Leipzig: Freiheits- und Einheitsdenkmal

  • Warum aus der Standortdiskussion folgt, dass man eigentlich keins braucht, erschliesst sich wahrscheinlich nur dir und der SPD-Fraktion. > Ich schrieb ja "eigentlich nicht wirklich". Nicht das ich dagegen wäre. Auch wenn die SPD-Fraktion es nicht für sinnvoll hält, bin ich nicht ihrer Meinung. Denn die wollten die Trinitatiskirche an der Nonnenmühlgasse und keinen Stadthafen. Bei mir genau das Gegenteil: Keine Kirche an der Nonnenmühlgasse, aber den Bau des Stadthafens.


    Also, ich bin weder dafür noch dagegen, genau die Mitte :nono:


    Mit der CT-Eröffnung 2012/2013 am Wilhelm-Leuschner-Platz hast Du natürlich recht. Dann wird es nach der Haltestelle Hauptbahnhof die Nr. 2.

  • @Dase: Das LVB-Häuschen müsste man für das Denkmal ja überhaupt nicht verschieben, dass befindet sich ohnehin auf dem breiten Verbindungs-Fußweg zwischen HBF und Innenstadt. Es ging ja nur um die Wirkung dieses Bauwerks auf das Denkmal!!! Mittelfristig könnte man auch mit dem LVB-Häuschen dort leben.


    Und meiner Meinung nach kann die Stadt alles so machen wie sie es für ihre Bürger für richtig hält und muss sich überhaupt nicht nach Investor xyz richten, nur weil der irgendwelche Kosten sparen will. Eine attraktive Stadt zieht genug Investoren an. Dann eben der nächste. Die Zeiten wie in den 90ern sollten vorbei sein. Eine selbstbewusste Stadt sollte daher selbst den Ton im Groben angeben. Ohne natürlich überheblich zu wirken und Kompromisse von vornherein auszuschließen.


    Zitat von DaseBLN


    "Ansonsten kann man die genannten Punkte pro klWBP fast alle umformulieren und pro WLP einsetzen."


    Wenn du meinen Beitrag intensiv gelesen hättest, wäre dir aufgefallen das ich die Standorte relativ neutral analysiert habe und ich sehr wohl den Königsplatz in einer Vielzahl an Punkten dem klWBP für ebenbürdig halte. Aber es gibt eben einige erhebliche Punkte, die eher für den klWBP sprechen (siehe meinen Beitrag: http://www.deutsches-architekt…php?p=218429&postcount=55). Warum du die einfach hier bei der Diskussion außen vorlässt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Und ja, ich hätte auch mit dem Königsplatz kein Problem. Auch der ist gut. Warum also irgendetwas Negatives beim klWBP suchen was es nicht gibt bzw. nicht auch beim Königsplatz geben würde?


    Zitat von DaseBLN


    "Was das Aussehen des Denkmals betrifft, ich vermute ganz stark, dass dir das kaum schmecken wird."


    Gut, dass du Hellsehen kannst. Also solange ich die Entwürfe nicht gesehen habe, bin ich frohen Mutes dass es einige vernünftige Architekten mit ebenso vernünftigen Entwürfen gibt. Scheinbar scheinst du jedoch meine Meinung hier im Forum überhaupt nicht im Kontext sehen zu können und unterstellst mir ein generelles "Anti-Modern". Da kann ich dir mit ruhigem Gewissen sagen, dass das Quatsch ist. Es gibt eben auch einen Unterschied und erhebliche Differenzierungen zwischen Modern und Modern. Mal ganz davon abgesehen was überhaupt "Modern" ist. Das erachtet jeder Bürger auch anders aus.


    Und wer sagt eigentlich das durch das Denkmal am klWBP "die Grünfläche erheblich reduziert" werden würde?
    Ich glaube du hast da wohl eher selber Angst davor, dass es ein Denkmal mit viel Beton im Umfeld wird. ;)


    Die schönen Denkmäler die ich kenne, sind jedenfalls allesamt umringt von einer Vielzahl von Grünflächen und Blumen.
    Zudem kann man bei der Ausschreibung für das Denkmal ja auch eine gewisse Grüngestaltung vorgeben, die die Archtiekten bei der Erstellung der Entwürfe für das Denkmal entsprechend berücksichtigen müssen.


    Ich weiß also ehrlich gesagt nicht, wo du hier die Probleme siehst. DIE optimale Lösung gibts sowieso nicht. Sprich: Allen wird mans sowieso nicht recht machen können. Daher sollte man alle heutigen Fakten und zuküntig angedachten baulichen Gestaltungen sammeln, entsprechend den Zielvorgaben gewichten und dann ganz nüchtern "den Platz-Sieger" selektieren.

  • Stimmt ab!


    auf http://www.leipzig.de/denkmal könnt Ihr nun abstimmen, an welche der drei Punkte Ihr das Einheits- oder Freiheits- oder Einheits- und Freiheitsdenkmal sehen wollt. Zur Auswahl stehen der Hauptbahnhofsvorplatz, Augustusplatz und der Wilhelm-Leuschner-Platz. Eingezeichnet ist der Königsplatz. (Dieser, der wird hergestellt werden soll).


    Dazu findet nach Ostern bis 24. April 2009 eine Ausstellung im Neuen Rathaus in der Unteren Wandelhalle statt (gleich am Haupteingang oder vom Ratskeller kommend).

  • So DAvE LE, ich bin deinem Aufruf gefolgt und habe abgestimmt. So wie die einzelnen Plätze mit Vor- und Nachteilen beschrieben werden, favorisiert die Stadt wohl genau so wie ich den Wilhelm-Leuschner-Platz :lach: :daumen: :lach:

  • Mein Diskussionsbeitrag zum Einheitsdenkmal:


    In Dublin hat man für ca. 4 Mio EUR eine 120 m hohe Nadel errichtet.


    Sowas wäre (für den Standort Leuschnerplatz) auch in Leipzig absolut angebracht ! Am Fuß ein Treffpunkt für Bevölkerung und Jugend und nachts spektakulär beleuchtet. Das wäre top und vor allem nicht langweilig !


    http://de.wikipedia.org/wiki/The_Spire

  • ^ Nun, das könnte man jetzt auch als Phallussymbol bezeichnen, aber es bleibt festzuhalten, dass "The Spire" für Dublin einige Anforderungen erfüllt, die auch für Leipzig gelten sollten:

    • abstrakt (figürliche Darstellungen könnten allzu schnell an sozialistische Arbeiter- und Bauernkunst erinnern)
    • eine Landmarke und Sehenswürdigkeit, ohne allzu monumental zu wirken
    • belebt den Standort (gerade für WLP wichtig)


    Steine rund um den Ring oder kleinere Denkmäler sind zwar nette Sachen, aber hier stehen 5-7 Mio. Euro zur Verfügung! Da sollte schon etwas entstehen, dass auch für künftige Generationen noch Wert hat und woraus die Stadt Leipzig auch touristischen Nutzen ziehen kann. Ich behaupte mal, dass auch inflationsbereinigt seit dem Bau des Völkis nicht mehr so viel Geld für einen Denkmalbau in Leipzig zur Verfügung stand.


    Danke an LeipzigSO für den Beitrag. Leider ist es sehr schwierig, die Baukosten für Denkmäler im Netz herauszufinden. Ich bin schon dabei gescheitert, die wirklichen Kosten für das Synagogendenkmal Gottschedstraße herauszufinden.

  • Vielleicht sollte man ne' Menschenmasse aus Bronze aufstellen. Dazu nen Pappschild mit "WIR SIND DAS VOLK".


    Ich favourisiere ja den Augustusplatz. Der Brunnen vor dem Opernhaus ist sowieso irgendwie nackig und nicht so schön wie der Mendebrunnen gegenüber. Natürlich sollte die Masse dann im Brunnen stehen und aus den Köpfen kommt Wasser gesprungen. Sieht aber dann bissel horrorhaft aus :Nieder:

  • Menschenmasse aus Bronze ? Klingt ja wie eine ideologische Geheimwaffe aus Nordkorea ! :Nieder:


    Im Brunnen stehend ?? Wozu ?? :confused:


    Also für eine bloße Bronzenachbildung fiktiver Demonstranten braucht man weder einen Architektenwettbewerb noch einen einzigen kreativen Gedanken...

  • ^ Dito. Was uns DAvE damit sagen will, weiß ich auch nicht, aber das Thema sprach ich ja an. Abgesehen davon, dass mit entschlossenem Blick marschierende heroische Montagsdemonstranten in Bronze kaum dem Charakter der Ereignisse entsprechen, wird so etwas erstens extrem schnell kitschig und ist zweitens dem Kunstverständnis des Sozialismus, der das Abstrakte dann ja doch eher verpönte und auf Personendarstellungen setzte, viel zu ähnlich. Die kämpfende Menge im Marx-Relief ersetzt durch eine demonstrierende Menge? Zynismus pur.


    Was den Brunnen vor der Oper betrifft, kann ich mich nur wiederholen - ein Verlust wäre extrem schade, ist es doch der beste Part der Augustusplatz-Neugestaltung in den 90ern. Und angenommen wird er auch:



  • ^ dem kann ich nur Zustimmen Dase. Der Augustusplatz sollte bleiben wie er ist. Der Brunnen vor der Oper ist gut und auch die Bäume sollten aus jeden fall so bleiben als Rahmen für den Platz. Einzigst die Milchtöpfe sind ein wenig unpassend aber der Gesamtreindruck passt gut. Zudem sollte man aus wirtschaftlicher Sicht nichts am Platz ändern. Es gibt viele Ecken der Stadt wo dringender etwas gemacht werden muss als am sehr schönen und so erhaltenswerten Augsutusplatz.
    Deswegen das Denkmal auf den Wilhelm Leuschner Platz, der muss eh gemacht werden.
    Und dort, da muss ich Dase ebenfalls recht geben, sind Menschenmengen aus Bronze ungeeignet, eine Abstrakte Säule mit entsprechender Höhe oder ähnliches wäre da ein Vorschlag.

  • 1. Der Brunnen sollte beibehalten werden.
    2. Das Denkmal sollte mit Brunnen integriert werden. So, dass man wieder zwei gegenüberstehende Brunnen hat. Durch das Denkmal im Jahre 2014 könnte er ja verschwinden.
    3. Um also das bisherige Bild vor dem Opernhaus zuerhalten: Dort wo der Pils steht, aus dem Wasser kommt, das große kunstvolle Denkmal platzieren und ringsrum eine große Wasserfläche. Mal ein Denkmal zum anfassen, mal ein Denkmal zum baden.
    4. Entweder kann sowas wie in Berlin rauskommen, was man dort als Einheit- und Freiheitsdenkmal sich präsentiert oder etwas, was dem 9. Oktober '89 wieder gibt. Okay, eine Menschenmasse muss ja nicht gerade hin. Aber paar Klötze und Kugeln sollten es auch nicht sein.

  • @ Dave: Bin ich hier der einzige, der das nicht versteht, was du meinst? Der Brunnen soll bleiben, das Denkmal integriert werden und dann verschwindet der Brunnen 2014 und alle haben ein Denkmal wo man baden kann !?!? Deinen Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen. Ich vermute eher mal, dass du das nicht so ganz ernst gemeint hast...


    Der jetzige Brunnen vor der Oper ist erstaunlich zurückhaltend und trotzdem im Sommer ein Ort, der er schafft, auf diesem großen Platz Menschen zum Verweilen einzuladen. Er ist ein modernes Pendant vis-a-vis des Mendebrunnen und sollte mit Klauen und Krallen verteidigt werden!


    Wenn man dem Denkmal entsprechenden Raum und Bedeutung einräumen möchte, kann es eigentlich nur auf den Leuschnerplatz kommen. Denn nur dort hat man die Möglichkeit, den Platz und die Umgebung entsprechend dem Denkmal zu gestalten. 1989 war ein so wichtiges Ereignis, dass es gerechtfertigt ist, dem Denkmal letztendlich einen ganzen Platz zu widmen - was ja auf dem Leuschnerplatz passieren würde, da man davon ausgehen kann, dass dort kein zweites Denkmal hinkommt. Letztlich sollte man vielleicht doch eine Art Siegessäule schaffen. Sowas gibt es in vielen europäischen Städten - man würde damit auch dem Gedanken der europäischen Stadt gerecht werden. Eine Siegessäule muss in diesem Fall übrigens nicht heroisch-kriegerisch aussehen - sowas geht sicher auch modern und zeitgemäß.

  • und da die abstimmung auf leipzig.de läuft könnte man ja theoretisch immer mal wieder drauf schauen und seine meinung kund tun... F5 sei dank ;p

  • Der Brunnen soll bleiben, das Denkmal integriert werden und dann verschwindet der Brunnen 2014 und alle haben ein Denkmal wo man baden kann !?!? Deinen Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen. > Ich Deinen auch nicht.


    Ich vermute eher mal, dass du das nicht so ganz ernst gemeint hast... > Doch habe ich. Und was ich jetzt daran so schwer zu verstehen?


    1. Der Brunnen sollte beibehalten werden. > Natürlich nicht in seiner jetzigen Form.


    2. Das Denkmal sollte mit Brunnen integriert werden. So, dass man wieder zwei gegenüberstehende Brunnen hat. Durch das Denkmal im Jahre 2014 könnte er ja verschwinden. > Wenn man das Denkmal vor der Oper aufstellt, verschwindet vielleicht der Brunnen. Keine Ahnung. Sollte es so kommen, dass der Brunnen verschwindet, schlage ich vor, einen Brunnen in das Denkmal zu integrieren. So unwahrscheinlich-unglaubwürdig und so es auch klingt. Wie Du schon sagtest, im Sommer ein beliebtes Ziel zum Baden.


    3. Um also das bisherige Bild vor dem Opernhaus zuerhalten: Dort wo der Pils steht, aus dem Wasser kommt, das große kunstvolle Denkmal platzieren und ringsrum eine große Wasserfläche. Mal ein Denkmal zum anfassen, mal eins Denkmal zum baden. > So meine Vorstellung, wie man das Denkmal mit einen Brunnen integrieren könnte.


    Das ganze geht natürlich auch ohne Brunnen.


  • ^ Dave, überzeugen tut mich deine Darstellung und vor allem Stantort und Ausführgung nicht.
    Zum anderen wäre eine zum "Baden" einladende und gedachte Wasserfläche um das Einheitsdenkmal eher unpassend sein. Das wäre nicht würdig für ein Denkmal.


    Es bestätigt aber das der Wilheln Leuschner Platz der beste Standort ist mit einer Art moderner Siegessäule.
    Da kann man nur den Ausführungen von Leipziger SO aus Beitrag #72 zustimmen.
    Und dazu wie schon erwähnt die Wirtschaftlichkeit.

  • Ich bin der Meinung, das Leipzig eine der schönsten Opern hat, die in den 60ern entstanden sind. Auch wenn der alte (noch schönere) Bau nicht wieder hergestellt wurde, bin ich der Meinung, das die Sicht auf die Oper nicht durch einen Denkmal beeinträchtigt werden sollte. Außerdem bin ich kein Fan von Massenansammlungen - Oper, Gewandhaus, Uni-Neubau, Mendebrunnen, evtl. Johanniskirchturm und Einheitsdenkmal??? Das ist zuviel des Guten. Außerdem stimme ich AndyJA zu, dass es viel besser Ecken in Leipzig gibt, die eine Aufwertung verdienen.

  • Ich wer auch für den Leuschner Platz. Da der Platz noch unbebaut ist. Man könnte ja den alten Bowlingbunker vorsichtig abtragen und aus der den Außenwänden (die bestehen ja aus Sandstein), Skulpturen herstellen. So kann man Zeit und Geld sparen und Leipzig hätte ein Schandfleck weniger.

  • ^ M.W. steht inzwischen fest, dass das Bowlingcenter erhalten bleibt. Steh ja auch in räumlicher Nähe des Vorgängerundlings, des Leipziger Panoramas.

  • Ich bin ebenfalls der Meinung, dass der ehemalige Königsplatz favorisiert werden und dort ein wirkungsvolles Monument zu erschaffen ist.
    Persönlich finde ich wichtiger, dass das Denkmal Impulse für weitere Entwicklung für die Stadt setzt. Der Augustusplatz mag man von seiner Gestaltung halten was man möchte hat weniger Anstösse nötig als das Gebiet zwischen Stadtbibliothek und Innenstadt.
    Wichtiger ist eine würdige Erinnerung an die Ereignisse von 1989 als eine halbherzige Lösung.


    Mit fünf Millionen Euro sollte ein ansprechende zeitlose Landmarke geschaffen werde ohne jede Figürlichkeit.

  • und dem sprichwörtlichen pragmatismus der leipziger würde es ebenfalls entsprechen: nutzen wir das geld um ein platzumfassendes denkmal zu erschaffen und nebenbei sparen wir das geld für anderes und haben ein schickes stück stadtentwicklung erschaffen.
    und schön unauffällig das ganze. so wie das goerdelerdenkmal, das junidenkmal oder die steine am nikolaikirchhof...