"Hafenpark-Quartier" auf dem Honsell-Dreieck (in Bau)

  • ^ (letztes Bild)

    Es würde mich doch sehr wundern, wenn eine Infotafel eine so "spezielle" Unterkonstruktion bräuchte (ich meine damit die Aufteilung der Fläche durch die vertikalen Stahlprofile).


    Sieht das nicht mehr nach einem Fassadenmusterträger aus (ich kann die "Geschosshöhe" der Konstruktion schlecht einschätzen)?

  • Von der Aufteilung der Felder in dieser "Konstruktion" würde ich daauf tippen, dass es ein Fassadenmuster wird. PAsst von der Aufteilung der Felder mit den Fenstern/Wänden etwa überein am Hotel.


    Als ich gerade vorbei kam habe ich gesehen, dass Kran 1 heute teilweise abgebaut wurde?! bereits gestern stand hier der AUtokran und eben lag Kran 1 in einzelteilen auf dem Grünstreifen, nur noch der Turm steht. Was es wohl damit aufsich hat? Neue Höhe? Abbau?

  • Zum Ergebnis der Preisgerichtssitzung vermeldet die Stadt Frankfurt in einer Pressemitteilung den Siegerentwurf. Zur Umsetzung kommt ein Entwurf des Frankfurter Büros Meixner Schlüter Wendt.


    Aufgrund der hohen Informationsdichte zitiere ich einmal direkt:

    „Die Hamburger B&L Gruppe plant im Rahmen ihrer Hafenpark-Quartiersentwicklung an der Hanauer Landstraße ein 17-geschossiges Bürogebäude, das den Auftakt des Quartiers markieren wird. Auf einer Grundfläche von circa 10.500 Quadratmetern entstehen über 60.000 Quadratmeter oberirdische Bruttogrundfläche, die sich mit 31.400 Quadratmeter auf das Hochhaus und 28.800 Quadratmeter auf das Hofgebäude verteilen. Darüber hinaus wird eine Quartiersgarage mit über 800 Stellplätzen in drei Untergeschossen realisiert. Das Hafenpark Quartier setzt sich aus 600 Wohnungen, einer Hotelnutzung, Büro- und Einzelhandelsflächen sowie einer Kita zusammen. Im Frühjahr konnten bereits 320 Mietwohnungen auf dem Baufeld Ost fertiggestellt werden.


    Als Nutzung für dieses Gebäude sind moderne Büroflächen und im Erdgeschoss auch eine gastronomische Nutzung vorgesehen. Besonderes Highlight werden die Büroflächen und Dachterrassen mit Blick auf die EZB und die Skyline sein.


    Die B&L Gruppe rechnet damit, 2021 den Bauantrag für das Projekt einreichen zu können. Die Fertigstellung und Eröffnung ist ab 2025 geplant.


    Die Entwürfe werden ab Mittwoch, 24. Juni, im Atrium des Planungsdezernats für 14 Tage ausgestellt.“


    Beigefügt findet sich ein Rendering und ein Umgebungsmodell.

    Das Rendering aus dieser Perspektive erscheint für meinen Geschmack leider noch nicht besonders aussagekräftig, aber hier werden sich sicher zeitnah weitere Abbildungen finden.


    hafenpark_quartier_ofyvjwi.jpg


    hafenpark_quartier_ofwqk7t.jpg


    Bildquelle: Meixner Schlüter Wendt/Stadt Frankfurt

  • Danke Micha81 für die aktuelle Meldung.

    Der Daumen (das Like) bezieht sich auf Deine Arbeit und leider nicht auf den Entwurf. Ein massiver Bauklotz wird das, viel zu erdrückend, nicht elegant genug für diesen Standort und leider auch zu niedrig. Passt zudem nullkommanull zum Rest der Planung (auf dem gesamten Areal) die überall Rundungen aufweist und keine scharfen Ecken. Auch hier große Enttäuschung bei mir.

    Diese bescheidene 60m Begrenzung hier führt zu solchen unschönen Ergebnissen im Baukörpervolumen, ebenso wie zuvor schon auf der Mole; diese "Stumpen" in einer wohlgemerkt "Hochhausstadt" (!!!) zerstören jegliche Stadtlandschaft mit Ihrer massiven Unwucht und bilden mit Sicherheit kein Entrèe. Selbst der Lighttower um die Ecke hat beinahe 80m Höhe. Na immerhin gibt es genug Schießscharten in der beliebig wirkenden Fassade.

    Bin jetzt nur noch auf die anderen Entwürfe gespannt.

    5 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Der Entwurf mit seinen Ecken, Kannten, Überleitungen gefällt mir im Prinzip gut. ABER die Höhe - oder aber die Breite - killt das Ganze. 20 oder 30 Meter mehr und es wäre ein Hingucker und würde sich trotz der Höhe wunderbar einfügen. Ähnlich, wie von Adama erwähnt - die Stummel-Höhe auf der Molenspitze.

    Hat denn da keiner im Planungsamt mal einen Blick für das dreidimensionale Gesamtwerk der Gebäude in ihrer Umgebung. Warum klebt man zwanghaft an irgendwelchen Höhen, die einfach das Ergebnis der Architekten in eine Ecke nötigen die es nicht verdient hat.


    Tja. Mehr schreibe ich jetzt nicht dazu, hätte auch schlimmer kommen können. Bin auf Wettbewerbs-Visualisierungen auch gespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • Für die Vorgaben des Wettbewerbs, die wiederum auf dem städtischen Bebauungsplan basieren, können die Wettbewerbsteilnehmer nichts. Jeder soll für sich entscheiden, ob die Stadt die Eckpunkte von 56.000 m² Geschossfläche bei 28 Meter Höhe plus einem 60 Meter hohen Bauteil glücklich gewählt hat oder nicht. Dennoch, oder gerade deswegen, kann man an dem erstplatzierten Entwurf von Meixner Schlüter Wendt Gefallen finden, denke ich. In erster Linie fällt positiv auf, dass in Bezug auf die umgebenden Straßen klare Raumkanten gesetzt werden. Auch das, was MathiasM Überleitungen nennt, gefällt. M. E. eine originelle Lösung für die vorgegebene Passage zwischen den beiden Bauteilen im Norden und im Süden des Wettbewerbsgebiets. Die monoton und streng anmutende Fassade dagegen ist zu den Schwachpunkten des Entwurfs zu zählen. Aber abwarten, gut möglich, dass sich (im Zuge einer Überarbeitung) noch einiges ändert.


    Vorstehendes wird durch einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Modellfoto womöglich deutlicher:

    hafenparkquartier_wettbewerb2020.jpg
    Bild: Meixner Schlüter Wendt Architekten / B&L Real Estate

  • Neben dem 1. Preis wurden zwei 3. Preise vergeben, an KCAP Kees Christiaanse aus Rotterdam/Zürich und Holger Meyer Architektur aus Frankfurt. Außerdem zwei Anerkennungen an die Büros CF MØller aus Berlin und KBNK Architekten aus Hamburg. Bilder dazu habe ich noch keine gesehen, aber in der Ausstellung ab kommenden Mittwoch im Atrium des Planungsdezernats wird es bestimmt umfangreiche Informationen geben.


    Zum Entwurf von Meixner Schlüter Wendt äußerte der Vorsitzende des Preisgerichts: "Der ausgezeichnete Entwurf ist sehr sensibel in die Blockrandstruktur der Hanauer Landstraße eingefügt und markiert an der prominenten Stelle einen einladenden, fernwirksamen Übergang in das neue Hafenparkquartier. Durch die Aufteilung des Gebäudevolumens in ein Hochhaus und ein Hofgebäude entsteht auf dem Baufeld ein spannungsreiches Ensemble, das die öffentlichen Wegebeziehungen des gesamten Quartiers stärkt und im Inneren eine attraktive Arbeitswelt anbietet."


    Weitere Aussagen zum Wettbewerb finden sich in dieser Pressemitteilung.

  • Holger Meyer Architektur haben ihren drittplatzierten Wettbewerbsbeitrag online gestellt. Zwei mit der Stirn zur Hanauer Landstraße stehende, schlanke Scheiben, die rückversetzt sowie durch ein bündig stehendes, 6-geschossiges Portal verbunden sind. Klassisch elegante Fassade mit schmalen Fensterachsen, zweigeschossig gegliedert, durch die Lisenen mit starker vertikaler Betonung. 17-geschossig, mit 60.000 qm BGF. Deutlich abgesetzt steht dahinter ein 8-geschossiger flacherer Baukörper. Weitere Infos, eine hochaufgelöste Version der Grafik sowie ein Bild vom Flachbau-Entrée finden sich auf der Infoseite der Architekten.


    Das Ensemble ist ein Bruder im Geiste - von der Taunusanlage 8:


    202006.hma.hafenpark.jpg

    Bild: Holger Meyer Architektur, Frankfurt

  • Die Frage ist vor allem auch, wer an dieser Stelle 60.000 m2 Bürofläche braucht... mehr Wohnungen hätten vielleicht mehr Sinn gemacht und würden bald realisiert werden. An dieser Stelle wird niemand spekulativ ohne Vorvermietung den Büroteil beginnen, also kann man sich auf ein paar Jahre Brache einstellen.

  • War gerade in der Ausstellung zum Wettbewerb um das Büro "Hochhaus". Es hat Frankfurt Typisch der wirklich mit Abstand schlechteste Entwurf gewonnen.

    Bilder folgen in den nächsten Minuten.


    Sieger Entwurf ist ja bekannt, ich zeige hier nur mal die Breitseite die natürlich zur Innenstadt zeigt:


    004hpk5l.jpg


    Draufsicht Siegerentwurf:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/msw1mgjud.jpg



    Weitere Büros in grober Übersicht. Ich möchte sowieso nochmal hin, das Licht im Planungsezernat ist dermaßen übel an gewissen Stellen. Man schafft es kaum ordentlich abzufotografieren. Einige Detaibilder folgen später noch. Von den Léonwohlhage Architekten habe ich nichts gefunden vor Ort.


    C.F. Møller Deutschland GmbH, Aarhus:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/008gajlf.jpg


    David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/chipperfieldsberlin0okpd.jpg


    Holger Meyer Architektur, Frankfurt am Main:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/holgermeyerarchitektu2dket.jpg


    HPP Architekten, Frankfurt:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/hpparchitektenqmjke.jpg


    Ingenhoven Architects, Düsseldorf:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/ingenhovenxuj71.jpg


    KBNK ARCHITEKTEN GMBH, Hamburg:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/kbnkarchitektengmbhhmjuf.jpg


    KCAP GmbH, Zürich:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/kcapgmbhwbjsm.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/006egk3f.jpg


    störmer, murphy and partners., Hamburg:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/murphypartners5sjq7.jpg



    PK: Persönlich gefallen mir die Arbeiten von HPP aus Frankfurt, C.F. Møller wegen seiner Rundungen (passt am besten ins bestehende Ensemble) und KBNK ARCHITEKTEN aufgrund seines mutigen und außergewöhnlichen Entwurfs mit mehreren Türmchen am besten.


    Den Siegerentwurf von Meixner Schlüter Wendt ist in Google Sketchup in 2 Minuten nachgeformt. Ein dicker Kubus und 3 Dreiecke abgeschnitten und unterschiedlich weit nach unten gedrückt. Bin kein Fan mehr dieses Büros.


    Bilder: Entwurfszeichungen, Renderings jeweiliges Architekturbüro, Fotografiert von Adama



    5 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • ^ Leider muss ich dir Recht geben. Der langweiligste und der fast als einziger ohne jeglichen Aha-Effekt daherkommende Entwurf hat gewonnen. Dabei haben die Entwürfe von z. B. Møller oder Chipperfield deutliche Alleinstellungsmerkmale, die für ein Gebäude in dieser repräsentativen Position als Marker für den Quartierseingang wünschenswert wären. Die von Adama gezeigte "Breitseite" des Siegerentwurfs ist schrecklich und die in dem Beitrag von Micha81 (#205) gezeigte Ansichts-Visualisierung ist nach Disign-Kriterien höchstens als mittelmäßig einzustufen. Die Fassade ohne Raffinessen und die spitze und unfreundliche Formgebung werden auch durch die Brücke zwischen beiden Gebäuden nicht wettgemacht. Die Architektur des Erstplaztierten ist gar nicht mein Geschmack.

  • Der HPP-Entwurf ist spitze. Mir gefällt die Ausbildung der Plätze darin sehr gut. Allerdings sind die vier Baukörper unverbunden, nicht einmal in Form von Brücken, wie das bei Chipperfield der Fall ist. Bei ihm gefällt mir die babylonsche Pyramide ausgesprochen gut. Bei störmer, murphy and partners gibt es einen interessanten Platz im Inneren, allerdings finde ich die Öffnungen ungeschickt gesetzt. Bei HPP gibt es diese Aussparung zur Kreuzung hin, eine klasse Geste und Einladung, ins Ensemble zu spazieren. C.F. Møller hat eine interessante Fassade. Die Breitseite von KCAP ist arg massiv.


    Hast Du das Poster von Meixner Schlüter Wendt fotografiert? Da würde man noch mehr erkennen als vom Modellfoto in #208. Die Westseite des Entwurfs finde ich erträglich. Sie passt durch die Aufteilung in zwei Baukörper zu den Maßstäben der Umgebung. Zudem ist sie - das gilt für alle - durch den Damm verdeckt, also nur aus der Nähe wirklich erfassbar.

  • Ja habe ich, die waren aber mit am ungüstigsten zu fotografieren, qualitativ nicht der Burner, so what...wenn Du KCAP massiv empfindest, wie musst Du dann die Breitseite vom Meixner Schlüter Entwurf finden :)


    Siegerentwurf (es gab ausser ein paar Schnitten und gezeichnete Draufsichten keine weiteren aufschlussreicheren Renderings:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/001pgjsp.jpg


    Bild: https://fvgffm.de/img2/0022lj1p.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/003zjj1o.jpg  Bild: https://fvgffm.de/img2/004hpk5l.jpg


    KCAP im Vergleich zu MSW:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/007akjay.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/msw1mgjud.jpg


    KBNK:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/kbnk2spjr9.jpg


    C.F. Møller:


    Bild: https://fvgffm.de/img2/moller27akzv.jpg Bild: https://fvgffm.de/img2/moller38pj67.jpg


    Bilder: Entwurfszeichungen, Renderings jeweiliges Architekturbüro, Fotografiert von Adama

  • Rein von der Fassade her wäre Møller definitiv auch mit Abstand mein Favorit. Städtebaulich gefällt mir dabei aber der durch das Zurücknehmen des Sockels entstehende dreieckige Pseudo-Platz überhaupt nicht.

    Städtebaulich nehmen sich aber fast alle Entwürfe nicht sehr viel. Abgesehen vom Totalausfall KBNK (die Visualisierung sieht zwar nett aus, der Grundriss allerdings ist furchtbar) haben alle ihre Stärken und Schwächen. Das Gesamtpaket aus Architektur+Städtebau finde ich soweit wohl bei Störmer Murphy am besten.

    Also der Siegerentwurf wäre bei mir auch nicht mal dritte oder vierte Wahl geworden.

  • Wie schon beim Wettbewerb zum Waterfront ggü. bleibe ich angesichts der Jurywahl einigermassen fassungslos zurück. Bei so einer einfallslosen Fassade kann ja nur brutalste Kostenminimierung eine Rolle gespielt haben... aber warum stimmen Architekten und Vertreter der Stadt da zu? Einzige Erklärung: Das Ensemble mit Waterfront soll gestärkt werden. Dann könnte man doch eigentlich auch die ganzen hübschen Teherani Bauten weglassen und gegen weitere 08/15 Investorenklötze ersetzen.


    Der Entwurf von C.F. Møller gefällt mir dagegen sehr gut und hätte mit seinen Kurven - wie schon von Adama ausgeführt - prima zu den eben genannten Teherani Bauten gepasst.

  • Es ist offensichtlich, dass der kostenoptimierteste Vorschlag gewonnen hat. Ich finde den MSW-Entwurf jetzt nicht als schlecht, aber von der Außenwirkung gab es im Wettbewerb sicher besseres.

  • Schlagt mich, aber ich muss hier mal eine Lanze für den Siegerentwurf brechen.


    Sicher, die Fassade ist nicht der Bringer, schon hundertmal gesehen und damit langweilig, zudem über alle Baukörper hinweg praktisch keine Variation. Auch ich finde etwa die Möller-Fassade mit seinen warmen Farben deutlich ansprechender. Aber: bei der Fassade ist mit einem Wettbewerbsentwurf selten das letzte Wort gesprochen, vielleicht gibt es hier ja noch Änderungen.


    Davon abgesehen, kann ich die Jury-Entscheidung aber nachvollziehen. Städtebaulich finde ich den Siegerentwurf tatsächlich am stärksten: zwei klar getrennte Baukörper, von denen der dominante an der repräsentativen Spitze zur Hanauer steht, sozusagen als Eingangstor zum südlich angrenzenden Viertel. Einladend auch das südliche Bauteil, das mit seiner Brückenkonstruktion den Innenhof nach Norden öffnet, wobei es eigentlich gar kein richtiger Innenhof ist, sondern ein transparenter, großzügiger Eingangsbereich. Das ist hier m. E. deutlich besser gelöst als bei allen anderen Entwürfen.


    Bei Holger Meyer - dessen Entwurf ich auf den ersten Blick auch gut fand - erweckt das Rendering zwar denselben Eindruck (zwei Baukörper, davon der dominante an der Hanauer), aber in Wahrheit handelt es sich um einen miteinander verbundenen Baukörper mit einer langen Front auf der Westseite. Bei Möller ist die Fassade mit seinen runden Kanten zwar schön, aber das Hochhaus steht im Zentrum - was ich ungünstiger finde - und schottet sich mit seinen beiden umschlossenen Innenhöfen förmlich von der Umgebung ab. Ähnliches gilt für KCAP. Die "Türme" von Chippie und Ingenhoven finde ich dagegen viel zu massiv und HPP ist irgendwie so eine Art Mini-Sony-Center ohne Dach. Über das zusammengewürfelte Etwas von KBNK brauchen wir dagegen nicht zu sprechen. Bleibt noch Störmer&Murphy, der dem Siegerentwurf städtebaulich doch recht ähnlich ist, dessen Fassade m. E. aber doch noch konventioneller und langweiliger daherkommt.


    Ich hoffe also darauf, dass sich fassadenmäßig am Siegerentwurf noch etwas tut - vielleicht kann man beide Baukörper ja optisch klar voneinander abgrenzen und bei dem Turm noch etwas verbessern, vor allem hinsichtlich der zu breit geratenen Ostfassade.

  • Ich musste das Ganze jetzt erst mal ein wenig sacken lassen und muss aber leider sagen, dass sich da seit meinem ersten Eindruck nicht so viel an meiner Einschätzung verändert hat.

    Was Postive vorweg - nicht der schlimmste Entwurf hat gewonnen, das ist für mein Empfinden definitv der Entwurf von David Chipperfield. Ich weiß nicht was mich da ratloser zurücklässt, die fragwürdigen und unpassenden Proportionen, der Mangel an Gestaltungswillen oder die Luftnummer an Werbegeschwafel (vermeintlich aus einen Abreisskalender für Worthülsen) die auf dem Rendering steht.

    Ähnlich brachial und unproportioniert erschien mir auf den ersten Blick auch der Entwurf von Ingenhoven Architects. Allerdings finde ich auf den zweiten Blick den Gedanken mit den Gärten im Innenhof und auf den Terassen recht charmant. Wenn man die Inneren Werte da auch ein wenig mehr nach aussen gekehrt hätte, die strenge, horizontale Linienführung durch geschossübergreifende Öffnungen mit etwas Grün hier und da ein wenig unterbrochen worden wäre, würde das Gebäude wahrscheinlich bereits viel einladender wirken.

    Auch beim Siegerentwurf von Meixner Schlüter Wendt hätte meines Erachtens ggf. ein Aufbrechen der Gradlinigkeit der Fassade ganz gut getan – zumindest im oberen Bereich des Hochbaus. Hier wirkt die Fassade schon ein wenig sehr uniform. Im hinteren Bereich der Flachbaus wurden diese Unterbrechungen ja auch vorgenommen, schade dass es auschließlich dort passiert ist.

    Die Tatsache dass der Siegerentwurf, sowie die Entwürfe von KCAP und HPP Architekten ein wenig wirken, als wären sie verschiedene Variationen des gleichen Gebäudes, spricht für mich irgendwie Bände und macht sie für mich leider recht austauschbar. Wobei HPP Architekten das für mich hier noch am Besten gelöst haben, klare Kanten nach außen, trotzdem geklustert und strukturiert, mit einem schönen Konzept für das Innenleben des recht offen Blocks.

    störmer, murphy and partners und KBNK ARCHITEKTEN haben zumindest außerhalb der „von der Stange“ Kathegorien gedacht und Mut bewiesen. Ob zuviel vermag ich aufgrund der zwei Abbildungen noch nicht so recht einzuschätzen, aber immerhin haben sie mein Interesse auf mehr geweckt. Die würde ich mir gerne nochmal im Detail anschauen.

    Mein Favorit wäre somit wahrscheinlich der Entwurf von C.F. Møller. Das Gebäude wirkt durch seine geschwungenen, organischen Formen und die angenehme Farbgebung sehr warm und einladend. Das Staffelgeschoss, sowie die Unterbrechungen im Rhytmus der Fassade tun dem Entwurf sehr gut, schaffen Harmonie und Kortraste zugleich. Auch die Idee mit der Durchwegung des Blocks finde ich gut, hier wäre allerdings vielleicht eine weitere Öffnung noch hinten ganz nett.

    2 Mal editiert, zuletzt von sweet_meat () aus folgendem Grund: Diverse Vertipper, ich fürchte ich brauche einen Sekretär! Sorry.