Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz
-
-
-
U60311
Wie oben erwähnt, hat die Stadt beim Landgericht Klage auf Räumung des Clubs U60311 erhoben. Bei der heutigen mündlichen Verhandlung wurde ein Vergleich geschlossen, wonach der Technoclub zum 30. Juni 2012 schließt und der Stadt die Räume zurückgibt. Mehr in der FAZ.
Wie die FR zum selben Thema schreibt, soll gleich Anfang Juli der Umbau der schäbigen Gebäude auf dem Roßmarkt beginnen. Bisher war geplant, den Ausgang vor dem Juwelier Bucherer ersatzlos abzubrechen und den Haupteingang und den zweiten Ausgang umzubauen. Als Bauzeit sind laut Rundschau drei Monate veranschlagt.
-
Roßmarkt 10
Vom Gebäude steht nur noch der Schutt und darauf die Aufräumer:
(Total verrauscht, sorry)Die Nachbarin, eine klassische Schönheit gänzlich entblößt:
Bilder: epizentrum -
Roßmarkt 10
Inzwischen hängt eine ansehnliche Informationstafel. "Established 1886"?
Der Tatort auch mal wieder von oben:
Bilder: epizentrum -
„Established 1886“ ist natürlich großer Blödsinn. Die Parzelle E230 der alten Quartiersordnung, genant Nydecken, dann Zum Grossen Reifenberg, ist bereits seit 1390 urkundlich nachzuweisen. Details bis zur Französischen Revolution erspare ich mal. Stattdessen nur ein bildlicher Eindruck des frühneuzeitlichen Zustandes in einem Kupferstich von Georg Daniel Heumann von 1738 nach einem Gemälde von Salomon Kleiner aus dem Jahre 1725:
Eine Neubebauung der Parzelle erfolgte um 1800 mit einem typischen dreigeschossigen Entwurf des Hochklassizismus. Es diente im 19. Jahrhundert als Casino und Freimaurerloge. Auf dem nachfolgenden Bild von 1845, einem Stahlstich von Jakob Ludwig August Buhl nach einem Gemälde von Jakob Fürchtegott Dielmann, ist es das zweite Gebäude von links:
Nach 1866 war es in Frankfurt am Main nicht nur mit der Freiheit, sondern auch mit der Bescheidenheit im Bauwesen vorbei, nun wurde wie überall im Reich nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das 1885 an dieser Stelle fertig gestellte Geschäftshaus der Germania-Versicherung war einer der pompösesten neobarocken Bauten der Kaiserzeit. Dabei hat das Teil damals gerade mal 500.000 Reichsmark gekostet. Heute unvorstellbar. Auf dieses Errichtungsdatum dürfte sich, falsch recherchiert, wohl das „Established 1886“ beziehen.
Ein wirklich gutes Bild habe ich nicht zur Hand, obwohl das Gebäude recht häufig in Teilen irgendwo drauf ist, daher nachfolgend eine der Originalskizzen zum Entwurf des Architekturbüros Kayser und von Großheim aus Berlin:
Das zur Bauzeit noch als besonders feuerfest geltende Gebäude brannte im März 1944 völlig aus und stürzte einschließlich des zweiten Stockes ein, nur das Erdgeschoss und der erste Stock blieben stehen. Abriss und Neubau erfolgten ziemlich fix, wohl bis spätestens 1955. Dabei wurden auch Teile der alten Brandwände wiederverwendet, wie man sehr gut beim jetzt erfolgten Abriss beobachten konnte.
Bemerkenswert ist, dass der Neubau der frühen 1950er Jahre mit seiner markanten Ecke seinen Vorgänger mit der ebenfalls, wenn auch in bombastischer Weise inszenierten, Ecklösung zitierte. Umso erfreulicher, dass der jetzt zu errichtende Neubau, der am ehesten in die klassizistische Richtung geht, dies ebenfalls wieder tun wird.
-
Roßmarkt Nr. 10
Der Roßmarkt Nr. 10 bietet derzeit einen traurigen Anblick. Schön, dass die Lücke bald geschlossen wird:
Das Vermarktungsschild:
Bilder: Marty
-
-
Schließung U60311
Lange habe ich gezweifelt, ob die Stadt wirklich konsequent bleibt und das U60311 tatsächlich schließt. In diesen Stunden (Tagen) läuft nun zumindest die Closing-Party - der Veranstalter spricht wohl von einer 83 Stunden dauernden Veranstaltung, die gestern Abend begonnen hat. Andernorts bedanken sich Clubs bei ihren Gästen mit freiem Eintritt, Inhaber Eger lässt sich den Abschied von seinen Gästen mit 50 Euro Eintrittsgeld an der Abendkasse zahlen.
Möglicherweise auch eine Auflage der Stadt, denn dort hat der Betreiber Mietschulden in Höhe von rund 150.000 Euro. Diese werden ihm erlassen, sofern die Schließung nun endgültig umgesetzt wird.Zuletzt war das U60311 im April 2011 in Verruf geraten, als Türsteher einen Gast zu Tode geprügelt hatten.
Die weitere Verwendung der Räumlichkeiten ist wohl noch unklar, sie gehören der Stadt Frankfurt. Zunächst sollen Umbauten an den Ein- und Ausgangsgebäuden starten, siehe auch #410.
-
-
-
Roßmarkt 10
Während in Villarriba bald Richtfest gefeiert wird, hängt Villabajo noch immer in der Grube fest. Seit dem Foto von thomasfra vor bald einem Monat wurde bei Roßmarkt 10 ein Kran aufgebaut und das Stahlgeflecht für die Bodenplatte (soweit ich das erkennen konnte) fertiggestellt. Wegen der großzügigen Bauzäune fällt es etwas schwer, einen genaueren Blick auf das Geschehen zu erhaschen.
-Bilder von mir-
-
-
-
-
Roßmarkt 10
Grundsteinlegung des Neubaus Roßmarkt 10 soll am 18. April 2013 sein, im ersten Quartal 2014 soll das Büro- und Geschäftshaus fertiggestellt werden. Wie heute bekannt wurde, ist bereits jetzt fast die gesamte Einzelhandelsfläche von 2.500 Quadratmetern vermietet.
Mieter sind die Santander Consumer Bank mit 743 Quadratmetern in EG in 1. OG und wieder Koffer-Klein (645 Quadratmeter) und das Reisebüro Steinwegpassage. Weitere 1.035 Quadratmeter im UG und EG gehen an die Drogeriemarktkette Rossmann. Auf den letzten 35 Quadratmetern soll ein Café entstehen, diesbezüglich wird noch verhandelt.
Auch die Vermietung der 3.400 Quadratmeter Bürofläche zu Preisen zwischen 24 und 28 Euro/m² hat inzwischen begonnen. Dazu die Website von Colliers mit Grundriss und weiteren Informationen.
-
-
Nach einem Artikel in der FR vom 17.4.2013 bekommt die für den neugestalteten Goethe-Platz verantwortliche Architektin Frau Gabriele Kiefer erneut einen Aufrtrag von der Stadt Frankfurt.
Nachdem auch 5 Jahre nach der Umgestaltung, der erwünschte positive Eindruck ausgeblieben ist, soll jetzt nachgebessert werden.
Frau Kiefer ist aber gegen ein Haus neben dem Ausgangsgebäude der Tiefgarage, das für Café angedacht war.
Historisch wären Gebäude auf dem Goethe-Platz gerechtfertigt, davor dem Krieg eine Häuserzeile parallel zum Goetheplatz verlief.
Ein hellerer Belag wurde nach Angaben der FR von ihrem Büro ebenfalls abgelehnt.
Die Stadt Frankfurt nutzt den Platz häufig für Events. Die Bürger nehmen die Sitzgruppe am Brunnen gut an.
-
Ich muss hier mal eine Lanze für den Platz / die Plätze brechen. Ich finde es gut, dass wir hier in Frankfurt eine relativ große Freifläche haben. Ffm ist mit weitläufigen und großzügigen Plätzen ja nicht gerade gesegnet (was ja auch nicht immer ein Nachteil sein muss). Aber die wenigen Plätze die man hat, sollte man frei halten, etwa für Veranstaltungen etc. Außerdem krieg ich schon Kopfschmerzen, wenn ich nur das Wort "Blumenbeete" höre. Wie sollen die denn aussehen? Hochbeete in Beton eingefasst? Und wie sehen die immer Winter aus?....
-
Die Steinwüste Goethe-Platz ist unerträglich. Klar kommt auf so einer planierten Fläche kein Leben auf. Man trifft sich ja auch nicht auf einem Aldi-Parkplatz zum Schwätzchen....
Und Blumen und mehr grün geht sicher auch ohne 60er-Jahre-Beton-Kübel-Optik. Siehe Paradeplatz Mannheim, Schlossplatz Stuttgart, ... Diese Orte werden sehr gut angenommen (und insbesondere besser als vor ein paar Jahrzehnten, als z.B. der Paradeplatz ein breiter Schotter-Platz mit Parkmöglichkeiten war). -
Aber die Fläche wird jedenfalls tagsüber sogar sehr stark frequentiert. Die Sitzgelegenheiten sind jedenfalls meistens besetzt - auch ohne Blumenbeete.