Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • Für mich bleibt das Ingenhoven-Gebäude ein monströser Klotz, der das Schauspielhaus optisch nicht mehr zur Geltung kommen lässt. Ganz unabhängig von der Begrünung.


    Die Höhe ist dabei weniger entscheidend - es geht mir um die Breite. Deutlich übertrieben. Und dem Gesamtensemble des Gründgens-Platzes nicht zuträglich.

  • Scheiße soll stehen bleiben aber Gründerzeithäuser fallen weiter wie Dominosteine - Düsseldorf 2015.


    Na klar: In Düsseldorf wurden dutzende - ja hunderte - ach was sage ich: unzählige Gründerzeithäuser 2015 abgerissen! Ich komme gar nicht mehr mit, die unglaublich vielen Abrisse zu zählen! Man traut sich gar nicht mehr durch Düsseldorf zu laufen, man hat ja Angst, von den vielen Dominosteinen erschlagen zu werden!

  • ^ Nach dem letzten Spruch ähnlicher Art hat jemand Dir schon mal mehrere Gründerzeitler-Beispiele aufgezählt, die möchte ich nicht wiederholen. Hier gerade ist es weniger relevant, da Häuser der frühen Nachkriegszeit fallen sollen, die ich als nicht herausragend betrachte - im Kö-Bogen-Bautagebuch wurden sie schon paarmal abgelichtet.


    Vulcanus mag Recht haben, dass die breite Fassade des Neubaus deutlich gegliedert werden konnte, wodurch sie interessanter wirken würde - da ist nur einheitlich Glas auf der Südseite und sonst einheitliche Grünkübel vorgesehen.


    Bei Gelegenheit - da ein mehrgeschossiger Laden im nordwestlichen Tuchtinsel-Geschäftshaus umgebaut wird, verschwand die Hoffnung auf den Ersatz des ganzen Ensembles. Lange schien es, dass der Umbau stockt - doch am letzten WE sah ich Aushänge, dass der Laden Mitte März öffnen soll.

  • Zurück zum Thema.


    @#761: Das Gebäude ist weder zu breit noch zu hoch. Und das Ingenhoven-Tal gewährt dem Schauspielhaus erhebliche Fernwirkung. Die Nahwirkung am GGP ist heute grausig. Das Gesamtensemble des Gründgens-Platzes? Was bitte soll das sein? - der Platz ist ein Desaster - die Oberfläche, diese Notstraße zur Tiefgarage, diese Mauern. Erst wenn der GGP völig neu und viel besser gestaltet ist, wird das Schauspielhaus ein angemessenes Umfeld haben. Der Platz benötigt vor allem klare Grenzen, an denen es bisher völlig fehlt.


    Dessen ungeachtet: Die Begrünung am Kö-Bogen II muss viel besser werden - sonst ist das Projekt nicht zu retten. Aus Kö-Bogen I müssen die richtigen Lehren gezogen werden.

  • Der Kö-Bogen-II Entwurf ist aus meiner Sicht weder zu monströs noch 'erdrückt' der das Schauspielhaus. Das Gegenteil ist der Fall! Das Schauspielhaus ist der große Profiteur des Innenstadtumbaus. Erst der Tal-artige Einschnitt zwischen Dreiecks-Pavillon und Kö-Bogen-II-Neubau holt das Schauspielhaus aus seiner Jahrzehnte währenden Hinterhoflage. Dies wird besonders deutlich, wen man den Ingenhoven Entwurf mit den anderen Wettbewerbsbeiträgen vergleicht. Bei einem Großteil der Konkurrenzbeiträge habe ich mich ernsthaft gefragt, ob die Planenden jemals persönlich vor Ort waren und die Stadt kennen. Ganz abgesehen davon handelt es sich bei Ingenhovens Entwurf mit Sicherheit um den Kreativsten. Der Dreieckspavillon bietet bei filigraner Ausführung das Potenzial zu einem echten Hingucker zu werden. Dass die Flaneure die Möglichkeiten der begehbaren Dachfläche zu Nutzen wissen steht für mich nicht ernsthaft infrage.


    Zwei Dinge sind jedoch wichtig.


    1. Es bedarf eines durchdachten Nutzungs- und Gestaltungskonzepts für den GGP. Ob zum Innenhof ausgerichtete Gastronomie dort funktionieren kann bezweifle ich. Die Etablierung eines Open-Air-Kinos im Sommer halte ich bspw. für interessant


    2. Eine funktionierende Begrünung kann aus diesem interessanten Projekt ein echtes architektonisches Highlight machen. An dieser neuralgischen Stelle der Düsseldorfer Innenstadt dürfen keine Kompromisse gemacht werden - auch wenn Nachbesserungen den Baustart um weitere Monate verschieben! Der Kritik an der Wahl von Buschhecken anstelle immergrüner Pflanzen kann ich mich anschließen. Inwiefern Pflanzkästen (Keine Balkonkübel!) keine gute Wahl sind, wage ich nicht zu beurteilen. Sind jemandem Beispiele für eine ähnlich durchgeführte Fassadenbegrünung bekannt??

  • Stadtumbau

    Die WZ schrieb am 7. April über die innenstädtischen Baustellen, die vor allem mit dem Kö-Bogen und mit der Wehrhahnlinie zusammenhängen. Noch 2016 soll der neu gestaltete Martin-Luther-Platz mit dem Pavillon fertig sein - der Artikel beinhaltet eine Visualisierung. Die Grundstücksverhandlungen zum Kö-Bogen II seien " so gut wie abgeschlossen" - noch in diesem Jahr soll das Baurecht geschaffen werden. Ob dann wirklich 2018 alles fertig sein könnte, hätte ich Zweifel. Der Umbau der Schadowstraße kann erst danach stattfinden, nachdem die Kö-Bogen-II-Baustelle nicht mehr beliefert werden muss - dem Zeitplan im Artikel nach 2018-2019.


    BTW: Gestern war ich wieder im Hofgarten, darunter am Theatermuseum im kleinen Palast. Die Jägerhofstraße und die Hofgartenstraße (mit der mehrspurigen Tunnelausfahrt) sind derart überbreit, dass das Gebäude vom Norden und vom Westen kaum erreicht werden kann, nur vom Hofgarten - damit wird es zu einer Art (Stadt-)Autobahnraststätte degradiert. Wieder scheint es, der Stadtumbau hängt zu sehr an der 'autogerechten Stadt', die bloß zum Teil unter die Erde gebracht wird - weniger Autospuren wären städtebaulich mehr.

  • ^ Wie hin und wieder an verschiedenen Stellen erwähnt wird, sogar größere Städte funktionieren mit weniger Autospuren (Beispiel: Die Londoner Regent Street ist vierspurig, die Oxford Street zweispurig.) Auf der Google-Karte sieht man, dass die Rampe Richtung Norden drei Spuren hat - wären es zwei, bliebe etwas Freiraum am Museum übrig. Es gab schon mal Anregungen, die Kaiserstraße von 6 auf 4 Spuren zurückzubauen - von Parteien, die inzwischen im Stadtrat regieren (leider noch nicht als die Kö-Bogen-Tunnel geplant wurden). Das würde zusammen passen - zweispurige Ausfahrt und zwei Spuren pro Richtung weiter nördlich.
    Ähnliche Probleme gibt es an den anderen Tunnelenden - etwa auf der Immermannstraße, wo die Straßenfläche mE zu üppig geraten ist, ähnlich die Anbindung der Heinrich-Heine-Allee. Wenn die Stadt jenseits einer eng begrenzten Zone wenig Aufenthaltsqualität bietet, werden die vom Kö-Bogen hinausgehenden städtebaulichen Impulse auf die enge Zone beschränkt bleiben. Dann haben sich die großen Ausgaben nicht wirklich gelohnt.

  • ^ Dir ist schon klar, dass das Ziel des Kö-Bogen-Tunnelprojektes die Verlagerung des Verkehrs in diesem Bereich unter die Erde war und nicht, ein Nadelöhr zu schaffen? :nono:


    Auch wenn die Ecke am Theater-Museum nicht gerade schön ist, sehe ich da keinen Unterschied zu früher.


    Eine Verjüngung der Kaiserstraße von 6 auf 4 Fahrspuren hätte im Kreuzungsbereich zur Maximilian-Weyhe-Allee, Hofgartenstraße und Jägerhofstraße keine Auswirkungen auf die aktuellen Gegebenheiten - da die Abbiegesituationen notwendig sind.
    Was auch bedeutet, dass die Tunnelausfahrt selbst bei einem 2-spurigen Tunnel nicht auf die 3. Spur am Theater-Museum verzichten könnte, da sonst die Rechtsabbieger zu Rückstau im Tunnel führen würden.


    Die einzige Möglichkeit, diese Ecke großzügiger zu gestalten, wäre die leider verpasste Verlagerung der Straßenbahnschienen in einen Tunnel parallel zum Autotunnel gewesen....

  • Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss der Stadt steht diese Woche ein Beschluss zur Bürgerbeteiligung bzgl. der Platzgestaltung des Gustaf-Gründgens-Platz an. Die Beteiligung soll im Juni erfolgen. Ansonsten keine weiteren Informationen in der Vorlage, allerdings zwei neue Animationen des Platzes als Anlagen und in der Vorlage selber als Deckblatt-Bild eine grafische Aufsicht auf eine als Variante 14 bezeichnete Platzgestaltung. Hier der Link zu den Infos:


    http://ratsinfo.duesseldorf.de…r=DESC&pvid=66593#current

  • ^ Und da sieht man wie dich das Ingenhoven Tal dem Schauspielhaus auf die Pelle rückt.

  • ^ Und da sieht man wie dich das Ingenhoven Tal dem Schauspielhaus auf die Pelle rückt.


    Und somit den Platz auf eine übersichtliche Größe schrumpft, die der Belebung des ehemalig toten Platzes zu Gute kommen wird. Vorstellbar ist beispielsweise eine Nutzung durch Sommerfestspiele in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus ähnlich wie bspw in Dresden.

  • Tatsächlich wird man eine von fiesen Fallwinden umtoste Fläche haben, ähnlich wie vor dem GAP 15. Da würden nur viele Bäume helfen um am Boden Aufenthaltsqualität zu schaffen.

  • Könne alles noch kippen?

    Die WZ verbreitet Angst und Schrecken im Artikel vom 12.05 mit Fragen, ob das Ingenhoven-Tal überhaupt gebaut werde. Es solle noch eine Reihe offener Fragen geben, die man mit dem Investor klären müsse. Es sei unwahrscheinlich, dass der Stadtrat den Bebauungsplan vor Mitte September beschliesst.


    Nach WZ-Quellen meint der Investor, er könne in der ersten Hälfte 2019 fertig werden, könne der Bau Anfang August 2016 starten - bis dahin sei jedoch noch nicht mit der Baugenehmigung zu rechnen.


    Der Architekt soll dem Text nach weitere Visualisierungen vorbereitet haben, die jedoch nicht veröffentlicht werden - warum auch immer. Vielleicht sind sie detailreicher, realistischer und wirken nicht so stark begrünt wie die ersten?

  • Sind es Fragen, die schon länger bekannt sind, oder sind es Punkte, die seitens der Verwaltung neu ins Spiel gebracht wurden - das wäre nicht das erste Mal in Düsseldorf.
    Auch an anderer Stelle in der Stadt geht es deswegen nicht weiter.


    Sollte sich der Baubeginn signifikant verzögern, muss auf jeden Fall die Neugestaltung der Schadowstraße vorgezogen werden, auch die längere Schließung des Schauspielhauses ist dann zu hinterfragen.


    Wenn es am Bauträger / Investor liegen sollte, dass es nicht vorangeht, muss dieser nachher halt schauen, wie er den Bau ohne größere Störung des Umfeldes abwickelt.


    Eine Stadt kann nicht still stehen, weil Ingenhoven bauen will!

  • B-Plan

    Auf der neu gestalteten Internetseite der Stadt Düsseldorf liegen unter
    http://www.o-sp.de/duesseldorf…rsicht.php?pid=23187&L1=2
    die B-Plan-Unterlagen für den Kö-Bogen 2 zur Ansicht.


    Interessant finde ich den als Planentwurf 1 ( http://www.o-sp.de/download/duesseldorf/116124Plan ) indem man die Konturen des neuen Gebäudes mit den dahinterliegenden alten Strukturen sehr gut erkennen kann. Da werden die Dimensionen des Ingenhoven Tals nochmal sehr plastisch. Die Gebäudekante des Neubaus geht bis kurz vor die Aufzugschächte der neuen U-Bahnstation in Höhe des neuen Telekomladens an der Tuchtinsel.