Ausbau Rheinuferstraße (Südstadt)

  • Wie der Stadtanzeiger auf seiner Internetseite berichtet, planen RP Hans-Peter Lindlar und OB Jürgen Roters noch einmal beim Land dafür zu werben, die Rheinunferstraße zu untertunneln und die Nord-Süd-Stadtbahn bis zum Rhein als unterirdische Lösung fortzuführen.


    Eindeutig ein sehr positives Signal, wobei ich eine Troglösung, die bis hinter den Friedenspark läuft und so das Überqueren der Rheinuferstraße für Fußgänger ohne Ampeln ermöglicht, auch sehr interessant gefunden hätte.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1256137110313.shtml

  • Wer sich mit Städtebauförderungsthematik in NRW auskennt, kann diese Aussage von RP Lindlar zur Fördermöglichkeit einer Tunnellösung nur skandalös finden. Überall im Land werden förderwürdige Maßnahmen und Projekte aufgrund nicht vorhandener Mittel von der Liste gestrichen. Und für so eine unnötige Maßnahme wie die Stadtbahnquerung der Rheinuferstraße sollen Millionen zulasten anderer Kommunen verpulvert werden?


    Was spricht denn gegen eine niveaugleiche Kreuzung der Bahn? Das tut sie doch seit Jahren bereits am Ubierring ohne dass der Verkehr kollabiert. Ich bin dort selbst jahrelang täglich sowohl mit dem Auto als auch mit der KVB vobeigekommen. Die Staugründe auf der Rheinuferstraße liegen jedenfalls nicht an der KVB-Kreuzung. Somit wird die Verlegung der Kreuzung an die Südbrücke auch nicht zum Untergang des köllschen Abendlandes führen. Und es glaubt doch nicht wirklich jemand ernsthaft daran, dass die KVB den Takt der Linie 16 erhöhen wird, wie argumentativ für eine Tunnellösung propagiert wird. Um die Nord-Süd-U-Bahn nun auch endlich zeitlich voranzutreiben soll man ruhig bei der Straßenkreuzung bleiben. Sonst können irgendwann mal unsere Enkel die Jungfernfahrt der Süd-Süd-U-Bahn bestreiten.

  • Kann man das wirklich für die nächsten 20, 30, 50, ... Jahre mit Sicherheit sagen, dass der Takt nicht erhöht werden wird? An der Luxemburger Straße dachte man auch, dass das mit der Kreuzung doch in Ordnung geht und jetzt wird lange Jahre später doch für viel Geld umgebaut.


    Ist aber irgendwie kölntypisch: Jeder vernunftbegabte Mensch hätte beispielsweise auch die U-Bahn am Barbarossaplatz zumindest noch über die große Verkehrskreuzung fortgeführt, aber nein, bei den paar Meterchen musste ja gespart werden. Jetzt soll die nächste Tunnelbahn just vor einer Hauptverkehrsstraße aus der Erde kommen? Ich prognostiziere: wenn das wirklich so kommt, werde ich noch mit erleben, wie da in ein paar Jahrzehnten doch wieder die Bagger anrücken...


    Von Anfang an eine nachhaltige Lösung zu finden, damit haben es die Kölner nicht so, gell? :nono:

  • Die Frage ist aber leider nicht was vernünftig, sondern was bezahlbar ist. Und das was (noch) bezahlbar ist muss gerecht und ausgewogen verteilt werden.

  • Sicher muss sie das... aber über was Ärgert sich der Steuerzahler denn mehr?
    Wenn jetzt weniger ihrer Gelder in diese Richtung gelenkt werden nur um paar Jahre später doch draufzuzahlen. Am Preis wird sich ja dann nix ändern, die Kosten bleiben gleich... da wäre Nr.1 das geringere Übel

  • U-Bahn-Tunnel an der Rheinuferstraße vor dem Aus

    Die wohl 60 Millionen teuere Verlängerung des U-Bahntunnels unter der Rheinuferstraße steht kurz vor dem Aus. Es werde voraussichtlich keine Fordergelder von Land und Bund geben. Dies war politisch jedoch als Bedingung gemcht worden.
    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die ebenerdige Kreuzung ohne Verbreiterung der Straße die wirtschaftlichste Lösung ist. Wichtiger ist vielmehr die NS-Stadtbahn schnellstmöglich zu verlängern (Baustufe 3) um damit die Rheinuferstraße zu entlasten.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1264185790113.shtml

  • Wenn man dann noch aus den Fehlern der vergangenheit lernt:
    Ich schätze nämlich das es am Ende rund 100 Millionen wären, würde ich mal sagen sollen sie es machen wie es kommt... ob die Lösung passen wird: Ist eine andere Frage.

  • Ich kann nur nochmal mein Posting #22 unterstreichen. die Tunnellösung wäre eine finanzielle und zeitliche Katastrophe für Köln, vorallem eine Eigenfinanzierung der Stadt. Herr Roters verennt sich da ganz gewaltig.


    Der Bau würde die Eröffnung der Strecke wieder auf x Jahre hinauszögern (+ 5 weitere weil wir ja in Köln sind! ;))


    Und dann bleibt wieder kein Geld für dringlichere Vorhaben, z.B. der 3. BA der Nord-Süd-Bahn auf der Bonner Straße bis zum südlichen Verteiler oder der Ausbau der Linie 5 in (Neu-)Ehrendeld und Ossendorf. Ganz zu schweigen von anderen Investionsprojekten (Opernquartier).

  • So jetzt schon mal ein erster Eindruck aus dem Verkehrsausschuß:


    Erstens hat der KVB-Projektleiter nochmals betont, wie ich hier schon mal vor Wochen gepostet habe, dass eine höhengleiche Kreuzung von Bahn und Straße ohne Schranken entstehen wird, es sind zur Sicherung lediglich LSAs eingeplant.


    Heute wurde noch kein Beschluss gefasst, da die SPD noch Klärungsbedarf sieht. Ansonsten meine ich läuft es doch auf einen Bahntunnel heraus. Die SPD ist jetzt das Zünglein and der Waage.


    Die Ratsvorlage wurde nur von der Stadtverwaltung vorgelegt, die KVB schließt sich ihr nicht an. Die Gründe hierfür sind die hohen Risiken beim Bau (Hochwasser, Bauzeit). Außerdem ergeben sich für die KVB kaum Vorteile, denn die Fahrzeit würde sich nur im niedrigen Sekundenbereich verkürzen.
    Stadt und KVB gehen derzeit von einer Inbetriebnahme Ende 2014 aus. Bei morgigem Baubeschluss wäre es möglich gleichzeitig beide Baustufen zu eröffnen.
    Für eine Tunnellösung der Bahn braucht die Stadt nur eine Planänderung durchzuführen, ein neues Planfeststellungsverfahren ist nicht nötig.


    Die Tunnelvariante müsste die Stadt Köln selber bezahlen und zwar ab Baubeginn jährlich ca. 4.200.000€ über 30 - 35 Jahre lang an die KVB, die die Baukosten vorstrecken müsste.
    Trotz aller Bemühungen hat das Land einer Teilfinanzierung ihrerseits nicht zugestimmt. Herr Roters hat sich aber nochmals eingehend mit den Herren Rüttgers, Lindlar und Lienenkämper unterhalten. Sie allen seien für den Tunnel, könnten aber nichts an der Förderung drehen. Jetzt will man nochmal mit der Bundesregierung reden.
    Für die Nord-Süd-Stadtbahn gibt es seitens des Biundes und des Landes eine Zuschußobergrenze von ca. 750.000.000€ für alle drei Baustufen. Eine von der Stadt Köln bezahlte Tunnelvariante hätte keinen Einfluß auf die Fördermittel; die Obergrenze bleibt bestehen und es müssen keine Fördermittel für die zweite Baustufe zurückgezahlt werden.




    Und dann bleibt wieder kein Geld für dringlichere Vorhaben, z.B. der 3. BA der Nord-Süd-Bahn auf der Bonner Straße bis zum südlichen Verteiler oder der Ausbau der Linie 5 in (Neu-)Ehrendeld und Ossendorf. Ganz zu schweigen von anderen Investionsprojekten (Opernquartier).


    Für das Opernquartier kann ich dir zustimmen. Der 3.Bauabschnitt der Nord-Süd-Stadtbahn muss gebaut werden, sonst ist das gesamte Projekt nicht förderfähig. Die Förderung ist auch schon sicher. Diese Baustufe bis Verteilerkreis kostet ca. 34.000.000€. Zum geplanten Ablauf kann ich derzeit nichts sagen, es wird das Planfeststellungsverfahren zur Zeit vorbereitet.


    Gleich im Rat wird der Ausbau der Linie 5 in Ehrenfels beschlossen, nachdem gestern der Verkehrsausschuß bereits einstimmig dem zugestimmt hat. Im nächsten Jahr wird dann zusätzlich die Haltestelle Gutenbergstraße angehoben werden.

  • Nach einem Gespräch mit dem Regierungspräsidenten in Düsseldorf können Oberbürgermeister Jürgen Roters und Baudezernent Bernd Streitberger mit dieser Überraschung aufwarten: Der Bau eines Tunnels unter der Rheinuferstraße ist jetzt doch nicht mehr nötig.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1264186003895.shtml


    Es würden die selben Regelungen reichen, die zur Zeit am Ubierring funktionieren.
    :confused::confused:


    Ich bin kein Verkehrsexperte. Aber diese 180°-Meinungwechsel machen mich nur noch sprachlos. Für den Bürger ist es doch echt unmöglich sich hierbei ein Urteil zu bilden, wenn selbst die Verantwortlichen je nach Interessenlage ihre Auffassung ändern.

  • Tilou Da ich ich mich nur anschließen. :nono: Warum geht plötzlich, was vorher auf Grund diverser Vorschriften nicht ging? Transparenz ist etwas Anderes!
    Bisher wurde doch auch immer argumentiert, dass eine künftige ebenerdige Krezung eben nicht 1:1 mit der jetzigen Situation am Ubiering vergleichbar ist, da die Bahnen künftig in einer deutlich höheren Taktdichte fahren sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Citysurfer ()

  • Mein Reden seit Mo-na-ten! Die Kreuzungssituation an der Südbrücke ist genau die gleiche wie am Ubierring. Die Bahn kreuzt an der Südbrücke eine vierspurige Straße. Selbst bei einem weiteren Ausbau der Rheinuferstraße wären es sechs Spuren. Mit den Abbiegespuren am Ubierring sind es hier auch sechs Spuren. Und die KVB wird doch niemals den Takt der Linie 16 erhöhen. Eher werden zur Kapazitätserhöhung Dreiwagenzüge eingesetzt.


    Nein, diese revolutionäre "Lösung" wird doch nur zur Gesichtswahrung der Beteiligten verkauft.

  • @ Benevolo
    Das stimmt so nicht. Es war doch die ganze Zeit davon die Rede, dass die Kreuzungssituation an der Südbrücke eben nicht genau die gleiche wie am Ubierring ist. Die Kreuzung am Ubierring ist für die Bahn eine normale Ampel, bei der sie, wie alle anderen beteiligten Verkehrsströme, geduldig auf ihre eigene Grünphase zu warten hat. Die Querung der Bahn ist praktisch in den Ampelphasen mit geregelt. Deswegen gibt es hier auch keine Probleme.
    Genau das soll doch aber an der Südbrücke nicht der Fall sein. Hier soll die Bahn eine Vorrangschaltung erhalten, welche ihr zu jeder Zeit eine verzögerungsfreie Durchfahrt erlaubt. Will heißen: Will eine Bahn queren, hat der Autoverkehr immer zu stoppen. Alles andere wäre auch völlig abwegig, denn was nützt einem die Zeitersparnis durch die neue U-Bahn, wenn man die Züge hier wieder auf den Autoverkehr warten lässt? Um diesen Widerspruch kreist doch das ganze Dilemma schon seit Jahren. Wie also soll sich das Problem denn jetzt plötzlich in Luft aufgelöst haben?

  • Da stimmt. Im heutigen KStA-Artikel wird das heute noch mal aufgedröselt.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1264186006070.shtml


    Ich bin ja grundsätzlich ein Freund von Vorrangschaltungen. Gerade auf den südlichen Ringen ist das Bahnfahren ohne Vorrangschaltung eine Tortur. Aber am Ubierring funktioniert die Querung eigentlich gut. Bin schließlich jahrelang mit der 16 nach Bonn gefahren. Diese "Sonderlösung" sollte für den neuen Querungsstandort auch möglich sein/gemacht werden..

  • Wenn das alles so funktioniert wie jetzt angedacht, dann wunderbar, dann bin auf jeden Fall dafür. Zweifel kommen mir halt wenn ich sehe, dass ja eigentlich keinerlei neue Erkenntnisse dazu gekommen sind (wie in dem Artikel heute auch zu lesen). Für mich hört sich das so an, als müssten in Anbetracht der finanziellen Lage eben nur genügend Augen zugedrückt werden, um die immer noch vorhandenen Probleme "wegzubekommen". Aber geht das dann nicht auf Kosten der Sicherheit?

  • Vielleicht kann man die gesparten 60 Mios ja in einen kurzen Tunnel von den Bächen bis in die Pfälzerstr. stecken, um den Barbarossaplatz in Ost-West-Richtung zu entlasten... Streitberger hatte doch von einem Plan für den Bereich gesprochen? Neben KPMG könnte die Strecke wieder nach oben kommen.


    Aber zum Thema: weiß eigentlich jemand, was mit der Trasse am Siebengebirge passieren wird? Das Gleisbett verliert ja seine Funktion bis auf ein einzelnes Gleis für die lt. KVB geplante Not-Rangierstrecke - dort könnte man eine schöne kleine Promenade schaffen?

  • In sämtlichen Plänen die ich bisher gesehen habe verbleibt diese Strecke zweispurig, es soll sich auch an dem besonderen Bahnkörper nichts ändern.

  • Das von der Stadt in Auftrag gegebene Verkehrsgutachten kommt zu dem Schluss, dass die ebenerdige Querung der Rheinuferstraße zu erheblichen Staus führen wird. Die Gutachter schlagen vor, den Stauraum vor der Kreuzung auf sechs Spuren zu erweitern.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1288741295396.shtml


    Dass ein von der Stadt beauftragtes Gutachten zum selben Schluss wie die Stadt kommt, überrascht mich jetzt nicht wirklich (ich sag nur S21). Das heraufbeschworene worst-case-Szenario von bis zu 5 (!) km Rückstau erscheint mir ein bisschen überzogen. Probleme wird es wohl aber in jedem Fall geben, angeblich selbst bei nur 10-Minuten-Taktung und flexibler Ampelschaltung.


    Anscheinend will es immer noch kein Politiker wahrhaben, dass man es bei dieser Geschichte nicht allen wird rechtmachen können. Ich kann nur für mich sagen: Wenn dieser 6-spurige Ausbau wirklich kommt, ist der Stadt meines Erachtens nicht mehr zu helfen. Wer glaubt nach 50 Jahren autogerechter Stadtplanung noch Bäume und öffentlichen Raum vernichten zu müssen, um Stauraum für Pkw zu schaffen, dem trau ich verantwortliches Handeln nicht mehr zu.

  • tija peinlich is das dass die stadt an ihren plänen festhält
    einfach nur peinlich.


    erstens wird man die rheinuferstrasse als schnellste zufahrt in die innenstadt knicken können (man hat dort nämlich fast ausschließlich grüne welle)
    zweitens würde eine sechsspürige fahrbahn den stadtraum einfach nur zerstören


    und drittens würde man die uferpromenade dadurch schon wieder weiter wegrücken lassen
    :nono:
    undglaulich

  • Wieso wird denn um Himmels willen kein Tunnel oder eine kleine Brücke für die Bahn gebaut? Die 60 Millionen dafür wird man doch wohl noch irgendwo auftreiben können, sonst ist doch auch Geld für allen möglichen Tinneff da. :nono: