Stadtbahn Hamburg [in Planung]

  • Lieber Nairobi,


    ein Blick in andere europaeische Grossstaedte sollte eventuell Anlass sein dem Thema Stadtbahn/Strassenbahn doch ein wenig aufgeschlossener gegenueber zu treten, oder liegen die Planer ueberall falsch ?


    Darueber hinaus denke ich, dass es fuer eine Diskussion hier im Forum schon recht wichtig ist sich an den Fakten zu orientieren, denn wenn dies nicht getan wird, dann wird es doch recht schnell uninteressant. Als Neuling hier im Forum fuehlt man sich da vielleicht ab und an mal etwas vor den Kopf gestossen von Midas, aber letztenendes ist es doch im interesse aller Beteiligten, wenn wir das Niveau hier etwas hoeher halten, als die Kommentare unter irgendwelchen Mopo Artikeln.

  • Beruflich bin öfter in München und dort meist mit dem ÖPNV unterwegs.
    Die Tram habe ich dabei nie genutzt, die ist einfach zu langsam. Das Netz dort ist schon sehr alt, auch wenn es in den letzten Jahren erneurt wurde. Einige Linien wurden auch durch U-Bahnen ersetzt.
    In Berlin ist die Metrotram eine fast ausschließliche Ostveranstalltung. Von wenigen kurzen Ausnahmen abgesehen wurde sie nicht nach Westen verlängert. Warum wohl nicht? Auch hier handelt es sich um ein altes Netz.
    Der Blick in andere deutsche Städte und die Erfahrungen die ich dort gemacht habe ist, dass eine Stadtbahn für Hamburg nicht das richtige Verkehrsmittel ist. Hamburg ist dafür einfach zu groß, die Distanzen zu lang. Man sollte sich lieber auf die bestehenden Bahnen konzentrieren und die Lücken dort schliesen (U4, S4 oder U3 nach Steilshoop).
    Ich erwartete von niemanden, dass sie/er meine Meinung übernimmt, aber Leute wie Midas kann ich einfach nicht ernst nehmen. Sich in Widersprüche verstricken und selbst kein einzieges Argument vorbringen. Was das mit Niveau zu tun?

  • Für ein so dichtes U-Bahn-Netz wie in Berlin oder München ist Hamburg an vielen Stellen zu dünn besiedelt. Die Stadtbahn ist für die vorgesehene erste Teilstrecke ausreichend, da das Verkehrsaufkommen für die Busse zu groß, aber für eine richtige U-Bahn zu klein ist. Außerdem verläuft die Stadtbahn zwischen Bramfeld und City-Nord keineswegs parallel zu einer U-Bahn. Und der Abstand zwischen U-Alsterdorf und dem Stadtpark beträgt rund 700 Meter, durchaus ein Abstand, der zwischen U-Bahn-Haltestellen oder sogar zwischen parallel verlaufenden Linien vorgefunden werden kann.

  • nairobi: Wo sind denn deine belast- und überprüfbaren Argumente? Die Tram wurde in Berlin bisher nur ein wenig in den Westen erweitert, weil Gegenstimmen mit irrationalen und subjektiven Argumenten (altes Netz, "falsches Verkehrsmittel") dagegenargumentieren und weil seit Anfang der 90er hunderte Millionen Euro in die Erneuerung des Fahrzeugparks sowie der Bestandsstrecken gesteckt werden mussten. Dafür fahren dann auf der Potsdamer Straße die Doppelstockbusse direkt hintereinander her oder stehen im Stau. U-Bahnen wären auf solchen Strecken wären allerdings unbezahlbar oder schlicht und ergreifend unnötig. Trotzdem sind Strecken bis zum Hauptbahnhof oder entlang der erwähnten Potsdamer Straße über Hauptstraße Schöneberg und Schloßstraße bis zum Rathaus Steglitz projektiert. Und daran, Tramstrecken wie die M4, die tagsüber alle 3-4 Minuten mehrere hundert Sitzplätze bietet, durch U-Bahn oder Busse zu ersetzen, denkt auch niemand. Erstere wäre viel zu teuer und letztere hätten auch als "Superliner" oder whatever keine ausreichenden Kapazitäten. Und ja, Berlin ist auch groß... Bei der Neubaustrecke im Wedding gab es vorm Bau auch warnende Stimmen ohne Ende - heute kann man sich die Osloer ohne gar nicht mehr vorstellen. Entsprechend erfolgreich waren bisher sämtliche Neubaustrecken.


    Die Stadtbahn ist _das_ Verkehrsmittel für mittlere Distanzen sowie für Verkehrsbedürfnisse, die keine U-Bahn rechtfertigen, jedoch für Busse ganz einfach nicht machbar sind, wie Digger schon erklärt hat. Auch wenn du das Argument vielleicht nicht akzeptierst, ein "Schienenbonus" bzw. "Busmalus" ist in diversen Städten und Ländern praktisch bewiesen.


    Zu guter Letzt sollte an die positiven städtebaulichen Aspekte gedacht werden (Rasengleis vs. Busspur), die nicht zuletzt in Frankreich beinahe zur Perfektion geführt wurde. Ein interessanter Link: Klick.

  • Beruflich bin öfter in München und dort meist mit dem ÖPNV unterwegs.
    Die Tram habe ich dabei nie genutzt, die ist einfach zu langsam. Das Netz dort ist schon sehr alt, auch wenn es in den letzten Jahren erneurt wurde. Einige Linien wurden auch durch U-Bahnen ersetzt.?


    Aha, du warst einmal in München und musstest die Tram nicht nutzen, darum braucht München also keine Tram? Wer nicht in der Nähe einer U- bahn Haltestelle wohnt, nutzt die Tram als zubringer, ganz einfach. Oder aber er will sich innerhalb eines Stadteils fortbewegen. Wenn ich die wahl zwischen der Tram und der U- Bahn habe, um von A nach B zu gelangen, so wähle ich auch die U- Bahn, das ist logisch! Wenn ich aber eine direktverbindung mit der Tram habe und mit der U- bahn evtl. umsteigen muss, dann wähle ich die Tra auch wenn sie evtl. etwas langsamer ist.


    In Berlin ist die Metrotram eine fast ausschließliche Ostveranstalltung. Von wenigen kurzen Ausnahmen abgesehen wurde sie nicht nach Westen verlängert. Warum wohl nicht? Auch hier handelt es sich um ein altes Netz..


    In Berlin (west) herrschte ja auch die Autolobby, weshalb die altmodische Bahn durch Busse ersetzt wurde. Die Bürger wurden nicht gefragt. Die Ansichten waren dort die gleichen wie in Hamburg. Die Verlängerungen werden deshalb nicht betrieben, weil im Gegensatz zu Hamburg, der U- Bahnbau in Berlin vorangetrieben wurde und deshalb der Bedarf noch nicht so groß ist wie in Hamburg, das nur versprochen und nicht realisiert hat. Im Osten hingegen verkehren nur wenige Linien. Dort spielen S- Bahn und Straßenbahn eine wichtigere Rolle. Aber auch im Westen gibt es Buslinien, die jetzt schon stark frequentiert sind.


    Der Blick in andere deutsche Städte und die Erfahrungen die ich dort gemacht habe ist, dass eine Stadtbahn für Hamburg nicht das richtige Verkehrsmittel ist. Hamburg ist dafür einfach zu groß, die Distanzen zu lang. Man sollte sich lieber auf die bestehenden Bahnen konzentrieren und die Lücken dort schliesen (U4, S4 oder U3 nach Steilshoop)...


    Die Straßenbahn ist nicht zwingenderweise ein Distanzverkehrsmittel. Sie regelt auch den ÖPNV innerhalb der Stadtteile. Ich will nicht immer nur vom Randbezirk in die Innenstadt. Deshalb spielt die Größe der Stadt keine Rolle! Nach deiner Argumentation dürfte es ja dann auch keine Busse geben in solch großen Städten. die sind noch langsamer, da sie meist einen noch geringeren Haltestellenabstand haben und auch nicht so beschleunigen können wie eine Bahn.


    h erwartete von niemanden, dass sie/er meine Meinung übernimmt, aber Leute wie Midas kann ich einfach nicht ernst nehmen. Sich in Widersprüche verstricken und selbst kein einzieges Argument vorbringen. Was das mit Niveau zu tun?


    Wir überhäufen dich ja mit Argumenten, nur lässt du deine subjektive Wahrnehmung, was die Stadtbahn anbelangt, in die objektive Bewertung einfließen. Ich fahre auch nicht gerne Bus, dennoch weis ich, das er im ÖPNV eine Rolle spielt. Wenn es in Hamburg Engpässe gibt wie z.B. die am meisten frequentierte Buslinie Europas, dann ist das ein trauriger Rekord.

  • ... da das Verkehrsaufkommen für die Busse zu groß, aber für eine richtige U-Bahn zu klein ist.


    Zahlen,Zahlen,Zahlen!


    Ich bin vor etwa einem Monat über ein Dutzend mal zwischen Barmbek und Steilshoop mit Bussen gefahren (zwei Buslinien, zu unterschiedlichen Tageszeiten), und war echt erstaunt wie wenig Fahrgäste in den Bussen unterwegs waren. Das letzte Mal am Dienstag vor einer Woche um 18Uhr zum Borchertring hin (halber Bus voll) und 19Uhr zurück (eine handvoll Fahrgäste).


    Da ich beruflich viel in China unterwegs bin kann ich über Argumente, wieviele Weltstädte auf die angeblich modernen Strassenbannen jetzt wieder setzen nur lachen.
    China setzt überall ausschliesslich auf moderne Infrastruktur:
    Gefördert mit über 300 mld US$ High Speed Railway, super Flughäfen, 12000km/Jahr Autobahnen, und in den Städten .... nein .... keine Strassenbahnen, sondern U-Bahn-Systeme, und Light-Rail-systeme nur dort wo es anders gar nicht geht - wie z.B. in Xiamen. Derzeit sind solche in 15 Städten im Bau, nur in Beijing und Shanghai 800 Stationen und 1500km Schienen. Früher fuhren dort Strassenbahnen und jetzt gibt's tatsächlich wieder eine neue "Linie" in Beijing, in der Qianmen-Strasse, als Touristenattraktion a'la Disneyland.
    Mit der "Made by Bismarck"-Technologie (chinesischer Ausdruck) wollen die Plattnasen nix mehr zu tun haben und wenn, dann nur wenn sie keine andere Alternative haben.
    In China sind solche Retro-Systeme Tabu, nicht aber in Hamburg!

  • ^ Ja, China mit seinen 16 Mio. Einwohner Städten und Bahnhöfen mit 40 Gleisen ist wahrlich der passende Vergleich. Willst du hier ernsthaft diskutieren oder einfach nur Trollen?

  • ^ Ja, China mit seinen 16 Mio. Einwohner Städten und Bahnhöfen mit 40 Gleisen ist wahrlich der passende Vergleich. Willst du hier ernsthaft diskutieren oder einfach nur Trollen?


    Selber Troll!


    Wenn Deutschland gegen Holland im Fussball spiellt, dann vergleicht auch kein normal entwickelter Mensch die Einwohnerzahlen Deutschlands und Hollands. Hoffenheim gegen Berlin wäre sicher auch unpassend!


    Eure argumentlosen Kommentare könnte ihr euch ersparen.


    Ich bleibe dabei Hamburg: Retro statt Metro!

  • ...
    Wir überhäufen dich ja mit Argumenten, nur lässt du deine subjektive Wahrnehmung, was die Stadtbahn anbelangt, in die objektive Bewertung einfließen. Ich fahre auch nicht gerne Bus, dennoch weis ich, das er im ÖPNV eine Rolle spielt. Wenn es in Hamburg Engpässe gibt wie z.B. die am meisten frequentierte Buslinie Europas, dann ist das ein trauriger Rekord.


    Was Sie so überhäufen nennen, tss.
    Welche meine Sie und Ihre Mitstreiter denn?
    Etwa die, dass es anderen Orts auch irrationale Kritiker gibt?
    Die Stadtbahn hat Vor- und Nachteile, die ich nicht wiederholen möchte, man kann Sie alle auf der Infoseite der Stadtbahn nachlesen.
    Und es bleibt doch wohl jedem selbst Überlassen diese werten und sich dafür oder dagegen zu entscheiden.


    Wenn Sie hier mit anderen Städten Argumentieren, sollte Sie bedenken, das diese bestehende Netze hatten und haben. Hätte Hamburg auch noch ein solches Netz, wäre meine Einstellung sicher eine andere.
    Der Aufbau eines Netzes wäre aber ein Milliardeninvestition.
    Und da bin ich eindeutig der Meinung, das diese Milliarden besser in das S- und U-Bahn-Netz fließen sollten. Dort gibt es noch genug Lücken zu füllen!
    Hinzu kommt, das der Bus gegenüber der Stadtbahn deutlich aufholt in Sachen Kapazität und Umweltfreundlichkeit, Stichwort Doppelgelenkbus und Elektro-/Wasserstoffantrieb.
    Natürlich kann man auch die Stadtbahn in der Kapazität weiter steigern, der Übergang zur U-Bahn ist hier fließend (siehe Köln oder Stuttgart). Aber damit steigen sicher auch die Kosten für Fahrzeuge und Fahrweg!

  • @ An-Di: wie alt bist du? Zwölf? Erzähl uns nichts von beruflichem Unterwegssein, wenn du über keine annähernd akzeptable Diskussionskultur verfügst.


    @ nairobi: welche nicht-subjektiven, diskussionwürdigen Argumente kamen denn deinerseits? Ich kann hier nur Pauschalismen und punktuelle Beobachtungen erkennten. Das hinterlässt den faden Beigeschmack, dass du nicht an einer Diskussion interessiert bist sondern nur deine feststehende Meinung unters Volk bringen möchtest. Zum Wiederaufbau von Netzen könnte dir ein Blick nach Frankreich helfen. Die Stadtbahnen Köln oder Stuttgart sind im Übrigen die denkbar teuerste Variante als beinahe-U-Bahn-Ersatz, die in Hamburg nicht angedacht ist, und sind deswegen zum Vergleich nicht geeignet. Da würde ich dir eher einen Blick nach Berlin oder Leipzig empfehlen.


    Die Mär vom veralteten Verkehrsmittel wurde in den 70ern in HH scheinbar gut unters Volk gebracht.

  • Zahlen,Zahlen,Zahlen!


    Ich bin vor etwa einem Monat über ein Dutzend mal zwischen Barmbek und Steilshoop mit Bussen gefahren (zwei Buslinien, zu unterschiedlichen Tageszeiten), und war echt erstaunt wie wenig Fahrgäste in den Bussen unterwegs waren. Das letzte Mal am Dienstag vor einer Woche um 18Uhr zum Borchertring hin (halber Bus voll) und 19Uhr zurück (eine handvoll Fahrgäste).


    Ich wohnte in Barmbek und nutzte die Metrobuslinie 7 fast täglich. Zu Stoßzeiten war der Bus schlichtweg so überfüllt, dass sich die Türen nicht schlossen. Dass Buslinien (und auch U-Bahn-Linien) Dienstag abends stadteinwärts kaum ausgelastet werden, ist nun ja kein Wunder in Hamburg.


    Im übrigen wird die Hochbahn als Investor und späterer Betreiber keine Stadtbahn bauen, wenn sie meint, die Auslastung der bestehenden Buslinien sei nicht hoch genug. Nun baut sie aber auf dieser Strecke die Stadtbahn und wird dafür ihre Gründe haben.
    Mich wundert lediglich, warum nicht die Metrobuslinie 5 als erste zu einer Stadtbahn umgebaut wird. Aber das hängt vielleicht eher damit zusammen, dass es entlang der Metrobuslinie 5 keine geeignete Fläche für ein Betriebsgelände gibt (Das Falkenried-Gelände wurde ja schon längst bebaut).

  • DaseBLN


    Sie sind ja aus Berlin. Wie sieht den die Situation dort aus?
    Die Stadtbahn fährt vor allem im Osten, die U-Bahn vor allem im Westen.
    Besteht da vielleicht ein Zusammenhang?


    Argumente habe ich schon genügend vorgebracht. Diese müssen Sie nicht teilen.
    Aber wo sind denn die nicht-subjektiven, diskussionwürdigen Argumente von Seiten der Befürworter?
    Außer dem Kostenargument totale Fehlanzeige!
    Und darüber könnte man kontrovers Diskutieren.


    Ich bin übrigens so alt, das ich als Kind häufig die Linien 11 und 13 der alten Straßenbahn genutzt habe.
    Diese Linien werden nicht mehr vermisst sind im südlichen Bereich durch Bus und S-Bahn hervorragend ersetzt!

  • Mich wundert lediglich, warum nicht die Metrobuslinie 5 als erste zu einer Stadtbahn umgebaut wird.


    Sehr richtig, DiggerD21. Rein nach logischen Kriterien haette wahrscheinlich die Tram auf der Metrobustrasse 5 als erstes kommen muessen. Allerdings ist die Tram zwar ein Kind des Hamburger Senates. Sie ist jedoch (noch) kein heissgeliebtes Kind sondern eine Art Stiefkind. Man weiss einerseits, dass die Hamburger OePNV-Probleme ohne Strassenbahn realistisch nicht zu loesen sind, aber man hat sich andererseits innerlich noch nicht mit dem (fuer Hamburg) neuen Verkehrsmittel angefreundet. Wie man auch hier im Forum sieht, gibt es einen ganz erheblichen Anteil der Bevoelkerung und auch in der Politik, der dem Projekt bestenfalls skeptisch oder sogar feindlich entgegensteht. Wie einige der vorangegangenen Postings eindrucksvoll beweisen ist im Vorfeld des Baus im 'Dialog' mit Tram-Gegnern argumentativ wenig auszurichten.


    Ich vermute daher, dass die gewaehlte Startstrecke schlicht diejenige war mit der man sich politisch am ehesten anfreunden konnte und von der man den geringsten Widerstand erwartete: Ein Kompromiss also. Wenn die Tram erstmal rollt werden - sofern es der HHA und der BSU gelingt die Strecke gut zu gestalten und die Raeume aufzuwerten - viele Buerger sich von den offensichtlichen Vorzuegen ueberzeugen lassen. Die Moeglichkeit eine Tram-Trasse auf der Strecke der Metrobuslinie 5 mit einer grossangelegten Aufwertung des heute furchtbaren Strassen-Stadtraumes zu verbinden birgt enormes Potential fuer Hamburg - insbesondere, wenn man den Neubau/Umbau der Uni dazu addiert.


    Kurzer Exkurs:


    Als ich vor einer Stunde auf dem Weg zum Mittagstisch durch die Rue de Chateaudun hier im 9. Arrondisement von Paris ging, kam ich an einem grossen Presseauflauf vorbei: Es wurden ein neuer Gelenkbustyp fuer den Pariser Nahverkehr vorgestellt. Witzigerweise sieht das Fahrzeug kaum wie ein Bus aus, sondern traegt von der Optik her deutliche 'strassenbahnartige' Zuege. Also fragte ich einen der zahlreichen Pressesprecher von RATP (Régie autonome des transports parisiens) ob das Zufall waere. Die Antwort: 'Nein, dies sei durchaus Absicht, damit der ungeliebte Bus etwas vom positiven Image der bei den Buergern extrem polulaeren Tram abbekaeme.'


    Paris hat nebenbei vor rund einem Jahr einen gross angelegten Strassenbahn-Ausbauplan beschlossen, nach dem im Laufe weniger Jahre etliche neue Linien entstehen werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Exkurs eingefuegt

  • Mod: Nairobis vorangegangener Beitrag wurde entfernt. Gruß, Dykie.


    Nairobi, die Strassenbahn, mit der Sie damals noch gefahren sind, kann man bestimmt nicht mit den modernen Strassenbahn/Stadtbahnsystemen vergleichen. Moderne Strassenbahnen sind viel komfortabler und ruhiger als die damaligen Modelle. Den Unterschied habe ich selber im direkten Vergleich zwischen alten und neuen Modellen in Prag und Mailand gemacht. Da liegen Welten zwischen!

  • Da haben Sie recht, die alten Fahrzeuge waren nicht mal so konfortabel wie ein moderner Bus und hatten auch keine größere Kapazität.
    Ich kenne moderne Stadtbahnen aber aus Bielefeld oder Leipzig.
    Klar sind die deutlich besser. (Stuttgart ist ja angeblich als Vergleich nicht geeignet)


    Was aber alle Städte mit Stadtbahn gemein haben ist, sie sind entweder viel kleiner oder sie haben ein bestehendes altes Netz, auf das Sie aufbauen können.
    Hamburg hat sein Netz sehr gründlich zerstört. Das mag ein Fehler gewesen sein.
    Aber jetzt wieder ein neues aufzubauen halte ich genauso für einen Fehler.

  • Was aber alle Städte mit Stadtbahn gemein haben ist, sie sind entweder viel kleiner oder sie haben ein bestehendes altes Netz, auf das Sie aufbauen können.


    Allerdings geht es hier nicht darum, Hamburg mit Stadtbahnen zuzupflastern. Es geht bei der ersten Strecke um 7,7 km, beim Gesamtnetz irgendwann mal in ferner Zukunft um gerade mal eine Linienlänge von rund 50 km.


    Das ist in etwa vergleichbar mit dem Straßenbahnnetz einer kleineren Großstadt wie Darmstadt, das erschlossene Gebiet ist von den Einwohnern her übrigens auch eher in der Kategorie. Das oft zum Vergleich herangezogene Bremener Netz etwa ist doppelt so groß, das Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberger Netz als Extrem-Beispiel (Bevölkerung der angeschlossenen Städte: 985.000, auf etwa der Fläche von Hamburg) hingegen sechs mal so groß, und ging in der Vergangenheit schon eher in Richtung achtfache Größe; dafür wurde der U-Bahn-Bau dort nach wenigen Jahren wieder eingestellt.


    Bevor jetzt das Argument kommt, daß Hamburg dichter besiedelt sei, als andere Städte:


    Legt man mal anständige Erschließungsradien um die Haltestellen an (nämlich die üblicheren 500m anstatt der 720m, mit denen die Hochbahn rechnet), so erschließt die Stadtbahn auf besagten 7,7 km mit 14 Haltestellen über den Daumen gepeilt rund 30.000 Einwohner (mit 720m sinds >50.000).


    In Mannheim wurde im Verkehrsausschuß diese Woche eine Neubaustrecke von 7,5 km verabschiedet, die mit 13 Haltestellen 32.500 Einwohner neu erschließt. Und bei der man in der Kalkulation übrigens mit einem Zuwachs an Fahrgästen gegenüber der aktuellen Busbedienung mit 3 Linien von über 1 Million/Jahr rechnet.

  • Könnten Sie diese Ihre Meinung auch mit objektiven Begründungen hinterlegen?


    Das koennte ich natuerlich. Allerdings sagte ich ja bereits in Posting Nummer 78, dass ich keine Lust habe auf dem von einigen (bei weitem nicht allen) Usern hier begonnenen Niveau fortzufahren.


    Dennoch - auch wenn es mich langweit an dieser Stelle Dinge wiederzukaeuen, die schon X-mal hier und anderswo dargelegt worden sind:


    Trasse des Metrobus 5:


    > Mit Abstand hoechstes Volumen aller Hamburger Buslinien (angeblich Europas)
    > Ehemalige Strassenbahnlinie, die 1980 durch eine U-Bahn ersetzt werden sollte (die dann jedoch nie kam weil sie unfinanzierbar war)
    > Ausreichend Platz im nach dem Krieg aufgeweiteten Strassenraum
    > Nachfrage-Schwerpunkte an der Strecke (Uni / Dammtor / CCH)
    > Moeglichkeit der Integration in einen kommenden Staedtebaulichen Masterplan (Uni-Umbau)
    > Schlechter zustand des heutigen Stadtraumes Grindelallee (allgemeiner Verbesserungsbedarf mit/ohne Tram)
    > keine Sonderbauten notwendig, (neue Bruecken, etc.)


    Edit: ich beziehe mich hier auf einen Beitrag der im Folgenden von einem Modarator entfernt wurde. Also nicht verwirren lassen :)
    Mod: Wer nicht hören will, muss fühlen. :) Außerdem enthielt der Beitrag praktisch keine Aussage. Gruß, Dykie!

  • Wurde irgendwann im Thread mal erwähnt, wie sich die Kosten für die Strecke zusammensetzen?


    Die 155 Millionen sind nämlich schon ein ganz schönes Stück, gerade wenn keine aufwendigen Kunstbauten (Tunnel, Brücken) dabei sind. Sind da die Fahrzeuge und der Betriebshof für die Anfangsausstattung dabei? Dann wär man schon näher dran.


    Obig erwähnte Mannheimer Strecke wird bei vergleichbarer Länge, Trassierung, Haltestellenanzahl und -ausstattung sowie Bauzeit/-aufwand mit gerade mal 60 Millionen angesetzt. Bei null städtischem Zuschuß. Und da ist ein Tunnel zur Unterquerung einer Eisenbahnstrecke mit dabei.

  • Meines Wissens sind damit die Gesamtkosten gemeint, also inklusive Fahrzeugen, Betriebshof, Leitzentrale usw.
    Da aktuell keine Straßenbahnlinie vorhanden ist, muss ja eine entsprechende Infrastruktur erstmal geschaffen werden. Zukünftige Linien dürften je nach Streckenführung deutlich günstiger werden.

  • Die Hochbahn sagt zu den Kosten, dass es noch keine verlaesslichen Angaben gibt.


    Das Problem bei einer Strassenbahntrasse ist, dass die Kosten sehr unterschiedlich angesetzt werden koennen. Ich kenne aktuelle Zahlen die zwischen EUR 8 Mio und EUR 20 Mio pro Kilometer liegen. Demnach koennen die reinen Streckenkosten in Hamburg zwischen EUR 60 Mio und EUR 150 Mio liegen. Ohne Fahrzeuge und Betriebshof.


    Wenn es am Ende weniger wird - umso besser.


    Allerdings ist es bei Strassenbahn-Trassenkosten auch so, dass die Summe nicht allein der Tram zu Gute kommt. In der Regel wird mit dem Geld der gesamte Stadtraum aufgewertet. Also Rasengleise angelegt, Baueme gepflanzt, Plaetze gestaltet, etc.


    In der teuren Variante (150 Mio) koennte man vielleicht grob schaetzen, dass 2/3 der Summe reine Trassenkosten sind und 1/3 auch anderen Verkehrsteilnehmern - Fussgaenger, Autofahrer, Radler - zugute kommen. Das koennen aber sicherlich andere besser beurteilen als ich.


    Die Kosten fuer den Betriebshof kaemen noch hinzu. Das ist natuerlich eine einmalig recht hohe Ausgabe, die jedoch dafuer mit dem Wachsen des Netzes relativ immer guenstiger wird.


    Die Kosten fuer Fahrzeuge kommen noch einmal hinzu. Ich denke hier jedoch, dass man diese Kosten ausserhalb der Betrachtung lassen kann, weil fuer jede Tram entsprechend anderswo Kosten fuer Busse eingespart werden. Insbesondere wenn man die unterschiedlichen Lebens- bzw Abschreibungszyklen fuer die Fahrzeuge beruecksichtigt sollten die Fahrzeuge betriebdwirtschaftlich 'kostenneutral' zu den heutigen Bussen sein.