@ Chewbacca: Jetzt vermischst du auch einiges. Meiner Meinung nach zeigt das Interview ein ausgeprägtes Wunschdenken bei Mäckler, dass der Realität nun mal - leider - nicht entspricht.
Der Ansatz von Xalinai trifft voll und ganz zu:
Dass die Leute, wenn man sie fragt, in der Mehrzahl das freistehende Einfamilienhaus im Grünen haben wollen ist eine Sache.
Dass im städtischen Umfeld eine Blockbebauung - man kann ja aus der zu dichten Bebauung und den zugestellten Hinterhöfen lernen - das sinnvollste ist, ist eine andere.
Wenn nun Mäckler meint
- "Aber nur, weil sie keine Alternative sehen [lieben sie ihre Reihen-/Einfamilienhäuser]"
und
- "In Wahrheit lieben die Menschen ihre dichte Stadt, so wie sie ist. Nehmen wir als Beispiel die Schweizer Straße: Die Menschen wohnen dort doch sehr viel lieber als in einer künstlichen Retortensiedlung wie dem Riedberg."
dann kann ich dazu nur den Kopf schütteln.
Zur ersten Behauptung deshalb, weil es nun mal einen gewaltigen Unterschied macht, ob man in einer Etagenwohnung mit 10 und mehr Parteien wohnt und sich womöglich tagtäglich durch Tiefgarage & Treppenhaus mit uU 2 Kindern & Einkaufstaschen in der Hand duchschlagen muss
oder eben gemütlich in seine ebenerdige Garage fahren kann und anschließend ungestört seinen Tee in seinem eigenem Garten trinken kann.
Zur zweiten Behauptung: Natürlich leben diese Menschen gerne in diesen Vierteln (sonst würden sie woanders wohnen ... bestechend logisch oder?). Aber es gibt nun mal Menschen, die lieber ausserhalb wohnen, auf der grünen Wiese, die nicht gerne in Bars gehen, die den Verkehr und viele Menschen als Stress empfinden, die lieber zurückgezogen leben. Daneben gibt es auch viele die beides haben wollen. Tagsüber das städtische Leben und Abends dann doch lieber am Stadtrand den Tag ausklingen lassen. Auch diese Gruppe bevorzugt den Wohneigentum an der Peripherie bzw. im Umland.
Die Geschmäcker sind nun mal verschieden und das sollte & kann man ohne weiteres feststellen und zugeben. Ob es gut bzw. sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Und zu deiner Bemerkung:
"Im Übrigen finde ich die Kritik an der vermeintlichen Diskrepanz zwischen Städtebaulichen Zielsetzungen und eigener Wohnsituation verfehlt. Mäckler spricht doch hier niemandem das Recht ab, nach dem Reihenhäuschen zu streben, oder im Taunus zu wohnen."
Ich finde diese Kritik nicht verfehlt, denn Sätze wie
- "Ich habe fünf Kinder und glauben sie mir: Es gibt für junge Eltern nichts Langweiligeres und Hinderlicheres als den öffentlichen Spielplatz."
und
- "Diese Haltung „My home is my castle“ stammt aus den 50er und 60er Jahren und muss endlich als politische Zielsetzung begraben werden."
suggerieren, dass diese Postionen auch seinem Ideal entsprechen und dienen letzlich dazu, seine Aussagen noch glaubhafter/gerechtfertigter erscheinen zu lassen.
Wer auf diese Art & Weise Aussagen trifft, der soll dann bitte mit seinen Kindern in Innenhöfen spielen & sich eine Etagenwohnung in Sachsenhausen etc. zulegen. Ansonsten soll er es doch bitte anders formulieren.