Sagen wir, sollte der zweite Platz verwirklicht werden, könnte man in der Mitte oder ringsrum eine Reihe von stehenden Menschen in Bronze bzw. aus dem Material, siehe Bild oben, aufstellen mit Transparenten, die man im Herbst 1989 gesehen hat und um die Welt gingen. Einige Sprüche vom zweiten Entwurf sollte man natürlich ändern, aber es ist ja erstmal nur ein Entwurf, der sicher noch angepasst wird. P.S. Das obere abgebildete Denkmal sieht echt cool aus!
Leipzig: Freiheits- und Einheitsdenkmal
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Muss sagen, finde alle drei ziemlich enttäuschend. 3. gefällt noch am besten, ist aber zu dschungelmäßig für einen Stadtplatz. Bodendenkmäler sind eher schlecht, da sie sehr schnell schmuddelig werden, s. Leipziger Notenspur oder das Stadtwappen auf dem Marktplatz. Auf der Visualisierung sieht man ja schon den ersten Hund, der die Legosteine anpinkeln wird - so ein Dings mit nach Hause schleppen würde ich jedenfalls nicht.
...die für all die unterschiedlichen Ereignisse stehen, die Freiheit und Einheit erst möglich machen.
Schwammig und nichtssagend! Die Künstler waren mit dem Thema "Freiheit & Einheit" überfordert. Vielleicht wäre es besser, zunächst nur ein Freiheitsdenkmal auf dem Leuschnerplatz zu errichten. Ein gesondertes Einheitsdenkmal kann man später immer noch aufstellen z.B. auf dem Deutschen Platz. -
Ich glaube das Problem war eine zu sehr verkopfte Herangehensweise. Ärgerlich daran ist, dass dies der sowieso schon eher mangelhaften Akzeptanz des Denkmals in der Leipziger Bevölkerung nicht unbedingt helfen wird und sich viele jetzt in ihrem Klischee bestätigt sehen, dass da irgendetwas von oben aufdoktriniert wird, womit sie sich nicht identifizieren können.
Auch die Säule oder die leuchtenden Pflastersteine im Nikolaikirchhof sind Metaphern, allerdings auch ohne entsprechendes Hintergrundwissen begreif- und nutzbar.
Ich bin sehr gespannt auf die Ausstellung, wenn es sich tatsächlich um die drei besten Beiträge handelt, hätte man seitens des Preisgerichts konsequent sein müssen und keine Preise vergeben dürfen.
Ich weiß allerdings nicht, ob die doch recht primitive anglo-amerikanische Herangehensweise da jetzt unbedingt besser gewesen wäre.
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ohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgottohgott
Ich habe ja mit allem gerechnet, aber das ist in jeglicher Hinsicht einfach unfassbar!
Der erste Entwurf wird sich in zwei Monaten nach seiner Eröffnung erledigt haben, da auch die letzten Würfel Leipziger Balkone, Keller, Mülleimer, Stadtparks und -gewässer füllen werden. Zurück bleibt eine bunte Fläche, die dem ehemaligen Königsplatz und den Ereignissen 1989s in keinster Weise gerecht wird und schnell ranzig wirkt. Viel Spaß auf dem Freisitz der neuen Markthalle, dort sollte das Bier sehr günstig ausgeschänkt werden, damit sich dort mal jemand niederlässt. Begrüßenswert ist der Entwurf nur dann, wenn man auf dem Platz in postquader Zeit ein paar Halfpipes, Tables und Graffitiwände installiert. Denn dazu ist der Entwurf perfekt geeignet, nicht nur der bunten Muster wegen.
Beim zweiten Entwurf, der Parolentorte, verhalte ich mich wie meine Vorredner - kein Kommentar.
Der dritte Entwurf mag den meisten gefallen, letztendlich ist es aber auch nur ein simpler Stadtpark. Dieser mag Verweilqualitäten besitzen, als Denkmal ist das aber m.M.n nur bedingt geeignet. Man sollte sich entscheiden, soll ein neuer Stadtpark enstehen, oder ein Denkmal. Natürlich braucht keiner ein zweites Völki, aber ein paar Bäume?
Das traurigste ist jedoch, dass jeder der vorgestellten Entwürfe auf der Fläche des ehemaligen Königsplatzes realisierbar wären. Letzendlich entschließt man sich jedoch dazu, den Platz ausufern zu lassen. Das was hier enstehen soll ist aus städtebaulicher Sicht wirklich der GAU.
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Beim zweiten Entwurf sieht man im Hintergrund schon die "Restbebauung" des Platzes. Wissen die Berliner etwa mehr als wir oder sind das nur Phantastereien?
Was hat denn die Blase zwischen Markthalle und Denkmal zu bedeuten. (Irgendwo hab ich die schon schonmal gesehen.)
@Dave: Vielleicht kannst du ja auf deinen Fotos erkennen, was da dran steht. -
In der Tat finde ich die ganze Planung auch völlig überdimensioniert. Eine riesige Fläche wird hier kurzerhand zum Denkmal erklärt, ähnlich dem Holocaustmahnmal in Berlin dem man die Dominanz aber gerne einräumt.
Bedenklich auch die Ausage von Jung im MDR "Es ist nicht nur ein Denkmal für Leipzig sondern [..] in Leipzig"
http://www.dnn-online.de/web/d…im-Herbst-2014-2040350838
Wie soll man das verstehen? Wenn es ein Denkmal für "ganz Mitteldeutschland sein soll" ist der Bezug auf die 70.000 im Grunde hinfällig denn damit bezieht man sich wohl konkret auf Leipzig. Also bei diesem ganzen allgemeinen Dahergeblubber passt wohl einiges nicht recht zusammen wies man auch zu umschreiben versucht.
Ich frage mich derweilen immer noch wie es funktionieren soll wenn jeder der gerade lustig ist so ein Aluhöckerchen mitnehmen kann. Ist dieses "Feature" dann nur temporär? Lohnt es dann überhaupt so viel Geld zu investieren oder hat man ernsthaft vor das "Feld" ständig wieder aufzufüllen? Fragen über Fragen.Die Skulptur des Bomberdenkmals finde ich übrigens sehr gut gearbeitet und die allein hätte eigentlich auch völlig ausgereicht als Denkmal. Diese einem Tempel anmutende Anlage strahlt mit den mächtigen Säulen eine Souveränität und Monumentalität aus, die der öffentlichen Meinung in GB auch überhaupt nicht gerecht wird.
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Henryk - @Dave: Vielleicht kannst du ja auf deinen Fotos erkennen, was da dran steht. > Ja, ein Mix aus Englisch und Deutsch: Das Ding soll ein Ideen-Camp auf einem öffentlichen Platz sein, mit einem 3-tätigen Workshop der HGB Leipzig in einem temporären, aufgeblasenen Pavillon mit eingeladenen Architekten, Soziologen und Künstlern aus Europa.
HGB = Hochschule für Grafik und Buchkunst.
Auf dem Plakat steht, mit Datum vom 27.08.2019 um 19.48 Uhr:
"Camp of Ideas: New ways of Envisioning Public Space in Leipzig! 3-Tätiger Workshop der HGB Leipzig in einem temporären aufgeblasenen Pavillon mit eingeladenen Architekten, Soziologen und Künstlern aus Europa.
Das Ding soll also nichts festes sein. Interessant sind die Stadion/Sportplatz-typischen Scheinwerfer. Die Bebauung dahinter mit moderner Markthalle ist mir auch schon aufgefallen. Wird aber noch nichts festes sein. Allein deswegen, weil die Markthalle nicht dem historischen Gewand entspricht, den man ja wieder aufbauen will.
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@#218
Das gezeigte britische Beispiel überzeugt mich ebenso wenig. Zu nah am Kitsch! Da ich von vornherein zweifelte ob eine überzeugende Lösung möglich ist, sei es mit modernen oder traditionellen Stilmitteln, war ich von Anfang an kein Freund der Idee eines Einheits- und Freiheitsdenkmals, zumal an diesem für die Wendezeit unwichtigem aber städtebaulich umso wichtigerem Ort im Zuge der Neugestaltung des Areals. -
Wie erwartet laufen die Leipziger Sturm gegen diese Entscheidung.
Hoffentlich halt der Zorn über dererlei Spielereien, als Denkmal etwas länger an.
Noch sind die Wende- Mutigen nicht in Rollstühlen verschwunden.
Ein Denkmal gehört zum Himmel gerichtet, wie unsere Vorfahren aus längst vergangener Zeit dies taten.
Ein Abenteuerspielplatz als Denkmal ? Wieviel bunte Pillen sind bei der Entscheidung wohl vergeben worden ?
Als Laie, aber kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,das ein Architekturstudium zu solcherlei Unsinn verführt.
Leipziger Volkszeitung Lesermeinungen -
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Platz 2: flache Tortenstücke mit banal allgemeingültigen Politslogans
Ich hoffe, daß das nur Platzhalter sind.
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Soweit ich weiß, ist (noch) nicht entschieden, dass die Markthalle nach altem Vorbild errichtet wird. Vielmehr spricht man auf der Homepage vom "[...] Bau einer architektonisch anspruchsvollen Markthalle [...] am historischen Standort [...]".
Außerdem entspricht die von Henryk angesprochene "Restbebauung" die des Lageplans der Ausschreibung: http://www.deutsches-architekt…php?p=315490&postcount=50
Man kann also davon ausgehen, dass das so ungefähr kommt.
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Sonst bin ich nicht der "Bild Dir Deine Meinung" Meinung, aber das ist wohl auf den Punkt gebracht.
http://www.bild.de/regional/le…enkmal-25059682.bild.html -
Haben die eigentlich bei der Wahl gesoffen? Hocker zum mitnehmen?
Ich denke das Monument soll zukünftige Generation an dienen Tag erinnern. Dafür braucht man keine tausenden von Euros ausgeben, das kann Ikea selbst besser. Ich hoffe die Leipziger gehen ein weiters Mal auf die Straße für ein vernünftiges Denkmal -
Mir stößt es langsam ein wenig bitter auf, mit welcher Arroganz so Mancher über die ausgewählten Entwürfe herzieht. Was mich dabei besonders ärgert, ist dass auf sachliche Argumente weitgehend verzichtet wird.
Wir müssen uns doch zunächst einmal im Klaren sein, dass es spätestens seit dem 2. Weltkrieg eine äußerst eingeschränkte Denkmalkultur im demokratischen Deutschland gibt. Insbesondere ein "Siegesdenkmal" (und darum handelt es sich hier ja im weitesten Sinne) ist ziemliches Neuland für Architekten und Stadtplaner. Man merkt den drei Entwürfen auch deutlich an, dass hier keine praktische Erfahrung vorherrscht. Sie sind alle durchaus ambitioniert und (manchmal naiv) durchdacht. Sie haben auch alle drei durchaus gravierende Schwächen. Aber man sollte ihnen keinesfalls per se die Eignung absprechen, die Wendezeit angemessen zu thematisieren. Gleichfalls sollte man auch keine monströsen Statuengruppen oder Obelisken mehr erwarten. Deutschland hatte diesbezüglich zwar mal eine Denkmaltradition, aber diese ist abgebrochen - spätestens mit der Beseitigung der Deutschen NS- und DDR- Diktaturen. Verständlicherweise will man nun gerade hier nicht anknüpfen (was durch eine angelehnte Gestaltung automatisch assoziert würde).Der Erstplatzierte lebt von der Interaktion der Menschen. Das kann zu einem positiven oder zu einem negativen Ergebnis führen. Spannend ist es allemal wie eine Stadt und ihre Bürger mit einem interaktiven Denkmal umgehen. Werden die Alublöcke also wirklich als Podest zur Diskussion genutzt, wird das Denkmal als variable Aufenthaltsfläche von den Menschen in Beschlag genommen? Werden die Hocker aus Verbundenheit zur Thematik mitgenommen, oder nur zum Aufmöblieren des Partykellers? Das spannende an diesem Entwurf ist für mich, dass es die Leipziger noch zu einem Teil selbst in der Hand hätten, wie denn das Denkmal aussehen würde (und das tatsächlich jeden Tag aufs Neue) - in diesem Sinne ist das sogar ein "demokratisches" Denkmal.
Der Zweitplatierte gibt Möglichkeiten für aktuelle und dauerhafte Botschaften. Auch dieses Denkmal kann man nicht von einem Punkt aus anschauen und fertig, sondern muss es abschreiten, lesen und wird im besten Fall über die Botschaften diskutieren. Optimal wäre es, wenn die Bürger über diese Botschaften demokratisch abstimmen dürften. Der Supergau wäre, wenn die Botschaften so belanglos und beliebig blieben, wie im Entwurf.
Der drittplatzierte Entwurf ist im Grunde ein Park, wenn auch ein thematisch angepasster Park. Er fügt sich ganz gefällig in die Promenadenlandschaft ein, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Dort ist u.a. eine Art Hügellandschaft geplant. Für einen umbauten Platz eine denkbar ungeschickte Lösung (wenn man nicht schon von vornherein die geplanten Fassaden verstecken möchte).
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Ich sehe die Entwürfe jetzt erst und ich würde mich schämen. Sowohl an Stelle der "Künstler", als auch an Stelle der Jury. Wer von den Mitgliedern ist denn überhaupt selbst persönlich auf die Straße damals gegangen?
Der erste Entwurf ist absolut nichtssagend. Nach 2 Jahren Sonneneinstrahlung kann man die meisten Fraben absolut vergessen, vorallem das Rot wird total ausgeblichen aussehen.
Der zweite Entwurf ist auch eine Frechheit. Politische Botschaften, die nur von einem Teil der Bevölkerung getragen werden, vorallem dem linken Lager, als Wille einer gesamten (damaligen) Nation zu repräsentieren? Alleine dafür müssten die Wettbewerber disqualifiziert werden.
Da ist der dritte Entwurf zwar auch wenig-sagend, aber der annehmbarste. Aber unter diesen Umständen kann man sich das "Freiheits- und Einheitsdenkmal" auch sparen und für das Geld ein paar Wasserspiele für den Nachwuchs installieren. Oder wenn es Version1 wird kann man eine Kühlung integrieren, sodass es im Winter mit Wasser gefüllt wird und als Schlittschuhfläche nutzbar ist.
Dieser Müll, der fabriziert wurde, ist ein Schlag ins Gesicht aller, die damals ihr Leben und ihre Freiheit riskierten, um den kommenden Generationen ein freiheitliches Leben zu ermöglichen.
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Ich denke, die Erwartungshaltung an das Einheitsdenkmal war bei Vielen von Anfang an zu groß, sodass "neue" Ideen von vorn herein abgelehnt werden, ohne sich weiter damit zu beschäftigen.
Auch muss sich das Denkmal insofern rechtfertigen, dass es an einem geschichtlich unbedeutendem (falschen ?) Ort steht, und desweiteren nicht das einzige Denkmal in Leipzig ist, welches an die Friedliche Revolution erinnern soll, genannt werden kann die Säule auf dem Nikolaikirchhof.
Die Entwürfe an sich haben aber erst einmal nichts mit dem Ort des Denkmals zu tun, auch im Nachhinein zu sagen, man wäre "von vorn herein" gegen ein Denkmal gewesen, geht in keinster Weise auf die Entwürfe ein und lässt sich hinterher leicht sagen.Und so finde ich persönlich den ersten Platz sehr interessant und durchaus passend.
Diese verschiedenen Farben spiegeln für mich die unterschiedlichsten Wünsche der DDR-Bevölkerung wider, die unter dem Begriff "Freiheit" zusammengefasst werden können.
(Ein paar mehr Farben hätten nicht geschadet, wie ich finde, aber 7 sind ein Anfang)
Auf jeden Fall aber kann man einen deutlichen Widerstand gegen eine monotone Diktatur, wie sie die DDR war, herauslesen und so auch zu einem Teil die Situation der Menschen, die auf die Straße gingen, nachvollziehen.
Die Idee mit den Hockern oder was das sein soll, finde ich außerdem grandios, weil experimentell. So kann das Denkmal jede Woche unterschiedlich aussehen, was wiederum eine Vielfalt darstellt, wie es die verschiedenen Farben ebenfalls tun.
Und zu erfahren, wie die Leipziger selbst mit ihrem Denkmal umgehen, wäre sicherlich sehr interessant zu sehen, immerhin gibt es in Leipzig viele kreative Köpfe.
Ich bin der Meinung, dass wir nicht mehr in einer Zeit leben, in der man ehrfürchtig vor einem Denkmal erstarren soll, sondern sich eigene Gedanken dazu machen sollte, selbst etwas verändern kann etc.
Vielleicht fehlt im 1. Entwurf ein bisschen die Gewaltfreiheit, mit der die Friedliche Revolution abgelaufen ist, der Schriftzug "Keine Gewalt" ist für mich allerdings auch nicht sonderlich originell, somal es schon genug Grünflächen in Leipzig gibt.
Der 2. Entwurf ist ebenfalls interessant, wenn auch nicht so passend, da er wie ich finde ungenügend auf die Wünsche der DDR-Bevölkerung eingeht.
Allerdings steht hier die Hoffnung, dass sich viele gegenwärtige Konflikte ebenfalls gewaltfrei lösen lassen, und die Friedliche Revolution so eine Art "Anstoß" oder Vorzeigebeispiele für viele Konflikte ist. -
nimm es bitte nicht persönlich, aber ich glaube, da lebst du an der realität vorbei. auch wenn 95 % der bürger ihrer kreativität freien lauf lassen würden und die hocker jede woche anders formatieren, würden 5% die situation ausnutzen, vandalieren bzw die hocker entweden (wie auch gewünscht), und ein teil dieser 5% nimmt, wie bereits angesprochen, die hocker als wurfgeschosse auf straßen, plätze, kleingärtenanlagen ....
ganz abgesehen davon stellen ein paar kg aluminium * 70.000 einen gewissen materialwert da. wenn heutzutage ganze bahnanlagen lahm gelegt werden, um 1 t kupfer zu entwenden und diese zu verkaufen, dann wird das bei (zwar recht billigem, aber dafür problemlos sich anzueignendem) alu ebenfalls passieren.
wenn man mit bunten farben die unterschiedlichen hoffnungen darstellen will, wieso hat man dann keine oled-bildschirm gekauft, den hätte sich die jury jede woche tauschend in ihre wohnzimmer stellen können, dann haben wir auch endlich ukrainische verhältnisse. ich zweifel immer mehr am gefühl der juroren für das, was die masse der bevölkerung empfindet und sich wünschen würde. das wurde bereits beim kirchenneubau direkt gegenüber deutlich. nur hier muss ich zur entschuldigung gestehen, scheint es eh kein entwurf gegeben zu haben, hinter dem fast alle bürger stehen, zu groß ist die varianz an meinungen.
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Ich sage nicht, dass es keinen "besseren" Entwurf für das Denkmal gegeben hätte.
Aber ich denke, einfach immer auf der Jury oder den Architekten, die ja doch nicht '89 auf die Straße gegangen sind, herumzuhacken, ist zu einfach. Immerhin ist dies auch ein Zeichen von Einheit (auch wenn das Denkmal natürlich die Gefühlslage der Leipziger wiederspiegeln soll, was speziell der 1. Entwurf für mein Verständnis aber tut).Was wünscht sich die Masse der Bevölkerung ?
Der Entwurf lässt durchaus Interpretationsspielraum, für die Kritiker wahrscheinlich zu viel, sie wollen vermutlich etwas klares, eindeutiges.
Das ist auch verständlich, aber Interpretationsspielraum regt zum Nachdenken an, ebenso zum Mitfühlen, Fragen werden aufgeworfen, verschiedene Meinungen treffen aufeinander, die diskutiert werden etc.
Und das ist es auch, dieses Aktive beteiligen, nicht einfach ein Monument hinstellen, das bewundert wird, wo quasi Wirkung und Aussage vorgegeben werden (wie auch in einer Diktatur), sondern das jeder Einzelne eine eigene Bedeutung für sich ganz allein gewinnen kann.
Das mit dem Wertmetall könnte in der Tat ein Problem werden, hat aber mit dem Entwurf nichts zu tun.
Und klar wird es Randalierer geben, so wie es in der Demokratie Extremisten u.a. gibt.
Vielleicht kommt es ja zum (Meinungs-)Austausch zwischen "Vernünftigen" und "Randalierern" ? (wie das ausgeht ist die andere Frage)
Aber all diese Möglichkeiten bietet so ein Entwurf, das will ich eigentlich nur deutlich machen, und es ist eben mehr als ein "Abenteuerspielplatz", wie er von vielen belächelt wird... -
Der erste Entwurf lässt soviel Spielraum, dass er beliebig ist. Im Gegensatz beispielsweise zum Holocaustmahnmal in Berlin, dass ebenfalls abstrakt und individuell lesbar ist, könnte dieses Denkmal für alles stehen, und damit für nichts. Insofern sind die Reaktionen vorallem der an der friedlichen Revolution Beteiligten verständlich. Was den Entwurf abhebt, seine Veränderlichkeit, scheint etwas an der Realität vorbei gedacht zu sein.