Sehe ich aber genauso:
Unschuldig bis zum Beweis der Schuld.
Es spielen einfach zu viele Faktoren da mit um Zweifelsfrei jemanden eine Schuld geben zu können!
Sehe ich aber genauso:
Unschuldig bis zum Beweis der Schuld.
Es spielen einfach zu viele Faktoren da mit um Zweifelsfrei jemanden eine Schuld geben zu können!
guter Artikel aus dem Handelsblatt, der mir echt aus der Seele spricht:
http://www.handelsblatt.com/po…eder-kluengelland;2205602
hoffentlich wird man in köln die notwendigen lehren aus dem unglück ziehen.
Wie am Freitagabend bekannt wurde, hat es in der Baugrube zur Nord-Süd-Stadtbahn am Waidmarkt bereits im September 2008 einen so genannten "hydraulischen Grundbruch" gegeben. Damals sei Wasser in die Baugrube eingedrungen, auch bei den Schlitzwänden sei es zu „Wasserdurchlässigkeiten“ gekommen. Im September 2008 habe es auch erhebliche Probleme mit der Wasserhaltung gegeben.
Danach hatte es mehrere Baustellenbesprechungen und Bodenuntersuchungen gegeben, bei denen sich u. a. herausstellte, dass das Archivgebäude allein in den 24 Stunden zwischen dem 4. und 5. Februar um sieben Millimeter eingesackt sei, die Front um 20 mm und die Rückseite um 17 mm. Die Informationen, die seit dem 3. Februar zur Verfügung standen, finden sich in den Protokollen der Baustellenbesprechungen vom 17. Februar und 3. März (Tag des Einsturzes) wieder. An dieser Besprechung haben die KVB, die beteiligten Baufirmen und Mitarbeiter der Vermessungs- und Katasterabteilung des Liegenschaftsamts der Stadt Köln teilgenommen.
Fraglich ist laut KStA, seit wann der für den U-Bahn-Bau zuständige KVB-Technik-Vorstand Walter Reinarz von den brisanten Protokollen wusste, deren erstes vom 3. Februar 2009 datiert. Fraglich ist laut KStA des Weiteren, warum die KVB-Vorstände Jürgen Fenske und Walter Reinarz die brisanten Informationen über den Wassereinbruch am Waidmarkt, die ihnen spätestens seit dem 12. März vorlagen, bis zum 20. März der Öffentlichkeit vorenthalten haben. Unklar bleibt laut KStA auch, warum Baudezernent Bernd Streitberger, der ebenfalls spätestens am 12. März über die Vorgänge informiert war, die Informationen offenbar nicht an den Krisenstab weitergeleitet hatte.
Wirtschaftsdezernent Walter-Borjans und Oberbürgermeister Schramma wurden erst am gestrigen Freitag, den 20. März 2009 informiert. Der Oberbürgermeister rief sofort den Krisenstab ein. Oberbürgermeister Schramma lässt jetzt einen Teil der städtischen Mitarbeiter disziplinarrechtlich überprüfen. Wie seine Sprecherin sagte, richten sich diese Prüfungen "gegen all diejenigen, die etwas gewusst und weder den Krisenstab noch ihn darüber informiert haben". Unter anderem werde das Verhalten von Baudezernent Bernd Streitberger untersucht, was ein oder zwei Tage dauern könne.
SPD-Fraktionschef Martin Börschel forderte am Freitagabend den Rücktritt des Baudezernenten Streitberger und des Technik-Vorstands der KVB Reinarz.
ist ja lustig-Schramma weiss einfach nicht, was im eigenen Hause vor sich geht. wenn er jetzt nicht hart durchgreift wird er endgültig lächerlich.
Das ganze könnte auch einen unerwarteten Karriereknick für den bisher sehr unscheinbaren Baudezernenten bedeuten, der ja bisher kaum in Köln aufgefallen ist durch prägnante Ideen.
Michael Großmann, Leiter des Rechtsamts der Landeshauptstadt Düsseldorf, wird die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Kölner Baudezernenten prüfen. OB Schramma hatte in der heiklen Angelegenheit OB Elbers um externe Hilfe gebeten. Es seien Informationen zurückgehalten worden, so der Vorwurf.
Ich war gestern in der Köln unterwegs und mein Weg führt mich von der Südstadt auch an der Stelle der Katastrophe vorbei. Hier durfte ich etwas sehen was dort im Moment der totale Aufreger ist.
Vorweg: Die Security wird die zahlreichen Beschwerden am Dienstag direkt weitergeben, damit die Plakate schnellstmöglich verschwinden(!)
Wieviel Feingefühl muß ein Unternehmen besitzen um genau an dieser Stelle an beiden Enden mit "Damit Neues entstehen kann." und seinem Portfolio (u.a. Abbruch, Sprengung, ...) zu werben!
Hier noch ein aktuelle Foto von der Stelle.
Zugegeben:
Ein zweischneidiges Schwert.
Eine eher unauffälige Werbung zur Firma wär in diesem Fall angebrachter gewesen...
andererseits versteht man nat. auch das Unternehmen das auf neue Kunden angewiesen ist und solche Werbung am besten wirkt...
aber wie gesagt: Eigentor. Was einfaches hätte genügt.
Die FAZ hat einen umfangreichen Artikel über die Bergung und "Notversorgung" des Archivgutes online:
Zettels Trauma oder Wenn Papier um Hilfe schreit
Unter den Trümmern des Stadtarchives sind der sogenannte Bibliothekskeller unter dem Lesesaal und ein Teil des Magazinkellers in "unerwartet intaktem" Zustand erhalten geblieben. Darin befinden sich 1200 Regalmeter mit teilweise hochwertigen Archivalien.
Die FDP will das das neue Historische Archiv an der selben Stelle wieder aufgebaut wird.
So will man Grundstückspreisspekulanten aus dem Weg gehen.
http://www.ksta.de/html/artikel/1240406286721.shtml
Natürlich ist das eine (wenn nicht sogar vordringliche) Alternative für den neuen Standort, aber ich sehe es für problematisch an an dieser Stelle vor einer Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn diese Lücke zu schließen.
Was wenn wirklich die Schlitzwand fehlerhaft ausgeführt wurde? Dann müsste erst der Gleichwechsel komplett fertig sein, dann muss man die Schlitzwand abtragen und kann dann das Fundament erstellen.
Aber das wird man mit Sicherheit erst sagen können, wenn man mit den Bergungsarbeiten fertig ist.
Der Rundschau-Artikel zum gleichen Thema:
http://www.rundschau-online.de…tikel/1238775224349.shtml
Ich kann dem Vorschlag nicht viel abgewinnen.
- Wenn man, wie hier und da schon geäußert wurde, einen Neubau realisieren möchte, der, entsprechend der (jetzt wieder erst richtig bewusst gewordenen) Bedeutung des Archivs - auch eine entsprechend qualitätvolle Architektur aufweisen sollte, so kann man das m.E. besser, wenn das Gebäude als Solitär entstünde. Am alten Platz steht das neue Archivgebäude Wand an Wand zwischen zwei Wohnhäusern - und muss zwangsläufig in seiner Architektur sich dort an- und einpassen, was die Entwurfsfreiheit zwangsläufig einschränkt.
- Das alte Archivgebäude trug nun nicht wirklich zur städtebaulichen Aufwertung dieses Abschnitts der Severinsstr. bei. Dies liegt sicherlich auch (mal ganz unabhängig vom zuletzt doch sehr verwahrlosten Zustand des Hauses) an den besonderen Erfordernissen an ein solches Gebäude. Wichtig ist hier die Klimatechnik sowie der Schutz der empfindlichen Dokumente vor Tageslichteinstrahlung. Somit dürfte ein neues Gebäude - so wie das alte auch - weitestgehend fensterlos ausfallen. Solches ist für die Wirkung in einer reinen Wohn- und Geschäftsstraße nicht wirklich positiv. Dementsprechend fand ich das alte Gebäude an dieser Stelle schon deplaziert.
WDR 3 Fernsehen: " Von Trümmern und Täuschungen. Die Hintergründe des Kölner Einsturz-Unglücks." Ein Film von Eva Müller und Georg Wellmann.
http://www.wdr.de/tv/diestory/…raege/2009/0504/index.jsp
Montag, 04.05.09 22.00 - 22.45 Uhr
Mittwoch, 06.05.09 12:00 - 12:45 Uhr
Wer trägt die Verantwortung? Müller und Wellmann stoßen auf neue, bisher unbekannte Dokumente, die nahe legen, dass die Katastrophe vermeidbar gewesen wäre.
Lt. WDR-Lokalzeit von heute wurde im Hauptausschuss einstimmig entschieden, dass die restlichen ca. 10% im Grundwasser liegenden Archivmaterialien auch noch geborgen werden sollen.
Das dort liegende Archivmaterial soll in recht gutem Zustand sein, da es wohl dicht gepresst liegt und das Wasser so kaum Angriffsfläche hat. Zudem sei es, da unter Wasser, luftdicht abgeschlossen, so dass es nicht schimmele.
Die vorbereitenden Maßnahmen sollen ein halbes Jahr dauern, es sollen 30 Meter tief reichen Betonwände um den Bergungsbereich gebaut werden, um bei der Bergung ein Nachrutschen des umliegenden Erdreichs zu verhindern.
Die Kosten für die Bergung des restlichen Archivmaterials sollen lt. Gutachten bei 4 Millionen € liegen.
Zwei Fotos von heute
Bis hier wieder ein Stadtbild entstanden ist werden wohl noch viele Jahre vergehen
Mittlerweile konnten 85 Prozent des Gesamtbestandes geborgen werden, wovon der überwiegende Teil schwere oder schwerste Beschädigungen erlitten hat. Die Restaurierung wird wohl noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Das Archiv wird am Eifelwall/Ecke Luxenburger str. Neugebaut.
Ich freue mich über den zügigen Entschluss des Rates. Meiner Meinung nach sollte der Standort aber nicht so weit draussen sein. Ich hätte mir einen Neubau in der Innenstadt gewünscht. Wäre wohl zu teuer geworden.
Am Barbarossaplatz und Bahnhof Süd?
Mag ja geographisch nicht zentraler sein, dafür aber verkehrstechnisch gesehen auf jeden Fall.
Die Haltestelle der Stadtbahnlinie 8 "Eifelwall" wird nach Beginn der Neubau-Arbeiten im Rahmen des darauf folgenden Dezember-Fahrplanwechsels in "Eifelwall / Historisches Archiv" umbenannt.
Ich finde den Standort sehr akzeptabel, liegt er doch gut erreichbar nahe der Innenstadt, nicht weit von der Universität entfernt und unterstützt die städtebauliche Idee des Masterplans, im Bereich südlich der Luxemburger Str. den inneren Grüngürtel nach Süden zu verlängern (Abschnitt "Wissenspark"), mit einer prägnanten und anspruchsvollen Ausgestaltung der Raumkanten.
Der Neubau kann zudem in einem modularen System entstehen, damit nicht das Gesamtprojekt an mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten scheitert. Das Historische Archiv, die Kunst- und Museumsbibliothek und das Rheinische Bildarchiv werden jetzt am Eifelwall geplant.
Über folgende Aussage Schrammas konnt ich nicht so einfach drüber lesen:"...Es wird einen Rechtsstreit geben, in dem es um eine Milliarde Euro geht."
http://www.ksta.de/html/artikel/1246884012929.shtml
Wird da die Stadt Köln, Land NRW usw. versuchen die Baufirma(en) der U-Bahn auf die Mehrkosten für Schmerzensgelder, Rettungskräfte, U-Bahnbauverzögerungen und Neubau des Stadtarchivs zu verklagen.
Und das ergibt summa summarum ne milliarde?!?
Ich dachte die Gesamtkosten für den kommpletten 1. BA betragen eine knappe Milliarde! Sind daraus nun schon 2 geworden?
Bei den Untersuchungen zum Unglück sickern wohl erste Details durch. Demnach könnte auch der Bruch einer mangelhaft ausgeführten Schlitzwand die Katastrophe verursacht haben. Dies könnte die Schuldfrage dramatisch in Richtung der verantwortlichen Baufirma verschieben, auch weil offenbar wieder bewusst Informationen zurück gehalten bzw. den zuständigen Prüfern vorenthalten worden sind. Um den Hergang so genau wie möglich zu ergründen, muss die gesamte Schlitzwand, welche bis zu 40 m in die Tiefe reicht, freigelegt werden.
http://www.rundschau-online.de…tikel/1256138427671.shtml
http://www.ksta.de/html/artikel/1256138427631.shtml
Somit könnte die ganze Sache auf einen großen Verursacherstreit KVB vs. Baufirma hinauslaufen. Dass jede Seite jetzt eifrig ihre eigenen Gutachter ins Feld schickt finde ich nicht eben beruhigend. Ich kann nur hoffen, dass die Staatsanwaltschaft hier ein sehr genaues Auge drauf hat und jedem Versuch irgendwelcher Vertuschungen entgegen tritt.
Das Haus der Architektur in Köln veranstaltet eine Podiumsdiskussion zum Thema "Stadtarchiv: Lehren aus dem Einsturz?".
Es diskutieren:
Termin: Donnerstag, 3. Dezember 2009, 19.30 Uhr
Ort: HdAK-Kubus, Josef-Haubrich-Hof, 50676 Köln
Weiterführende Informationen: www.hdak-koeln.de
Quelle: Diskussion zum Stadtarchiv in Köln / Lehren aus dem Einsturz? - BauNetz.de