Es nicht zielführend mit gefühlten Prozentzahlen zu argumentieren und im Netz nach glaubwürdigen Statistiken zu suchen dazu habe ich weder Zeit noch Lust.
Schade, wenigstens du hättest deine Argumente so untermauern können, so bliebt alles etwas wage
Ich will deshalb nur aus eigenem Erfahren argumentieren. In den USA ist der Lebenstandard der arbeitenden Bevölkerung nicht schlechter als in Deutschland. Vielleicht sind die Gebäude nicht so massiv gebaut, oder wärmeisoliert, auch stören die vielen Oberleitungen. Aber, schlecht lebt dort die Mittelschicht keineswegs.
Ich habe mal Bekannte in Housten besucht. Die Innenstadt ist am WE und nach Büroschluß ausgestorben wie die Bürostadt in Frankfurt. Die Leute wohnen in den sehr weiträumigen Suburbs. Die Grundstücke dort dürften im Schnitt so um die 1000 m² haben. Ein Pool zu haben, ist nicht aussergewöhnlich. Innerhalb der recht großzügigen Wohnungen gibt es immer zumindest ein Gästezimmer.
Der Lebenstandart der arbeitenden Bevölkerung scheint nur nicht schlechter zu sein, da so zimlich alles auf Pump finanziert ist, siehe Immobilienkrise.
Der Pool im garten ist sicher kein Indikator für den Wohlstand einer Gesellschaft sondern eher für die unterschiedlichen ausführungen der Geltungssucht ihrer Bürger. Die ist nunmal in den USA auf das schnelle Geld und das Representieren der eigenen Konsummöglichkeiten ausgelegt. In Deutschland baut man lieber auf persönliche Sicherheiten.
Die Grundstückgröße mit 1000qm als Standart hinzustellen ist für die USA absolut lächerlich. Guck dir doch die Standartvorstadtsiedlungen an. Da ist um jedes Haus nich mehr Gras als unbedingt notwendig und im Garten gerade noch genug Platz für den Grill und den obligatorischen Pool. 30% der Grundfläche macht dann noch die Garage aus, wenigstens. Ehrlichgsagt bezweifle ich stark das das Grundstück deiner Verwandten diese ausmaße hatte wenn sie zu dem gehören was in den USA als Mittelschicht betrachtet wird. Was die Innenstadt von Housten angeht, so hat sich durch den inzwischen zweiten Urban Renewal trend schon einiges getan. (in anderen Städten mehr als in Housten, aber immerhin) Ist wohl schon eine weile her das du drüben warst, vermute ich mal.
Es stimmt zwar schon, dass sich die Situation dort schnell ändern kann, eine Boomregion plötzlich zum Slum wird (Detroit ist da ein Beispiel). Deshalb baut man da vermutlich mit billigeren Baustoffen um auch schnell umziehen zu können. Im Grunde würde ich aber der amerikanischen Volkswirtschaft zutrauen, dass sie mit den kommenden Herausforderungen besser klar kommt als der deutschen.
Aus diesem Grund müssen dort auch sogenannte Weltkonzerne mit Stastsgeldern über Wasser gehalten werden damit die US- Wirtschaft nicht völlig den Abgang macht, wärend wir hier noch recht Moderat davon kommen. Die Kurzarbeit und der Stellenabbau sind bei den derzeitigen Wirtschaftsdaten wohl nur ein Mitnahmeffekt.
Es stimmt schon, das Bahnhofsviertel ist auch wegen der vielfalt der Bewohner ein sehr spannendes und lebenswertes Viertel. Ich kann zwar nicht genau sagen an was es liegt. Die überwiegend gründerzeitliche Bebauung, mit den schönen Fassaden und Dächer mag ein Grund sein. Die vielen kleinen Läden und Restaurants die lange geöffnet sind ein anderer. Aber, es könnten auch rein psychologische Gründe sein.
Der Mensch definiert sich über sein Umfeld. Auch wenn es ihm schlecht geht, wenn es allen um ihn herum noch schlechter geht fühlt er sich gut. Auch wenn es ihm gut geht, wenn es allen um ihn herum besser geht fühlt er sich schlecht. Leider ist der Mensch so. Vielleicht gewinnt das Bahnhofsviertel von daher sein Reiz. Die weite Spanne vom Junky zum Bordellbesitzer und vom Banker zum Angestellten eines indischen Tante-Emma Laden macht da wohl den Reiz aus.
Nehmen wir mal als Beispiel das Skylight. Da sollen nach Deiner Idee, auf einer Etage Sozialhilfe-Empfänger zusammen mit Investment-Banker wohnen. Wer bezahlt denn die Miete für die Sozialhilfe-Empfänger? Der Staat, also die Allgemeinheit? Der Investor? Der Wohlhabende Nachbar? Welcher Sozialhilfe-Empfänger kommt denn dann in das Skylight und welcher muss zur besseren Durchmischung auf den Frankfurt-Berg? Ich glaube das muß man jetzt nicht beantworten, das sollte man schon erkennen, dass das nicht funktioniert..
Das musst du mir nun nochmal genauer erklären, irgendwie wiedersprechen sich deine Aussagen da doch oder?
Tolbert, zum Thema Siedlungsbau, lies bitte mal diesen Artikel:
Ja, den Artikel kenne ich, steht aber in keinerlei Wiederspruch zu meinen Aussagen über Siedlungen aus dieser Zeit.
Zum Thema Sozialismus vs Marktwirtschaft. Nenne mir doch bitte ein sozialistisches Land in welchem die Einwohner nicht lieber auswandern würden? Diese frage ist allerdings nur rhetorisch da ich schon jetzt die Antwort kenne. Im Zweifel sagen dann die Sozialisten, es gab noch gar kein sozialistisches Land, auch wenn sich Länder wie Nord-Korea, Kuba und der Ostblock so nenen. Korea ist übrigenes ein gutes Beispiel. Ich glaube jeder wird zustimmen das es den Menschen im marktwirtschaftlichen Süden von Korea besser geht als ihren Landsleuten im Planwirtschaftlichen Norden.
Du hast es ja schon Rrichtig gesagt. Es gab, gibt und wird wohl auch nie ein Sozialistisches Land geben. Das Menschen aus einer brutalen Diktatur und Armut auswandern wollen ist ja nur verständlich.
Da ist keine Dramatik dahinter. Es ist nur relativ unrealistisch das dieser Fall eintritt. Da sich der Banker vermutlich in einem Haus einmietet, das sich der Sozialhilfeempfänger nicht leisten kann. Umsetzen könnte man das nur wenn man die Sozialhilfe deutlich erhöht, oder der Banker schlechter bezahlt wird, oder so hoch besteuert, das er sich die hohen Mieten nicht mehr leisten kann.
In diesem Fall würde vermutlich der Banker lieber Sozialhilfe-Empfänger sein wollen.;)
Dieses Problem lässt sich sogar ganz einfach lösen indem man im selben Haus unterschiedliche Wohnungen hat, welche unterschiedlich viel Miete kosten, bzw. evtl. gefördert werden. Klar macht sowas kein Investor mit der auf Rendite aus ist. Aber sowas könnte man auch von Staats/Stadt- wegen regulieren.
So etwas als Sozialistisch (was für dich ein Schimpfwort zu sein scheint) hinzustellen ist Nonsense. Niemand wird in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt. Weder muss dafür der Banker weniger verdienen, noch muss der Sozialhilfeempfänger mehr Geld bekommen. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass sie sich einen guten Tag wünschen wenn sie sich im Treppenhaus treffen.
Deine Vorstellung wie sich Menschen sich definieren ist wirklich traurig, ich definiere mich nicht so und die Meisten hier gehe ich mal von aus eben so wenig. Menschen sind unterschiedlich und das werden sie auch immer sein. Der Futterneid wird vielen einfach nur jeden Tag aufs neue eingetrichtert und damit Künstlich verschlimmert.