Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • ^^ Das sehe ich ganz ähnlich. Viele Vorschläge sind einfach so grotesk, dass man über sie nur schamhaft den Mantel des Schweigens legen kann (Rumpf-1000füßler als Fontäne). Manchmal hat man den Eindruck, die Hobbystadtplaner in den Heimatvereinen sind einfach nur zornige Rentner mit zu viel Zeit.


    Abgesehen davon habe ich auch den Eindruck, dass eine durchaus lebhafte öffentliche Debatte stattfindet. Düsseldorf hat funktionierende Demokratie. Und es gibt ja auch immer wieder gute Vorschläge, die einen genaueren Blick wert sind: Die 706 in den Tunnel legen, die 708 einen Schlenker durch Pempelfort fahren lassen, das Kirschen-Japan-Konzept. Kö, Hofgarten und Umgebung liegen den Düsseldorfern erkennbar am Herzen. Gut so.


    Wie in #237 bereits angedeutet, würde es mich schon interessieren, ob man die Tunnel noch etwas südwärts verlängern kann. Die (nach Anregung aus der Bevölkerung längst eingeplante) Nordverlängerung um 100m wurde mit 50 Mio€ veranschlagt. Zehn oder fünfzehn Meter im Süden sollten finanziell noch zu stemmen sein. Es fragt sich allerdings, ob das Verkehrskonzept dann noch aufgeht.

  • Zur Visualisierung von Medienhafen:


    Ist der Tunnel nicht für beide Verkehrsrichtungen angedacht ? Es sieht mir in der Visualisierung so aus, als wäre dies nicht der Fall ?!


    Wäre es so wie in der Visualisierung, müsste der stadteinwärts fließende Verkehr der Berliner Allee doch über die Schadowstraße abfliessen, die dann wiederum keine Fußgängerzone werden kann, oder ?



    Sorry, wenn die Frage blöd ist - aber der Eindruck entsteht mit dieser Visualisierung ;)

  • Schau dir mal im ersten Beitrag die Planung an. Die Tunneleinfahrt für den Süd->Nordtunnel befindet sich viel weiter nördlich, erst nach der Kreuzung mit der Immermannstraße ;)

  • Die Visualisierung zeigt's: Zwar wachsen Hofgartenteile zusammen, aber leider wird die Promenade nördlich vom Teich mit dem gröne Jong schon nicht mehr weiter in den Richtung Westen zum Hofgarten führen.


    Es wächst scheinbar noch viel weniger zusammen als erhofft, auch wenn es schon besser als jetzt ist, es ist und bleibt schade! Auch wenn die Straßenkreuzung Richtung Ratinger Tor bzw. Jägerhof abgeschnitten wäre, die Tunnelrampen sollten wirklich erst nördlich dieser Kreuzung an der Kaiserstraße an die Oberfläche kommen.

  • Donnerwetter, das habe ich so noch nie gesehen. Ich muss meine Meinung korrigieren. Danke! Das sollte die RP auch mal abdrucken, damit so etwas die Diskussionen versachlicht.

  • Etwas offtopic, aber: Der Stadtplan ist ja wirklich wahnsinnig toll. Man sieht, was es damals noch alles an Industrie in Pempelfort gab: Eine Spinnerei, eine Brauerei, eine Maschinenfabrik. Man sieht noch die Seitenflügel von Schloss Jägerhof, die ursprünglichen Abmessungen des Golzheimer Friedhofs, eine Badeanstalt an der Grünstraße, ein Park in der Altstadt. Toll!

  • Der Vergleich der Stadtpläne zeigt, das der Hofgarten heute und nach dem Bau des Kö-Bogens viel weniger eingeengt ist als zu früheren Zeiten. Der Tausendfüßler würde hier nur die offene Optik stören.


    Man hat sich nun dazu entschlossen die verbleibende Strassenbahn oberirdisch zu lassen, was meiner Ansicht nach nicht wirklich störend ist -> RP


    In der RP wird auch beschrieben, wie der Verkehr nach dem Abriß des Tausenfüßlers geregelt werden soll.


    Die dortige Entwicklung sollte sich eigentlich für einen Verkauf des Dreischeibenhauses positiv auswirken.

  • Protestanten protestieren gegen die Sonne im Norden

    Unbemerkt blieb wohl dieser WZ-Artikel, nach dem die Protestanten der Johanneskirche nicht nur gegen die Rampe mit Klagedrohungen protestieren (dazu gibt es mehrere Beiträge weiter oben), sondern auch gegen die vorläufig geplanten weiteren Hochhäuser, unter anderen auf der Tuchtinsel. Dieses Hochhaus sollte Blickachsen auf die Kirche stören und für Verschattungen sorgen. Soweit ich mich entsinne, die Tuchtinsel befindet sich nordöstlich der Kirche, die nur dann verschattet werden könnte, wenn die Sonne im Norden scheinen würde. Gegen diesen wundersamen Fall müssten die Protestanten nicht bei der Stadtverwaltung protestieren, sondern gleich dem Gott mit Klage drohen.


    Die Blickachsen blockieren den Hochhausbau in weiter Umgebung in Köln, wo der Dom zumindest das Wahrzeichen der Stadt ist und auf der UNESCO-Welterbeliste steht. Von diesem Kaliber ist die Johanneskirche sehr weit entfernt (persönlich betrachte ich die beiden altstädtischen barocken Kirchen als wertvoller und sie kommen ohne Fernblick aus). Auf der darüber geposteten Karte aus dem Jahr 1903 sieht man, dass ursprünglich keine besonderen Blickachsen auf die Johanneskirche geplant wurden. Hinter der Tuchtinsel sieht man sie auch jetzt - ohne Hochhaus - nicht. Würde die von mamamia vorgeschlagene erneute Einrahmung der Kirche nicht Blicke beeinträchtigen?


    Im Wettbewerb haben die meisten Teams die Tuchtinsel mit einem Hochhaus geplant. Den erneuten Spott kann ich gerne erklären - selbst werde ich zum Wutbürger, wenn ich an alle diese absurden Einwände denke, mit denen jede innenstädtische Nachverdichtung zum Jux und Freizeitvertreib blockiert wird - obwohl ressourcensparende Innenentwicklung von etlichen Städtebauexperten und einem Großteil der Kommunalpolitiker gefordert wird.

  • ^
    Zitat aus dem Artikel: "Aber auch die vorläufig geplanten weiteren Hochhäuser rings um die Kirche stören die Protestanten".


    Die Herren müssen wohl über unveröffentlichte Geheimpläne der Stadt verfügen. :nono:

  • Auch ich sehe auf den Plänen nur ein kleines Hochhaus direkt an der Tuchtinselbebauung; etwa so weit entfernt, wie das Hochhaus der IHK.


    Die Damen und Herren vom Kirchenvorstand der Johanneskirche sollten sich nicht zu wichtig nehmen - das Evangelium lehrt ja auch eher demütige Zurückhaltung (oder hat man das schon vergessen).


    Die Johanneskirche wurde in der Preussischen Zeit als repräsentativer Bau der preussischen Staatsreligion und als bewusste Machtdemonstration Preussens in das damals noch überwiegend katholische Düsseldorf gebaut;
    der Platz um die Kirche (damals Königsplatz) war bis zum Bau der Berliner Allee umgeben von einer durchgehend dreigeschossigen Bebauung.
    Es war meines Wissens nach damals die erste protestantische Kirche der Stadt, die nicht mehr im Hinterhof gebaut werden brauchte.
    Der Obermeister des damaligen preussischen Kulturkampfes - Bismark - steht ja inzwischen auch vor der Kirche.

  • Die Johanneskirche ist wichtig – gerade deswegen ist Kö-Bogen 2 so gut!


    Die heutige Lage der Johanneskirche ist mehr als unbefriedigend – dabei ist dies auch abseits des Kirchlichen eine wichtige Kulturstätte mit Konzerten usw. Gemäß den Plänen wird das neue Hochhaus kleiner sein als das der IHK/Börse und sicher viel kleiner als Bundesbank und Stadtsparkasse. Bedingung der Planung war ja gerade, dass die Johanneskirche die Dominante des Martin-Luther-Platzes bleibt. Überhaupt wird die Kirche durch den Wegfall der Hochstraße und weiter Teile des oberirdischen Verkehrs drastisch aufgewertet. Nicht nur der Vorwurf der Verschattung ist grotesk. Das neue Hochhaus wird nur aus Blickrichtung Immermannstraße starke Wirkung entfalten – ansonsten dominieren die Martin-Luther-Kirche und das Dreischeibenhaus.



    Dass bei jeder Planung ein paar verwirrte KleinWutbürger mit zu viel Zeit und zu wenig Ahnung etwas Straßenfolklore betreiben, lässt sich wohl nicht vermeiden. Zum Glück hat Düsseldorf etwas weniger KleinWutbürger als Stuttgart.

  • Der Kirchenvorstand sollte eigentlich froh sein, da der Entwurf gerade für die Johanneskirche vorteilhaft ist!


    Da könnte ja eher noch P&C eine mögliche Verschattung durch das angesprochene Hochhaus beklagen.

  • Zum Glück hat Düsseldorf etwas weniger KleinWutbürger als Stuttgart.


    Dafür hat Düsseldorf eine beispiellose Ignoranz und zu blindes Vertrauen in diese Schwarz-Gelben Marionetten...

  • Dafür hat Düsseldorf eine beispiellose Ignoranz und zu blindes Vertrauen in diese Schwarz-Gelben Marionetten...


    Ich finde schon, dass in Düsseldorf die Offenlage zumindest bei diesem Projekt von vergleichsweise vielen Bürgern und Interessengruppen für eine Stellungnahme genutzt wurde;
    nur sind manche Anregungen halt nicht finanzierbar oder auch einfach nicht umsetzbar.


    Die derzeitige politische Konstellation des Düsseldorfer Stadtrates und der Verwaltungsführung wurde übrigens durch die Kommunalwahl so entschieden – ob einem das nun gefällt oder nicht.


    Solche „Wutbürger“-Reaktionen wie z.B. in Stuttgart kommen auch daher, dass sich viele Bürger nicht frühzeitig über Bauprojekte in ihrer Stadt / Gemeinde informieren;
    nach einer abgeschlossenen Offenlage und einem Satzungsbeschluss zu einem Projekt ist eine Einflussnahme durch die Öffentlichkeit kaum noch möglich – da helfen auch Demonstrationen wenig.


    Die Kommunikationsmängel und Verfahrensfehler zu Beginn des Projektes sollten nicht die Sachlichkeit einer Kritik oder Anregung beeinflussen.
    Auch ich hatte anfangs Probleme mit der Vorgehensweise der Verwaltung in der Startphase; der städtebauliche Wettbewerb z.B. hätte sicherlich zuerst durchgeführt werden sollen.


    Es geht jetzt um die möglichst sachliche und konstruktive Bewertung eines vorliegenden städtebaulichen Entwurfes.
    Anders als z.B. in Stuttgart sollte nicht blockiert, sondern eine Planung mit einem möglichst breiten Konsens gefunden und dann zeitnah realisiert werden.


    Auch wenn sicherlich noch so manches zu optimieren wäre; ist doch eigentlich klar, dass hier etwas für die Stadt Düsseldorf langfristig vorteilhaftes entsteht.


    Die derzeitige Planung stellt für die Johanneskirche und den Hofgarten eine deutliche Verbesserung im vergleich zur aktuellen Situation dar!

  • Dafür hat Düsseldorf eine beispiellose Ignoranz und zu blindes Vertrauen in diese Schwarz-Gelben Marionetten...


    Lieber Schwarz-Gelbe Marionetten als grüne Öko-Faschisten.


    Politik bitte in der Lounge. Zurück zum Thema. Ec

  • Die RP-Online berichtet über das Konzept der international bekannten Düsseldorfer Künstlerin Tita Giese zur Hofgartenkante am Kö-Bogen.


    Sie kann sich rote Seerosen in der Landskrone vorstellen, sowie pink blühende Magnolien und Palmen entlang der Uferkante vor dem Libeskindbau.


    In Düsseldorf ist Tita Giese durch ihre künstlerische Gestaltung der Grünflächen auf dem Stresemannplatz und rund um den Tausendfüßler bekannt.
    Deshalb ist sie verständlicherweise auch eher gegen einen Abriss der Hochstraße.

  • Immerhin blühen Magnolien schön lange, mehrere Monate, manche fast ein halbes Jahr. Am Elbers´schen Kirschblütenfest hätten wir nur ne gute Woche Spaß.

  • Tausendfüßler: Ein neues Gutachten eines Hamburger Sachverständigen, dass für die Beurteilung der Denkmalwürdigkeit von Gebäuden im Auftrag der Stadt erstellt wurde, kommt nun zum Schluss, dass die Autohochstraße von der Denkmalliste gestrichen werden muss. Das Bauwerk hat keinen exemplarischen Charakter für Brückenbau oder die Stadtgestaltung.


    Der Gutachter meint auch, dass der Tausendfüßler nicht als Teil eines Ensembles gesehen werden kann, da er sogar das Bild von Schauspielhaus, Dreischeibenhaus und Johanneskirche stört.


    RP