Knapp vier Monate nach dem Vorbeitrag sieht es an der Ecke Kaiserstraße und Am Salzhaus nach dickem Kummerbund aus:
Bild: Schmittchen
Knapp vier Monate nach dem Vorbeitrag sieht es an der Ecke Kaiserstraße und Am Salzhaus nach dickem Kummerbund aus:
Bild: Schmittchen
Die gemäß diesem Beitrag geplante Nutzung des ehem. Technoclubs U60311 für die Energieversorgung der Haltestelle Hauptwache scheint nun angegangen zu werden, gemäß diesem Beitrag bei Facebook.
Das Gebäude Roßmarkt 18 ist seit 120 Jahren Standort von Banken. Ab 1957 befand sich dort die Zentrale der Deutschen Bank (als einheitliches Institut) und zugleich die Filiale Frankfurt. Danach ist die Bank stark gewachsen, seit 1984 ist nur noch eine Filiale in dem Gebäude.
Ende Januar 2025 gibt die Deutsche Bank die Filiale auf. Stattdessen wird die Bank im Sockel der Doppeltürme an der Taunusanlage, auf drei Etagen. eine neue Filiale eröffnen. Am 27. Januar 2025 soll es so weit sein, schreibt die Frankfurter Rundschau.
Eigentümer der Liegenschaft Roßmarkt 18 sind seit 2022 die ABG Real Estate Group und Hanse Merkur Grundvermögen. In einem Joint Venture planen die Gesellschaften den Umbau des Gebäudes zum "Palais am Rossmarkt". Das Projekt soll 2026 oder 2027 gestartet und 2029 abgeschlossen werden. Informationen zu dem Vorhaben wollen die Projektpartner im Frühjahr 2025 vorstellen.
Bisher bekannt ist, dass das Gebäude unter dem Erhalt der Fassade komplett erneuert werden soll. Demnach ist ein Neubau hinter historischer Fassade zu erwarten. Entstehen soll ein Büro- und Geschäftshaus mit rund 18.500 Quadratmetern Fläche. Den Planungsauftrag hat das Büro Staab Architekten erhalten. Das ist meiner Ansicht nach nicht gerade eine vielversprechende Entscheidung im Sinne eines Entwurfs möglichst nahe der historischen Gestalt. Erst recht gilt das für die angegebene Fläche, denn Wachstum ist aller Voraussicht nach nur nach oben möglich. Beim Verkauf 2022 wurde die gegenwärtige Mietfläche hier mit 13.600 Quadratmetern beziffert.
Es besteht Denkmalschutz - man darf gespannt sein, wie damit umgegangen wird. In der Denkmalliste heißt es: "Nobles Bankgebäude in klassisch anmutenden Proportionen der Neurenaissance von 1903/04 nach Entwurf von H. Ritter und E. Rückgauer mit annähernd symmetrischen Fronten zwischen ehem. übergiebelten Eckrisaliten; Hauptfassade zum Rossmarkt hin durch Kolossalsäulen betont, urspr. Mansarddach durch Vollgeschoss ersetzt."
Fotos vor dem Zweiten Weltkrieg und nach einem Bombentreffer. Meine Aufnahme von 2010 zeigt auch teilweise die Innenhöfe:
Aus dem vergangenen Sommer:
Bilder: Schmittchen
Schade um die verlorene Vorkriegsarchitektur. Aber viel wichtiger: Der Platz/Stadtraum ist noch da, samt Denkmal. Problematisch ist die absichtlose durchgehende Pflasterung, die das Erscheinungsbild gegenüber der historischen Aufnahme komplett verändert.
Ich wünsche mir für Frankfurt mehr Mut zur Platzgestaltung. Insbesondere (endlich) für den Drei-Plätze-Platz.
Interessant, mir war nie bewusst, dass die Fassade beim Wiederaufbau auch schon einige Details verloren hat. Es wirkt, als sei vom alten "Innenleben" aber ohnehin nichts mehr erhalten, oder wie wie sieht es da aus? Kennt jemand das Gebäude von innen?
Beggi. Fantastisch. Das Problem ist, dass die meisten keine Ahnung haben, wie schön Frankfurt und andere Städte früher einmal waren und wie gut der Städtebau – etwa bei der Gestaltung von Plätzen – funktioniert hat. Daher danke ich dir fürs Teilen des Bildes. Schaut euch mal die Details auf dem Bild an – wie sorgfältig der Platz gestaltet ist, die Bäume und alles andere – und vergleicht das mit dem heutigen Zustand. Ein wenig von der Vergangenheit zu lernen, würde nicht schaden, aber viele sind heutzutage zu arrogant und glauben, dass nur das Moderne gut ist.
Da möchte man einfach hineinspringen und spazieren gehen, um noch mehr von dieser Schönheit zu entdecken.
Die FAZ zeigt heute ein Bild von der einstigen architektonischen Pracht am Roßmarkt. (schnief)
Es wirkt, als sei vom alten "Innenleben" aber ohnehin nichts mehr erhalten, oder wie wie sieht es da aus? Kennt jemand das Gebäude von innen?
Der Faz-Artikel faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/deutsche-bank-einstige-zentrale-am-rossmarkt-in-frankfurt-schliesst ( aus dem wohl auch das Foto stammt ), enthält auch ein Bild des kriegszerstörten Gebäudes. Und die Auskunft, dass das Gebäude zu 90% zerstört war - nur die Tresoranlage hat wohl überlebt.
Also dürfte sich das erhaltene 'Innenleben' in Grenzen halten.
Kann jemand beurteilen, ob sich die Baustelle Rossmarkt 18 und die direkt gegenüberliegende Baustelle Goetheplatz 1 (dort soll der Bestand ja sogar abgerissen werden) ins Gehege kommen werden? Oder kann man das parallel entwickeln? Beim angekündigten Bauzeitraum gibt es ja Überschneidungen.
Also dürfte sich das erhaltene 'Innenleben' in Grenzen halten.
"Besondere Highlights sind der holzvertäfelte Frankfurter Saal und das Präsidentenzimmer" (Link, Link 2 ). Ich weiss allerdings nicht genau, von wann die sind.
Der Goetheplatz von Bauzaun umgeben, Schutzeinrichtungen an den Bäumen und Baumaschinen eines Gartenbauunternehmens? Das wird doch nicht etwa der Beginn der seitens der Stadt immer wieder folgenlos angekündigten Umgestaltungsmaßnahmen sein? So überstürzt, nach nur zehn Jahren Tatenlosigkeit?
Bild: Schmittchen
dazu gibt es eine Verlautbarung der Stadt Frankfurt mit Bildern: Grüner Mittelpunkt im Zentrum der Innenstadt: Baubeginn zur Weiterentwicklung des Goetheplatzes | Stadt Frankfurt am Main
Nichts mit der Umgestaltung direkt zu tun, aber für die Qualität des Platzes wäre es hilfreich wenn die Stadt die dortige Fußgängerzone auch mal durchsetzen würde. Aktuell fahren den gesamten Tage unzählige Kfz in diesen Bereich ein. Ein versenkbarer Poller der ab 11:00 Uhr nur noch die Ausfahrt zulässt (bzw. sich für Rettungsdienste öffnet) am Zugang zum Platz wäre hilfreich und funktioniert in anderen Ländern/Städten zuverlässig.
Danke. Weil Links oft nicht lange halten, Pressemitteilungen gerne einfügen. Unter dem Text Visualisierungen und ein weiteres Foto.
Grüner Mittelpunkt im Zentrum der Innenstadt: Baubeginn zur Weiterentwicklung des Goetheplatzes Mitten in der Innenstadt und doch häufig unwirtlich. Im Sommer viel zu heiß, im Winter meistens unbelebt. Die Platzfolge Rathenauplatz-Goetheplatz-Roßmarkt ist vor dem Hintergrund von Klimawandel und veränderten Nutzungsansprüchen an städtische Plätze nicht mehr zeitgemäß. Darüber sind sich Politik, Verwaltung und Stadtbevölkerung seit langem einig. Schritt für Schritt sollen die Plätze nun weiterentwickelt werden. Gestartet wird mit dem Goetheplatz. „Frankfurt ist schon heute eine der heißesten Städte Deutschlands und der Goetheplatz trotz des kleinen Baumhains aus Schnurbäumen zusammen mit Roßmarkt und Rathenauplatz eine der Hitzeinseln in der Stadt. Wir werden den Goetheplatz an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen und damit die Aufenthaltsqualität für unsere Bürger:innen und Gäste deutlich verbessern, so dass sich Menschen insbesondere im Sommer und auch bei großer Hitze gern dort aufhalten“, erklärte Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez bei einem Pressetermin am Mittwoch, 15. Januar, anlässlich des Baubeginns auf dem Goetheplatz. In den nächsten Wochen soll dort der bislang dunkle und sich bei Hitze stark aufheizende Bodenbelag durch einen hellen Belag ersetzt werden, der in der Planungsphase bereits getestet und gemeinsam mit politischen Vertreterinnen und Vertretern festgelegt wurde. Außerdem werden 27 weitere Sitzmöbel – darunter auch Liegen und seniorengerechte Bänke – aufgestellt. Zusätzlich zum Baumhain mit 40 Schnurbäumen wird ein Staudenbeet mit trockenheitsresistenten Pflanzen wie Astern, Sonnenhut oder Thymian vor dem Goethedenkmal angelegt. Eine sensorgesteuerte Bewässerungsanlage sorgt künftig für eine effiziente und ressourcenschonende Wasserversorgung der Bäume und Pflanzen. „Ein grüner Mittelpunkt im Zentrum der Innenstadt mit Raum für Veranstaltungen. Das ist das Ziel für den Goetheplatz, wie für die gesamte Platzfolge“, sagt Zapf-Rodríguez. „Die Weiterentwicklung war längst überfällig. Ich bin sehr froh, dass wir nun nach und nach unsere Pläne realisieren.“ Für Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert ist der Baubeginn zur Weiterentwicklung des Goetheplatzes ein guter Start für das Vorhaben: „Ich freue mich, dass wir die Stadt attraktiver und widerstandsfähig gegen den Klimawandel machen. Der Goetheplatz erhält eine hellere Oberfläche, damit er sich weniger aufheizt, die Bewässerung der Bäume wird optimiert und es sind viele abwechslungsreiche Sitzmöglichkeiten geplant – und das trotz anspruchsvoller Voraussetzungen. Denn aufgrund der Lage des Platzes direkt über einer Tiefgarage und dem U- und S-Bahnnetz sind Entsiegelungen und umfassende Baumpflanzungen, typische Maßnahmen zur Verbesserungen des Stadtklimas, nicht umsetzbar.“ Das Projekt wird mit vorläufigen Gesamtkosten von 750.000 Euro umgesetzt und mit Mitteln aus dem Programm „Schöneres Frankfurt“ unterstützt. „Mit der Weiterentwicklung des Goetheplatzes reagieren wir auf die Wünsche der Frankfurterinnen und Frankfurter nach mehr Grün und Aufenthaltsqualität“, erklärte Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen. „Durch die vielfältigen Sitzmöglichkeiten und die stärkere Begrünung wird der Platz nicht nur einladender, sondern auch ein lebendiges Bindeglied zwischen Rathenauplatz und Rossmarkt. Wir schaffen hier einen Ort, der für Erholung und Begegnung in der Innenstadt steht.“ Die Arbeiten am Goetheplatz sollen bis Frühsommer 2025 abgeschlossen sein. Nach und nach werden dann auch Roßmarkt und Rathenauplatz klimaangepasst weiterentwickelt. Insgesamt wird für alle drei Plätze mit Kosten von insgesamt 2,8 Millionen Euro gerechnet. Geplant ist, die entsprechenden Bau- und Finanzierungsvorlagen nach Vorliegen der konkreten Kosten noch in diesem Jahr dem Magistrat zur Abstimmung zu geben. Die Dreierplatzfolge Rathenauplatz, Goetheplatz, und Roßmarkt wurde im Zuge des Tiefgaragenbaus zwischen 2006 und 2009 neugestaltet. Die aktuelle Maßnahme greift auf die Konzeptstudie „Beblühung“ aus dem Jahr 2013 zurück, ergänzt durch Planungen gemäß den Vereinbarungen der Stadt Frankfurt zur Klimaallianz sowie dem Grundsatzbeschluss „Klimaneutrales Frankfurt 2035“. Grundlage der Planungen sind unter anderem die Maßgaben des im März 2023 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Leitfadens zur klimaangepassten Stadtplatzgestaltung. |
Bilder: capattistaubach urbane landschaften, Landschaftsarchitekt und Architekt
Bild mit freundlicher Gestattung des Rechteinhabers
Gut, dass es hier nun endlich mal los geht.
Ich habe allerdings gerade mal die Ansicht der Planung von Schräg oben mit der Google Maps Ansicht verglichen und so viel passiert visuell tatsächlich gar nicht. Es gibt einen Austausch des Schotterbelags und ein paar Hochbeete – man darf gespannt sein, ob das einen signifkanten Unterschied macht!?