Altona - Projekte in der Neuen Großen Bergstraße

  • "Wir bleiben alle° " (°gern!)

    Wünschen wir der hanseatischen Exekutiven, dass die Stadt bis dahin nicht, d.h. nicht vor dem Bürgerentscheid, den Anverriss begeht, für den unverhinderten Investor oder gar die aktuellen Verwaltungen die Nutzung der noch bespielten Gebäudeeinheiten aufzukündigen oder/und räumen lassen zu wollen. Diese Stimmung schimmert ja bei den bisherigen öffentlichen Anhörungen (wenn eine/r hier im Forum überhaupt eine solche zu diesem Thema aufgesucht haben sollte, was ich manchmal bei der Beitragsqualität nicht zu vermuten bereit werde), entweder sehr latent oder auch schon mal cholerisch durch und wohl eher aus `imobilem´ Klassenkonsens als aus homogener Parteienreligiösität.

    Sind wir nicht alle, also,Alle eine umgreifende Kunstkultur, :daumen:, und einheitlich in der Rezeption der Medienszenerien und deren Szenarien?

  • Beschwerde der IKEA-Gegner im Altonaer Wochenblatt. Die Befuerworter der Ansiedlung haetten angeblich das Instrument des Buergerbegehrens missbraucht:


    “Buergerbegehren seien nur dafuer gedacht, Regierungspolitik zu korrigieren, nicht aber zu unterstuetzen”.


    Aaaaa-ha - so ist das also. :nono: : Darum darf man ja bei den Bundestagwahlen immer auch nur Parteien aus der derzeitigen Opposition waehlen - ist doch logisch. Demokratie ist eigentlich ganz einfach :D

  • Das HA berichtet: Die 'Kuenstler' weigern sich das Frappant zu raeumen obwohl ihre Vertraege am kommenden Montag auslaufen. Hier der Artikel.


    Was die 'Kuenstler' leider nicht bedenken: Durch ihr Verhalten und das Ignorieren bestehender Vertraege bringen sie jeden rechtschaffenden Mieter anderswo um die Moeglichkeit einer sinnvollen Zwischennutzung. In Zukunft wird die Devise sein: Erstmal abreissen, dann ggf. das leere Grundstueck brach liegen lassen, dann bauen.


    Welcher Eigentuemer wird jetzt noch so naiv sein und irgendeiner Klientel eine befristete Nutzung in einem zum Abriss bestimmten Gebauede gestatten - mit dem Risiko sich eine Besetzer-Szene zu schaffen? Niemand!

  • Midas, das ist doch das Problem bei jedweder Form der Zwischennutzung, seien es nun Kleingärten oder von Künstlern zwischengenutzte Altbauten. Fast immer wollen die Zwischennutzer nach einer gewissen Zeit von ihrer Zwischennutzung nichts mehr wissen, wenn etwas anderes mit dem Gebäude dem Bauland oder womit auch immer passieren soll. Es muss endlich klar sein, dass Zwischennutzung nur deshalb so billig ist, weil es eben nur Zwischennutzung ist und diese nicht mit weiteren Ansprüchen verbunden ist.


    Nur mal so am Rande: Was ist eigentlich mit den Gebäuden in der City Nord? Könnte man da nicht einige den Künstlern zur Verfügung stellen? Ich meine natürlich die leerstehenden in der zentralen Zone.

  • Nur mal so am Rande: Was ist eigentlich mit den Gebäuden in der City Nord? Könnte man da nicht einige den Künstlern zur Verfügung stellen? Ich meine natürlich die leerstehenden in der zentralen Zone.


    Wenn du den zentralen Bereich mit Fußgängerebene+1 und der Post und so meinst:
    Dort sind -als ich noch in der FH studiert habe- Arbeitsräume für Architekturstudenten gewesen, genauso wie sich da eingie Ateliers und Galerien breitgemacht haben. Mein Kenntnisstand ist allerdings ein paar Jahre her, weiß nicht, ob es immer noch so ist. Ich war glaube ich in den hässlichen Greve-Räumlichkeiten, war trotzdem eine schöne Atmosphäre, und bezahlbar.

  • Der Buergerentscheid ueber die IKEA-Ansiedlung soll im Januar stattfinden. Hier der Bericht.


    Ich verstehe nicht, warum Ikea es sich selbst so schwer macht: Von der Verkaufsflaeche, vom Sortiment und von der Ankerwirkung fuer die NGBS ist Ikea der mit dem neuen Konzept die absolute Idealloesung fuer Altona. Wenn man jedoch so einen aufdringlichen blau-gelben Klotz plant, dann provoziert man einfach ein unnoetig hohes Mass an 'emotionaler' Ablehnung.


    Ein schlicht-eleganter Bau mit Sandsteinfassade und einigen blau-gelben Applikationen (in der Art des Neubaus auf dem Bismarkbad-Gelaende) waere eine bessere Loesung gewesen.


    Ich hoffe, dass Ikea da noch nachbessert und dass sie intelligent genug sind das dann auch vor dem 19. Januar medial zu kommunizieren.



    Bildquelle: Ikea Deutschland (aus dem HA)

  • Den IKEA-Gegnern wird es egal sein, wie das Gebäude aussieht. Sie sind aus anderen Gründen gegen das Projekt:


    - Befürchtung eines stark erhöhten Verkehrsaufkommens
    - Verdrängung kleiner Geschäfte in der Umgebung
    - Vernichtung von günstigen Ateliers für Künstler

  • Das stimmt, den Gegnern wird das Aussehen egal sein.
    Trotzdem wird Ikea vor allem bei den Befürwortern viele Stimmen einbüßen, vermute ich, denn der gezeigte Entwurf ist im städtebaulichen Kontext betrachtet absoluter Horror.
    Nur weil das Unternehmen Ikea heißt, bedeutet das ja noch lange nicht, tun und lassen zu dürfen was man will. Etwas mehr Feingefühl wäre da sicher besser gewesen, aber noch kann man ja nachbessern. :nono:

  • unentschlossen

    Leider kann man nur Ja oder Nein ankreuzen. Einerseits ist Ikea das Beste, was der Großen-Berg-Straße passieren kann. Andererseits ist es nur zu deutlich, dass an dieser Stelle mit dem geplanten blau-gelben Klotz die Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung gesprengt wird - wie es ja auch schon in den 70er-Jahren passiert ist. Maßvolle Bebauung mit Rücksicht auf die erhaltenswerte Nordseite, das wäre, wie auch schon unter #32 und #34 beschrieben, das richtige.


    Noch unentschlossen, aber eher für Nein:
    Josef



    Nachtrag
    Paradox: Ich habe nun also mit nein stimmen müssen, obwohl ich eigentlich dafür bin.

    Einmal editiert, zuletzt von Josef ()

  • Heute steht ein interessantes Streitgespräch zur Ansiedelung Ikeas in Altona im Abendblatt.


    Die Argumente gegen Ikea: :Nieder:
    - Ikea sei ein Konsum-Ufo
    - angeblich wird noch ein soziales und kulturelles Zentrum gebraucht
    - angeblich steigen die Mieten
    (das ist schlimm, obwohl auch der Umsatz steigt und die Mieten mit einer sozialen Erhaltungsverordnung begrenzt werden sollen)
    - Renditedruck ist was ganz Schlimmes
    - man könne statt Ikea was ganz ganz Tolles entwickeln
    (man weiß leider nicht, wie es bezahlt werden soll)
    - Ikea zieht schlimmen, schlimmen Verkehr an
    (ein Gutachten zeigt, dass dies kein Problem ist, da die meisten Kunden mit ÖPNV anreisen würden)
    - angeblich wird ein Autobahnzubringer gebaut
    (es wird wird eine Stichstraße für das zu bebauende Bahngelände gebaut)
    - Ikea solle man woanders ansiedeln, mit Brinkman ging es auch


    Argumente für Ikea zur Belebung der Großen Bergstraße: :daumen:
    - Ikea bringt neue Belebung in diese Einkaufszone und ersetzt damit den Karstadt, der früher mal da war
    - die Große Bergstraße ist eine wichtige Einkaufsstraße für ganz Altona, sie muss wiederbelebt werden
    - Altona bekommt trotzdem ein soziales und kulturelles Zentrum, aber eben nicht mitten in der wichtigsten Einkaufsstraße
    - es wird dafür Sorge getrage, dass die wenigen Anwohner nicht gestört werden durch die Belebung der Einkaufsstraße
    - Mietsteigerungen werden mit einer sozialen Erhaltensverordnung verhindert
    - Höheren Mieten beim Gewerbe stehen auch höhere Umsätze gegenüber, es gibt genug Beispiele, wo es keine Probleme gab
    (Die Einzelhänder stehen nicht umsonst geschlossen hinter der Ikea-Ansiedelung)
    - Die Straße erlebt einen Niedergang, mit dem Leerstand des Frappant wird diese Entwicklung verschärft, vier Investoren sind bislang gescheitert, Ikea ist die beste Alternative.
    (und wohl auch die letzte Chance)
    - Zu einem Verkehrskollaps wird es nicht kommen, bestätigt ein Gutachten
    - Es wird eine Stichstraße gebaut, um das zu bebauende Bahngelände anzuschließen, kein Autobahnzubringer und auch nicht für Ikea
    - eigentlich sollte Brinkmann ein Haus an der Großen Bergstraße ansiedeln


    Wer es nachlesen möchte, kann das hier tun: http://www.abendblatt.de/hambu…Ikea-Streitgespraech.html

  • Ikea vermöbelt Altona

    Der Spiegel schildert den Stand der Pro- und Contra-Diskussionen unter der spiegelgemäßen Überschrift Ikea vermöbelt Altona.


    die Politischen Parteien (mit Ausnahme der Linken) sind offenbar für die Ansiedlung, mittlerweiler werden auch dafür Unterschriften gesammelt. Sie haben aber keine Lösungen für die befürchteten Verkehrsprobleme und die drohende Gentrifizierung der Umgegend, die werde ohnehin stattfinden ist die resignierende Einstellung.

  • Zu den angeblichen Verkehrsproblemen gibt es ja ein seriöses Gutachten. Ich denke, dass man hier eher den Wissenschaftlern als irgendwelchen Blockierern glauben kann. Letztlich wird es aber die Zukunft zeigen, was tatsächlich passiert.


    Gentrifizierung ist ja nicht per se schlecht, ganz im Gegenteil. Es gibt halt auch bei der Gentrifizierung ein paar negative Aspekte. Im Einzelfall mögen diese sogar mal überwiegen, vor allem dann, wenn der Prozess sehr schnell geht. Das ist aber in diesem Fall wohl nicht zu befürchten, da die Gentrifizierung hier wahrscheinlich nicht besonders stark ausfallen dürfte. Von einer Aufwertung profitieren aber in erster Linie erstmal alle Anwohner.

  • natürlich ist das Gutachten seriös (von Hamburgs größtem Verkehrsplaner), aber auch von Ikea in Auftrag gegeben. Wer da glaubt, es handelt sich da nicht um eine tendenziöse Darstellung, ist naiv - das sage ich mal ganz allgemein, ohne das Gutachten selbst zu kennen, rein aus meiner bescheidenen Planererfahrung.
    In so einem sensiblen Thema sollte man dann doch noch einmal ein zusätzliches, neutrales Gutachten in Auftrag geben (oder ist das inzwischen geschehen?).
    Gestern gab es einen Bericht über den Verkehrsinfarkt bei Hamburg 1, wenn wirklich jeder 2. Kunde mit Bus&Bahn zu Ikea kommen würde - vielleicht als kleine Ergänzung zu dem Thema, kann man auch im NDR Mediacenter ansehen.


    Man sollte dem Großinvestor auf jeden Fall mit konstruktiver Skepsis entgegentreten, das betrifft besonders Verkehr und Gestaltung - Daß man selbst mit einer pissgelben CI ein stimmiges Gebäude entwickeln kann, zeigt zB die Bahr-Filiale in Stellingen/Kieler Straße.


    Mit dem grobschlächtigen Klotz und dem Verkehrschaos in der Nachbarschaft gibts jedenfalls keine Mieterhöhungen und keine Gentrifizierung hehe.

  • Laut Presse (siehe hier) zeichnet sich in Altona eine Mehrheit fuer Ikea ab. Meine Hoffnung:


    a) Ikea kommt und baut in der NGBS


    b) Ikea gibt sich einen Ruck und wertet den Bau architektonisch etwas auf und verzichtet u.A. auf eine gelb-blaue Fassade.

  • 77, 16 Prozent für Ikea.


    Ein Sieg der Vernunft! Ein Sieg für Altona. Ein Sieg für ganz Hamburg.


    Wenn noch mehr Bürger an der Abstimmung teilgenommen hätten, wären die Zustimmung sicherlich noch höher gewesen. Man darf davon ausgehen, dass die Blockierer eine höhere Mobilisierungsquote hatten. Ich hoffe, jetzt gibt es endlich wieder einen Trend gegen diese - von Partikularinteressen getriebenen, gegen das Gemeinwohl handelnden - Blockiererinitiativen.


    Jetzt hoffe ich, dass es noch ein etwas schönerer Bau wird, als dies bei den Illustrationen zu befürchten war. Einen neuen Magneten bekommt Altona aber jetzt in jedem Fall.


    Auch das Abendblatt hat dazu geschrieben: http://www.abendblatt.de/hambu…-77-Prozent-Mehrheit.html

  • ^^ Wenn Du direkt aufs Abendblatt linkst, ist der Artikel kostenpflichtig und ohne Login nicht lesbar. Mit dem Umweg ueber Google News (dann den ersten Treffer klicken) geht's aber. Jedenfalls bei mir...


    Schlechte Verlierer gab es zudem auch noch zu bewundern:


    Übellaunig gaben sich indes die Ikea-Gegner. Ihr Sprecher Christoph Twickel bemühte das Bild von David und Goliath, wobei Goliath nun gewonnen habe, weil es in keiner Weise „Voraussetzungen für eine demokratische Meinungsbildung“ gegeben habe.

  • Viel interessanter finde ich noch die Interpretation der Blockierer, die im Spiegel steht. Man dürfe, so die Blockierer, die vielen Menschen die gegen die Ikea-Ansiedlung sind nicht übersehen. Ich frage mich nur, was damit gesagt werden soll. Sollen jetzt die 22,X% der Bürger wichtiger sein als die 77,X%? Oder wie stellen die sich das vor? Frei nach dem Motto: Demokratie ist nur gut, solange sie uns nützt.