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Das empfinden von Großzügigkeit ist halt immer subjektiv. Für mich zählen dazu die vielen Parks, die breiten Straßen, die breiten Gehwege. Ob Brachen dazugehören ist auch wiederum subjektiv - für mich sind sie es nicht. Hier ist jedoch immer lauter die Forderung nach Erhalt zu hören. Soll man denn auf der asphaltierten Fläache um die Friedrichswerdersche Kirche herum Picknick machen können? WER soll denn hier die Brachen nutzen? Wird wohl kaum jemand extra aus seinem Kiez hierhin fahren. Das ganze ist viel zu ideologisch - es kommt immer auf den Einzelfall an, generell Nachverdichtung oder Brachenbelassung zu fordern führt beides nicht sehr weit.
Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]
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Sehe ich auch so. 5m weiter gibts doch einen Platz. Sehr schön, mit Brunnen und Denkmalen, am Wasser gelegen, mit Blick aufs Schloss
- eines Tages
...hoffentlich
. Und vor den Townhouses ist auch noch ne Grünfläche. Und direkt vor der Kirche wird auch ein Platz entstehen bzw. sichtbar gemacht. Aber die Kirche muss schon die Dominante dieses Blocks bleiben. Die KPG mit der Kiste am Alex zu vergleichen ist aber auch etwas frech...
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Ich glaube Kleist meint mehr eine Großzügigkeit der Weite, für das Auge und das Gefühl. Aber das ist ziemlich teuer erkaufte Großzügigkeit, denn, wie Baukunst schon sagt, diese Flächen können eben auch (anders) genutzt werden wodurch Mehrwert entsteht der wohl mehr wert ist (Wortspiel, hehe). Jede Fläche unterliegt einer Opportunitätsnutzung. Nur für die Weite des Blicks sind die Flächen wohl zu wertvoll.
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Der Bebauungsplan für das Quartier "Kronprinzengärten" an der Friedrichwerderschen Kirche geht am 24.8.2011 in die Schlußabstimmung des Bauausschusses. Das Abgeordentenhaus will noch vor der Wahl 2011 beschließen.
Die Werdersche Rosenstraße ist schon wieder hergestellt. Anbei ein Foto von 1933:
Bundesarchiv, gemeinfrei
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Bauplanung für das Projekt "Kronprinzengärten" beschlossen
Nach einem Bericht der Berliner Zeitung wurde gestern die Planung für das Projekt in der Falkoniergasse im Bauausschuss des Abgeordnetenhauses von der rot-roten Koalition und der CDU verabschiedet.
Der Berliner Architekten- und Ingenieurverein (AIV) sowie die Grünen kritisieren das Projekt, da die neuen Gebäude bis auf fünf Meter an die Friedrichswerdersche Kirche von Schinkel heranrücken werden. Dort würden die fast 25 Meter hohen Häuser die Fenster des Kirchenchores verdecken und verschatten.
Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) verteidigt hingegen die Planung, da die geringen Abstände eine Rekonstruktion des historischen Stadtgefüges nach den Überlegungen von Schinkel darstellen.
Wie berichtet, wurden sechs Architektenbüros ausgewählt. Im September soll die endgültige Planung präsentiert werden.
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Oh Mann, die Grünen mal wieder. Ich empfehle ihnen sich mal das Stadtmodell in der Humboldtbox anzuschauen. Die Bebauung um die Friedrichswerderschen Kriche ist in meinen Augen richtig. Zum einen werden alte Stadtgrundrisse wiederhergestellt und zum anderen wird dieser Gegend eine Aufenthaltsqualität wiedergegeben, die es heute nunmal nicht gibt. Denn seid mal ehrlich: heute läuft man dort doch nur durch, macht vielleicht ein paat Fotos und das wars. Nein, liebe Grüne: hier seid Ihr (mal wieder) auf dem Holzweg.
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^Dieses Rumgehacke auf Parteien, die nicht die Meinung des jeweiligen Forumsmitgliedes haben, nervt. Man sollte einfach mal akzeptieren, dass es auch andere Meinungen gibt. Dass du deine hast, ist ja auch okay.
Das Stadtmodell in der Humboldtbox zeigt ein Stadtzentrum, das es zu einer bestimmten Zeit temporär gab, das es heute nicht mehr gibt und es auch nie wieder geben wird.
Ich halte die geplante enge Bebauung um die Friedrichswerderschen Kirche auch nicht für das Nonplusultra. Die geplanten Häuser haben auch nichts mit einer der historischen Bebauung, wie wie es das Stadtmodell zeigt, zu tun. Sie werden m. E. auch nicht unbedingt zu einer besseren Würdigung der Kirche beitragen und ich sehe auch nicht, dass dadurch eine höhere Aufenthaltsqualität entstehen wird. Auf dem SW-Bild in #64 sieht sie für mich einfach nur eingezwängt aus - mit etwas Platz rundherum, wie es derzeit der Fall ist, kommt sie m. M. viel besser zur Geltung.
Ich hätte auch die Gunst der Stunde genutzt, die Sicht auf das Portal der Kirche freizuhalten, so wie es hier im Forum diskutiert wurde - historischer Grundriss hin, historischer Grundriss her. Nicht immer war früher alles besser - auch nicht immer der alte Stadtgrundriss.
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^ Du hast recht, daß es schlussendlich eine Geschmacksfrage ist und wie gesagt, halte ich eine engere Bebauung für geschmackvoller, als die derzeitige Situation.
Eine höhere Aufenthaltsqualität sehe ich in den Planungen bspw. direkt in der Falkoniergasse sowie auf dem Platz östlich zwischen Kirche und Bauakademie. Dieser Ort lädt geradzu ein (bei entsprechender Gastronomie und Geschäften natürlich).
Die Sich auf das Portal hat man zumindest direkt von der gegenüberliegenden Straßenseite, was meiner Meinung auch ausreicht. Zu lange Sichtachsen erwecken bei mir bspw. kaum Bedarf irgendwo hinzugehen. Kleinere Quartiere, die etwas verwinkelt sind möchten von mir eher "entdeckt" werden. Aber wie du bereits sagtest: Geschmacksfrage. -
Dort würden die fast 25 Meter hohen Häuser die Fenster des Kirchenchores verdecken und verschatten.
Das ist mE ein wichtiger Einwand. Die Innenwirkung der Friedrichswerderschen Kirche beruht wie die aller gotischen bzw. neugotischen Kirchen wesentlich auf der Lichtdurchflutung durch die großen Fensterflächen. Wenn die Neubauten den Innenraum der Kirche merklich verdunkeln sollten, würde das die Intensität ihrer Innenwirkung massiv schmälern.
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Das scheint aber früher auch keinen gestört zu haben, wenn die Verdunkelung so extrem war/wird. -
Die damalige Umgebungsbebauung wird ja aber kaum Schinkels direktem Einfluss unterlegen sein, und da er sich in seiner architektonischen Sprache an der Raumkonzeption der Hochgotik orientiert, für die großer Lichteinfall essentiell ist, vermute ich mal, dass Schinkel die Friedrichswerdersche Kirche lieber freistehend gesehen haben würde, hätte er gänzlich freie Hand gehabt.
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Hat sich denn der Eigentümer der Kirche - das Land Berlin nehme ich an - oder einer der Nachbarn denn beschwert, dass hier eine Verschattung droht? Wenn nein, wie kommen diese Menschen dazu, Projekte verhindern zu wollen, deren Auswirkungen weder sie noch ihre Klientel betreffen? Sowas erinnert doch eher an missionarischen Eifer, statt an Sorge um die Sache.
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Es geht um einen Beschluß des Bauausschusses des Abgeordnetenhauses von Berlin. Und die Architektin Astrid Schneider sitzt für die grüne Partei in eben diesem Bauausschuss.Außerdem wird in dem Artikel auch der Berliner Architekten- und Ingenieurverein (AIV) als Kritiker angeführt.
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ich behaupte einfach mal pathetisch:
diese kirche will keine solitäre funktion haben bzw. freistehend sein, das zeigt das extreme missverhältnis zwischen höhe des schiffs und der türme, sie will mit der traufhöhen-einheit der historischen mitte verschmelzen!ist jedenfalls meine meinung.
außerdem finde ich die 3 "schichten" (umgebungsbauten ähneln dem gebäude-grundriss der friedrichswerderschen kirche):
erst backstein, dann moderne glasfasade und dann klassizismus vorallem aus folgender perspektive recht reizvoll:
http://www.tagesspiegel.de/ima…642/4.JPG?format=format10hier nochmal ein altes luftbild wo man die anbauten sehr gut sehen kann:
http://www.stadtentwicklung.be…hte/werdmarkt_luft_gr.jpg -
Mal davon abgesehen. Ich finde gerade die Situation reizvoll, wo es verschiedene Abstände zu den Nachbarhäusern und Breiten der Strassen gibt - das macht alles irgendwie lebendiger.
Wenn man sich das historische Luftbild ansieht, sieht man, dass durch die Kirchenfenster vormittags wohl genügend Licht gefallen sein dürfte. Nachmittags ist es dann schattiger. Was dies so gewollt.
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In diesem Stich von Thiem nach Schinkel ist westliche des Platzes eine Freifläche zu erkennen. Ich schließe daraus, dass man auch damals schon ein freistehendes Gebäude bevorzugt hätte. Trotzdem finde ich einen nahe-stehenden westlichen Abschluss des Kirchenvorplatzes wichtig, da dieser sonst mehr oder weniger in der abknickenden Französischen Straße endet.
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Million hat Recht. Alle Skizzen Schinkels weisen auf eine freistehende Kirche hin. Ich denke auch S. war ein Architekt, der nicht ganz frei von Egozentrismus war (*lächel*).
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Kirche eingebaut worden; der Zustand hielt sich etwa 100 Jahre, nämlich bis etwa 1960 - da räumte die DDR die restlichen Gebäude ab, die sie vorher als "wiederaufbaufähig" eingestuft hatte.
Insofern gäbe es viele historisch korrekte Varianten, Geschichte ist eben nicht eindimensional. Und nicht immer ist die letzte Variante vor dem Zweiten Weltkrieg die beste.
Der jetzt vorgesehene Monsterblock mit einheitlichem Staffelgeschoss, dessen äußere Haut durch das wilde Architekturgemisch von Patzsche über Höhne, Tchoban bis zu Nalbach und nun - nach speziellem Wunsch der PDS - in einer Überbeitung auch noch Graft und Chipperfield ergänzt werden soll ist jedoch gruselig. Entweder unterschiedliche Einzelhäuser (in Höhe, Form und Architektur) oder ein gemeinsamer Block. Hier aber wird eine Kiste mit unterschiedlichen Architektursprachen "dekoriert".
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Es wird gebaut
http://www.immobilien-zeitung.…ohnungen-neben-adelsgrund
Ist das jetzt die private Investorengruppe, welche die Bauakademie mit errichten möchte oder sich dazu bereit erklärt hat?
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Nein. Die Bauwert hat mit der Bauakademie nichts tun tun.
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...und nun - nach speziellem Wunsch der PDS - in einer Überbeitung auch noch Graft und Chipperfield ergänzt werden soll ist jedoch gruselig. Entweder unterschiedliche Einzelhäuser (in Höhe, Form und Architektur) oder ein gemeinsamer Block. Hier aber wird eine Kiste mit unterschiedlichen Architektursprachen "dekoriert".
Oh Gott. Nicht wieder so eine "Verschlimmbesserung" wie am Leipziger Platz. Ist das denn sicher, dass Chipperfield und Co da reinpfuschen dürfen? Gibt es irgwendwo erste Bilder der Entwürfe?
Ich fand gerade die klassische Formensprache der voherigen Entwürfe an dieser Stelle sehr passend. Wenn man schon so nah an die Kirche heranrückt, dann wenigstens mit klassischer Architektur.
Bleibt denn wenigstens die kleine Gasse, die durch den Block führt, so erhalten, wie sie in früheren Entwürfen zu bewundern war (mit Arkaden, usw.)?