70 Mio€ für ein bißchen Bauland finde ich überhaupt nicht enttäuschend. Sehr gutes Ergebnis und willkommene Geldspritze für den städtischen Haushalt.
Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)
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Wo der Kunde Sklave seines Dienstleisters ist
Während in der Lounge gerade über Deutschland als ein Land des Unmöglichen diskutiert wird, die WZ liefert am 12. Oktober ein Beispiel aus dem Städtebau - angeblich sei ein Umbau des Gründgens-Platzes nicht möglich, da die Erben noch 45 Jahre ein Urheberrecht besitzen sollten und jede Baumassnahme zustimmungspflichtig sei. Etwas in der Wirtschaft völlig unerhörtes - man erteilt einen Auftrag, der Architekt kassiert Geld dafür und Generationen lang darf man nichts mehr mit dem Eigentum machen, weil man dem Architekten komplett ausgeliefert ist?
Die Stadt will laut Artikel vom angeblichen Recht auf den städtischen Platz nichts hören.Ich hoffe, künftig wird jeder Architektenauftrag mit einer Klausel versehen, dass der Auftragnehmer auf keinerlei merkwürdige Rechte am Besitz des Auftraggebers pocht. Selbst wenn nicht jeder es respektieren wollte - Architekten gibt es in Deutschland mehr als genug und im EU-Ausland noch weit mehr. Es finden sich genügend solche, die an ein normales Kunde/Dienstleister-Verhältnis gewohnt sind.
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^ Gestern regte ich Klausel in Architektenverträgen an, die dem Auftraggeber die Eigentumsrechte an seinem Eigentum belassen. Wie die WZ am 13.10 berichtete, die Stadt war ihrerzeit schlau genug und hat für solche Klausel gesorgt, die OB Geisel zitierte. Außerdem sei Pfau laut Geisel nicht beauftragt mit der Platzgestaltung gewesen, diese habe ihm sogar missfallen. (Wie kommt es, dass sich von der Sippe des Platzgestaltung-Auftragnehmers keiner meldet?)
Meine Vermutung ist, dass die Architektenfamilie nicht so sehr um die Stilreinheit besorgt ist, sondern eher die Chance sieht, beim Millionenprojekt per Abfindung abzusahnen - penetrant und hartnäckig. Wie es auch ausgehen mag - spätestens jetzt müsste auch jegliche Sympathie für das Ding abhanden kommen, man müsste es als Haus der Gierigen wahrnehmen.
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Wie es auch ausgehen mag - spätestens jetzt müsste auch jegliche Sympathie für das Ding abhanden kommen, man müsste es als Haus der Gierigen wahrnehmen.
Nur weil sich die Erben des Architekten Pfau mit der Stadt streiten - egal aus welchen Beweggründen (selbst wenn es nur ums Geld gehen würde) - was jeder für sich selbst bewerten muss (es gibt ja auch Leute, die dem Ingenhovental nichts abgewinnen können) muss man doch die Bauwerke, die Pfau geschaffen hat, jetzt nicht schlecht finden.
Wenn du jetzt sagst, dass du wegen dem Streit keine Sympathien mehr für das Schauspielhaus hast (hattest du die überhaupt jemals?) widerspricht das jeglicher Logik - damit nimmst du es quasi in Sippenhaft.
Ist die Stadt als Eigentümer dann auch in Sippenhaft zu nehmen, also auch unsympathisch? -
^ Es kommt mal vor, dass nachträgliche Ereignisse die Sicht auf Bauwerke beeinflussen, als Stichwort nur: Potsdamer Garnisonkirche, um die seit Jahren massivst gestritten wird. Dann darf ich vergleichbar hier empfinden (die Begeisterung ob des Bauwerks teilte ich nicht besonders, aber jetzt wird meine Empfindung des Schauspielhauses definitiv schlechter, mit jeder Erbeneinsprüche-Pressemeldung).
Wie gesagt - allen Quellen nach soll den Platz jemand anders entworfen haben, nicht mal der Name wird genannt. Wieso meldet sich da niemand, obwohl gerade der Platz umgebaut wird und nicht das Schauspielhaus?
Wenn die Gegner der Potsdamer Garnisonkirche die Abneigung nicht auf die Stadt erweitern, wüsste ich nicht, wieso man es hier tun sollte.
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Nord-Süd-Tunnel
Das Deal-Magazin berichtete gestern über die für den 10. November geplante Eröffnung des Nord-Süd-Tunnels. Danach werden die Straßenbahngleise der Nord-Süd-Richtung auf der endgültigen Stelle verlegt werden können, am 21. Februar soll auch dieser Teil betriebsbereit sein (ich sah bereits gestern angelieferte Schwellen).
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Verkauf des Gründgens-Platzes?
Auf der vorherigen Seite und unter #721 ist vom Grundstücksverkauf die Rede - die RP berichtete am 28.10, dass womöglich der gesamte Platz verkauft werden soll, was die Kommunalpolitiker irritiert. Persönlich verstehe ich aus den Aussagen nicht, ob die 70 Mio. EUR bereits für den gesamten Platz sein sollen oder nur für das kleine Grundstück für die Bebauung - und der Rest der Fläche für zusätzliches Geld verkauft werden würde.
Den Kommunalpolitikern ist dies wahrscheinlich ebensowenig klar - auch, was Geisel dem Investor versprach, wer die Platzgestaltungskosten übernehmen soll. Es wurde Einsicht in den Vertrag gefordert, den es jedoch laut Artikel nicht gebe - lediglich eine Grundsatzvereinbarung. -
Hallo einmal, mein erster Beitrag im Forumgeschehen:
http://www.rp-online.de/nrw/st…er-platanen-aid-1.5521753
Eine neue Visualisierung zur geplanten Gestaltung des Gustav-Gündgens-Platzes und angeschlossener "Flaniermeile" neben der Bahntrasse erschien heute in der RP. -
Auf der vorherigen Seite und unter #721 ist vom Grundstücksverkauf die Rede - die RP berichtete am 28.10, dass womöglich der gesamte Platz verkauft werden soll, was die Kommunalpolitiker irritiert. Persönlich verstehe ich aus den Aussagen nicht, ob die 70 Mio. EUR bereits für den gesamten Platz sein sollen oder nur für das kleine Grundstück für die Bebauung - und der Rest der Fläche für zusätzliches Geld verkauft werden würde.
Den Kommunalpolitikern ist dies wahrscheinlich ebensowenig klar - auch, was Geisel dem Investor versprach, wer die Platzgestaltungskosten übernehmen soll. Es wurde Einsicht in den Vertrag gefordert, den es jedoch laut Artikel nicht gebe - lediglich eine Grundsatzvereinbarung.Naja das war doch klar. Kein Investor hat Geld zu verschenken. Wenn der Kaufpreis steigt, dann muss auch die Gegenleistung entsprechend steigen. Das ist doch immer so. "Je höher der Preis, desto mehr im Einkaufskorb". Was genau verkauft wird und welche Verpflichtungen vom Verkäufer übernommen werden, dass wird aber leider nicht (noch nicht) in den Artikeln dargelegt.
Mich wundert das alles nicht.
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Wenn der ganze Platz mit einer neuen Tiefgarage unterbaut werden soll, was nach meinem Wissen durch den Investor erfolgen soll, ist es auch Sinnvoll, das gesamte Grundstück, das von der TG unterbaut wird, zusammen zu verkaufen; für die Oberfläche gibt es dann in der Regel eine festgeschriebene öffentliche Nutzung – Geh-, Fahr- und Leitungsrecht.
Der genannte Kaufpreis bezieht sich nach meinem Wissen lediglich auf den städtischen Anteil der Gesamtfläche, hinzu kommt noch der Teil für die derzeit noch überbauten Grundstücke, die ja nicht im Eigentum der Stadt sind.
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^Bloß weil eine Tiefgarage gebaut wird (also eine Unterbauung) würde ich nicht den gesamten Platz verkaufen. Hierfür gibt es doch die Möglichkeit über Dienstbarkeiten oder Baulasten eine Tiefgarage zu sichern.
Wenn man davon ausgeht, dass der Platz dann nicht mehr öffentlich ist, dann weiß ich jetzt schon, dass man in einigen Jahren bereuen wird. Wenn die ersten Pflanzen, Steine etc. Probleme bereiten.
Schade. -
Die öffentliche Nutzung kann doch vertraglich gesichert werden - ich sehe da kein Problem.
Wenn das Grundstück im Eigentum der Stadt bliebe, und nur unterbaut würde, könnte es für den Bauträger eventuell schwieriger sein, eine Finanzierung hierfür zu erhalten.
So kann die Tiefgarage privat errichtet werden und der Platz darüber kann weiterhin durch die Öffentlichkeit genutzt werden.
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Die öffentliche Nutzung kann doch vertraglich gesichert werden - ich sehe da kein Problem.
Wenn das Grundstück im Eigentum der Stadt bliebe, und nur unterbaut würde, könnte es für den Bauträger eventuell schwieriger sein, eine Finanzierung hierfür zu erhalten.
So kann die Tiefgarage privat errichtet werden und der Platz darüber kann weiterhin durch die Öffentlichkeit genutzt werden.
Denke, dass es immer ein Unterschied ist, wenn mehr Fläche mitveräußert wird. Hoffe mal, dass die Begrünung diesmal gelingt (anders als bei KÖBogen 1)
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Die WZ veröffentliche vor kurzem eine Visualisierung des fertigen Martin Luther Platzes, auf dem ein Entwurf für den geplanten Pavillon zu sehen war:
Quelle: WZ-NewslineDer Entwurf sieht großartig aus. Anscheinend gibt es sogar eine Dachterrasse.
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Der Entwurf sieht großartig aus. Anscheinend gibt es sogar eine Dachterrasse.Der Entwurf sieht in der Tat hervorragend aus! Sollte es zu einer Umsetzung kommen ist das ein großer Gewinn. Leider hast Du keinen Link dazu gepostet - könntest du das nachholen?
Das Kö-Bögen-Projekt hat eine gewaltige Strahlkraft. Es bleibt zu hoffen, dass diese groß genug ist um das verbleibende Top-Filet Grundstück "Tuchtinsel" mit hochklassiger Architektur neu zu entwickeln. Hier besteht unglaubliches Potential! -
Leider hast Du keinen Link dazu gepostet - könntest du das nachholen?
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Für den Pavillon werden die Investoren Schlange stehen - der ist pures Gold. Erstaunlich, dass für die Tuchtinsel noch keine ambitionierten Pläne vorliegen - das wird zu einem der besten Grundstücke Düsseldorfs. Den Bereich ohne Autos zu erleben, fühlt sich noch immer leicht surreal (aber gut) an.
1,2 Mrd in öffentlichen Investitionen und mindestens eine Milliarde in privaten Investitionen werden Düsseldorfs modernes Herz auf ein völlig neues Level heben. Mit über neun Millionen Bürgern im Umkreis von 50km muss sich Düsseldorf als Kern einer Metropole begreifen.
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1,2 Mrd Euro Steuergeld? Wahnsinn...
Düsseldorf sieht sich als Weltstadt, aber eine Weltstadt ist sie nicht. -
Düsseldorf sieht sich als Weltstadt, aber eine Weltstadt ist sie nicht.
Nein, so vermessen ist hier noch keiner, das zu glauben.
Aber im Jahre 2100, wenn ich schon lange tot bin, dann würde ich doch schon mal gerne einen Blick auf meine Heimatstadt werfen wollen.
Vielleicht leben dann hier allein 4 Millionen Holländer (ob das so erstrebenswert sein könnte, mag ich nicht beurteilen). Aber die Waterfront der Stadt (in der Nähe ja auch das entstehende Rheindelta), all diese aberwitzigen, vielleicht auch überzeugenden Wolkenkratzer direkt am breiten Nordseestrand, spätestens dann wäre Köln unsere Vorstadt. -
Die denkmalgeschützten Mauern auf dem Gründgens-Platz waren Thema bei extra3 - Realer Irrsinn: