Ausbau Rheinuferstraße (Südstadt)

  • Ausbau Rheinuferstraße (Südstadt)

    ich hoffe, ich bin hier richtig! ich habe in den letzten monaten immer wieder auf ihrem forum mitgelesen und denke, dass sie vielleicht fachlichen rat und anregung für mich haben.


    ich bin anwohnerin der kölner südstadt und engagiere mich gegen den geplanten 6-spurigen ausbau der rheinuferstraße. dabei ist die denkmalgeschütze lindenallee zwischen ubierring und schönhauserstraße bedroht (150 bäume). ursache für den beschlossenen kahlschlag ist die 2011 kommende querung der nord-süd-stadtbahn mit der rheinuferstraße in höhe der südbrücke. den ratsherren fiel auf der grundlage eines gutachtens nichts besseres ein, als zur lösung des erwartbaren stauproblems einen 6-spurigen ausbau zwischen ubierring und schönhauser straße zu beschließen. die weiteren spuren sind aber nur durch einen "massiven eingriff in den baumbestand" zu machen.


    ich frage mich nun, gibt es nicht auch andere lösungen? diskutiert und vom rat abgeleht wurde eine lange und kurze tunnellösung, die aber auch eine vielzahl von bäumen das leben kosten würde. ganz außer diskussion ist die unterquerung der bahn unter der straße oder eine brücke der stadtbahn über die straße. wäre das aber nicht auch möglich?


    das alles berührt viele architektonische probleme, die wir als nicht-fachleute kaum bewältigen können. wenn sie sich über unseren protest informieren wollen, würde ich mich über einen besuch auf http://www.kein-kahlschlag.de freuen.
    und natürlich über diskussion, ideen, anregungen, hilfreiche kommentare,
    vielen dank!

  • Hier sind Sie für Informationen über gute Alternativen gold-richtig.
    Ich habe mich zu wenig mit den baulichen Gegebenheiten befasst, als dass ich hier konkret für eine spezielle Lösung werben könnte. Jedoch finde ich in der Diskussion die Haltung der Grünen gar nicht so schlecht. Warum nicht erstmal warten, wie sich der Verkehr entwickelt?
    Auch heute schon wird die Rheinuferstraße durch die Stadtbahn gekreuzt. Die Taktverdichtung durch die Nord-Süd-Stadtbahn würde ich nicht nur als Staubringe sondern auch unter dem Aspekte, dass viele Pendler mehr auf die Bahn umsteigen, die sonst die (zwei- oder dreispurige ) Rheinuferstraße verstopfen würden. Auch hier müssten Bäume fallen aber nicht in der jetzt geplanten Dimensionierung.


    Ich unterstütze gerne das Bürgerbegehren, denn jeder Baum an dieser Stelle fehlt ist ein großer Verlust!

  • vielen dank für die erste reaktion und eine wichtige anmerkung:


    sie schrieben:


    "Auch heute schon wird die Rheinuferstraße durch die Stadtbahn gekreuzt. "


    neu wird sein, dass die es bei der neuen querung im unterschied zur alten eine vorrangschaltung für die bahn geben muss! dafür braucht es laut technischer behörde eine BÜSTRA und dadurch befürchten wir viele staus.


    bei der bisherigen querung am ubierring wartet ja die 16 in beide richtungen so lange, bis sie grün bekommt, oft mehrere minuten. das darf an der neuen kreuzung südlich der südbrücke nicht mehr sein. das ist ja prinzipiell sehr gut, aber bringt konflikte mit den autos...


    darum denken wir halt auch an alternativen, um diese schwierige kreuzung zu vermeiden.


    danke auf jeden fall!!!

  • Hallo und willkommen Winterblume.


    Das Thema wurde hier unter "Nord-Süd-U-Bahn" mal kurz aufgegriffen, verdient aber mit Sicherheit mehr Beachtung und einen eigenen Thread. Ich habe das Areal auch mal in die Google-Map übernommen.


    Ehrlich gesagt bin ich jetzt selbst ein bisschen erschreckt. Mir war nicht bewusst, dass der 6-spurige Ausbau auf einer derart großen Länge geplant ist. Wenn auch das genaue Ausmaß noch nicht ganz feststeht, sind die erforderlichen Rodungen beängstigend und werden das Stadtbild entlang des südlichen Rheinauhafens nachhaltig verändern. Eigentlich ist das kaum fassbar. Die "Errungenschaften" der autogerechten Stadt werden doch inzwischen immer mehr kritisch gesehen. Und doch plant man hier allen Ernstes eine weitere innerstädtische Autobahn zu errichten - Als Folge eines ÖPNV-Ausbaus, welcher das Verkehrsaufkommen eigentlich verringern soll.


    Vielleicht wäre es gut die verschiedenen Alternativlösungen zum Straßenausbau hier nochmal aufzuführen. Obwohl man ja den Eindruck haben muss, dass Vor- und Nachteile der Alternativen auch stark von der jeweiligen Interessenslage abhängig sind (vor allem auch die jeweiligen Kosten).

  • Interessant an der ganzen Geschichte finde ich, dass das Gebiet in dem der 6-spurige Ausbau stattfinden soll, in dem Areal liegt, das durch den Masterplan betrachtet wurde.
    Der Masterplan empfiehlt ansonsten eine einheitliche Gestaltung wichtiger Verkehrsachsen - inklusive einer Begrünung durch Straßenbäume. Oft sogar, wie zum Beispiel an der Nord-Süd-Fahrt, durch Rückbau des Straßenraumes durch Verkleinerung der Fahrspuren oder den Wegfall z.B. von Abbiegespuren.


    Das Vorhaben an der Rheinuferstraße steht in krassem Widerspruch hierzu. Sollen andernorts stadtgestalterische, planerische Wunden geheilt werden - so ist man hier im Begriff, die gleichen Fehler, die durch einen Masterplan an anderer Stelle korrigiert werden sollen, wieder zu machen. Und das wider besseres Wissen!


    Was ich nicht verstehe. Warum hat man im Masterplan hierzu nicht Stellung bezogen? Stellte man sich auf den Standpunkt, man betrachte nur den 'Status Quo'? Falls ja, dann ist dies ja wohl eindeutig zu kurz gedacht. Oder wollte man den aktuell politisch Handelnden nicht auf die Füße treten? Man hat doch aber auch Stellung zur Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt oder zum geplanten Jüdischen Museum bezogen.
    Der Masterplan hat unter anderem ein Schwerpunktfeld "Stadtraum Rhein" definiert. Der Fluß solle näher an die Stadt gerückt werden, die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Dieses unsägliche Vorhaben des sechsspurigen Ausbaus konterkariert das Ganze doch auf eine Weise, wie es schlimmer nicht geht.


    Ich hatte mich übrigens bzgl. dieser Problematik in einer Mail an die 'Masterplanmacher' gewand. Nach einiger Zeit bekam ich auch eine Antwort, à la "Vielen Dank, wir werden ihre Anregungen ... usw", Serienbrief halt.


    Ich habe den Eindruck, man scmeißt in Köln mit dem Hintern das wieder um, was man vorne gerade mühsam aufgebaut hat (bauen will).

  • Ich war vor ein paar Tagen bei der Bürgerversammlung zum Umbau der Bonner Straße. Neben dem Thema Bonner Straße wurde dann auch der geplante Ausbau der Rheinuferstraße von den Herren Streitberger und Harzendorf (Baudezernent/Leiter Amt für Straßen und Verkehrstechnik) behandelt.
    Herr Streitberger stellte nochmal das Problem dar und beantwortete 'Fragen zum Ausbau.


    Dabei wurde auch die Frage gestellt, ob der Ausbau auch noch verhindert werden könne, worauf keiner eine verbindliche Antwort geben wollte.
    Fakt ist, dass ein Baubeginn auf jeden Fall erst nach der Kommunalwahl stattfinden kann, denn zunächst muss die Planung fertig gestellt werden, Fördermittel beantragt werden (oder zurückgezahlt), die Ausschreibung veröffentlicht werden (bei diesem Projekt geht es um deutlich mehr als 1 Million Euro, also muss ausgeschrieben werden) und dann erfolgt die Vergabe.
    Ich hoffe ja darauf, dass die SPD auf Wählerstimmen einiger Pendler hofft, die von einer Schranke in ihrer Vorstellung generft sind.


    Zunächst einmal muss man leider sagen, dass es sich hierbei um eine grobe Fehlplanung handelt.


    In den ursprünglichen Plänen der Nord-Süd-Stadtbahn war immer ein Tunnel der Bahn unter der Rheinuferstraße vorgesehen. Als dann aber die Kosten für das Gesamtprojekt allen über die Köpfe stieg, entschloss man sich diesen Tunnel zu sparen.
    Das Thema geriet in Vergessenheit, bis es wieder aufgewärmt wurde und (vor allem in den Medien) mächtig aufgeblät wurde. Leider war es da schon zu spät, um zur ursprünglichen Planung zurückzukehren und so versuchte die SPD eine Strecke über den Bayentalgürtel durchzusetzen und die CDU einen Tunnel der Rheinuferstraße.


    Das Problem der Kreuzung:


    Heute gibt es am Ubierring eine Ampelanlage für alle Verkehrsteilnehmer, wobei diese Kreuzung nach BoStrab (Betriebsordnung Straßenbahn) ausgeführt ist, die keine Bevorrechtigung der Stadtbahn vorsieht.
    Die Kreuzung der Rheinuferstraße mit der Stadtbahn wird mit Inbetriebnahme der Nord-Süd-Stadtbahn südlich der Südbrücke verlegt. Da die Stadtbahn hier aus dem Tunnel kommt soll sie eine konsequente Bevorrechtigung gegenüber dem Individualverkehr bekommen. Die wird hier mittels einer Lichtsignalanlage, sowie einer Schrankenanlage sichergestellt.
    Die Schließzeiten sind aber nicht mit denen einer DB-Schranke zu vergleichen, da die Bahnen hier nur ca. 20 km/h (Kurve, Haltestelle) schnell sein werden, weshalb man nur eine geringe Vorlaufzeit benötigt.


    Die (scheinbare) Lösung:


    Da bei einer Schranke und einer geplanten Taktausweitung (5-Min. Takt) lange Staus befürchtet werden, hat der Rat mit den Stimmen der SPD und der Enthaltung der CDU den 6-streifigen Ausbau beschlossen. Diese Maßnahme war von einem beauftragtem Gutachterbüro als die beste und am schnellsten zu habende Lösung empfolen worden. Vor allem wegen der im Zuge eines Ausbaus zu fällenden ca. 150 Bäume regt sich großer Widerstand gegen die Pläne.


    Die Alternativen?


    Stadtbahn: Alle Planungsänderungen bei der Stadtbahn hätten zur Folge, dass diese Verbindung vom Tunnel der Nord-Süd-Stadtbahn zum Rheinufer nicht zeitgleich mit dem Tunnel der Nord-Süd-Stadtbahn (1. Baustufe) in Betrieb gehen kann. Da dies aber ein zentraler Punkt in der Förderzusage von Land und Bund ist, die ca. 90% der Kosten (~900 Millionen Euro) tragen, könnte eine nicht gleichzeitige Inbetriebnahme der Baustufen 1 und 2 zur Rückforderung der Fördersumme führen.
    Die Alternativen der Stadtbahn wären:


    Die Gürtelvariante: Bau eines Teils der 3. Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn bis zum Gürtel, von dort zum Rheinufer und dort Anschluß an die bestehende Strecke. Nachteile sind: Es müsste ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, welches bis zu 2-3 Jahre dauern kann, außerdem sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Diese Variante hätte zur Folge, dass sich die Fahrzeit wieder erhöht (auch das war ein Kriterium der Förderzusage) und die Haltestelle Schönhauser Allee aufgegeben worden wäre. Außerdem hätte man das Problem faktisch nur nach Süden verlegt.


    Stadtbahntunnel: Da die Arbeiten schon Begonnen haben ist ein Tunnel der Stadtbahn nicht nicht mehr zu Vertreten. Ein Tunnel würde Hochwassergefährdet sein und hätte zur Folge, dass die bereits im Rohbau fertig gestellte Haltestelle Schönhauser Allee wieder abgerissen werden müsste.


    Straßentunnel: Ein Straßentunnel würde nach ersten Vorplanungen ca. 80 - 100 Bäumen "das Leben kosten". Außerdem müsste die Südbrücke extrem aufwendigt gesichert werden, der Hochwasserschutz beachtet und eine lange Planungs- und Bauzeit in Kauf genommen werden.


    Alles in allem kann ich nur den Grünen zustimmen, die erstmal die Lage nach der Inbetriebnahmee der Nord-Süd-Stadtbahn abwarten wollen.
    Konfliktpunkte Stadtbahn/IV sehe ich allenfalls in Belastungsspitze, die aber einen Ausbau der Rheinuferstraße nicht rechtfertigen.
    Herr Streitberger hat außderdem angekündigt, dass es nun mit der 3. Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn weitergehen soll. Das Land NRW habe sich positiv zur Finanzierung geäußert und sa will die Stadt bald mit dem Planfeststellungsverfahren beginnen.


    Wenn am Verteilerkreis ein Großes P+R-Parkhaus steht wird der Verkehr auf der Rheinuferstraße ebenso weiter abnehmen, wie nach Einführung der geplanten Ausweitung der Umweltzone auf die Rheinuferstraße.
    So, das wars erstmal, Änderungen und Verbesserungen werden gerne angenommen.

  • Hallo,


    die Gürtelvariante ist in meinen Augen keine gute Alternative.
    Aus folgenden Gründen:
    - Müssten dann auf dem Gürtel die Bäume weichen (Alleenartiger Baumbestand in Straßenmitte.)
    - Die Anbindung an die Rheinuferbahn im Bereich des Bismarkturms wird wohl,
    aufgrund der beengten Verhältnisse nur über eine Tunnellösung gehen.
    - Die ÖPNV-Affinität auf dem Marienburger Abschnitt dürfte nicht gerade hoch sein.


    Die beste Lösung heißt in meinen Augen: Abwarten
    Zumal es die Anwohner des südlichen Teils des Rheinauhafens nicht gerade freuen dürfte, wenn man die Rheinuferstraße zu einer sechsspurigen baumlosen "Autobahn" ausbaut.


    Gruß
    pzkoeln

  • erst einmal vielen dank für ihre antworten!


    zu kölner84: danke, dass sie unser bürgerbegehren unterstützen, wir fordern ja - per unterschriftenliste und flyerpostkarte - eine rücknahme des ratsbeschlusses an allererster stelle - und danach einen neuprüfung der ganzen situation! denn sonst muss ja gebaut und gefällt werden, wenn der rat seinen beschluss nicht ändert.


    zu tilou: genau die von ihnen am schluss formulierte bemerkung bringt die problemlage auf den punkt. alle alternativen vorschläge scheinen immer interessensgeleitet und das macht die sache so schwierig zu durchschauen


    zu citysurfer: der masterplan scheint mir auch ein wichtiger gedanke und uns wundert auch sehr, dass auf diese, wie sie es sehr treffen beschreiben, "planerische wunde" nicht eingegangen wird, denn auch anwohner haben an die masterplan-macher gemailt und nichts gehört


    zu salzufler: wie eingangs geschrieben ist unser vorderstes ziel, den ratgsbeschluss zu kippen, rückgängig zu machen oder wie auch immer man das formulieren kann. deshalb haben wir auch an die grünen einen antrag gestellt, sich in diesem sinne an den rat zu wenden. meist hören wir dann das argument von den grünen, dass sie ja keine mehrheit gegen den 6-spurigen ausbau haben werden


    die frage, ob eine schranke kommt oder nicht, ist uns auch nicht klar. in dem pdf-dokument der kvb, das auch auf unseren seiten verlinkt ist, gibt es eine schöne zeichnung, mit vier spuren und ohne schranke. auch das erscheint uns seltsam.


    was uns nciht klar ist: warum muss eigentlich die 1. und 2. baustufe unbedingt zusammen fertig werden? liegt das wirklich an den förderzusagen oder, und das schreibe ich jetzt mal bewusst provozierend, will sich da jemand mit dem werk vor ablauf einer bestimmten frist "brüsten"?


    zur hochwassergefährdung eines tunnels? warum gibt es bei der riesigen tiefgarage unter dem rheinauhafen (über 2.000 parkplätze) diese hochwassergefährdung nicht und wurde das überhaupt geprüft?


    das p+r-parkhaus kommt, glaube ich, 2016! da liegen lange jahre vor uns, an denen diese kreuzung dem bisherigen verkehrsaufkommen standhalten muss.


    offen ist immer noch die idee, die bahn in einer brücke über die rheinuferstraße zu führen. den hat aber zum beispiel der fdp-politiker ralf sterck mit einem handwisch vom tisch gefegt: das sähe total hässlich aus und das wollten wir bestimmt nicht in unserer südstadt haben.


    wegen dieser "meinungs"fragen bin ich hier gelandet, weil wir keine architekten sind und diese fragen nicht beantworten können......

  • Denke auch die Hochwassergefährdung ist nicht das Schlimmste bei der Tunnellösung. Teurer und technisch aufwändiger ist bestimmt die Unterfangung der Südbrücke, welcher man an dieser Stelle praktisch das Fundament abgraben müsste. Wenn dann wirklich trotzdem noch eine Menge Bäume gerodet werden müssen, ist das Kosten/Nutzenverhältnis fragwürdig.


    Eine Brückenüberführung für die Bahn ist sicher nicht die ansehnlichste Lösung. Der Brückenkörper müsste einen weiten Schwung über die Straße nehmen oder in engerer Kurve direkt neben der Südbrücke verlaufen, außerdem wären lange Rampen erforderlich. "Hässlichkeit" als alleiniges Argument um diese Überlegung zu verwerfen erscheint aber ziemlich dünn, Kosten und Machbarkeit sollten da schon benannt werden.


    Wenn ich alles so betrachte würde ich wahrscheinlich auch dafür plädieren, es zunächst mit einer ganz normalen Querung zu versuchen - Ohne Straßenausbau. Allerdings ziehe ich mir jetzt bestimmt den Zorn diverser Morgenpendler zu, welche am Rheinufer ohnehin schon im Stau stehen müssen. Nicht zu unrecht schrieb ein Kommentator auf "kein-kahlschlag.de", dass es sich hier um eine Bundesstraße handelt, die zudem eigentlich die einzige südliche Direktverbindung ins Zentrum darstellt. Will man den Verkehr hier verringern, bliebe nur die Bonner Straße als Alternative. Diese soll aber ja auch noch verengt werden.


    Gibt es eigentlich wirklich keine Möglichkeit mehr etwas am Verkehrsfluss zu drehen? Vielleicht durch intelligente Signalschaltungen, welche im richtigen Moment kurz warten, um Bahnen in beiden Richtungen gleichzeitig die Überfahrt zu ermöglichen oder auch auf die entsprechendn Rot/Grünphasen des Straßenverkehrs reagieren...


  • die frage, ob eine schranke kommt oder nicht, ist uns auch nicht klar. in dem pdf-dokument der kvb, das auch auf unseren seiten verlinkt ist, gibt es eine schöne zeichnung, mit vier spuren und ohne schranke. auch das erscheint uns seltsam....


    Bei einer Veranstaltung der KVB erzählte mir eine Mitarbeiterin der KVB, das dieses Bild "geschönt" ist und nicht den Planungen entspricht.




    was uns nciht klar ist: warum muss eigentlich die 1. und 2. baustufe unbedingt zusammen fertig werden? liegt das wirklich an den förderzusagen oder, und das schreibe ich jetzt mal bewusst provozierend, will sich da jemand mit dem werk vor ablauf einer bestimmten frist "brüsten"?....


    Nein, die Förderzusage ist definitif an die gleichzeitige Eröffnung der ersten und der zweiten Baustufe gebunden.
    Mal ehrlich: Sonst würde der Tunnel südlich des Chlodwigplatzes derzeit auch keinen wirklichen Sinn machen. ( Nur bis Marktstraße; parallel dazu wird ja auch weiterhin der Busverkehr zum Chlodwigplatz rollen)
    Für die zweite Baustufe gab es auch nie Bestrebungen sie früher fertig zu stellen, im Gegenteil gab es bei der Ausschreibung Probleme, somit hinkt der Zeitplan der zweiten Baustufe dem der ersten Baustufe hinterher. Darum ist die KVB bemüt so schnell wie möglich zu bauen.



    Zur Brücke einer Stadtbahn:


    Ich sehe neben den optischen Gründen vor allem zwei Probleme:


    Wie im Plan auf Seite 6/7 der KVB-Broschüre ersichtlich kommt der Tunnel östlich der Alteburger Straße an die Oberfläche. Daran schließt sich eine lange Rampe an, die (leider etwas schlecht zu erkennen) erst kurz vor erreichen des Gebäudes die Geländeoberkante erreicht. Dahinter ist meiner Einschätzung nach nicht genug Platz für eine Rampe zur Brücke über die Rheinuferstraße. Es bliebe dann noch zu klären, ob das Gefälle der Rampe in den Tunnel erhöht werden kann.


    Die von Norden kommende derzeitige Strecke der Linie 16 wird auch nach Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn erhalten bleiben. Zwar sollen dort keine Linienfahrten mehr durchgeführt werden, aber Betriebs- und Umleitungsfahrten. Da für eine Verbindung beider Strecken also mindestens 1 Gleis im Kreuzungsbereich erhalten werden müsste, würde der Abschnitt südlich der Südbrücke für die Länge der Rampe und der Weichenanlage (mindestens) dreispurig ausgeführt werden. Auch für die Verbreiterung der Stadtbahntrasse ist hier kein Platz vorhanden, es müssten also ebenfalls einige Bäume gefällt werden. (Aber nicht so viele wie bei einem etwaigem Straßenausbau)


    - Der zweite Punkt gilt genauso für einen Stadtbahntunnel unter der Rheinuferstraße.-

  • Erstmal ist es natürlich für die Anwohner ärgerlich wieder eine Baustelle vor der Tür zu haben. Und dann ist es natürlich auch ärgerlich, dass die "Allee" aufgrund einer mehrspurigen Straße "fallen" muss.
    Alternativen fallen mir nicht ein. Der Bau eines Tunnels für Stadtbahn oder den Autoverkehr wird aber sicher auch nicht viel entspannter.
    Möglich wäre eine "Testphase" in der erstmal geschaut wird, ob die derzeitige Kapazität der Straße nicht doch ausreichen würde (es bleibt erst einmal alles so wie es ist).
    Die Alternative einer Stadtbahnbrücke über die Rheinuferstraße ist sicher die einfachste Methode (auch hinsichtlich des Hochwasserschutzes), aber nicht die beste (Denkmalschutz Südbrücke, Dominanz des Bestandes, städtebauliche Wirkung etc.).


    Bei einer Realisierung der dritten Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn bietet sich aber die Möglichkeit zur Entspannung des Autoverkehrs auf der Rheinuferstraße. Möglicherweise wäre das die Lösung...

  • Rampe am Rhein?

    Hallo,


    habe schon einige Monate hier im Forum mitgelesen und mich jetzt mal angemeldet, um mal einen neuen Vorschlag zu unterbreiten bzw. zu hören, woran dieser scheitern würde.


    Die Idee ist folgende: Es wird der zweite Bauabschnitt in offener Bauweise als Tunnel weitergebaut, der geplanten Trasse folgend. Sie überquert aber nicht die Rheinuferstraße an der vorgesehenen Stelle, sondern fährt unter der Straße UND der bestehenden Trasse her und kommt dann am Rhein aus dem Tunnel. Weiter könnte sie dann parallel zu der bestehenden Trasse über eine Rampe fahren und an der Haltestelle Schönhauser Straße angeschlossen werden. Die Strecke läuft also zwischen Rhein und Gleisen.
    Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, könnte man eine Mauer zum Rhein hin bauen, die auf die gleiche Höhe hochgezogen wird, wie die dort bestehende Hochwasserschutzmauer. Sollten wir doch mal ein neues Jahrhunderthochwasser bekommen, könnte ein Stahltor den Tunnel der Nord-Süd-Stadtbahn abtrennen und den normalen Verkehr weiter gewährleisten.


    Die Vorteile dieser Lösung wären eine offene Bauform, die die Kosten gering hält und der Bestandsschutz der Bäume. Es würden höchstens Bäume direkt über dem Tunnel wegfallen und noch solche, die bei der neuen Weichenanlage wegfallen. Da im Bereich hinter der Südbrücke eh keine Bebauung am Rhein besteht - war länger nicht mehr dort, kenne nur das neue Pumphaus und die Bilder von Google Earth - und sich dort nur ein Hang befindet, wäre ein Umbau an dieser Stelle meiner Meinung nach möglich.
    Was ich nicht sagen kann ist, ob eine Rampe lang genug wäre, um die Steigung zu überwinden. Die Strecke wäre nicht sonderlich lang, die zu überwindende Höhe allerdings auch nicht allzu hoch.


    Hoffe ich habe die Idee verständlich ausgedrückt, sonst versuche ich es noch einmal in einem zweiten Anlauf mit einer Visualisierung.


    Grüße Martin

  • herzlichen dank für ihre antworten! ich bin immer ganz gespannt und neugierig...


    zu citysurfer: ich habe jetzt gelesen, dass diese neue tiefgarage wohl nicht geflutet wird, sondern wie ein u-boot reagieren soll, falls mal hochwasser kommen wird, also mit abschottenden trennwänden oder so


    zu tilou: die idee, die bahn überirdisch über die rheinuferstraße zu leiten wird, wenn man in diesen tagen an der baustelle vorbeischaut, ziemlich plastisch, denn dort ist ein riesiger schotterberg in einer art aufsteigender rampe aufgeschüttet und man kann sich gar nicht mehr vorstellen, wo da noch platz für zwei schienen sein soll... und zu ihrer idee, die bahnen aus beiden richtungen kommend "intelligent" gleichzeitig über die rheinuferstraße zu führen: das ist nicht möglich, da die bahnen ja in einem unterschiedlichen takt fahren und vorrang haben sollen, darum befürchten wir ja auch bei einem fünfminütigen takt der linie 16 alle zweienhalb minuten geschlossene schranken oder rote ampeln


    danke an salzufler für die auskunft, dass die kvb selbst zugibt, dass diese zeichnung geschönt ist! ganz mein eindruck... so verkauft es sich halt besser, als mit kaum platz für fußgänger, weil sechsspurig und ohne bäume


    und zu bender: mich würde eine visualisierung sehr interessieren, da ich es mir so noch nicht vorstellen kann... das wäre toll!!!

  • Die "Lokalzeit" der "Aktuellen Stunde" im WDR berichtet heute, dass, da mit einer Fertigstellung der Nord-Süd-U-bahn wg. des Unglücks am Waidmarkt nicht vor 2013 zu rechnen ist, die Pläne zur Querung der Bahn über die Rheinuferstr. noch einmal neu überdacht werden sollen. Da man jetzt nicht mehr unter Zeitdruck stehe, könne man sich mit evtl. anderen Lösungsmöglichkeiten auseinandersetzen.
    Lt. WDR befürworten mehrere Bürgerinitiativen eine sog. 'Troglösung'. Diese Variante hätte im Vergleich zu einem Tunnel den Vorteil wesentlich kürzerer Rampen, wodurch deutlich mehr Baumbestand erhalten werden könnte.


    SPD und CDU wollen diese Lösung prüfen lassen.


    :cool: Na hoffentlich sind das nicht nur reine Absichtsbekundungen, mit dem der potentiell in dieser Frage verstimmte Wähler wieder geneigt gemacht werden soll. Sind ja bald Kommunalwahlen.

  • Die CDU will am 30.06. im Rat der Stadt beantragen, die Rheinuferstr. in Höhe der Südbrücke in einen Tunnel zu verlegen.


    Die Tunnelrampen sollen möglichst kurz gehalten werden, die Tunneloberfläche soll als sog. "Landschaftsbrücke" gestaltet werden - in Anlehnung an die im Masterplan vorgeschlagene Verlängerung des Inneren Grüngürtels zum Rhein hin.


    http://www.cdu-koeln.de/index.php?action=news&newsid=414


    Nun hat die CDU nicht die Mehrheit im Rat. Bin ja mal gespannt, was hier beschlossen wird. Ich tippe mal auf vorläufigen Planungsstopp und erneute Prüfung der Alternativen. Lassen wir uns überraschen.

  • Nun doch kein sechsspuriger Ausbau

    Im Rat wurde die Tunnellösung beschlossen, jedoch mit Hintertürchen.


    Die SPD knüpft die Lösung an Förderzusagen und Gesamtkosten. Dies könnte (wahrscheinlich) auf die GRÜNE Lösung herauslaufen, keinen Ausbau, keinen Tunnel.
    Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Fehlentscheidung sechsspuriger Ausbau vom Tisch ist. Die Gegner (Gründer dieses Themas) dürfen sich freuen!


    http://www.ksta.de/html/artikel/1246439315702.shtml

  • In einem Interview mit dem ksta hält Baudezernent Streitberger einen U-Bahn-Tunnel unter der Rheinuferstr. hindurch bis zum Rheinufer für die beste Lösung. Diese Position habe er bereits vor 4 Jahren vertreten. Diese Variante wäre lt. Streitberger noch nicht einmal teurer als ein Straßentunnel.
    Jedoch räumt er dieser Möglichkeit (die er für die Beste hält) aus formalen Gründen (abgeschlossenes Planfeststellungsverfahren) kaum Chancen ein.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1246439325060.shtml

  • In einem der Kommentare zu dem von dir geposteten Artikel, wird die Möglichkeit eines U-Bahntunnels bis zum Rhein schon widerlegt.


    Auf Nachfrage des Kommentators bei einer KVB-Veranstaltung an einen anwesenden Dipl.-Ing. sagte dieser wohl, dass die Kurve zu eng sei um die Rampe bis zur Haltestelle Schönhauser Straße zu realisieren. Wenn man überlegt, dass es nur ca. 300 Meter inklusive Kurve wären, gut vorstellbar.


    Zum anderen sei der Hochwasserschutz nicht vollständig zu gewährleisten. Dies wäre meiner Meinung nach zwar sicher über entsprechende Schutzmauern und ein eventuelles Schott im Tunnel zu ermöglichen, jedoch wohl nur auf Kosten der Nutzbarkeit bei entsprechendem Hochwasser.