröffnung des Outlets, auswärtigen Gästen keine Attraktivität mehr bieten kann. Das wäre der worst-case dieses sozial-kapitalistischen Experiments.


    Zu erwähnen sind auch noch, dass durch vermutlich längere Öffnungszeiten, sowie generelle Öffnung an Sonntagen, der Konkurrenzdruck und Schaden auf die Innenstadt nicht wegzureden ist. Die Duisburger Bevölkerung wird natürlich nach wie vor das gastronomische Angebot, die kulturellen Einrichtungen und Feste, Elektronik-, sowie Haushaltswarengeschäfte der Innenstadt besuchen. Auswärtige Besucher, die in erster Linie im Outlet shoppen wollen, kommen wegen den Bekleidungsgeschäften, die anderweitig sich wiederum nie in Duisburg angesiedelt hätten.


    Das wichtige und schwierige ist, wenn es zu einer Mehrheit für das Outlet kommt, gezielt Impulse zur Stärkung und Attraktivität der Innenstadt zu setzen.
    Im Gegenzug zum aufgezeigten worst-case-Szenario kann es bestenfalls auf eine Win-Win-Situation hinauslaufen. Wer nach Duisburg kommt um bei Gucci günstig einzukaufen geht auch vielleicht noch danach ins Casino, nur wird die Verödung der City nur abgewendet wenn sich auch weitere hochwertige Marken außerhalb der Outlets ansiedeln.
    Dies ist wiederum jedoch nicht im Interesse der Investoren, denen ist die Verödung nicht nur egal, sondern sogar gelegen, solang das Geld im Outlet bleibt.
    Wie und mit welchen Mitteln man die Stadt also attraktiv genug macht, bleibt auch eine offene Frage. Konkurrenz belebt auch das Geschäft und wenn es sich wirklich ausschließlich um Designerwaren handelt, so wird es auch weiterhin Geschäfte im mittleren Preissegment geben können.


    Die oftmals vorgeschlagene Idee das Outlet in die City bzw. Altstadt zu integrieren, wäre sicher wünschenswerter aber aufgrund von Eigentumsverhältnissen und der Parkplatzsituation eine Unmöglichkeit.



    Eine Lösung, welche ich für sinnvoll erachte, um die Innenstadt bestens anzubinden, um somit die Verödung auszuschließen, habe ich bereits im Ideenthread angedeutet.
    Hier: http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=13148
    Die im Masterplan Innenstadt von Foster vorgesehene Einkaufspassage im Nordflügel des Hauptbahnhofs. Wenn der erste Bauabschnitt des Outlets das Areal um die Güterbahnhofshallen umfasst und die südliche Fläche, erschlossen, wie geplant mit eigenen Autobahnanschluss die künftigen Parkplätze, dann könnte der geplante zweite Bauabschnitt des Outlets theoretisch nördlich entlang der Bahnstrecke (momentan befindet sich dort das LANUV im Bau), direkt neben bzw. durch den Hauptbahnhof bis zum Harry-Eppstein-Platz verlaufen. Statt Solitären eine Passage, statt nur Designerware ein Mischkonzept.
    Die Innenstadt wäre bestens angebunden der Hauptbahnhof ebenso, das Outlet wäre so eine wirkliche Ergänzung der Innenstadt. Bei Bedarf kann ich auch eine Skizze erstellen und hochladen.