Alternativen zu S21?

  • Alternativen zu S21?

    *1 bis 15 abgetrennt von Stuttgart 21, Teil II. In diesem Thread sollen denkbare Alternativen für die Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart thematisiert und diskutiert werden, für den Fall, dass S21 aus irgendeinem Grund doch nicht realisiert würde.


    So lässt sich Wagahai nun für die nächsten Jahre einfrieren, und ich gehe jetzt gleich ins Bett. Und welche Perspektiven gibt es für das Projekt dann? Wurde dieses Projekt à la "alles oder nichts" vorangetrieben? Wären im Worst-Case Alternativwege wie das Aufgreifen von K21-Ideen passé weil von der "falschen Seite" kommend, und bliebe dann alles wie es war? ... Wäre die Schnellbahnstrecke Wendlingen-Ulm aus dem S21-Bahnhofsprojekt herauslösbar, um dann zumindest diese wichtige Etappe zu retten? ...

  • Sehr gut, freue mich schon auf die BI gegen K21.
    Bzgl. Wendlingen-Ulm ist zu hoffen, daß das Land seine Finanzierungsbeteiligung wie versprochen löst. Schon weil das Ding ohnehin viel später als geplant fertig würde.

  • Also, an der ICE-Speed-Racing-Strecke Wendlingen-Ulm gibt es für mich keinen Zweifel - die muss kommen, und es wäre nicht die erste Speed-Racing-Strecke in Europa. Nicht einmal in BaWü, siehe Mannheim-Stuttgart. Demnach hat man's schon mal getan und demnach müssten hier doch ganz andere Vorraussetzungen bestehen zur Umsetzung. Also, was stellt man sich hier an? Diese Alternative zu der Schwäbischen-Alb-Bummelstrecke von heute muss es geben, um Stuttgart ernsthaft am Europäischen Zugnetz zu halten, auf der Strecke nach München. Evtl. Loslösung vom Tiefbahnhof-Projekt Stuttgart und Baustart sofort!

  • Natürlich sind gerade sämtliche Lokalreporter der Region mit sinnlosen Spekulationen über Winnenden beschäftigt, aber sollte dies wirklich das Ende für S21 bedeuten, müsste die Resonanz in den Medien doch deutlich größer sein...?

  • Langsam. Das Problem hier liegt laut StN darin, dass die Planfeststellungen für den Filderbahnhof und Untertürkheim in Verzug sind (Auslegung der Pläne durch EBA war an sich für Nov. 2007 vorgesehen), die DB aber grds. nicht bauen will, bevor nicht alle Planfeststellungen rechtskräftig vorliegen, um nicht während des Baus ev. teuer umplanen zu müssen. Allerdings sei diese Vorgabe des Aufsichtsrats auch wegen personeller Änderung des Organs ev. nicht mehr so felsenfest.
    Zudem gibt es das Problem, dass die DB die Unterzeichnung der sog. Kreuzungsvereinbarung, welche offenbar die Kostenaufteilung für die S21-Begleitmaßnahmen regelt (z.B. Verlegung Abwassersammler in der Lautenschlager Str.), verweigert, solange die Finanzierungsvereinbarungen nicht abgeschlossen sind.
    Jedenfalls kann der Termin für den Gleisumbau November 2009 nicht mehr eingehalten werden, das steht wohl fest. Von Aus kann daher überhaupt keine Rede sein, höchstens von peinlicher Trödelei und schlechtem Projektmanagement, auf allen Seiten.
    Die StN wollen ausgemacht haben, dass die großen Glaseingänge beim Ingenhoven-Entwurf zur Disposition stehen, aus Kostengründen.
    Quelle: StN 13.03.09


    @COL
    Einen Plan B gibt´s nicht, Du kennst doch die DB. Die ernüchternde Perspektive wäre bei diesem GAU wieder 10 Jahre Diskussion um Planung, Finanzierung und Eidechsen, Anrainerprozesse nicht eingerechnet.
    Es ist aber gleicher Maßen zu befürchten, dass die DB AG Stuttgart als brauchbaren Bahnknoten ganz abschreibt und auf der Investitionsliste für die nächsten Jahrzehnte ganz hinten einstellt. Dann geht´s in Richtung Regionalliga. Die ICE-Schnellstrecke nach Ulm wäre natürlich auch Makulatur, weil die Finanzierung dann wieder vollkommen offen (da Mitfinanzierung durch Land nur unter Bedingung Mitfinanzierung S21 durch Bund) und der Bund nur eventuell bereit wäre, die Strecke frühestens ab 2017 zu zahlen.


    Mit Fertigstellung von K21, wohl nicht vor 2030 (wenn´s gut läuft), werden uns unsere Enkel für den Murks, den wir dann vollbracht haben, auf den Schienen vierteilen, die eigentlich der erweiterte Schlossgarten hätten werden sollen.

  • Wagahai: Verstehe ich nicht ganz. Das Projekt Wendlingen-bayr. Grenze ist doch nicht nur eine Spaß-Baustelle Stuttgarts bzw. der Bahn, sondern Teil des Europa-Projektes "Magistrale", an der jedes Land seinen Beitrag leistet. Von Paris bis Linz und Budapest. Ob mit oder ohne Tiefbahnhof in Stuttgart. Und sieht sich Deutschland als Teil Europas, kann dieses Projekt auch von Berlin nicht einfach übergangen werden. Dieses Teilprojekt steht m.E. nach in einem anderen Kontext.


    Stuttgart als Bahnknotenpunkt - na ja, das verbietet sich schon der geographischen Lage wegen. Da eignen sich Städte wie Frankfurt besser. Stuttgart liegt zu sehr im südwestlichen "Eckle". Aber Stuttgart bietet einen Ballungsraum mit ca. 3,4 Millionen Einwohnern und mit einer brachialen Wirtschaftskraft. Da kann auch eine Bahn nicht einfach dran vorbei denken. Wenn auch nicht Knotenpunkt, dann doch "anständige" Wege.

  • @COL
    Verstehe ich nicht ganz. Das Projekt Wendlingen-bayr. Grenze ist doch nicht nur eine Spaß-Baustelle Stuttgarts bzw. der Bahn, sondern Teil des Europa-Projektes "Magistrale", an der jedes Land seinen Beitrag leistet.
    Das ist schon teilweise richtig, nur gibt es keine vertragliche Verpflichtung der BRD, diese Strecke zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig zu stellen. Was es gibt, sind Zuschüsse seitens der EU zu einem gewissen Prozentsatz, sollten sich die Herrschaften tatsächlich einmal aufraffen.
    Meines Wissens ist der Förderantrag für die SFS Wendlingen-Ulm auch nur in Verbindung mit S21 gestellt und bewilligt worden, der Fildertunnel u.a. wird bezuschusst. Sollte S21 entfallen, müsste man wohl einen neuen Antrag stellen, aber das Geld dürfte für die nächsten 10 Jahre mindestens gänzlich verloren sein, weil andere dringliche Konkurrenzprojekte nachgerückt sein werden. Eine schöne Bescherung.


    Ob mit oder ohne Tiefbahnhof in Stuttgart.
    Eben nicht, das ist doch gerade die Tragik. Die Landesregierung und die DB AG haben immer vertreten, dass die Finanzierung des Gesamtprojekts mit S21 steht und fällt. Nur mit S21 ist die Mitfinanzierung für das Land interessant, übrigens ist der Fernbahnbau eine verfassungsmäßig ureigenste Bundesaufgabe! Da taucht das Land normalerweise überhaupt nicht auf. Trotz dieser Riesenbonbons und Brücken, die das Land dem Bund gebaut hat, wird seitens des Bundes jeder Cent noch einmal und noch einmal akribisch umgedreht, mit einem Ziel: Das Land noch mehr zu schröpfen.


    Stuttgart als Bahnknotenpunkt - na ja, das verbietet sich schon der geographischen Lage wegen.
    Der Hbf Stuttgart ist bekanntlich heute schon einer der wichtigsten Bahnknoten der Republik, der aber in Zukunft bei Beibehaltung des maroden Kopfbahnhofs samt flaschenhälsigem Gleisvorfeldschaos nicht mehr leistungsfähig sein wird. K21 würde eine kleine Verbesserung bringen, aber bei weiterer Verkehrszunahme schnell an seine Grenzen stoßen, siehe VGH Urteile zu S21.


    Da eignen sich Städte wie Frankfurt besser.
    Es geht nicht um Eignung, sondern um Notwendigkeit. Es muss gehen.


    Aber Stuttgart bietet einen Ballungsraum mit ca. 3,4 Millionen Einwohnern und mit einer brachialen Wirtschaftskraft. Da kann auch eine Bahn nicht einfach dran vorbei denken. Wenn auch nicht Knotenpunkt, dann doch "anständige" Wege.
    Das sind doch Durchhalteparolen ohne jeden Wert. Ich weiß, dass dieser Schmarren gerne von den Grünen und dem VCD und wie sie alle heißen lanciert wird. Dabei tun diese doch in Wahrheit ihr allerbestes, dem Wirtschaftsstandort Stuttgart größtmöglich zu schaden.
    Warum sollte die DB AG noch ein Fingerchen rühren, wenn das Projekt, das Mehdorn als wichtigstes der DB AG für die nächsten Jahre deklariert hatte, scheiterte? Wo wäre die Motivation dafür?
    Das Bahnhofsgebäude wird dann wahrscheinlich für´n Appel und Ei an einen Investor verscherbelt und fertig, die Stuttgarter bleiben auf einem Dinosaurier-System Kopfbahnhof mit bröckelnden Fassaden sitzen, während Frankfurt und München ihren Vorsprung weiter ausbauen, Zürich seinen zweiten Tief- und Durchgangsbahnhof in der Zwischenzeit baut. Das sind Perspektiven zum Auswandern.

  • @ Wagahai:
    Nun leg mal die Scheuklappen wieder ab, die stehen den S21-Gegnern ohnehin besser.
    ;)


    Auch mit einem optimierten K21 wäre Stuttgart zukunftsfähig. Ich denke, da ist noch viel Luft drin, erst recht bei einer kompletten Neuordnung des Gleisvorfelds und des Gesamtsystems in und um Stuttgart sowie der Nutzung moderner Züge. Den präsentierten Zahlen und Hochrechnungen - egal von welcher Seite - kann man sowieso nicht glauben.
    Es bringt doch nichts, für alle Zeiten und unter allen Umständen auf einem Zweckfundamentalismus zu beharren.


    während Frankfurt und München ihren Vorsprung weiter ausbauen, Zürich seinen zweiten Tief- und Durchgangsbahnhof in der Zwischenzeit baut.


    Die Bahnhöfe stehen doch nicht in Konkurrenz zueinander! Verkehr ist kein Selbstzweck an sich, und bei FRA, MUC und ZRH handelt es sich schließlich auch um Kopfbahnhöfe.


    Mal eine andere Überlegung:
    Wäre denn bei Beibehaltung des Kopfbahnhofs eine Tieferlegung des Gleisvorfelds und der Bahnsteige ab etwa dem Ufa-Palast (oder der Wolframstraße) und eine anschließende Überdeckelung/Überbauung eben dieser Flächen möglich? (siehe Bhf. Barcelona Sants) Zumindest für den A-Bereich würden die städtebaulichen Entwicklungschancen ähnlich wie bei S21 bleiben.

  • Puntagorda
    Auch mit einem optimierten K21 wäre Stuttgart zukunftsfähig.
    Begründung?


    Ich denke, da ist noch viel Luft drin, erst recht bei einer kompletten Neuordnung des Gleisvorfelds und des Gesamtsystems in und um Stuttgart sowie der Nutzung moderner Züge.
    Das denkst Du also. Interessieren würde mich, was die DB als Bauherrin davon hielte. Ich fürchte Nichts.


    Den präsentierten Zahlen und Hochrechnungen - egal von welcher Seite - kann man sowieso nicht glauben.
    Gerade deshalb vermeide ich es, mit irgendwelchen schwammigen Zahlenprognosen zu hantieren. Aber es gibt doch wahrscheinliche und weniger wahrscheinliche Szenarien, nach allgemeiner Lebenserfahrung. Dass Standorte mit hervor ragender Infrastruktur - egal wo auf der Welt - im Vergleich stets die Nase vorn haben, dürfte kein allzu großes Geheimnis sein.


    Die Bahnhöfe stehen doch nicht in Konkurrenz zueinander! Verkehr ist kein Selbstzweck an sich, und bei FRA, MUC und ZRH handelt es sich schließlich auch um Kopfbahnhöfe.
    So ein Anfängerstatement von Dir, das wundert mich aber jetzt schon sehr. Warum für Stuttgart S21 notwendig ist, für Frankfurt und München die 21-Projekte nur Luxus wären, haben wir hier doch zur Genüge durchgekaut. Dort reicht der Kopfbahnhof noch. Zürich hat neben dem Kopfbahnhof jetzt schon einen Tief- und Durchgangsbahnhof und wird bis 2013 einen weiteren Tief- und Durchgangsbahnhof bauen. Warum? Weil der Kopfbahnhof dort eben nicht mehr leistungsfähig ist.


    Wäre denn bei Beibehaltung des Kopfbahnhofs eine Tieferlegung des Gleisvorfelds und der Bahnsteige ab etwa dem Ufa-Palast (oder der Wolframstraße) und eine anschließende Überdeckelung/Überbauung eben dieser Flächen möglich? (siehe Bhf. Barcelona Sants) Zumindest für den A-Bereich würden die städtebaulichen Entwicklungschancen ähnlich wie bei S21 bleiben.
    Möglich ist alles, aber nicht alles gleich gut. Auch diese Varianten wurden durchgespielt und verworfen, letztlich aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit oder eben aus verkehrlichen und städtebaulichen Gründen (etwa Rosensteinhauptbahnhof). Der Umbau des Bahnknotens ist und war im Ergebnis nur dadurch (mit) zu finanzieren, dass sich die Gleisfächen vollständig vermarkten lassen.

  • Standorte mit hervor ragender Infrastruktur


    Wer sagt denn, dass das mittlerweile x-mal verteuerte und verpfuschte Konzept von S21 der einzige (oder beste) Weg zu einer hervorragenden Infrastruktur ist?


    Dem Planungsstand vor 10 Jahren zufolge sprach alles eindeutig für diese Option. Mittlerweile ist das ganze Projekt zu einer Grundsatzfrage geworden, die extrem von politischen und persönlichen Interessen, Prestigedenken und Lobbyingaktivitäten eingenommen wird, und es ist absolut nicht mehr möglich, sich eine genaue Rechnung oder eine objektive Meinung zu bilden. Daher stehe ich diesem unnachgiebigen Festhalten an dieser einen Idee zumindest kritisch gegenüber, und alle anderen Möglichkeiten im Ansatz zu verteufeln und ihnen gar nicht erst länger nachzugehen, halte ich ich für unverantwortlich.

  • Wer sagt denn, dass das mittlerweile x-mal verteuerte und verpfuschte Konzept von S21 der einzige (oder beste) Weg zu einer hervorragenden Infrastruktur ist?
    Die Fakten sagen es.
    Alle anderen Konzepte überzeugen mich bei Weitem nicht. Trotz aller Pannen und Peinlichkeiten bleibt S21, als das logischste und als das Konzept mit dem volkswirtschaftlich größtem Potenzial.


    Mittlerweile ist das ganze Projekt zu einer Grundsatzfrage geworden, die extrem von politischen und persönlichen Interessen, Prestigedenken und Lobbyingaktivitäten eingenommen wird, und es ist absolut nicht mehr möglich, sich eine genaue Rechnung oder eine objektive Meinung zu bilden.
    Das ist bedauerlich, sicher. Dass Megaprojekte wie dieses politisch bis zum Exzess ausgeschlachtet werden, kann man den Menschen aber ehrlicher Weise auch nicht wirklich verüblen. Das ist eben so, und wird auch immer so bleiben. Trotzdem nehme ich für mich in Anspruch, mir eine eigene Meinung zu bilden, mit Deiner werten Erlaubnis.


    Daher stehe ich diesem unnachgiebigen Festhalten an dieser einen Idee zumindest kritisch gegenüber, und alle anderen Möglichkeiten im Ansatz zu verteufeln und ihnen gar nicht erst länger nachzugehen, halte ich ich für unverantwortlich.
    Es tut mir leid, ich zumindest habe keine Lust, noch einmal die Debatte bei 0 zu beginnen, nach allen Gerichtsurteilen, den meisten Planfeststellungen und der im Prinzip geklärten Finanzierung.

  • Mittlerweile ist das ganze Projekt zu einer Grundsatzfrage geworden, die extrem von politischen und persönlichen Interessen, Prestigedenken und Lobbyingaktivitäten eingenommen wird, und es ist absolut nicht mehr möglich, sich eine genaue Rechnung oder eine objektive Meinung zu bilden.

    Den Schluß halte ich für falsch. Die Politiker blieben eben bei ihrer ursprünglichen Ansicht. Im Grunde hat sich sachlich auch nicht viel verändert. Da die Gegner über Jahre von "Prestige" und "Gigantismus" labern konnten, setzen sich diese Assoziationen dann fest. Ich habe zwar meine Meinung geändert, muß dies aber deshalb nicht anderen abverlangen.


    Zum Infrastrukturvergleich mit anderen Sädten
    Hier liegt Stuttgart hinsichtlich aller Verkehrsträger außer ÖPNV deutlichst zurück. Und das eben nicht erklärbar, weil Stuggi der kleinere Raum wäre. Nein Stuttgart hat schlicht eine für einen so großen Verdichtungsraum samt starker Wirtschaft unangemessene, rückständige Infrastruktur, unter der täglich viele Menschen zu leiden haben. Auch ich habe keine Lust mehr, das immer wieder zu belegen. Nur soviel: Im Grunde geben das auch die Projektgegner zu, indem sie darauf verweisen, man könne ja die Infrastruktur der nächsten Großstädte mitnutzen. Was hinsichtlich Flughafen noch gehen mag, wird spätestens bei IV und Bahn unmöglich bzw. zu einem eindeutigen Standortnachteil. Beim Flughafen akzeptieren dies darüber hinaus auch die Befürwortert, nur daß sie aus der Tatsache der mieseren Infrastruktur nicht ableiten, dann gleich gar nichts mehr zu verbessern. Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob Großstadt in Liga 2 oder Liga 3 spielt.


    Das Argument, Stuttgart läge im Verkehrsschatten ist auch nicht sonderlich stichhaltig. Fraglos hat Frankfurt eine ganz besonders verkehrsgünstige Lage. Verglichen mit München aber wäre Stuttgart m.E. der naheligendere Knoten - wenn schon. Denn München liegt mehr am Rand, früher sogar an der Blockgrenze. Stuttgart hingegen zwischen Frankfurt und Zürich, Mannheim/Karlsruhe und München. Bei aller Liebe, das sind andere Nachbarn als der Raum Salzburg.
    Mit diesem Argument will man sich nur wieder um etwas drücken, um schön bequem bleiben zu können, nichts verbessern zu müssen.

  • Diese ganzen Alternativ-Betrachtungen zu S21, die ich als eigentlicher S21-Fan in meinem letzten Posting angestellt hatte galten nur in Anbetracht der Möglichkeit, dass sich die Planungen dazu aufgrund welcher Faktoren auch immer in eine Sackgasse manövrieren könnten. Angestossen durch die neueste Meldungen von weiteren Planungs-Desastern und Verzögerungen. Es gibt schließlich einige Beispiele für Projekte, deren Scheitern zu kommunizieren sich niemand der Beteiligten trauen wollte, die sich aber leise "aufgehängt" haben. Bevor dann nämlich überhaupt nichts mehr geschieht und jeder Beteiligte mehr und mehr frustriert seine Hände in den Schoss legt, sollte man versuchen zumindest Teile von S21 zu retten und separat vom sterbenen Schwan schnell anzustossen.


    Und sollte Stuttgart durch einen möglichen "Aufhänger" von S21 keine Möglichkeit bekommen seine Potenziale für einen ernsthaften Knotenpunkt zu entwickeln, bzw. dieses Standing zu stärken oder zu verteidigen, wäre es zumindest wichtig, die An- und Abfahrtswege nach und von Stuttgart zu verbessern.


    Aber so weit sind wir (noch) nicht. Und gerade weil es keinen Plan B gibt und alles auf diese S21er-Karte gesetzt wurde, bleibt weiter nur zu hoffen, dass das den Beteiligten bewusst ist, und sie ihren Job deshalb verdammt nochmal gut machen. Ich persönlich als Stuttgarter habe nichts dagegen, wenn das letzte Gebäude im Zuge von S21 erst anno 2050 eröffnet. Es soll nur endlich starten, dann lehne ich mich zurück und gebe ich mich ganz der Beobachtung hin, wie Stuttgart in diesem Sinne langsam wächst und wächst, hier und da und dort, auf dem richtigen Weg in einen neuen Morgen. Wow! :D

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    Diesem Beitrag kann ich nur zustimmen.


    S21 erst anno 2050 eröffnet


    Den Bahnhof aber bitte vor 2050 wenigstens einmal komplett sanieren!!!

  • Puntagorda: Danke für Deine Zustimmung! Nichts für ungut, Kollege, aber Du zitierst mich eigentlich nicht sinngemäß: Ich schrieb extra "wenn das letzte Gebäude von S21 anno 2050 eröffnet wird ..." Dabei ging ich optimistisch eigentlich davon aus, dass bis dahin schon längst Züge unten durch fahren und dieses letzte Puzzlestück von S21 z.B. im dann schon länger florierenden Schlossgartenviertel gelegt werden könnte. Als ein Wohnhaus zum Beispiel. Ganz so geduldig bin ich also mit dem Bahnhof selbst auch nicht. Schließlich wäre ich dann 78 ;) So müssen sich also Politiker fühlen, wenn Wortfetzen von ihnen in der Presse zu einem neuen Sinn zusammengepuzzelt werden. :lach:

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    War mir schon klar, wie du das gemeint hattest. ;)


    Ich wollte nur verdeutlichen, dass (egal was nun passiert) der Hbf für eine Sanierung überfällig ist und auf Besucher (welcher Art auch immer) einen schrecklichen Eindruck machen muss.

  • Also eine Tieferlegung und Überbauung des Gleisforfeldes bei beibehaltung der Richtung halte ich für gar nicht so schlecht. Man könnte ja tatsächlich aus den Seitenflügeln des HBF ein Veranstaltungszentrum machen, der klassische Bau des HBF in verbindung mit einem spacigen Anbau würde sicher cool wirken. Mal als Frage, wäre es nicht möglich einen Tunnel ähnlich des S-Bahn Tunnels für Schnellzüge zu bauen und ansonsten das Kopfbahnhof Prinzip beizubehalten?

  • Also bei aller Liebe für Nostalgie: Ich finde an den Seitenflügeln nichts Erhaltenswertes. Schön finde ich sie wahrlich nicht, nur alt und muffig. Das ist beim Haupttract des Bonatzbaus durchaus anders. Die städtebaulichen Perspektiven von S21 gefallen mir deutlich besser als die Flügel: die direkte Verbindung der Bezirke Nord und Ost (ich selbst lebe auf der Ost-Seite), das Wegfallen der Cannstatter Straße, die Verbreiterung des Parks und die vielen neuen Plätze, Straßen und Ecken, und nicht zuletzt das weite und spacige Bahnhofsvorfeld am Straßburger Platz. Aber das alles ist sicher auch Geschmackssache.


    Über die Unzulänglichkeiten des jetzigen Kopfbahnhofes und die bescheidenen Möglichkeiten von K21 zur Behebung dieser hatte man sich ja auch schon ausgiebig ausgelassen. K21 steht realistisch gar nicht zur Debatte.


    Es geht in diesem Thread zwar um Alternativen zu S21, aber diese gibt es m.E. nicht. Das Ding wurde über die Jahre hinweg geprüft und geschnürt und ist als solches kompakt und durchaus überzeugend, wenn auch teuer. Das Ding geht so durch oder nicht. Ein paar Retuschen gerne, hier und da, aber das Paket steht. Und die Perspektiven für ein "Go" stehen gut. Ich hoffe, es schafft endlich auch die Fakten.


    Sollte S21 dennoch scheitern dürften wir uns u.a. vom TGV in Stuttgart verabschieden. Die Magistrale aus Paris kommend würde dann bestimmt nicht über die Schwäbische Alb dümpelnd nach München und Budapest ziehen, sondern über Frankfurt (und Nürnberg). Pläne dafür liegen schon in der Schublade. Und dass das uns von Bund, Bahn und Land zugedachte Geld hierfür stattdessen in Kultur und Kunst und in unsere Schulen fließen würde ist eine Utopie. Kommt es Stuttgart's S21 nicht zugute, dann der Infrastruktur einer anderen Region. Hätten wir davon mehr?


    Und jetzt meine "Wahlrede": Wir haben alle was davon, wenn es unserer Region gut geht und sie die besten Grundlagen und das beste Klima für Investitionen bietet. Einen Lebensstil jenseits von Konsum, Technik-Fetischismus und Spießigkeit kann jeder Einzelne gerne für sich führen. Aber nur ein stabiler Wohlstand bietet die Grundlage dafür, dass sich Jeder seine Art zu leben frei und unbeschwert aussuchen und auch realisieren kann.


    Wir können uns über diese neuen Perspektiven freuen und auch durchaus stolz sein, dass wir diese Chancen haben. Lokalpatriotismus ist gesund und sogar wichtig. Wir haben sogar allen Grund dazu. Man weiss nie wie etwas ausgeht. Aber manchmal muss man auch was wagen.


    (Und damit verweise ich wieder auf den Haupt-Thread zu Stuttgart21 Teile 1+2+..., lehne mich jetzt erst mal wieder zurück, blende alle Konjunktive in diesem Zusammenhang aus, will von nichts Eventuellem mehr hören und lesen, friere mich quasi ein und warte auf das nächste Definitive. "COL".)

  • Puuuhhh . . . und da wird

    . . . immer uns S21-Gegnern schrille Unsachlichkeit vorgeworfen.


    Nur zu ein paar Punkten, die mir hier beim Durchlesen aufgestoßen sind.


    1.) Ich finde es eine Katastrophe und bezeichnend, dass jetzt schon an der - in meinen Augen - einzigartigen Architektur herumgedoktort wird. Bei allen Nachteilen, die S21 hat - der neue Bahnhof wäre ein architektonisches Highlight. Allerdings nur, wenn man ihn nicht auf eine 8-gleisige U-Bahnstation zusammenstreicht - auf die großen Glaseingänge zu verzichten, heißt auf (Tages-)Licht zu verzichten - und das geht bei einem solchen Projekt, dass zur Aufgabe hat einen Tiefbahnhof so zu gestalten, dass man sich dort gerne aufhält, überhaupt gar nicht.


    2.) Es klappert die Mühle . . . die Leistungsfähigkeit der 8 Gleise ist und bleibt zu gering - entweder es wird eine logistische Katastrophe im Fernbahnbereich - und DAS wäre erst ein dramatischer Standortnachteil, oder es wird dem Fernverkehr entsprechend viel Platz eingeräumt, so dass der Nahverkehr logistische Probleme bekommt - in Anbetracht der hier viel zitierten über 3 mill. Bewohner der Region Stuttgart wäre dies auch nicht unbedingt der Brüller für den Standort Stuttgart.


    Es fehlen bei S21 einfach 2 Gleise - die könnte man einbauen, wie hier auch schon oft geschrieben - würden das ganze aber aus dem Finanzierungsrahmen hebeln - und, für mich und dieses Forum auch nicht ganz unwichtig, würden die Architektur verhundsen und einen großen Teil des Bahnhofs im Dunkeln verschwinden lassen, da Tageslichtversorgung nur für 8 Gleise möglich ist (mehr Platz hat es überirdisch nicht, um die Lichtaugen zu installieren).


    M.e. ist die Gefahr, dass durch S21 Stuttgart vom Rest Deutschlands infrastrukturtechnisch - zumindest mittelfristig - abgehängt wird, viel reeller, als durch K21, weil das Projekt, trotz gigantomanischer Kosten viel zu klein dimensioniert ist und eine Erweiterung nur theoretisch, in kleinem Rahmen und mit hohen Kosten möglich ist.


    3.) Ich bin zwar Schwabe aus Leib und Seele und ich halte es zumeist auch mit dem Sprichwort, "net g´motzt isch gnuag g´lobt" und auch unser Understatement möchte ich nicht missen - aber wenn man hier so liest, was nicht alles mit der Region passiert, wenn wir nicht endlich in die 1. Liga der Großstädte aufsteigen, dann muss ich doch ein wenig grinsen.
    So manch einer sollte mal im stillen Kämmerlein überlegen, ob diese Region nicht gerade, WEIL sie sich aus der Großmannssucht heraushält diesen Welterfolg hat. Und zumindest ist meine Überzeugung, dass diese Bescheidenheit auch in Zukunft der Schlüssel ist, um weiter Erfolg zu haben. Projekte wie S21 gehen hart an die Grenze des finanzierbaren - m.E. schon darüber - das ist etwas, was aus gutem Grund nicht im Naturell von uns Schwaben liegt . . . und wenn man sich so in der Welt umblickt muss man konstatieren: Das ist auch gut so.


    @all, hier sollte es um Alternativen, d.h. gerade nicht primär um S21 gehen. Allein aus der Kritik heraus entsteht kein brauchbares Alternativkonzept, auf das man beim Scheitern von S21 nolens volens zurückgreifen könnte.


    PN folgt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Esslinger ()

  • K21

    Die Sozen bringen hier Problempunkte bei K21 aus ihrer Sicht zur Sprache, ich vermute mal, dass sie ein bissl bei SSB-Arnie abgeschrieben haben. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit die K21-Planer hier nachgearbeitet haben, vielleicht erfahren wir ja in diesem Thread mehr.


    U.A.:

    • Starke Lärmbelastung und großer Flächenverbrauch durch zusätzliche Gleise, Häuser müssten abgerissen werden
    • Bau eines neuen Rosensteintunnels und Anschluss an S-Bahntunnel zur Stadtmitte notwendig (favorisiert), alternativ oberirdische Gleise durch (?) Rosensteinpark
    • Zweite Neckarbrücke nach Bad Cannstatt (favorisiert)
    • Zwei neue Gleise im Neckartal
    • Zwischen Hafen und Wendlingen zwei neue Tunnel, zwei Neckarbrücken, zwei Körschtalbrücken, alternativ zu Körschtalbrücken 9,5km langer Tunnel (favorisiert)


    Quelle: SPDnet


    StZ-Grafik zum Hafen.


    Quelle: StZ-Online


    Laut Vieregg & Rössler soll K21 nicht 1,2 Mrd. EURO, sondern jetzt ca. 2 Mrd. EURO kosten (S.10 unten).


    Quelle: Kopfbahnhof-21.de