Langfristige Perspektive des kleinen Grasbrooks

  • Langfristige Perspektive des kleinen Grasbrooks

    Hallo Zusammen,


    Die derzeit in Hamburg laufende Diskussion um die moegliche (Teil-) Verlagerung der Uni auf den kleinen Grasbrook hat mich motiviert, mir ein paar Gedanken um die prinzipiellen Staerken und Schwaechen der im Rahmen der Studie vorgelegten Szenarien zu machen. Was mich dabei am meisten stoert (und das habe ich in anderen Postings hier auch schon formuliert) ist, dass Hamburg sich m.E. unnoetig auf einen Pfad begeben hat, welcher am Ende fast zwangslaeufig auf eine Konfiktsituation bzw. eine Flaechenkonkurrenz zwischen Hafennutzung und staedtischer Nutzung hinauslaufen wird.


    Ich finde dieses Vorgehen unklug. Der Hafen ist ein integraler und identitaetsstiftender Bestandteil der Stadtstruktur Hamburgs. Seine zentrale Lage bringt zwar einige Probleme mit sich (Laerm, Verkehr, Platzmangel) ist dafuer aber einzigartig und bietet Raum fuer die Schaffung von Synergien und von „besonderen“ urbanen Raeumen, in denen sich die Gegengewichte von aktiver Hafennutzung und anderen hafen – bzw elbnahen Nutzungen ergaenzen oder einen spannenden Kontrast bilden koennen.


    Eines der Hauptprobleme in den vorgelegten Entwuerfen der Architekten ist meines Erachtens das Beharren auf einer (ansatzweise historischen) Wasser- und Landflaechenverteilung die weder fuer den Staedtebau noch fuer einen modernen Hafen optimal ist. Der heutige Moldauhafen ist viel zu schmal fuer eine attraktive Wasserfleache, zumal wenn das umliegende Land auf flutsicher 8,50m ueber NN erhoeht wird. Bei Ebbe wuerde das Hafenbecken wie eine Schlucht wirken und in seiner Nutzung entsprechend eingeschraenkt sein. Das zweite Hafenbecken, welches die Architekten neu Planen ist entweder nur einseitig „staedtisch“ bebaut oder setzt langfristig eben doch die Ueberplaung der Unikais voraus (siehe Bild unten) um sich in einen Stadtraum zu verwandeln. Der Hafen muesste dafuer weg.



    Bildquelle: gmp Architekten aus der Studie der FHH.


    Unabhaengig davon ob die Universitaet nun verlagert wird oder nicht, denke ich, dass die Begehrlichkeiten der Stadt auf das Areal Kleiner Grasbrook langfristig bestehen bleiben werden. Mit oder ohne Uni koennte hier das fehlende Verbindungsstueck zwisschen Innenstadt und der Elbinsel (mit allen ihren Projekten) geschaffen werden. Es erscheint mir daher sinnvoll, sich langfristig Gedanken zu machen in welcher Form hier eine Ueberplanung stattfinden koennte, die Hafenwirtschaft und(!) staedtebaulichen Interessen gleichzeitig gerecht wird und zudem eine nachvollziehbare und dauerhafte Grenze zwischen diesen Nutzungen zieht.


    Unter der Voraussetzung, dass die Stadt bereit ist das Geleande konsequent zu entwickeln und dafuer auch die entsprecheden Mittel vorzustrecken (langfristige Refinanzierung ueber Grundstuecksverkaeufe und / oder Pachten) koennte eine solche Loesung gelingen. Eine beispielhafte (!) moegliche Loesung habe ich unten skizziert.



    Bildquelle: Ich auf Basis von Google maps


    Die Gundideen sind dabei folgende: Statt zwei schmalen Wasserflaechen (alter Moldauhafen und neuer noch namenloser Hafen – siehe gmp) wird in Form des aufgeweiteten Moldauhafens nur eine neue, aber deutlich groessere Wasserflaeche geschaffen, welche auf beiden Seiten von dem neuen Stadtteil umgeben ist. Die Ausrichtung der urbanen Struktur dieses neuen Stadtteils orientiert sich mehr in Suedost-Richtung als parallel zur Norderelbe, um dessen Brueckenkopffunktion zur Veddel zu staerken. Durch Teilzuschuettung des Hansahafens gewinnt der Unikai auf Seiner (Sued-)Westseite neue Flachen hinzu. Mittels dieser und durch die Verfuellung des Restes des Segelschiffhafens werden neue Terminalflaechen erschlossen, die es wiederum erlauben Areale auf der bisherigen Nordostseite abzugeben. Die Trennung von Wohnfunktionen und Hafenumschlag erfolgt durch einen „Riegel“ von Buero- und Gewerbenutzung auf der Westseite des „neuen Moldauhafens“, durch die Wasserflaeche selbst und durch die Ausrichtung des Terminals nach Westen. Die funktionelle Gliederung saehe ungefaehr aus wie in folgender Abbildung:



    Bildquelle: Ich auf Basis von Google maps


    Da ich weder Architekt noch Planer bin liegt mein Schwerpunkt auf den grundsaetzlichen Ueberlegungen und nicht auf den Details des Entwurfes. Die von mir skizzierten Baufelder sind also nur beispielhaft. Ihre Dimensionen sind moeglichst realitsich gewaehlt was die Tiefe der Felder und das Verhaeltnis von Bauflache zu Grundflaeche betrifft – um einen Eindruck zu vermitteln wieviel Baumasse ungefaehr moeglich waere.


    Die vierte und letzte Abbildung gibt eine Uebersicht der neuen Infrastruktur bzw der Erschliessungsbaumassnahmen, welche fuer eine Entwicklung nach meinem Denkmuster notwendig und wuenschenswert waeren.



    Bildquelle: Ich auf Basis von Google maps


    Mich wuerden zu dieser Idee Meinungen und / oder Alternativvorschlaege interessieren. Ich bin sicher, dass ich nicht alles bedacht habe, was es prinzipiell zu bedenken gaebe. Ist die Idee tragfaehig? Gibt es einen (mehrere) Haken dabei? Passt die Idee in die „politische Landschaft des Gewollten“ oder nicht?


    Joyeuses Pâques, Midas.

    4 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Links Angepasst wegen: http://www.myimg.de/notice.php

  • Gefällt mir sehr gut!! :daumen: Ich frag mich nur, ob man den Hansahafen nicht auch so lassen könnte wie er ist und den "neuen" Moldauhafen dann etwas schmaler machen könnte?


    Das solltest du meiner Meinung nach auf jeden Fall (wenn du es nicht sowieso schon getan hast) in das Forum unter zukunft-uni.hamburg.de stellen!

  • Der Nutzen einer Uni in einem Hafen erschließt sich mir nicht. Außer einem kurzfristigen, oberflächlichen Oh-Effekt scheint der Standort nur Nachteile zu haben. Weder reisen normalerweise die Studenten auf dem Wasserweg an noch wird Mensaessen, Bücher oder Kopiergeräte auf dem Wasserweg angeliefert. Wer konzentriert arbeitet, verlangt nicht danach, durchs Fenster Container zu zählen, noch ist eine Ablenkung durch Industriegeräusche oder Hafengeruch erwünscht. Die Standorte am Wasser sind teuer und als Wohnungen und Büros begehrt. Den in der Privatwirtschaft erzielbaren Standortpreis dürfte die staatlich unterstützte Uni eigentlich nicht in der Lage sein zu zahlen, bzw. wenn sie ihn zahlt, wird ihr das Geld an anderen Stellen fehlen.


    @TO: wer längere Zeit im Ausland verbringt, aber extensiv in deutschsprachigen Foren postet, mag evtl. in Betracht ziehen, eine deutschsprachige Tastatur im Gepäck mitzunehmen oder für 10 € übers Internet zu bestellen. Das erspart ihr selbst viel Tipparbeit und den Lesern Augenschmerzen.

  • Der Nutzen einer Uni in einem Hafen erschließt sich mir nicht.


    Eben. Mir eigentlich auch nicht so recht. Allerdings gibt es diese oeffentliche und politische Diskussion in Hamburg ob wir sie moegen oder nicht. Ich habe mit ja mit meinem neuen Thread (nebenbei der erste den ich je im DAF begonnen habe ;)) ganz bewusst versucht die Frage der langfristigen Entwicklung des Gebietes von der akuten Fragestellung zur Verlagerung der Uni zu entkoppeln.


    Auch wenn morgen beschlossen wuerde die Uni im Grindelviertel zu belassen, denke ich, dass die die Begehrlichkeiten auf den Kleinen Grasbrook weiter bestehen blieben. Vielleicht gaebe es einen kurzfristigen Daempfer, aber langfristig kaemen neue Ideen. Wir hatten schon Olympia, die Living Bridge und die Uni. Irgendwann wird irgendetwas neues kommen denn das Gelaende bildet ein Sprungbrett und Verbindungsstueck beim Sprung ueber die Elbe. Letzterer ist politisch gewollt und mit zahlreichen Projekten (IGA, IBA, Verlegung der Reichstrasse) unumkehrbar in der Mache.


    Darum ist es m.E. schon angebracht, grundsaetzliche Ideen und Vorschlaege zu entwickeln die es erlauben wuerden den Konflikt zwischen Hafennutzung und Staedtebau aufzuloesen: Durch eine klare funktional-raumliche Trennung die von beiden Seiten als dauerhafte Grenze anerkannt wird und die so gestaltet wird, dass es moeglichst keine Konflikte (Laerm, Licht, Verkehr, etc) gibt. Ich bin der Ansicht, dass das machbar waere. Voraussetzungen: Guter Wille. Straffe Planung. Beruecksichtigung im Haushalt. Beteiligung der Hafenwirtschaft.



    (...)eine deutschsprachige Tastatur im Gepäck mitzunehmen oder für 10 € übers Internet zu bestellen. Das erspart ihr selbst viel Tipparbeit und den Lesern Augenschmerzen.


    Leider schwer moeglich. Sorry. Viele meiner Postings entstehen auf meinem Laptop und seiner Qwerty Tastatur waehrend ich unterwegs bin und im Zug sitze oder in irgendwelchen ver-W-LAN-ten Airport Lounges auf meinen Flieger warte (oder im dankenswerterweise mit W-LAN ausgestatteten Parc de Monceau). Ich habe beim besten Willen keine Lust in Zukuft mit 'ner USB-Qwertz-Tastatur im Handgepaeck durch die Weltgeschichte zu reisen. Seid froh, dass ich nicht von einem franzoesichen Rechner mit "clavier azerty" schreibe.

  • Die Verlagerung der Uni zum Grasbrook würde wohl ein recht teures Projekt, an dessen Machbarkeit ich nicht glaube, insbesondere da doch zur Zeit eine stärke Aufsplitterung der Uni nach Fachbereichen läuft.


    Bei den Planentwürfen überrascht mich immer wieder die schmale Bebauung des Streifens entlang der Trasse Embrücken - Veddeler Damm und dem Saalehafen, an der zum Strassenverkehr (immer noch eine der Hauptrouten in den Hafen) auch noch die recht lebhaft befahrenen Bahngleise und S-Bahntrasse hinzukommen. - Ich möchte da nicht wohnen.


    P.S.: Mich strören Midas umlautumschreibungen übrigens nicht.

  • Die Idee finde ich prinzipiell interessant. Aber ich denke, dass es schon sehr helfen würde Konflikte zwischen Hafenwirtschaft und einer anderen Nutzung des Kleinen Grasbrooks zu vermeiden, indem man der Hafenwirtschaft adäquate Ersatzflächen anbietet. Dies sollte gelingen, indem man die direkt am Wasser gelegenen Flächen frei hält von Fremdnutzung oder Unternehmen, die keinen direkten Wasseranschluss benötigen. Außerdem sollte Moorburg endlich genutzt werden, bevor noch jemand anderes Gewerbe dort ansiedelt.
    Ob man die Umnutzung des Kleinen Grasbrooks gut heißen mag oder nicht, für eine Universität, einen SciencePark, Büros, Gewerbe, Wohnen, Kleingärten ;) oder was auch immer, die Umnutzung wird kommen, da die Stadt den Sprung über die Elbe nachdrücklich plant. Und da ist der Kleine Grasbrook mit Hafenwirtschaft nunmal (leider) eine unerwünschte Barriere.

  • Bei den Planentwürfen überrascht mich immer wieder die schmale Bebauung des Streifens entlang der Trasse Embrücken - Veddeler Damm und dem Saalehafen, an der zum Strassenverkehr (immer noch eine der Hauptrouten in den Hafen) auch noch die recht lebhaft befahrenen Bahngleise und S-Bahntrasse hinzukommen. - Ich möchte da nicht wohnen.


    Ich bin ein paar mal durch die Veddel gelaufen und war überrascht, dass der Lärm eigentlich nur an der Straße "Am Gleise" störend ist. Zur Autobahnseite ist das alles dank Lärmschutzwall abgeschirmt. Am Südrand der Insel ist dann der ganz nette Müggenburger Hafen mit Blick auf die Ballinstadt (und daher bestimmt auch die begehrteste Lage auf der Veddel).


    Ein positiver Nebenaspekt einer Wohnbebauung am Grasbrook (zumindest für den Anfang entlang des Veddeler Damms) wäre: Geschäfte für den täglichen Bedarf würden endlich auch in dem Gebiet entstehen, da es dann genug Kunden in fußläufiger Nähe gibt. Bisher ist die Versorgungssituation mit einem Penny-Markt und einem türkischen Supermarkt mehr als dürftig.

  • Bei den Planentwürfen überrascht mich immer wieder die schmale Bebauung des Streifens entlang der Trasse Embrücken - Veddeler Damm und dem Saalehafen, an der zum Strassenverkehr (....) Ich möchte da nicht wohnen


    Da hast Du natuerlich nicht ganz unrecht. Die Strasse wird wohl dauerhaft, stark befahren bleiben - auch wenn es zur Realisierung der Suedvariante der HQS kommen sollte wird sich daran nicht viel aendern.


    Vielleicht muesste man hier innerhalb der Baukoerper die Nutzungen ausdifferenzieren. Wenn man beispeilsweise von den von mir angedachten u-foermigen Baukoerpern ausgeht, koennten Bueros und andere Geschaeftsnutzungen im Riegel zur Strasse hin liegen, wohingegen die "Arme" zum Wasser hin eine alleinige Wohnnutzung bekommen. (?)


    Ich frag mich nur, ob man den Hansahafen nicht auch so lassen könnte wie er ist und den "neuen" Moldauhafen dann etwas schmaler machen könnte?


    Ich fuerchte, das wuerde schwierig. Die in meinem Plan vom Hansahafen "abgeknabberte" Flaeche ist nicht grade klein und der Terminal benoetigt eine solche Flaeche um wiederum auf der Ostseite Areale abgeben zu koennen. Nur durch diese Massnahme wuerde es moeglich den Flaschenhals der Terminalanbindung zu beseitigen und die Terminalverkehre ueber mehrere Zufahrten zu entzerren und vom Verkehr des neuen Stadtviertels zu trennen. Ausserdem wird es nur so moeglich das neue Strassenraster weniger in ost-west-Richtung sondern mehr in nordwest-suedost-Richtung anzulegen.


    Ich glaube ausserdem, dass ein Hafenbecken (im staedtischen Kontext) eine gewisse Mindestbreite haben muss um a) wirken zu koennen (und zwar nicht als Kanal, sondern als echte Wasserflaeche) und b) vernuenftig nutzbar zu sein. Im aufgeweiteten Moldauhafen koennten (mit Anschluss an die Buero- und Gewerbe-Flaechen auf der Westseite) Anleger fuer kleine Nutzschiffe entstehen die aus dem zuzuschuettenden Hansahafen entfernt werden: Schlepper (keine echten Hafenschlepper, aber die kleinen Schuten-Schlepper), Wasserboote, Arbeitsboote, Versetzer, Binnen-Schubschiffe, Festmacher, Hausboote(?), etc.


    Entgeben dem Sandtorhafen in der Hafencity haette der neue Moldauhafen einen weniger edlen, sondern eher rauhen Charakter mit tatsaechlicher (wenn auch eingeschraenkter Hafennnuztung).


    ..indem man der Hafenwirtschaft adäquate Ersatzflächen anbietet. Dies sollte gelingen, indem man die direkt am Wasser gelegenen Flächen frei hält von Fremdnutzung oder Unternehmen, die keinen direkten Wasseranschluss benötigen. Außerdem sollte Moorburg endlich genutzt werden, bevor noch jemand anderes Gewerbe dort ansiedelt.


    Wenn es so leicht waere. Ich wuerde mich hier ueber ein paar konkrete Vorschleage freuen. Meiner Meinung nach leiden eben zu viele der staedtebaulichen Konzepte daran, dass man sich um die konkrete Aussage "herummogelt" und sich (wie auch das Gutachten von gmp zur Uni-Verlagerung) in Allgemeinaussagen fluechtet. Da heisst es dann sinngemaess nur "fuer die Hafenflaechen wird kurzfristig Ersatz gefunden".


    Wuerde man beispielsweise vorschlagen die Uni auf den Flughafen zu verlegen und in einem 100-seitigen Gutachten dann zum zukuenftigen Flugverkehr dann lediglich die Worte verlieren: "fuer den Flughafen wird kurzfristig Ersatz gefunden", Dann wuerde jeder sehen, dass das Konzept nichts taugt. Beim Hafen glaubt jeder es wuerde schon irgendwie gehen.


    Man andersherum gefragt: Wenn es so super-gelegene, ausreichend grosse und rechtlich ueberplanbare Ersatzflaechen gaebe: Warum ist der Unikai nicht schon laengst allein aus Eigennutz dort? (wo er mehr Raum und bessere Moeglichkeiten haette).


    PS: Die Zukunft Moorburgs heisst "Hafen" und nichts anderes. Moorburg ist eine Hafenerweiterungsflaeche. Rein rechtlich darf der Ort nur fuer eine Erweiterung des Hafens abgerissen werden und nihct fuer irgendwelche anderen Gewerbe. Auch das nebenbei bemerkt nur wenn die Stadt nachvollziehbar klarmacht, dass sie insgeamt im Hafen flaechenschoenend agiert und die Gebiete in Moorburg alternativlos braucht. Ansonsten wuerde jedes Gericht die z.T. durch "mittelbaren Gemeinnutzen" gerechtfertigten und zum Teil notwendigen Enteignungen stoppen. Wir leben ja mit unseren Planungen nicht im luftleeren Raum.

    9 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Zur Breite der Hafenbecken:


    ob die Breite der Hafenbecken verändert werden kann halte ich für fraglich, wenn ich es richtig erinnere gab es im Zusammenhang mit der Anbindung der Ballinstadt eine Diskussion, dass die Verbindungen über den Moldauhafen / Spreehafen / Reiherstieg eine Rolle spielen, um die Sedimentablagerung in dem Bereich zu verhindern.


    Die täglichen Gezeiten spülen den Schlick aus den Hafenbecken und beugen so einer Verlandung vor. Aber ich habe keine Quelle hierfür.

  • Das ist in der Tat ein interessanter Askept, den es zu beruecksichtigen gilt. Danke dafuer.


    Ein paar Schluesse daraus:


    Man muesste bei der Verkleinerung es Hansahafens, ggf, den suedlichen Teil der Hafens (eine Art kleinen Kanal als Verbindung zum Wasserstrassenkreuz) nicht zuschuetten, sondern nur deckeln oder verrohren, so dass im Resthafenbecken weiterhin kein stehendes Wasser vorwiegt in dem sich Sedimente absetzen, sondern eine leichte Stroemung herrscht.


    Ich nehme an, dass dieses Problem technisch in den Griff zu bekommen ist, wenn man insgesamt eine Loesung findet die so vorteilhaft und ueberzeugend ist, dass die Stadt auch bereit ist ein paar Millionen in die Loesung zu investieren.


    Wenn die Verschlickung bei "blinden" Hafenbecken in der Tat so ein Problem sein sollte, bleibt immerhin festzustellen, das der gmp Entwurf mit seinem sehr langen, sehr schmalen neuen Sackgassen-Hafenbecken noch deutlich mehr Schwierigkeiten bereiten wuerde als meine Variante. Hier musseten dann also die Architekten nachbessern.

  • Das solltest du meiner Meinung nach auf jeden Fall (wenn du es nicht sowieso schon getan hast) in das Forum unter zukunft-uni.hamburg.de stellen!


    Hatte ich nicht. Ich habe es auf Deine Anregung hin jetzt aber mal gemacht - 1:1 Kopie meines Startbeitrages hier.

  • @ Midas: An Deinem Konzept gefällt mir die Ausrichtung der Stadtteil-Struktur im Wohngebiet in Süd-Ost-Richtung, um den Stadtteil Veddel anzubinden.


    Mit dem "Sprung über die Elbe" ist es meiner Meinung nach wahrscheinlicher, dass die U4 verlängert wird, als dass eine Stadtbahn/Tram die Elbe quert.

  • Mit dem "Sprung über die Elbe" ist es meiner Meinung nach wahrscheinlicher, dass die U4 verlängert wird, als dass eine Stadtbahn/Tram die Elbe quert.


    Da hast Du vielleicht recht. Allerdings habe ich ganz bewusst versucht, das ganze "Konzept" (es ist ja eigentlich nur eine Idee, kein Konzept) so auszulegen, dass es nicht mit bestimmten Vorbedingungen steht und faellt. Wenn irgenwann die U-Bahn kommt: Super. Aber es kann denke ich nicht schaden zumindest eine Trassenfreihaltung fuer eine spaetere Tram einzuplanen. Nebenbei waere der Aufwand dafuer gleich Null, da ich sowieso eine breite "zentrale Achse" vorgesehen hatte - egal ob mit Tram oder ohne.


    Eine U4-Verlaengerung waere natuerlich optimal, wuerde aber mit einer Station unter dem Moldauhafen auch sau-teuer, weil bautechnisch extrem anspruchsvoll. Ich wuerde daher auf eine U4 Station hoffen - sie aber nie als unabdigbar einplanen wollen.

  • Der ehemalige Oberbaudirektor Hamburg, erhebt in einer Stellungnahme zum Uni-Umzug auf den Grasbrook schwere Vorwuerfe gegen das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten mit den vier Szenarien. In einem Artikel im Hamburger Abendblatt sagt Kossak diese Studie waere unwissenschaftlich und unsystematisch.

  • Ist in dem Bericht irgendetwas zum Alternativvorschlag "Großmarkthallen/Klostertor" zu lesen, der ja aus dem Bürgerforum kam?



    Dann lese ihn dir doch durch!

  • Nach dem kleinen Grasbrook und Eimsbuettel ist nun das Klostertor fuer die Uni-Hamburg im Gespreach.


    Hier der Artikel im Abendblatt


    Hier die von der Handelskammer vorgelegte Studie (Direktlink zum PDF mit 129 Seiten).


    Ich hatte nicht die Zeit das Ganze zu ueberfliegen, aber es schein mir im Prinzip eine gute Idee, durch Entwicklung des heutigen Grossmarkt-Gelaendes die Luecke zwischen City-Sued und Hafencity zu schliessen.


    Ausserdem sehr positiv, dass die HK nicht nur dumpfe Forderungen losslaesst (wie in manchen anderen Staedten), sondern ausgearbeitete Konzepte vorlegt und sich in den Dialog einmischt. (Wie auch schon im Falle des Fleetviertels, etc.)



    Entwurf fuer die Neu-Ueberplanung des Klostertors/Grossmarktes anstelle des Grasbrooks. (Quelle: Handelskammer HH)

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) hat sich für eine Verlagerung der Universität Hamburg auf den Kleinen Grasbrook im Hafen ausgesprochen. Damit schloss sie sich einem Plädoyer von Oberbaudirektor Jörn Walter an, der im Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft gegen einen Verbleib der gesamten Uni in Eimsbüttel argumentierte. Zuvor hatte Gundelach die Gegenvorschläge der Handelskammer und des Bezirks Eimsbüttel zurückgewiesen: Sie seien "keine Alternative"


    Handelskammer-Präses Frank Horch "Es hätte der Behoerde gut angestanden, einen neutralen Gutachter zu beauftragen. Das beauftragte Architekturbüro ist verantwortlich für den Grasbrook-Vorschlag und damit befangen."


    Da das Guten-Abend-Blatt neuerdings meint Geld fuer seine Artikel verlangen zu muessen schauen wir lieber bei Google-News.

  • Der neue Uni-Präsident ist dagegen skeptisch, was eine Verlagerung der Uni betrifft.


    (Hatten wir hierzu nicht einen separaten Thread?)


    Mod: Schon passend verschoben. Gruß, Dykie!

  • Das HA bringt heute ein Interview mit Senaorin Gundelach: Link via Google News um das Abo zu umgehen.

    Abendblatt: Als ergebnisoffen wird Ihr Verfahren nicht wahrgenommen: Die Handelskammer sagt, Sie hätten Ihr Gutachten nicht neutral bewertet.


    Gundelach: Um Vergleichbarkeit herzustellen, haben wir dieselbe Firma mit der Prüfung beauftragt, die auch unsere Szenarien berechnet hat.


    Das war nebenbei die selbe Firma die in dem 'Gutachten' mehrfach folgendermassen argumentiert und bewertet hat:


    > OePNV-Anschluss am Graasbrook: Optimal, denn hier koennte man eine U-Bahn bauen.


    > OePNV-Anschluss in Eimsbuettel/Rotenbaum: Schlecht: nur drei U- und S-Bahn-Stationen und ein Bus fuer 40,000 Studenten.


    Gegen soviel Logik ist man machtlos :master: