Stadtbahn Hamburg [in Planung]

  • Man wollte zwar ne Zeit lang eine U-Bahn bauen, bis auf eine Station wurde aber nichts drauß.


    Sind schon ein paar mehr als nur eine. Insgesamt entsprechen 6 Haltestellen dem für die U-Bahn geplanten provisorischen* Ausbaustand (Exerzierplatz, Handelshafen, Neckarplatt, Boveristraße, Theresienkrankenhaus, Sandrain), jeweils mit Tunnel-, Brücken- oder ähnlichem höhenfreiem Zugang. Die heutige Tunnelstation Dalbergstraße war hingegen bei der U-Bahn eigentlich gar nicht vorgesehen.


    *die Bahnsteige hätten später auf 76cm erhöht werden sollen. Alle obigen Haltestellen außer der umgebauten Station Theresienkrankenhaus sind nicht barrierefrei.

  • Zurück zu Hamburg:


    Das Abendblatt meldet daß die Planungen für die Stadtbahn weiterlaufen. Weil nicht das Rathaus darüber entscheidet, sondern der Aufsichtsrat der Hochbahn. Der wiederum ist durch das Ausscheiden der GAL aus der Regierung bis zur nächsten Hauptversammlung hierüber nicht beschlußfähig.

  • Gute Nachrichten! Hier nochmal der entsprechende Link via Google, oder in der Welt. so dass er auch fuer nicht-Abendblatt-Abonenten lesbar ist.


    Zitat:


    Das Planfeststellungsverfahren hat demnach so lange Bestand, bis die städtische Hochbahn AG, die mit den technischen Planungen beauftragt ist, einen Gegenantrag bei der Stadtentwicklungsbehörde stellt. Dieser ist dort allerdings noch nicht eingegangen.


    Zitatende


    Ich hoffe, dass man jetzt politisch Druck auf Ahlhaus macht und ihm darlegt, dass es unstaatsmaennisch ist noch VOR einer Neuwahl Porzellan zu zerschmeissen. Wenn er am 20.2.2011 eine Mehrheit bekommt und dann die Planungen einstellt, dann muss man es akzeptieren. Er regiert schliesslich bis Februar nur als Interimsbuergermeister ohne Mehrheit!

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Die Stadtbahnseite der Hochbahn verkündet am 3.12. einen einzigen Satz: "Stadtbahnplanungen gestoppt - Aufgrund einer Entscheidung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg hat die HOCHBAHN die in ihrem Verantwortungsbereich liegenden Arbeiten am aktuellen Stadtbahn-Projekt eingestellt."


    Seit Abschaffung der Straßenbahn 1978 wäre das bereits die vierte eingestellte Stadtbahnplanung in Hamburg. Das letzte Mal hat 2001 der neue CDU-Senat die damalige SPD/GAL-Planung gekippt.

  • "Stadtbahnplanungen gestoppt - Aufgrund einer Entscheidung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg hat die HOCHBAHN die in ihrem Verantwortungsbereich liegenden Arbeiten am aktuellen Stadtbahn-Projekt eingestellt."


    Da sich das Projekt in der Planfeststellung befindet und bereits öffentlich ausliegt (damit die Planung im Grundsatz abgeschlossen), gibt es allerdings in diesem Zusammenhang aktuell überhaupt keine im Verantwortungsbereich der Hochbahn liegenden Arbeiten. Das liegt bei der Genehmigungsbehörde, und die macht solange weiter bis die Hochbahn die Einstellung der Planfeststellung beantragt.

  • Tja, nicht mal das bekommt Herr Ahlhaus hin.


    Dann bleibt zu hoffen, dass die Planungen zügig umgesetzt werden und zwar bis zum Zielnetz.
    Der Stadtkasse kostet es ja nicht allzu viel und der Nutzen wird deutlich höher sein.

  • Tja, nicht mal das bekommt Herr Ahlhaus hin.


    Dann bleibt zu hoffen, dass die Planungen zügig umgesetzt werden und zwar bis zum Zielnetz.
    Der Stadtkasse kostet es ja nicht allzu viel und der Nutzen wird deutlich höher sein.


    Leider konnte ich nicht herausfinden, wie der Kosten-Nutzen-Faktor ermittelt wurde, aber laut der "taz" hat die Stadtbahn den Faktor 1,18, die U4 (als Vergleich) 0,58: http://www.taz.de/1/nord/hambu…el/1/vera-schlaegt-durch/

  • Die Kosten-Nutzen Werte werden vom BMVBW in einen standadisierten Verfahren ermittelt, damit sie Deutschlandweit vergleichbar sind. Siehe hier ein paar grobe Erlaeuterungen dazu.


    Die 1,18 wurden auch hier im Thread - etwas weiter oben - schon kurz diskutiert.


    Die angeblichen 0,58 der U4 (laut Taz) wundern mich. Meines Wissens liegt die U4 bei knapp ueber 1 - schliesslich fliessen auch hier Bundesmittel. Ein Nutzenfaktor von >1 ist Bedingung fuer die Bezuschussung durch den Bund.


    Nebenbei sind diese Rechnungen immer eine zweischneidige Sache. Man haette die Stadtbahn in Hamburg sicherlich auch so gestalten koennen, dass sie rein rechnerisch einen besseren Faktor hat: Billigere Ausfuehrung, starkes Zusammenstreichen der Busse wenn die Stadtbahn da ist. Aber man moechte ja in Hamburg mit dem Projekt nicht nur 1:1 die Busse ersetzen, sondern man will mittelfristig den OePNV ausbauen, verbessern, attraktiver machen und eine Gesamtloesung bieten, die summa sumamrum ein besseres und groesseres Angebot fuer die Menschen macht als es heute der Fall ist. Viele Millionen die beim Tram-Bau in 'Stadverschoenerung' und 'Platzgestalung' investiert werden sind natuerlich in der Wirkung positiv, druecken aber dennoch (rein rechnerisch) den Nutzenfaktor...

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Bei der U4 muß man zwischen der offiziell immer noch verfolgten Gesamtplanung von 2004 mit NKF 0,58 und der vorerst seit 2007 im Bau befindlichen Teilstrecke mit NKF 1,0 unterscheiden.
    Im wesentlichen hat man sich ein "Sahnestück" (bei 1,0 ist das ironisch zu verstehen) gezielt mit Blick auf Zuschüsse rausgeschnitten, und versucht auf Biegen und Brechen den NKF für diesen Abschnitt über der 1,0 zu halten. Der positive NKF für den Teilabschnitt wird mittlerweile auch nur noch eingehalten, weil man die eigentlich geplanten Vorarbeiten für die Weiterführung gestrichen hat.

  • Die Stadtbahn scheint doch noch nicht gestorben zu sein. Eben lese ich hier, dass das Planfeststellungsverfahren nicht abgebrochen wurde und zu nächst weitergeführt wird.
    Beruhigend, auch wenn danach erstmal Schluss ist. Die CDU hält ja nach wie vor an einer anderen Streckenführung fest. Um daraus auch etwas positives abzuleiten - sie sind zumindest nicht (mehr) gegen die Stadtbahn.

  • Die CDU hält ja nach wie vor an einer anderen Streckenführung fest. Um daraus auch etwas positives abzuleiten - sie sind zumindest nicht (mehr) gegen die Stadtbahn.


    Mal soll sich da nichts vor machen... Ich denke die CDU ist im Grunde gegen die Stadtbahn - hat aber das Problem, dass sie selbst keine auch nur ansatzweise tragfaehigen Alternativen anzubieten hat. Um folgendes Problem kommt die CDU schlicht nicht herum: Alles was man mit dem selben Budget an Alternativen zur Stadtbahn entwickeln koennte ist deutlich weniger leistungsfaehig. Alles an Alternativen was genauso leistungsfaehig ist wie die Stadtbahn ist leider auch deutlich teurer. Also was tun?


    Das mit dem 'wir sind ja fuer sie Stadtbahn, aber nicht in dieser Form...' halte ich fuer leere Phrasen. Die aktuelle Streckenfuehrung ist ja nicht gottgegeben, sondern es ist die Streckenfuehrung welche nach Kosten / Nutzen / Machbarkeit / Verkehrsaufkommen / weiteren Faktoren als am in der Summa am vorteilhaftesten eingestuft wurde. In meinen Augen ist es CDU-Volks-Verarsche so zu tun, als muesse man nur all das ignorieren und eine Nacht darueber schlafen und dann kaeme die CDU in ihrer unermesslichen Weisheit ploetzlich auf die "Wunderstrecke" die keinerlei Anwohnerprotest erzeugt und einen viel groesseren Nutzen hat als die aktuelle Planung...


    Wer's glaubt wird selig. Wer's nicht glaubt waehlt eben nicht die CDU ;)

  • Als momentaner Nicht-Hamburger, den das Thema brennend interessiert:


    Kommt die Stadtbahn trotz Neuwahlen? - oder ist sie inzwischen quasi tot, da politisch nicht mehr gewollt?


    CDU inzwischen dagegen, die SPD auch, die Grünen vielleicht nicht mehr in der nächsten Regierung ... Was meint ihr?

  • Das stimmt nicht ganz, die CDU ist sehr wohl für die Stadtbahn, die GAL auch, Die SPD hat sich bei dem Thema der Stimme enthalten und ist somit Neutral.

  • Korrektur: Die CDU ist DAFÜR, die SPD dagegen, die GAL wird wohl weiterhin dafür sein. So wie die aktuellen Umfragen aussehen, wird die Stadtbahn wohl vorerst nicht kommen.

  • Grüne schlagen alternative Trasse für die Stadtbahn vor (abendblatt.de)
    [...] Die CDU hatte sich nach dem Ausstieg der GAL aus der Koalition von dem Stadtbahn-Projekt verabschiedet. Die FDP lehnt die Stadtbahn als "ideologisches Leuchtturmprojekt" ab. Die SPD argumentiert, die Stadt könne sich dieses Großprojekt nicht leisten. Die Linke unterstützt weiterhin die Stadtbahn.


    So "dafür" klingt das ja nun nicht seitens der CDU. Und die SPD hatte ja erwähnt, sie halte die Stadtbahn für sehr sinnvoll, aber die aktuelle Finanzlage ließe dies nicht zu und deshalb werde man sich erstmal (mal wieder) um andere Projekte kümmern. :confused:

  • Wenn man das ganze so beobachtet. Dann merkt man im Grunde das man in Hamburg eh nie wirklich für die Stadtbahn war. Selsbt die Grünen haben sich vor längeren verkauft und haben sich an den Alltagsgeschäft der Politik in der Stadt gut angepasst.


    Ich glaube man wird in Hamburg nur die Stadtbahn bekommen, wenn man die Finazierung wie in Frankreich macht.


    Da gibt es so Modelle, wo Gelder aus Parkplatz und anderen Einnahmen über Jahre in seperate Geldtöpfe geflossen sind und man am Ende so viel Geld hatte, das man damit sich die neuen Straßenbahnstrecken leisten konnte, es war sogar so viel Geld vorhanden, das diese Systeme auch vom Design nicht billig daher kommen mussten.


    Aber ich glaube wenn Hamburg könnte, würde man lieber Hochstraße durch die Stdt bauen, um noch mehr Platz für den Verkehr an zu bieten.


    Zumindest beim Nahverkehr will im Grunde keine Patei wirklich groß was verändern, die Grünen mal ausgenommen.


    Aber es ist eh schon ein Witz, eine Stadt Umwelthauptstadt zubezeichnen, wo im Grunde der CO² Wert höher ist als in jeder anderen Stadt.


    So viel dazu.

  • Ja, aber die Parkplatzeinnahmen sind doch schon fest verplant. Als zusätzliche Einnahmequelle käme vielleicht die Citymaut in Frage? Und wenn man ein paar Jahre spart, ist am Ende sogar eine U-Bahn-Verbindung von Steilshoop und Bramfeld an die Innenstadt "drin"! Zu wünschen wäre es. Wenn man mal nach Paris oder London blickt, wird dort die Straßenbahn ja eher für Verkehr innerhalb der Vororte eingesetzt. Für ins Stadtzentrum gerichteten Verkehr scheint eine U-Bahn die bessere Lösung zu sein.

  • Das mag sein, aber auch die SPD wird noch feststellen, dass mittelfristig kein Weg an der Stadtbahn vorbeifuehrt. Da geht es am Ende nicht um Geschmack oder Partei-Ideologie, sondern um eine einfache Gleichung:


    Die Busse koennen auf einigen Routen den Verkehr in Hamburg schlicht nicht mehr bewaeltigen. Neue U-Bahnen koennten das Problem loesen sind aber einfach nicht zu bezahlen. Es bleibt irgendwann nur die Stadtbahn.


    Bei einer absoluten Mehrheit kommt die SPD Hamburg ausserdem in aktue Personalnot was Senatorenposten angeht. Es wuerde mich nicht wundern, wenn vielleicht sogar der heutige Hochbahnchef (und seit ein paar Jahren Strassenbahnfreund) noch zum Hamburger Senatoren erkoren wird...

  • Ja es ist wie mein Vorredner schon schreibt.


    Auf Dauer wird auch die SPD nach Alternativen zur U-Bahn suchen müssen.


    Denn es stellt sich schon die Frage, in wie weit man überhaupt den U-Bahnbau wirklich vortstetzen wird oder kann.


    Die SPD hat sich aber auch eine Hinterür für die Stadtbahn offen gehalten. Denn man sagt ja nun, dass man Grüne Themen mit auf die Agenda aufnehmen will. Und die Stadbahn war im Grunde einer der wichtigsten Punkte der GAL.


    Eventuell verkauft man das ganze als Niederflurstraßenbahn Konzept und somit wäre auch kein Wortbruch geben, denn man hatte ja nur der Stadtbahn keine Chancen eingeräumt.


    Man muss aber erstmal abwarten was die nächsten Tage bringen und wann dann die SPD offiziel der HVV die Einstellung der Planungen auflegt.
    Aktuell sind ja die Planungen noch nicht gestopp und im Grunde wäre nun ein Ausstieg auch eine Steuerverschwendung.


    Zumindest zum Zeitpukt wo die SPD noch an der Macht war, wollten die ja die Straßenbahn wieder haben. Heute kennt man diese Versprechen nicht mehr?!


    Grüße