Sublounge "Zum Kessel"

  • Entsetzlich, das Blutbad in Winnenden und Wendlingen. Ein Horrorszenario. Waffenkontrollen und Alarmsysteme am Schultor sind wohl heutzutage einfach notwendig geworden.


    Klar da freut sich eine ganze Industrie auf solche Forderungen, absolute Sicherheit gibt es nicht und wird es nie geben...
    Wäre es nicht billiger und zielführender, wenn man den privaten Schusswaffenbesitz verbieten würde?
    Dann könnte man sich auch nich mal schnell in Papis Waffenschrank bedienen...

  • Laut StZ ist der Täter diese Route gefahren, heißt quer durch Stuttgart auf der B14. Er legte demnach fast unglaubliche 110km zurück (die 40km Entfernung von Winnenden nach Wendlingen sind natürlich so gesehen grob irre führend).

  • Waffenkontrollen und Alarmsysteme am Schultor sind wohl heutzutage einfach notwendig geworden.


    Vollkommen sinnlos gegen Amokläufe. Derartige Systeme dienen der Abwehr dagegen, daß Schüler anfangen, sich aus sonstigen Gründen auf dem Schulhof abzuknallen - und soweit sind wir in Deutschland nun wirklich nicht.

  • Mein Vorschlag wäre unter anderem keine Waffenverwahrung in einem Haushalt zu erlauben, in dem ein depressiver Mensch lebt(e), der allein letztes Jahr fünfmal in stationärer Therapie war, und zum Zeitpunkt des Amoklaufs mit dem Antritt seiner ambulanten Nachsorge im Verzug war.

  • Ich sehe die schuld hier auch beim Schulsystem und dem Druck der Gesellschaft der auf heranwachsenden lastet. Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen nehmen ja nicht umsonst rasant zu. Das ist natürlich keine Erklärung für die Tat an sich, aber eben doch dafür das das Leben eines normalen Jugendlichen aus der Bahn gerät. Was natürlich stimmt ist das er ohne die Waffe die Tat hätte nicht begehen können. Dann wäre es wohl früher oder später zu einem "gewöhnlichen" Suizid gekommen. Was man allerding nicht vergessen sollte, es gibt Wege und Möglichkeiten jedes Verbot zu "umgehen". Aber in Deutschland ist das Wort "Verbot" eben sehr beliebt. Zusammen mit den Wörtern "Verliehrer" und "produktiv". Leider!

  • Von einer wie auch immer gearteten Zugangskontrolle an Schulen versprech ich mir auch nicht viel, da unpraktikabel und im Ernstfall nicht wirklich undurchlässig.
    Auch ein Verbot der privaten Aufbewahrung halt ich nicht für sinnvoll - wo sollen denn die Waffen aufbewahrt werden und wer überpürft da den Schlüsselbesitzer - ich denke mal unpraktikabel. Zumal man abertausende von rechtschaffene Waffenbesitzer (Jäger, Sportschützen) "bestraft", obwohl hier im Land doch eh schon vieles an der Grenze der Überreglementierung steht.


    Vielmehr seh ich den Datenfluss zwischen den einzelenen Behörden verbesserbar. Ich weiß nicht ob es dam Datenschutz liegt, aber die einzelenen Behörden (Polizei, BMA, AföO) haben gegenseitig keinen oder zu wenig Einblick über ihre aktuellen Erkenntnisse; ich bezweifle daher - wie kato2k8 schon schreibt - dass der Erlaubnisbehörde Waffen überhaupt Kenntnis von der psychischen Auffälligkeit des Sohnes hatte.

  • Zugangskontrollen an Schulen ... und wer schützt Bibliotheken, Kinos, Autohäuser, Shopping-Center vor Amokschützen? Auch Zugangskontrollen? Zugangskontrollen auch an Autobahnbrücken, dass keine Steine mehr fliegen? Was ist mit der psychischen Gewalt an Schülern via Mobbing - wie will man hier Zugangskontrollen schaffen? Wenn Schüler einen auf Amok machen und nicht in die Schule kommen, gehen sie vielleicht direkt zum Haus der Lehrer und knallen dort rum. Wer einen Crash unbedingt verursachen will, wird ihn auch verursachen, wenn er sich nicht blöd anstellt. Wenn nicht hier und so, dann dort und anders.


    Der Sozialismus war das Ideal einer gerechten Welt, und es gibt das Ideal einer friedlichen Welt. Aber zwischen Ideal und der Wirklichkeit vergisst man immer wieder das Wesen des Menschen, in dem bei aller Anstrengung zu Höherem dennoch die Bestie haust.


    Übermäßiger Aktionismus im Sinne von Prävention würde wiederum die Freiheitlichkeit einschränken, zu der wir uns bekennen und von der wir alle profitieren. Auch wenn es nach verdammt wenig anhört: Man muss im Zwischenmenschlichen anfangen und Menschen Gehör schenken. Scheinbar so einfach aber doch seltenst realisiert. Selbst Menschen, die sich scheinbar lieben, kommen einander eher mit Vorwürfen als mit Fragen nach dem Warum.


    Und Straftäter müssten dann aber auch härter rangenommen werden. Es kann nicht sein, dass der eine Typ aus Leipzig sein Opfer gezielt ausgesucht hat, es tötete, jetzt 17 ist, als Heranwachsender verurteilt wird und mit 32 wieder auf der Straße steht. Bei bestehenden Relikten kann man auch gerne mit Abschreckung arbeiten.


    Aber die Prävention - wo hört sie auf? Bei Gedankenkontrolle und Denunziation bei leisen Verdachten wie im Mittelalter?

  • Aussendarstellung Stuttgart

    Hier möchte ich mich mit Euch über die Aussendarstellung Stuttgarts unterhalten. Was könnte man ändern, was müsste besser gemacht werde. Wir Schwáben wissen, dass Stuttgart die Hightech-Region Nr. 1 in Europa und Welt-Automobilhauptstadt ist. Wir haben den ersten Fersehturm, die erste Fußgängerzone (Schulstr., 1955), das erste Hochhaus (Tagblattturm, 1928)....
    Hier wurde nicht nur das Auto, sondern auch der BH und die Kehrwoche (haha) erfunden. Wir leben in einer Stadt der Superlative. Das Problem ist nur: keiner weiss es. Das fängt schon an den Zufahrtsstrassen und Autobahnen an. Dort sieht man Unterrichtungstafeln (das sind diese braun-weißen Schilder mit touristischen Hinweisen an BAB und Bundestrassen) mit "Keltenort Hochdorf" an der AS Zuffenhausen oder "Siebenmühlental Leinfelden-Echterdingen" an der AS Degerloch. Die ganze A 81 von HN kommend ist zugepflastert mit diesen Schilder (obwohl laut Richtlinien nur alle 10km ein Schild erlaubt wäre), das fängt an bei "Burgruine Weinsberg", "Lauffen am Neckar" über "Marbach" bis "Martinskirche Sindelfingen". Nur die LANDESHAUPTSTADT STUTTGART bekommt es nicht auf die Reihe, solche Schilder aufzustellen. Ein Armutszeugnis! Am Beispiel Nürnberg sieht man, wie man es richtig macht. Natürlich hat N an allen BAB eigene touristische Hinweise. Das tolle finde ich aber, dass alle angrenzenden Städte wie Schwabach, Ansbach, Feuchtwangen, usw. unter ihren touristischen Hinweistafeln noch eine kleinere weiße Tafel mit der Aufschrift "Metropolregion Nürnberg" tragen. DAS macht Eindruck.

    Einmal editiert, zuletzt von LUDI75 ()

  • Wir leben in einer Stadt der Superlative.


    ouhyeah !


    Ich hab mich immer gefragt, warum in dem Autoland Nr. 1 keine jährliche Autoparade im Sinne eines Karnevalszugs / Loveparade existiert.
    Tuning und Automobilmessen ja, Oldtimertreffen ebenfalls, aber eine Art Auto-Umzug mit Musik innerhalb einer Stadt ? Mit Zuschauern am Rand ?


    Ich denke an die Houston Art Car Parade


    Bildergalerie


    Es gibt doch sicherlich genügend Bastler in D & Europa, die Ihre Crazy Getunten Fahrzeuge einmal im Jahr vorführen wollen.


    Also warum nicht in Stuttgart, dem Ingenieurs und Bastler Mekka. Das würde Medienaufmerksamkeit kreieren, den Tourismus ankurbeln und die Stadt von Ihrem Häuslebauer Image befreien.


    Nach Berlin passt das Ding nicht so richtig, weil hier die Wagen eher mit Molotov-Cocktails begrüßt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Lear 1 ()

  • LUDI75:


    Ich bin auch der Meinung, dass Stuttgart in der öffentlichen Meinung eines der verkanntesten Städte Deutschlands ist. Klar es gibt Schlimmeres, so lange es nur der Hans W. aus Duisburg etc. ist, der uns verkennt. Die technologischen Stärken und die Stärken Stuttgarts in der Forschung und Wissenschaft haben sich aber in der Welt herumgesprochen und sprechen sich weiter rum. Keine Sorge. Warum das nicht auf andere Ebenen transportiert wird liegt wohl an der ur-schwäbischen Mentalität der Bescheidenheit, des Understatements, das die breitere Aussendarstellung prägt.


    Auch hier gibt es Schlimmeres als das, und manchmal ist das ja auch sympathisch hier und da. Es darf nur nicht solch weite Kreise ziehen, dass dieses Understatement in Letargie mündet und den Blick auf weitere Entwicklungen vernebelt. Das heisst: es müssen noch weitere Dinge wie unser "erster Fernsehturm der Welt" folgen, und diese Stadt darf sich auf ihrem guten aber stillen Ruf nicht ausruhen!


    Eines solcher Dinge sehe ich "Stuttgart21". Gemäß der schwäbischen Mentalität, sorgt dieses Projekt hier bei uns für einigen Gegenwind in der öffentlichen Meinung. Aber wenn dieser Schritt eines Tages gegangen und durchgesetzt sein wird, und das erfolgreich, wird es wieder eines dieser Quantensprünge sein, die über Stuttgart sprechen lassen, mit allen positiven Auswirkungen im Nachhall, für alle hier. Ob er dem Materialismus frönt oder nicht und lieber "ganz klein" im eigenen Garten Blüten züchtet.


    Ob sich das dann auch bis zu diesem Hans W. aus Duisburg durchspricht ist sicherlich sekundär. Dennoch hätte Stuttgart sicherlich auch ein besseres Image beim "Normalo" verdient, als einfach nur das des geizigen und spießigen Schwaben vom Lande.


    Unser WAGAHAI hat eine solche Diskussion schon mal in eine dafür bestimmte Ecke des Forums umnavigiert. Ich weiss nicht mehr wohin, aber es gibt da sowas ...


    Hier, wobei sich das theoretisch auch auf ganz BW bezieht. Solange Stuggi Schwerpunkt ist, kann/sollte in der Kessel-Lounge diskutiert werden.

  • @ LEAR1:


    Haha, das ist meine Wellenlänge. Aber das hat mit den Schwaben hier nichts zu tun. Das kriegste hier niemals durch, dafür ist Stuttgart zu "erwachsen".


    Klar, da kommt Berlin anders rüber, ist ja auch entscheidend größer, mit all der Vielfalt, die eine Stadt weiterbringt. Aber dennoch bin ich den Anstößen doch endlich nach Berlin zu ziehen bisher nicht gefolgt, weil Stuttgart nicht unbedingt laut und schillernd sein muss, um "was zu haben". Vielleicht liegt es daran, dass ich hier aufgewachsen bin und schon immer in einem Teil Stuttgarts lebte, der "berliniger" nach schwäbischen Maßstäben nicht sein kann: S-West und Stadtmitte. Und dort ist das Treiben schon auch bunter. Das hört halt schon nach 10 km auf, bietet aber dafür Kontraste in Lebensformen und Atmosphären, die Du in anderen Städten oftmals suchen musst. Von den topografischen Kontrasten ganz zu schweigen ;)


    Es muss nicht immer alles auf den ersten Blick geliebt werden. Stuttgart ist was für den zweiten und dritten Blick und bietet Pattex-Eigenschaften. ;)

  • @COL
    Ich finde es bei dieser Art der Diskussion zumindest problematisch, dass die Realität vor Ort weitest gehend ignoriert wird. Die Gleichung Stuttgart = Schwäbisch geht für mich in einer Stadt, in der die Bevölkerung zu 40% aus Migranten besteht (exkl. der Bevölkerung mit einem nichtdeutschen Elternteil), schlicht nicht auf, jedenfalls nicht auf die heutige Kultur oder Mentalität bezogen. Zieht man ferner die vielen deutschen Zuzügler aus allen möglichen Teilen der Bundesrepublik ab, kann man sich relativ schnell ausrechnen, dass der Schwabe und somit auch vermutlich die angebliche schwäbische Mentalität ohnehin in der Einwandererhauptstadt Stuttgart nicht ganz so dominant in Erscheinung treten können, wie allgemein gemeint oder insbesondere von den Stuttgarter Schwaben beansprucht ;)


    Vielleicht ist es sogar so, dass unter den deutschen Großstädten Berlin in absoluten Zahlen die meisten Schwaben beherbergt. Übrigens soll es dort in gewissen Stadtteilen schon zu Demos hiergegen seitens der welthauptstädtisch-toleranten Urbevölkerung gekommen sein :D


    Nach meiner persönlichen Erfahrung bisher ist Stuttgart so viel und so wenig schwäbisch wie (in den anderen großen Einwandererstädten) München bayrisch oder Frankfurt hessisch.
    50 Jahre Einwanderungs- und Multikulti-Tradition gehen nicht ganz spurlos an einer Stadt vorbei.

  • Wagahai: Genau, kürzlich antwortete ich in einem anderen Forum auf genau sowas wie "Stuttgart = spießiges Schwabenloch": Nirgends im Schwabenland zwischen Schwarzwald, Ulm und östl. Bodensee findest du so wenig "klassisch" Schwäbisches wie in Stuttgart. Ich weiss nicht, ob der Adressat das kapiert hat oder nicht kapieren wollte, ist auch nicht weiter wichtig.


    Es liegt eben an dem Multi-Kulti-Charakter von Metropolen, die manche Miefigkeiten schneller verwischen und offener wirken lassen. Da ist Stuttgart zwar die größte Stadt im Land, aber dennoch kleiner als so manche im Bund.


    Darüber hinaus leben wir alle eben mit unseren Schubladen und Vorurteilen, und manchmal damit richtig komfortabel und sogar glücklicher. ;)

  • Leonberg

    In einem der aktuellen Threads wird über die Verbindung der beiden Leonberg-Downtowns nachgedacht.


    Meine Idee: Gründen wir eine Initiative dagegen! Warum weiss ich auch nicht, aber sowas kommt neuerdings ziemlich cool rüber. In dem Sinne engagieren wir uns auch mit Luftballons gegen den Abriss des 40m hohen Hochhauses in dem Areal und organisieren ggf. ne Hausbesetzung in den zu räumenden Büroräumen.


    Und? Ich fühle den Che in mir! :lach:

  • Vielleicht ist es sogar so, dass unter den deutschen Großstädten Berlin in absoluten Zahlen die meisten Schwaben beherbergt. Übrigens soll es dort in gewissen Stadtteilen schon zu Demos hiergegen seitens der welthauptstädtisch-toleranten Urbevölkerung gekommen sein :D


    Yo... in Berlin gibt es schon Anti-Schwaben-Stammtische und -initiativen; nach den Türken sind die Schwaben wohl die zweitgrößte Migrantengruppe in Berlin.
    Wobei ich mir da ziemlich sicher bin, dass das keine Ur-Berliner sind, sondern Neu-Berliner, die durch die Schwaben an ihre eigene provinzielle Herkunft erinnert werden (und wenn man in Berlin wohnt, dann scheint einem ja alles provinziell, selbst Hamburg oder Köln). Der Ur-Berliner hassliebt seine Stadt zu sehr, um sich um solche Kleinigkeiten zu scheren, oder er fand sie nach der Wende cool, bevor die ganzen Anzugträger, Möchtegerntrendsetter und Wichtigtuer aufgeschlagen sind.

  • Heute wird (angeblich) unterschrieben

    Hey Leutz, Stuttgarter, wenn heut tatsächlich unterschrieben wird, dann ist heut ein wahrlich grosser Tag. Kommt es so dann müssen wir ein Fass aufmachen. Wer hat lust sich zu treffen auf ein Stuttgarter Hofbräu oder Sanwald im Falle der Unterzeichnung?!?!?