Altes Stadtarchiv - Alles zur Katastrophe

  • Was mich wundert ist, dass dafür die Untergrundarbeiten verantwortlich gemacht werden.


    Vielleicht war ja beim Bau (Baujahr 1971) ja Pfusch am Werk.

  • Es soll ja Erde in die Baugrube gerutscht sein (Wasserrohrbruch?).


    Als ich aber vor ein paar Tagen in die Baugrube schaute, sah dort alles schon sehr fertig aus, also die Decken und Wände waren schon fertig betoniert.


    Wenigstens durfte ich dieses Gebäude 5 Minuten bevor es einstürtzte nochmal aus dem Bus heraus sehen. Zum Glück sind in dieser Zeit auch die ganzen Schulkinder weggelaufen, die zu der Zeit noch vor dem Archiv gestanden sind!


    Das Zubetonieren des Hohlraumes, der sich neben dem Tunnelbauwerk befindet, soll (Stand 18:00 Uhr) bis zu 20 Stunden dauern!

  • Also erstens hoffe ich, das man die Verschütteten lebend findet! Desweiteren hoffe ich, dass man ebenso mit Hochdruck daran arbeitet, möglichst viel des wertvollen Archivmaterials zu retten. Irgendwie habe ich dabei aber ein schlechtes Gefühl.


    Wie könnte das überhaupt aussehen? Man fährt den Schutt zu einer - gesicherten, d.h. überdachten Sammelstelle - und sucht dort das historische Material heraus? Möglich ist sicher vieles - aber irgendwie traue ich derzeit den Kölner behörden nicht viel zu.

  • Mein Stand ist das die Feuerwehr Rettungsversuche wegen Akuter Einsturzgefahr abgebrochen hat und daran Arbeitet die Stellen die die Hunde angezeigt haben für Schweres Gerät zu sichern.


    Zu der Ubahn geschichte hab ich schon meinen Senf gelassen.

  • Köln: Altes Stadtarchiv - Alles zur Katastrophe

    Stand der Dinge ca. 12:30 Uhr lt. Center-TV Köln


    - Das Gelände ist immer noch nicht stabil genug um auf der Einsturzstelle selbst zu arbeiten. Bislang wurden ca. 300 m³ Beton in nden Hohlraum gepumpt. Es werden noch mehrere hundert m³ Beton folgen.
    - Man hat im rückwärtigen Bereich des eingestürzten Häuserblocks mehrere garagen und Anbauten abgerissen, um von hinten mit großem Spezialgerät an die Unglücksstelle zu gelangen.
    - Mit diesem Gerät wird man die vom Einsturz bedrohten angrenzenden Gebäude abreißen, die drohen auf die Unglücksstelle zu stürzen.
    - Mehrere LKW mit Rollcontainern fuhren an. Es konnten aus einem Nebengebäude und einem kaum beschädigten Kelleraum des Historischen Archivs Dokumente (Karten) aus dem 11. u. 12. Jahrhundert geborgen werden. Die wirklich wertvollen Dokumente scheinen jedoch tief unter Schutt begraben.
    - Aktuell soll die Unglücksstelle mit Hilfe eines großen Krans mit riesigen Planen bedeckt werden, um die empfindlichen Dokumente vor dem erwarteten Regen zu schützen.
    - Sobald das Gelände gefahrlos zu betreten ist, sollen zuerst die Bergungsarbeiten der noch 2 vermissten Personen vorangetrieben werden.
    - Aktuellste Meldung: Die am tiefsten verschütteten Dokumente sind von Grundwasser bedroht. Können diese nicht schnellstmöglichst geborgen und durch ein spez. Tiefkühlverfahren getrocknet werden sind diese definitiv verloren.

    Einmal editiert, zuletzt von Citysurfer ()

  • Herrje was für ein Drama...:nono: ja von hiten wurden wohl einige Dokumente gerettet weil man dort recht gefahrlos an die Akten kam das hab ich eben auch gehört.

  • Zunächst einmal hoffe ich, dass sich die beiden Personen, die gesucht werden, zum Zeitpunkt des Unglückes sich nicht dort aufgehalten haben.
    Des weiteren hoffe ich, dass die z.T. massive Bauweise möglichst viele Schätze des Archives geschützt hat.
    Ein grund zur Hoffnung gibt ein Interview mit einer Studentin, der man erzählt habe, das ihr verschüttetes Notebook in einem Lesesaal noch bis 16Uhr mit dem Internet verbunden war.


    Zur Unglücksursache schreibt die Stadt Köln, dass eine Schlitzwand in der Baugrube eingestützt sei. Durch das Loch ist dann womöglich die Erde, zusammen mit Wasser, welche sich unter dem Gehweg befunden hat, in die Baugrube hineingerutscht. Dadurch bildete sich ein Hohlraum unter dem Gebäude des Archives, in den es absackte.
    Das Gebäude an sich soll in sich stabil gewesen sein und ist erst beim "kippen" in den Hohlraum eingestürtzt. Somit kann man auch davon ausgehen, das die Risse, welche man überall im Stadtgebiet sieht, vermutlich nicht direkt etwas mit dem Einsturz zu tun gehabt haben.
    Mir war der ehemalige Mitarbeiter des Archives gestern schon ein Dorn im Auge.


    Bei aller wohl berechigter Kritik an der Stadt Köln möchte ich dennoch auch ein Lob aussprechen an das Krisenmanagement. Ich war kurz vor und nach dem Einsturz am Waidmarkt und war sehr erstaunt, wie schnell und koordiniert alles an- und abgelaufen ist. Die Gegend wurde in windeseile evakuiert, ohne das es zu einer Panik gekommen ist. Auch waren unmittelbar nach dem katastrophalen Unglück hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei vor Ort, die sich scheinbar auch untereinander nicht im Weg standen und sehr gut zusammen gearbeitet haben.

  • Wie kommt es denn ausgerechnet in Köln zu so einer Häufung an Problemen bei den Tunnelbauarbeiten? Man hat schließlich Erfahrungen - es handelt sich ja hier nicht um den ersten Tunnelabschnitt des Stadtbahnsystems!


    Dagegen sind die Verzögerungen bei der U3 Eröffnung in Nürnberg n scheiss gewesen!

  • Ich wohne nicht weit entfernt vom Waidmarkt und bin, wie viele, noch immer geschockt von dem Unglück.


    Ich kann nur hoffen, dass die Folgen nicht der Verlust von Menschenleben und dem wertvollsten, dort gelagerten Kulturguts bedeuten. Für mich grenzt es an ein Wunder, dass trotz dreier benachbarter Schulen und dem Tag der offenen Tür im Archiv offenbar nicht mehr Menschen körperlich betroffen sind.


    Vor voreiligen Schuldzuweisungen sollte man sich meines Erachtens zurückhalten. Die komplizierte Geologie in Köln, einer Stadt die sich bereits seit der mehr als 2000 Jahren entwickelt hat, ähnlich der von Rom oder Athen, dürfte jedoch eine entscheidende Rolle gespielt haben.


    Ich fürchte (nicht aus architektonischer Sicht), dass auch noch andere, anliegende Gebäude wegen Einsturzgefahr weichen müssen, z. B. das gegenüberliegende Friedrich-Wilhelm-Gymnasium. Die Annexbauten des ehem. Polizeipräsidiums sollten sowieso weichen.

  • Köln: Altes Stadtarchiv - Alles zur Katastrophe

    Neueste Infos:
    Alle Gebäude im Umkreis von 150 Massiv Einsturzgefährdet!
    Dadurch verschlechtert sich die Lage die beiden vermuteten Opfer zu bergen weiter, weil jede weitere Erschütterung alles verschlimmern kann!



    Edit:
    Ein Opfer definitiv unter den Trümmern laut der Polizei


    Edit 2 um 10.35 Uhr:
    Der Vorbau des Friedrich Wilhelm Gymnasiums hat sich in der Nacht um 2mm Bewegt.
    Die Hausnummer 220 wurde erfolgreich abgerissen.
    Die Hausnummer 230 muss jetzt als nächstes weichen. Dort werden die beiden Opfer vermutet.

    Einmal editiert, zuletzt von RebellHAI ()

  • @ Mattes


    In Amsterdam gibt es diese Probleme auch und es ist auch die gleiche Baufirma/Generalunternehmer wie in Köln. Dort sind bereits 4 Grachtenhäuser eingestürzt... Hier zB dieser Link


    Allerdings in Amsterdam steht die Stadt auf Holzpfählen und der Meeresspiegel spielt auch seine Rolle... Wer da eine Ubahn baut ist eh "mutig"...


    VG Maik66

  • 05.03. ca. 16:00 Uhr


    Lt. KStA gibt es
    - kaum noch Chancen, die beiden Vermissten lebend zu finden.
    - konnten lt. Schramma rund bislang 40% des Archivmaterials geborgenn werden (was mir sehr viel erscheint)
    - könnten bis zu 90 Personen obdachlos werden, da evtl. noch mehrere Häuser abgerissen werden müssen.

  • Erste Opfer wurden rund 8m Tief unter den Trümmern gefunden!


    Man wird erst heute Mittag sagen können wer es ist.
    Da die beiden Opfer Nachbarn waren hoffen die Feuerwehrbeamten das sie bald auch das Zweite Opfer finden...


    Ein Hohlraum war nicht beim Opfer.

  • Köln - Klüngel - Katastrophe

    Unter dieser Überschrift berichtete das Politmagazin Monitor in seiner gestrigen Ausgabe über das Unglück. Bei den Recherchen stießen die Journalisten auf eine Vielzahl von Ungereimtheiten: Der schwierige Kölner Untergrund soll nicht ausreichend begutachtet worden sein. In der Zeit, als die Römer in Köln waren, entstanden zahlreiche Brunnen, die heute gefährliche Hohlräume im Boden bilden. Das Gutachten, das vor dem Tunnelbau erstellt wurde, sah lediglich eine Befragung der Hausbesitzer vor, ob ihnen bekannt sei, dass sich unter ihrem Grundstück Hohlräume befänden. Dieses Gutachten wurde als "nicht ausreichend" befunden. Von den 250 Verdachtsfällen, wurden gerade einmal 25 baulich untersucht. Gefährliche Risse, die bereits vor dem Unglück an zahlreichen Gebäuden auftraten, wurden von den zuständigen Experten nicht weiter untersucht. Lt. Monitor wäre der Einsturz des Kölner Stadtarchivs bei gewissenhafter Voruntersuchung vermeidbar gewesen. Der OBM, der maßgeblich dieses Projekt vorangetrieben hat, sieht von einer Entschuldigung ab, solange die Schuldfrage nicht geklärt sei. Für das Unglück weisen Stadt und KVB (auch das, so Monitor, sei typisch für Köln) die Verantwortung weit von sich.