Ruhrgebiet: Landschaftstuning
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Emscher-Umbau ist ein Gewinn für die Menschen in Herne
Auszüge aus der PM der EGLV dazu vom 24.06.2021:
Herne. Mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert die Emschergenossenschaft in den Umbau des Emscher-Systems allein in Herne. Geld, das das Stadtbild grüner und die Wasserläufe ökologisch wertvoller macht. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, aktuell auch Vorsitzender des Genossenschaftsrates der Emschergenossenschaft, machte sich am Donnerstag persönlich ein Bild von der Renaturierung, die den Menschen in Herne nach rund 170 Jahren fast verloren gegangene Natur zurückgibt.
Auf dem Programm standen unter anderem der Ostbach, der Dorneburger Mühlenbach sowie ein Stauraumkanal und ein Pumpwerk an der Hofstraße.
Rund 520 Millionen Euro investiert die Emschergenossenschaft in die Umgestaltung der Emscher-Gewässer auf Herner Stadtgebiet. 36 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen entstehen, 30 Kilometer an Bachläufen werden renaturiert. Die Voraussetzungen zum Erreichen der vollständigen Abwasserfreiheit sind weitestgehend erfüllt, mehr als 30 Kilometer der Abwasserkanäle sind bereits fertiggestellt. Bis Ende dieses Jahres werden alle Schmutzwassersammler in Betrieb sein, alle Gewässer in Herne werden dann komplett sauber sein – zum ersten Mal seit rund 170 Jahren!
Anlagen in Herne
Die Emschergenossenschaft betreibt in Herne 15 Pumpwerke, 7 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und rund 23,7 Kilometer Kanäle (davon ca. 7,9 Kilometer Emscher). Außerdem unterhält der Verband in Herne rund 29,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 5,6 Kilometer zur Emscher zählen.
Quelle: Emscher-Umbau ist ein Gewinn für die Menschen in Herne | eglv
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Dinslaken: Neue Emscher-Mündung bereits jetzt ein Vogel-Paradies
PM der EGLV vom 02.07.2021:
Dinslaken. Im Zuge des Emscher-Umbaus verlegt die Emschergenossenschaft die Emscher-Mündung in den Rhein und schafft im Umfeld des Gewässers eine neue Auenfläche. Trotz der noch nicht abgeschlossenen Bauarbeiten haben sich vor Ort bereits verschiedene Vogelarten niedergelassen und brüten dort ihren Nachwuchs aus. Die Emschergenossenschaft bittet darum, Rücksicht auf Tiere und Natur zu nehmen, die abgesperrten Schutzbereiche nicht zu betreten und Hunde beim Spaziergang anzuleinen.
In dem großflächigen Auenbereich sollen sich künftig gewässertypische Pflanzen- und Tierarten wohlfühlen. Bereits vor Abschluss der Maßnahme hat sich das Gebiet jedoch schon zu einem echten Paradies für verschiedene Vogelarten entwickelt. Auch Arten, die auf der roten Liste stehen, wie der bedrohte Kiebitz fühlen sich vor Ort wohl und suchen sich Nistplätze. Um die Tiere und den Naturraum mit der Baustelle nicht zu stören, hat die Emschergenossenschaft sogenannte „Tabubereiche“ ausgewiesen, welche in der ersten Bauphase zunächst nicht benötigt werden. So können sich dort Kiebitze und Co. ausbreiten und ihren Nachwuchs ausbrüten.
Leider werden die Absperrrungen und Zäune jedoch immer wieder missachtet oder verrückt und die Baustelle sowie der geschützte Bereich von Spazierenden betreten. Auch Hunde werden dort oft freilaufend gelassen. Durch Mensch und Hund werden die Vögel in der Brutzeit gestört, verlassen im schlimmsten Fall ihr Nest und lassen ihr Gelege zurück. Deshalb bittet die Emschergenossenschaft darum, das Betreten der gesamten Baustelle, nicht nur zum eigenen Schutz, sondern auch zum Schutz von Natur und Tieren zu unterlassen.
Foto: EGLV
Quelle: Neue Emscher-Mündung bereits jetzt ein Vogel-Paradies | eglv
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Bottrop: Emschergenossenschaft nimmt riesige Solarthermische Klärschlammtrocknungsanlage, die weltweit größte ihrer Art, in Betrieb
Auszug aus der PM der EGLV vom 02.07.2021:
Bottrop. Mit dem Emscher-Umbau wird bis Ende des Jahres der zentrale Fluss des Ruhrgebietes vom Abwasser befreit. Das Generationenprojekt steht jedoch auch für innovative und nachhaltige Ideen bei den Themen Energiewende und Energieautarkie. Am Freitag wurde am Standort der Kläranlage Bottrop die weltweit größte Solarthermische Klärschlammtrocknungsanlage (STT) in Betrieb genommen. Sie ist ein Bestandteil des Gesamtpakets „Hybridkraftwerk Emscher“ – Deutschlands erste energieautarke Großkläranlage.
„Die weltweit größte Anlage zur solarthermischen Klärschlammtrocknung in Bottrop demonstriert nicht nur die enorme Innovations- und Leistungsfähigkeit Nordrhein-Westfalens, sondern trägt erheblich zum Gelingen der Energiewende vor Ort bei und damit auch zum Klimaschutz in der Region. Das Projekt der Emschergenossenschaft hat großartigen Vorbildcharakter“, sagt Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium.
“Elektrische Schweine” wenden den Klärschlamm
Von außen muten die gläsernen Hallen an wie Gewächshäuser. Im Inneren werden jedoch keine Tulpen oder Tomaten angebaut, sondern Klärschlämme aus dem gesamten Emscher- und Lippe-Gebiet getrocknet. 32 Trocknungshallen mit einer Netto-Trockenfläche von 40.000 Quadratmetern sind dort entstanden – mittels Sonnen- und Abwärmeenergie wird der Klärschlamm in den Hallen getrocknet. Für eine gleichmäßige Trocknung der Schlämme sorgen automatische und futuristisch anmutende Wendegeräte – die sogenannten „elektrischen Schweine“. Der getrocknete Klärschlamm kann künftig ohne Zugabe von Kohle der thermischen Verwertung zugeführt werden. Somit wird ein weiterer wichtiger Beitrag für die klimaschonende Energiegewinnung durch den nachhaltigen Umgang mit Klärschlamm geleistet.
Der nachhaltige Umgang mit anfallendem Klärschlamm ist enorm wichtig für die klimaschonende Energiegewinnung, außerdem enthält der Schlamm auch wertvolle Ressourcen, die man mittelfristig weiternutzen kann. „Durch den Wegfall der Kohle-Einmischung und die Nutzung der Überschusswärme aus dem Verbrennungsprozess setzt die Anlage ökologische und wirtschaftliche Maßstäbe“, sagt Dr. Emanuel Grün, bei der Emschergenossenschaft Vorstand für Wassermanagement und Technik.
Die Kläranlage Bottrop ist eine der größten Kläranlagen Deutschlands, moderne Abwasserreinigung ist stromintensiv. Die Wasserwirtschaftsbranche stellt damit einen der größten kommunalen Energieverbraucher dar. Darum müssen sich die Abwasserverbände um innovative Verfahren bemühen, die die CO2 -Bilanz senken, klimafreundlich, nachhaltig und richtungsweisend für die Wasserwirtschaft sind. „Wasserwirtschaft ist mehr als nur Abwassereinigung: Sie kann eine entscheidende Rolle beim Gelingen der Energiewende spielen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Das Hybridkraftwerk Emscher in Bottrop kann Vorbild für zahlreiche weitere Großkläranlagen in Deutschland sein.
Hybridkraftwerk Emscher: fünf erneuerbare Energieträger
Den Stromverbrauch der Kläranlage Bottrop – der etwa dem einer 30.000-Einwohner-Stadt entspricht – kann der Standort Bottrop mittlerweile komplett nachhaltig decken, denn die Kläranlage ist Deutschlands erste energieautarke Großkläranlage. Die Solarthermische Klärschlammtrocknung ist dabei nur ein Bestandteil des sogenannten Hybridkraftwerks Emscher, mit dem die Emschergenossenschaft die vor Ort benötigte Energie vollständig selbst erzeugt.
Zum Gesamtpaket „Hybridkraftwerk Emscher“ gehören fünf erneuerbare Energieträger – durch die bis zu 70.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden sollen:
- eine Windenergieanlage mit 3,1 MW Leistung (im April 2016 eingeweiht, neue Rotorblätter seit Anfang Februar 2018)
- vier neue Blockheizkraftwerk-Module mit jeweils etwa 1,2 MW Leistung (im Februar 2017 in Betrieb genommen)
- eine Photovoltaikanlage auf einer Dachfläche von ca. 500 m² (ebenfalls im Februar 2017 in Betrieb genommen)
- eine neue Dampfturbine mit mindestens 4 MW Leistung (im Dezember 2017 umgesetzt)
- die Solarthermische Klärschlammtrocknung (jetzt in Betrieb aufgenommen)
Foto: EGLV
Quelle: Weltweit größte Anlage ihrer Art geht an den Start | eglv
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Dinslaken: Emscher-Mündung: Start des letzten Bauabschnitts
PM der EGLV vom 12.08.2021:
Rheindeich-Öffnung findet im kommenden Jahr statt
Links kanalisierte Emscher mit Absturzbauwerk alte Emschermündung, rechts das neue Emscherdelta. Foto: EGLV
Dinslaken. Ab der kommenden Woche beginnt die Emschergenossenschaft mit dem letzten Bauabschnitt zur Nordverlegung der Emscher-Mündung. Hierbei wird unter anderem der neue Flusslauf fertiggestellt und die umliegenden Auenflächen weiter ausgestaltet. Auch die Öffnung des Rheindeichs erfolgt in diesem letzten Teilabschnitt – voraussichtlich im Spätsommer 2022.
Im letzten Bauabschnitt wird in den kommenden Monaten die geplante Auenfläche weiter ausgehoben sowie der Flussverlauf abschließend verlegt und in diese eingebettet. Auch der neue Mündungsbereich am Rhein wird fertiggestellt und die letzten Sohlgleiten eingebaut. Diese bestehen aus einem treppenstufenähnlichen Bauwerk, das den Höhenunterschied zwischen Emscher und Rhein ausgleicht und Fischen somit einen einfachen und sicheren Übergang zwischen den beiden Flüssen ermöglicht.
Zum Hintergrund:
Nördlich der Dinslakener Siedlung „Am Stapp“ fließt die Emscher seit Jahren gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher.Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher unter vielfältigen, restriktiven Randbedingungen um knapp 500 Meter in Richtung Voerder Stadtgebiet verlegt sowie abschnittsweise und stufenweise ökologisch verbessert werden. An der Emscher-Mündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden. Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden erreicht werden.
Für die neue Emscher-Mündung wurde im August 2008 bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Antrag auf Planfeststellung eingereicht und dieser im August 2009 erörtert. Am 18. September 2013 erfolgte schließlich die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung an die Emschergenossenschaft.
Nach Erhalt des Planfeststellungsbescheides begann die Emschergenossenschaft umgehend mit den ersten Vorbereitungen, sodass der Umbau der Mündung in 2014 starten konnte.
Quelle: https://www.eglv.de/medien/ems…es-letzten-bauabschnitts/
Dazu auch ein aktueller Blick von unten auf die fertiggestellten bzw. noch bevorstehenden Arbeiten mit dem letzten Bauabschnitt am 15.8.21'.
Die alte Emschermündung mit dem stillgelegten Kraftwerk Voerde, im Hintergrund re. auch die neue Auenlandschaft:
Der Bereich der neuen Emschermündung mit dem zu entfernenden heutigen Deich mit Fuß- und Radweg zum Rhein rechts. Links wird der neue Deich z.Zt. aufgeschüttet. Das Gebiet ist weitläufig eingezäunt. Auch in Richtung Duisburg ist ein Kraftwerk zu sehen. Das KW Walsum ist weiterhin in Betrieb:
Angelegt werden müssen hier im Mündungsbereich zum Rhein rechts die letzten Sohlgleiten, eine treppenartiges Landschaftsbauwerk das den Höhenunterschied von 5-6 Meter ausgleicht:
Eine kleine Wasserlandschaft hat sich jetzt schon gebildet; s.a. #203 oben. Die kanalisierte alte Emscher verläuft oben unter der Blauen Brücke hindurch nach rechts zum Absturzbauwerk in den Rhein. Sie muss ebenfalls noch in dieses Delta verlegt werden was durch die Öffnung des vorhandenen Deichs geschieht:
Entgegengesetzte Richtung; zur Zeit wird das Niederschlagswasser hier noch aufgestaut:
Wenn man sich schon mal am Rhein befindet, auch mal einen Blick auf den regen Schiffsverkehr:
Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei
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Armin Laschet weiht Emscher-Pumpwerk Oberhausen ein
Auszüge aus der Pressemitteilung der EGLV vom 20.08.2021:
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet weiht Pumpwerk Oberhausen ein – Größter und wichtigster Meilenstein des Emscher-Umbaus – Emschergenossenschaft sieht Klimafolgenanpassung als das nächste regionale Großprojekt
Oberhausen. Es war dieser eine Moment, auf den die gesamte Region in einer gemeinsamen Kraftanstrengung 30 Jahre lang hingearbeitet hat: Die Emschergenossenschaft hat am Freitag in Oberhausen gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet Deutschlands größtes Schmutzwasserpumpwerk und damit den gesamten unterirdischen Abwasserkanal Emscher in Betrieb genommen. Das Finale des Emscher-Umbaus ist somit eingeläutet – bis Ende des Jahres wird die Emscher komplett vom Abwasser befreit sein!
„Der Emscher-Umbau ist ein weltweit beachtetes Infrastrukturprojekt, das die enorme Leistungs- und Innovationsfähigkeit Nordrhein-Westfalens einmal mehr unter Beweis stellt. Umwelt- und Naturschutz, Städtebau und Klimafolgenanpassung gehen bei diesem Projekt Hand in Hand. Der Emscher-Umbau zeigt aber auch das enorme Potenzial auf, das im Ruhrgebiet steckt: Eine Region, die einen über 150 Jahre lang als Kloake genutzten Fluss inmitten des drittgrößten Ballungsraumes Europas von seiner Abwasserlast befreien kann, kann noch mehr. Der Abschluss dieses größten Infrastruktur- und Renaturierungsprojekts der Region ist ein Meilenstein für den langfristigen Wandel im Revier. Nordrhein-Westfalen kann auf dieses Projekt wirklich stolz sein“, sagte Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, am Freitag, 20. August 2021, in Oberhausen.
„Die Emscher als offener Schmutzwasserlauf ist bald schon Geschichte, dem zentralen Fluss im Ruhrgebiet steht eine blau-grüne Zukunft bevor. Das Generationenprojekt Emscher-Umbau endet, nicht jedoch die Transformation unserer Region – sie beginnt gerade erst! Herausforderungen gibt es genug“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft mit Blick auf den laut Wissenschaftlern immer schneller einsetzenden Klimawandel. Die regionale Klimafolgenanpassung, so Paetzel, müsse das nächste große Projekt nach dem Emscher-Umbau sein. „An Erkenntnissen mangelt es nicht. Ereignisse wie das Juli-Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind Mahnung genug, dass es Zeit wird, nun noch entschlossener und gemeinsam zu handeln.“
Impulsgeber für die regionale Klimafolgenanpassung
Bereits in den vergangenen rund 20 Jahren hat der wasserwirtschaftliche Emscher-Umbau großen Einfluss auf die Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels gehabt. Bereits zu Beginn des Jahrtausends mahnte die Emschergenossenschaft einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser an. Einerseits, um Überflutungen nach Starkregenereignissen zu vermeiden – andererseits, um bereits renaturierte Gewässer in Hitzephasen vor dem Austrocknen zu bewahren. Im Fokus des Ruhrkonferenz-Projekts ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘ stehen ganz aktuell Maßnahmen, die alle dem Ziel dienen, bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigten Flächen vom Kanalnetz abzukoppeln und den Verdunstungsgrad bis 2040 um zehn Prozent in der Region zu erhöhen. Damit setzt die Emschergenossenschaft fort, was bereits seit 2004 erfolgreich mit Kooperationen wie der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ sowie der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ begonnen wurde – auch hier arbeiteten das Land NRW, die Kommunen sowie die Emschergenossenschaft zusammen.
Abwasserkanal Emscher und Pumpwerk Oberhausen
Im Fokus des Emscher-Umbaus stand jedoch stets das Ziel, die Emscher komplett vom Abwasser zu befreien. Mehr als 400 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen sind dafür seit 1992 inmitten des ohnehin schon dicht bebauten Ruhrgebietes verlegt worden, vier moderne Großkläranlagen sind zudem in Dortmund, Bottrop, Duisburg und Dinslaken entstanden.Der in Tiefenlagen von bis zu 40 Metern quer durchs zentrale Ruhrgebiet verlegte Abwasserkanal Emscher (AKE) löst den Emscher-Fluss künftig als „abwassertechnische Hauptschlagader“ der Region ab – und eine Hauptschlagader benötigt ein „Herzstück“: das Pumpwerk Oberhausen! Gemeinsam mit dem AKE wird es ab heute die Emscher zu neuem Leben erwecken. Die Inbetriebnahme der Anlage bedeutet den größten und wichtigsten Meilenstein im Zuge des Emscher-Umbaus, in den die Emschergenossenschaft über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert.
Das Pumpwerk Oberhausen, das sprichwörtliche Herzstück der technischen Abwasserinfrastruktur, ist essenziel für die Flutung des AKE auf seiner gesamten Länge von 51 Kilometern zwischen Dortmund und Dinslaken – denn: Erst jetzt können nach und nach bis Ende 2021 alle Nebenkanäle aus den Emscher-Kommunen an den AKE angeschlossen werden, so dass ab Ende des Jahres kein Tropfen ungereinigtes Abwasser mehr in der Emscher fließen wird.
Insgesamt sind in Deutschlands größtem Schmutzwasserpumpwerk zehn mächtige Pumpen nötig, um das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben – mit einer Maximalleistung von 16.500 Litern pro Sekunde!
Quelle: https://www.eglv.de/medien/zur…-saubere-emscher-zukunft/
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Essen: Emscher-Umbau-Nebenflüsse
Ein jetzt erschienener WAZ+-Artikel beschreibt den Umbau der Emscher-Nebenflüsse in Essen. Was beim Hauptfluss insgesamt schon ein gewaltiges Werk im Ruhrgebiet über drei Jahrzehnte war, trifft genauso auf die Nebenflüsse der einzelnen Stadtgebiete zu. Nach der fertiggestellten kanalisierten Emscher läuft noch der naturnahe Umbau der Nebenflüsse bis 2027 gem. EU-Richtlinie. Da es auf dem Essener Stadtgebiet eine nicht unerhebliche Anzahl an Nebenflüsse zur Emscher neben dem Borbecker Mühlenbach gibt, zeigt eine Übersichtsgrafik als Link; https://hanbrohatbilder.de/img…09essenermhlenbak6kk0.jpg
864 Millionen Euro veranschlagt die Emschergenossenschaft allein für die Arbeiten auf Essener Stadtgebiet, 500 Millionen davon wurden bereits ausgegeben. Im einzelnen sieht es momentan dort Kanalbautechnisch so aus:
Borbecker Mühlenbach: 4km von 8,2km betriebsbereit, 2km wurden renaturiert.
Berne: 2,5km von 7,8km betriebsbereit.
Pausmühlenbach: Die 800m sind komplett fertig.
Sälzerbach: Die 500m Kanal sind komplett fertig.
Stoppenberger Bach: 1km von 3,6km fertig.
Ernestinengraben: Die 300m sind fertig.
Schurenbach: Ebenfalls fertig der 1,7km lange Kanal und komplett renauturiert.
Katernberger Bach: Fertig auf seiner ganzen Länge von 3,7km (2,2km renaturiert), davon die letzten 200m auf GE-Gebiet.
Schwarzbach: Umbau auf einer Länge von 28,4km in Essen u. Gelsenkirchen (6,7km renaturiert), 25,7km liegen schon.
Der Umbau zur kanalisierten Emscher wurde mit der Inbetriebnahme des Pumpwerk Oberhausen im August abgeschlossen. Allerdings benötigt das Gesamt-Projekt noch ca. bis zum Sommer nächsten Jahres um auch die Emschermündung in Dinslaken in den Rhein als naturnahes Delta umzugestalten und einzubinden, was aus den Quellen der vorherigen Post zu entnehmen ist:
Grafik Emschergenossenschaft
Der Borbecker Mühlenbach in Essen ist Bestandteil des Emschersystems. Auf zwei Kilometern Länge wurde die einstige 'Köttelbecke' bereits renaturiert:
Foto: Emschergenossenschaft
Die Emschergroppe war nahezu ausgestorben und überlebte nur im Oberlauf des Emschersystems, in den kein Abwasser eingeleitet wurde. Mittlerweile wurde der Fisch wieder in den Zuflüssen der Emscher ausgesetzt.
Foto: Emschergenossenschaft
Der Borbecker Mühlenbach in den 1950er-Jahren im Essener Westen, eingezwängt in eine Betonschale. Im Hintergrund die Wickenburgbrücke.:
Foto: Emschergenossenschaft
Dazu eine neue PM der EGLV vom 9.9.21': Auf ins neue Emschertal
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Hüller Bach noch vor Weihnachten abwasserfrei
In den Kanalbau am Hüller Bach investierte die Emschergenossenschaft rund 140 Millionen Euro. Für das Ruhrgebiet neigt sich damit die Ära der „Köttelbecke“ Emscher nach rund 30 Jahren dem Ende zu.
Dazu die PM der EGLV vom 17.12.2021:
Bochum/Gelsenkirchen/Herne. Der Hüller Bach wird noch vor Weihnachten komplett abwasserfrei! Dann fließt das Abwasser nicht mehr oberirdisch, sondern komplett unterirdisch durch die Sammler. Für das Ruhrgebiet neigt sich damit die Ära der „Köttelbecke“ Emscher dem Ende zu. In den Kanalbau am Hüller Bach investierte die Emschergenossenschaft rund 140 Millionen Euro.
Die letzten Umschlussarbeiten am größten Nebenfluss der Emscher erfolgen an der Gelsenkircher Straße in Herne. Dort werden die neuen Kanalrohre an den Abwasserkanal Hüller Bach angeschlossen. Am 22. Dezember wird dann der Stauraumkanal an der Barbarastraße in Herne an das Netz angeschlossen. Dieser drosselt bei starkem Regenfall die Einleitung in das weitere Kanalnetz und verhindert durch Entlastung einen Rückstau des Wassers. Weiterhin werden bis zum 23. Dezember noch einige städtische Anschlüsse auf Bochumer Stadtgebiet an den Abwasserkanal Hüller Bach angeschlossen. Das Abwasser aus dem Hüller-Bach-Gebiet fließt weiter in den Abwasserkanal Emscher (AKE). Dieser übernimmt die einstige Aufgabe der Emscher und leitet das Abwasser über 51 Kilometer unterirdisch von Dortmund bis Dinslaken.
In der letzten Phase erfolgen noch einige seitliche Anschlüsse an den Abwasserkanal. Diese werden bis zum 23. Dezember beendet sein, so dass pünktlich zu Weihnachten die Abwasserfreiheit des größten Emscher-Nebenlaufs Hüller Bach erreicht werden kann. Zuvor wurden bereits der Dorneburger Mühlenbach, der Goldhammer Bach sowie verschiedene Pumpwerke und Stauraumkanäle angeschlossen.
Mit der Abwasserfreiheit des Hüller Bachs wird ein elementarer Bestandteil des Emscher-Umbaus fertiggestellt. Als nächster Schritt steht die ökologische Verbesserung an: Das Ufer wird begrünt und für verschiedene Lebewesen vorbereitet. An vielen anderen Stellen im Ruhrgebiet trägt die Arbeit bereits erste Früchte. Neben dem Eisvogel haben sich so zum Beispiel auch wieder die Gebirgsstelze und die Blauflügelige Prachtlibelle angesiedelt.
Die Maßnahme
Der neue unterirdische Abwasserkanal am Hüller Bach ist ein Bestandteil des Generationenprojekts Emscher-Umbau und ist auf einer Länge von acht Kilometern zwischen der Emscher in Gelsenkirchen und der Straße Hordeler Heide in Bochum entstanden. In diesem Jahr erfolgten nun die letzten Anbindungen der seitlichen Kanalanschlüsse an den Abwasserkanal Hüller Bach.
Kanalvortrieb aus der Luft:
Foto: EGLV
Quelle: https://www.eglv.de/medien/hue…weihnachten-abwasserfrei/
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Bottrop: Pumpwerke der Boye mit neuer Aufgabe
Nachdem auch die Boye, ein Nebenfluss der Emscher vor einigen Wochen abwasserfrei geworden ist, sind die beiden Pumpwerke A + B in der Welheimer Mark in Bottrop nun Reinwasserpumpwerke und verbessern außerdem den Hochwasserschutz.
Die Pressemeldung der Emschergenossenschaft dazu vom 17.12.2021:
Bottrop/Gladbeck/Essen. Das Pumpwerk Boye übernimmt ab sofort eine neue Aufgabe. Seitdem das Gewässer Boye vor wenigen Wochen komplett vom Abwasser befreit werden konnte, sind nun auch die beiden Pumpwerke A und B in der Welheimer Mark abwasserfrei. Stattdessen fungieren sie nun als Reinwasserpumpwerke und verbessern den Hochwasserschutz.
Im Oktober konnte die Emschergenossenschaft im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau die Abwasserfreiheit der Boye verkünden. Seit 1992 hat der Wasserverband an diesem Projekt gearbeitet und stellt damit den Abwasserbetrieb von offenen Gewässern auf ein riesiges unterirdisches Kanalsystem um. Für die Menschen der Region bedeutet das einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität. Aus der ehemaligen „Köttelbecke“ Emscher und ihren Nebenläufen wird bis Ende des Jahres wieder ein sauberes Flusssystem, an dem sich Flora und Fauna wieder ansiedeln und wohlfühlen können.
Der Abwasserkanal an der Boye ist insgesamt acht Kilometer lang, beginnt an der Hegestraße in Gladbeck und quert neben dem Bottroper Bereich sogar auch Essener Stadtgebiet. Durch ihn wird die Schmutzfracht unterirdisch in Richtung des Abwasserkanals Emscher (AKE) umgeleitet. An der Anschlussstelle des Kanals fließen pro Sekunde bis zu 2.000 Liter klärpflichtiges Schmutzwasser dem AKE zu.
Wichtiger Faktor für den Hochwasserschutz
Mit der Abwasserfreiheit der Boye folgen aber auch für die beiden Pumpwerke A und B neue Aufgaben. Bisher hatte das Pumpwerk A das Abwasser aus dem Boye-Einzugsgebiet hochgepumpt, damit es in der benachbarten Kläranlage der Emschergenossenschaft gereinigt werden konnte. Bei Regenereignissen wurden die zusätzlichen Wassermengen durch beide Pumpwerke (A und B) direkt in die Emscher gehoben. Durch den abwasserfreien Zustand der Boye ist dieser erste Schritt nun nicht mehr notwendig. Das Abwasser wird statt in der Kläranlage Bottrop nun über den AKE zur Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken transportiert und dort gereinigt.Die Pumpwerke pumpen nun als reine Bachpumpwerke das saubere Wasser des Flusses hoch in Richtung der Emscher und dienen bei starken Regenfällen darüber hinaus dem Hochwasserschutz. Dafür wurde die Anlage mit zusätzlichen Hochwasserpumpen ausgestattet. Bis zu 22 Kubikmeter pro Sekunde werden dann automatisch durch neun Pumpen der Pumpwerke A und B hochgepumpt. Weitere drei Pumpen können manuell von der Emschergenossenschaft gesteuert werden, sodass insgesamt 46 Kubikmeter pro Sekunde gefördert werden können. Damit wird sichergestellt, dass sich das Wasser in der Boye nicht vor dem Pumpwerk anstauen und so möglicherweise zur Gefahr für die Umgebung werden kann.
Bottroper Pumpwerk:
Foto: EGLV
Quelle: https://www.eglv.de/medien/zei…k-boye-mit-neuer-aufgabe/
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Dinslaken: Umverlegung der Emscher-Mündung schreitet voran
Ungeachtet des Erreichten, des Meilensteins der Abwasserfreiheit der Emscher, fehlt noch das i-Tüpfelchen, die Emscher-Mündung / das Emscherdelta bei Dinslaken in den Rhein (s. Foto unten). Da braucht es letztlich doch noch einige Monate bis September 2022 bevor die komplette Fertigstellung dieses Jahrhundert-Projekts im Ruhrgebiet als vollzogen gemeldet werden kann. Auch der Rückbau der alten Emschermündung inkl. der Renaturierung einiger regionaler Flussabschnitte wird noch einige Zeit andauern, höchstwahrscheinlich aber nicht mehr für die ganz große Resonanz sorgen.
Eine Pressemitteilung der Emschergenossenschaft dazu vom 17.12.2021:
Ruhrgebietsfluss wird künftig um einige hundert Meter nördlich durch ein neues Auengebiet fließen
Dinslaken/Voerde. Die Emschergenossenschaft nähert sich ihrem Ziel: Im September 2022 soll die Deichöffnung am neuen Emscher-Lauf in Dinslaken/Voerde erfolgen. Aktuell befinden sich die Arbeiten am Auengebiet in der Zielgeraden. Ein neuer Mittellauf ist bereits gebaut worden, nun werden noch ein linker und ein rechter Arm des neuen Emscherlaufs modelliert.
Die Mündung der Emscher in den Rhein wird von Dinslaken um knapp 500 Meter nördlich nach Voerde verlegt. Grund dafür ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Diese besagt unter anderem, dass es eine „Barrierefreiheit“ für alle Fische geben muss. Aktuell fällt die Emscher über ein Absturzbauwerk einige Meter tief in den Rhein. In der neuen Mündung wird es stattdessen eine eigens dafür angelegte Sohlgleite zum eleganten Ausgleich des Höhenunterschiedes zwischen Rhein und Emscher geben. Mit Hilfe dieser „Treppenstufen“ können die Fische aus dem Rhein dann auch flussaufwärts die Emscher hochschwimmen.
Rund um die neue Emscher-Mündung soll ein Ort der Naherholung entstehen, an dem sich Menschen an der Natur erfreuen oder einfach nur entspannen können. Doch bis es soweit ist, stehen noch einige weitere Arbeiten an. So werden zum Beispiel noch die sogenannten Stromteiler gebaut, die den Flusslauf in seine drei kleineren Läufe im Auengebiet teilen sollen. Die erste Sohlgleite am Anfang dieses Gebiets ist bereits fertig, die Arbeiten an der zweiten kurz vor der Mündung in den Rhein stehen noch an.
Fast täglich werden dafür 4000 Kubikmeter an Boden bewegt. Logistisch ist das eine große Herausforderung, für die es aber eine nachhaltige Lösung der Emschergenossenschaft gibt. Die Hälfte des Bodens wird komplett abtransportiert, für die andere Hälfte wurde ein kleines Zwischenlager auf dem Mündungsgelände installiert. Mit dieser Methode kann die Baufirma jederzeit auf diesen Boden zugreifen, wenn er für die Arbeiten vor Ort benötigt wird.
Ebenfalls spannend ist der Transport der Wasserbausteine für die Befestigung der Wasserläufe und Sicherung des Mündungsdeltas. Dafür wurde eine Schiffsanlegestelle errichtet. Aufgrund der niedrigen Wasserstandhöhe des Rheins können die Frachter aktuell nur eine geringere Menge als üblich transportieren. Bis zur Deichöffnung im September werden nun noch Kampfmittelsondierungen durchgeführt. Das Gelände wird in diesem Schritt nach alten Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg abgesucht.
Zum Hintergrund:
Nördlich der Dinslakener Siedlung „Am Stapp“ fließt die Emscher seit Jahren gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher.Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher unter vielfältigen, restriktiven Randbedingungen um knapp 500 Meter in Richtung Voerder Stadtgebiet verlegt sowie abschnittsweise und stufenweise ökologisch verbessert werden. An der Emscher-Mündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden. Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden erreicht werden.
Für die neue Emscher-Mündung wurde im August 2008 bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Antrag auf Planfeststellung eingereicht und dieser im August 2009 erörtert. Am 18. September 2013 erfolgte schließlich die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung an die Emschergenossenschaft.
Nach Erhalt des Planfeststellungsbescheides begann die Emschergenossenschaft umgehend mit den ersten Vorbereitungen, sodass der Umbau der Mündung in 2014 starten konnte.
Quellen:
https://www.eglv.de/medien/neu…muendung-schreitet-voran/
https://www.waz.de/staedte/essen/kloake-des-ruhrgebiets-ist-nach-170-jahren-wieder-sauber
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Ziel erreicht: Emscher ist jetzt komplett abwasserfrei!
Dazu gibt es eine Pressemitteilung der Emschergenossenschaft vom 03.01.2022:
Wichtigster und letzter Meilenstein des Emscher-Umbaus rechtzeitig zum Jahresende erreicht
Ruhrgebiet. Eine gute Nachricht zum Jahresanfang: Nach knapp 30 Jahren Emscher-Umbau ist der zentrale Fluss des Ruhrgebiets komplett abwasserfrei! Bis zum letzten Tag im vergangenen Jahr – und unter enormen Hochdruck – hat die Emschergenossenschaft die letzten Nebenläufe an den unterirdischen Abwasserkanal Emscher (AKE) angeschlossen. Mit großem Erfolg: Ab sofort fließt kein Tropfen klärpflichtiges Abwasser mehr in die Emscher – zum ersten Mal seit rund 170 Jahren ist der Fluss wieder sauber!
„Vermutlich konnten es sich einige Menschen bis zuletzt nicht wirklich vorstellen: Die Emscher ist endlich abwasserfrei. Wer im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, kennt die Emscher nur als Abwasser führendes, schmutziges Gewässer. Sie hat uns in dieser Form ein Leben lang begleitet, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Dass die Zeiten des stark riechenden Flusses nun endgültig der Vergangenheit angehören, bedeutet für uns alle ein riesiger Schritt in die neue blau-grüne Zukunft der Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
„Die jetzt erreichte Abwasserfreiheit kommt der Artenvielfalt im Emscher-Gebiet zu Gute und natürlich auch den Menschen in unserer Region. Die Erstellung der Abwasserinfrastruktur war eine große ingenieurtechnische Herausforderung. Die hierbei gemachten Erfahrungen werden EGLV dabei helfen, die Klimafolgenanpassung und die Verbesserung des Hochwasserschutzes auch zukünftig weiter auszubauen“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft.
Bis auf die Berne in Essen sind zudem auch alle Zuflüsse der Emscher ebenfalls von ihrer Schmutzwasserfracht befreit – das Abwasser aus der Berne fließt nun über ein Provisorium direkt in den unterirdischen Abwasserkanal Emscher (AKE), so dass die Emscher wirklich komplett abwasserfrei ist! Zu den Verzögerungen an der Berne hatte in den vergangenen Jahren am Berne-Zufluss Borbecker Mühlenbach ein seltener Vogel, die Wasserralle, gesorgt. Damals kam es sogar zu einem um fünf Jahre verzögerten Baustart.
Emscher-Umbau in Zahlen
Vor genau 30 Jahren hat das mutige Vorhaben begonnen, einem biologisch toten Fluss inmitten des größten Ballungsraums Deutschlands neues Leben einzuhauchen. Knapp 5,5 Milliarden Euro hat die Emschergenossenschaft in die Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität im Emscher-Gebiet investiert. Entstanden sind vier Großkläranlagen, die heute zu den modernsten des Landes zählen. Mehr als 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen sind verlegt worden – das entspricht der Distanz zwischen Essen und Paris!
Parallel zum Kanalbau sind zudem bereits rund 150 Kilometer an Gewässern renaturiert worden und bieten heute ein neues Zuhause für Eisvögel, Libellen, Stelzen und Groppen. Die Artenvielfalt an der Emscher hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten durch den Emscher-Umbau verdreifacht!
Die Köttelbecke ist endgültig Geschichte, die neue Emscher dagegen eröffnet neue Chancen für blau-grünes Leben inmitten einer der spannendsten Regionen des Landes!
Die Abwasserfreiheit ist erreicht, die Emscher-Geschichte aber noch lange nicht fertig geschrieben: Mit dem neuen Kapitel beginnt die Emschergenossenschaft gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Partnern gerade erst. Nun geht es in die Phase der naturnahen Umgestaltung: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf.
Das Leben kehrt an die Emscher zurück, die sauberen Gewässer werden den Menschen zurückgegeben. Auch wenn die Emscher aufgrund ihrer besonderen Charakteristik niemals ein Badegewässer sein und größtenteils immer noch eingezäunt bleiben wird, will die Emschergenossenschaft in den kommenden Jahren viele Mitmachprojekte an den Gewässern ermöglichen. Rund 130 Kilometer durch den Emscher-Umbau entstandene neue Radwege lassen die sauberen Emscher-Gewässer bereits heute erlebbar und erfahrbar werden.
Wie die Emscher zur „Köttelbecke“ wurde
Wegen der durch den Bergbau verursachten Bergsenkungen im Ruhrgebiet sind unterirdische Kanäle früher nicht möglich gewesen, da sie beschädigt worden wären. Daher wurden die Emscher als zentraler Fluss des Ruhrgebiets und ihre Nebenbäche als offene Schmutzwasserläufe verwendet. Seit Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre hat sich die Lage jedoch geändert. Nach der Nordwanderung des Bergbaus sind auch keine Bergsenkungen mehr zu befürchten, so dass nun auch unterirdische Abwasserkanäle gebaut werden können.Seit 1992 plante und setzte die Emschergenossenschaft den Emscher-Umbau in enger Abstimmung mit dem Land NRW, den Kommunen und den Genehmigungsbehörden um. Jedes Gewässer erhielt ein unterirdisches Pendant, durch das die Abwässer zu den Kläranlagen abgeleitet werden. Die oberirdischen Bäche sind nun abwasserfrei und können naturnah umgebaut werden.
Quelle: https://www.eglv.de/medien/zie…zt-komplett-abwasserfrei/
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Mülheim a.d. Ruhr: Emscher-Umbau Nebenflüsse I Borbecker Mühlenbach
Die Emscher ist seit Jahresbeginn abwasserfrei. Einige Nebenflüsse allerdings noch nicht.
Wie der Borbecker Mühlenbach auf Mülheimer Gebiet an der Stadtgrenze zu Essen. Das in zwei Jahren hier gebaute gewaltige unterirdische Kanalsystem, 500m lang, bestehend aus einem Sammler mit 3,60m Durchmesser, ein Regenwasserüberlaufbecken -RÜB-, bestehend aus drei sogenannte Sedimentationskammern (3 Turnhallen groß), die das Schmutzwasser später trennen, ist fast fertig. Am Auslauf hindern Betonsperren zusätzlich einen zu starken Wasserschwall bei Starkregen.
Zur Zeit wird der Deckel des riesigen Betonbauwerks mit Mutterboden bedeckt, um das Boden-Schotter-Gemisch dann später einzusäen, damit die Fläche einen grünen Anblick bietet. Begehbar sein wird es allerdings nicht. Der nachfolgende Link des WAZ-Artikels ist zwar hinter Paywall, das Foto aus dem inneren des RÜB zeigt die gewaltigen Ausmaße des Bauwerks; WAZ/Mülheim/Baustelle Regenüberlaufbecken fast fertig
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Essen: Emscher-Umbau-Nebenflüsse I Berne
Im Zuge des Umbaus der Berne im Essener Norden (Startschuss für den Umbau von Essens unbekanntem Hauptfluss), ein ausgiebiger Blick am 28.3. auf die Baustellen, die Arbeiten finden im großen und ganzen fast unbemerkt von der Öffentlichkeit statt, da der Vortrieb unterirdisch, ausgehend von einzelnen Schachtbauwerken erfolgt.
Gefunden habe ich zum Gesamtprojekt Emscherumbau noch ein kurzes erläuterndes Video der Emschergenossenschaft, der ebenso die Tübbingbauweise anspricht.
Auszug aus der PM der Emschergenossenschaft vom 14.08.2020 (Link oben):
Tiefenlagen von bis zu 17 Meter
Der Umbau der Gewässer bewirkt, dass die Bäche vom Abwasser befreit und anschließend naturnah umgestaltet werden können. Dr. Emanuel Grün, Technik-Vorstand der Emschergenossenschaft, erklärt: „Dafür verlegen wir im Berne-System Kanäle mit Durchmessern von bis zu 3,80 Meter – jeweils in Tiefenlagen von bis zu 17 Metern. Der Bau solcher Kanäle im Ballungsraum einer Metropole wie Essen ist eine logistische und bautechnische Herausforderung.“
Im Berne-System, zu dem neben der Berne und dem Borbecker Mühlenbach auch der Stoppenberger Bach, der Pausmühlenbach und der Sälzerbach gehören, liegen rund 20 Kilometer an Gewässern in Verantwortung der Emschergenossenschaft. Knapp acht Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen sind bereits fertig, sechs Kilometer befinden sich aktuell schon im Bau. Bei den beiden nun startenden Projekten wird ein 2,5 Kilometer langer Kanal am Borbecker Mühlenbach zwischen Jahnstraße und Sulterkamp gebaut sowie ein 3,5 Kilometer langer Kanal an der Berne etwa vom Altenessener Bahnhof bis zum Sulterkamp. 2022 werden diese Kanäle fertiggestellt. Dafür investiert die Emschergenossenschaft rund 130 Millionen Euro.
Thumbs groß klickbar:
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Bürgerfest zur Fertigstellung des Projekts „Katernberger Bach – Mach mit!“
Auszüge aus der PM der EGLV vom 06.05.2022; (Q):
Essen-Katernberg. Von grau zu blau – oder besser gesagt: zu blaugrün. Der einst verrohrte Katernberger Bach gehört nun der Vergangenheit an. Die Fertigstellung des Projekts „Katernberger Bach – Mach mit!“ wird am Samstag, 14. Mai, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr gefeiert. Im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das neue Emschertal“ wurde der ehemalige unterirdische Schmutzwasserlauf zu einem Naherholungsort direkt vor der Haustür im Herzen des Stadtteils verwandelt. Am Blauen Klassenzimmer der Freien Schule Essen (Schalker Straße 19A, 45327 Essen) findet die Feierlichkeit mit Mitmachaktionen, Speis und Trank sowie vielen Spielen für junge und alte Gäste statt.
Die Eröffnung erfolgt im Rahmen des bundesweiten „Tages der Städtebauförderung“, bei dem über 500 Kommunen ihre Projekte zur Städtebauförderung präsentieren. Mit dabei sein werden Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen und Dr. Emanuel Grün, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der Emschergenossenschaft. Sie werden gemeinsam mit den vielen Projektpartnern (u.a. von der Stadt Essen, von der Emschergenossenschaft und aus dem Stadtteil) eine Info-Stele am Blauen Klassenzimmer enthüllen.
Umbau des Katernberger Bachs
Der Katernberger Bach floss seit den 1960er-Jahren größtenteils unterirdisch verrohrt durch den Essener Stadtteil Katernberg. Dadurch war er in der Wahrnehmung der Menschen kaum vorhanden. Im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau wurde das Gewässer offengelegt. Um das Reinwasser von dem Schmutzwasser zu trennen, wird die zuvor bereits vorhandene Gewässerverrohrung nun als Abwasserkanal benutzt. Anschließend wurde der Grünzug neu gestaltet. Dafür wurden circa 90.000 Kubikmeter Boden bewegt. Nun befinden sich an dem neu entstandenen offenen Bachlauf verschiedene Furten, ein sogenanntes „Matschufer“ und ein Blaues Klassenzimmer als Lernstandort im Freien. In den Umbau des Katernberger Bachs investierte die Emschergenossenschaft rund 29 Millionen Euro.Für die Maßnahmen zum ökologischen Gewässerumbau erhält die Emschergenossenschaft eine Zuwendung durch das Umweltministerium des Landes NRW in Höhe von 50 Prozent der Investitionssumme. Projekte wie das Blaue Klassenzimmer werden vom NRW-Städtebauministerium im Rahmen der Kooperation “Gemeinsam für das Neue Emschertal” mit knapp 350.000 Euro gefördert. Da Katernberg zum Städtebaufördergebiet „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier, Stadtbezirk VI Zollverein, Essen“ zählt, wurden auch auf Initiative der Stadt Essen für die städtebauliche Integration und zur Stärkung der Erlebbarkeit des neuen Gewässers Fördermittel des NRW-Städtebauministeriums in Höhe von 80 Prozent der Gesamtkosten (knapp 1,3 Millionen Euro) bewilligt. Den Rest trägt die Stadt Essen als Eigenanteil.
Gemeinsam für das neue Emschertal
Das Projekt „Katernberger Bach – Mach mit!“ ist umgesetzt worden im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das neue Emschertal“ zwischen der Emschergenossenschaft und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel war es, am Katernberger Bach zusätzlich zu den Maßnahmen der ökologischen Verbesserung im Zuge des Emscher-Umbaus weitere Stationen entstehen zu lassen, die das Gewässer zugänglich machen und es so in das Stadtteilleben einbinden. -
Ruhrgebiet: RVR erarbeitetet Haldenkonzept für die gesamte Region
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat in seiner heutigen (20. Mai) Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Ressourceneffizienz beispielhaft Entwicklungsideen für die Haldenlandschaft im Ruhrgebiet vorgestellt. Der Verband erarbeitet zurzeit ein gesamtregionales Konzept mit den Bausteinen Regenerative Energien, Tourismus und Mountainbiking. 58 Halden mit einer Gesamtfläche von über 2.300 Hektar stehen im Fokus, die sich bereits im Eigentum des RVR befinden bzw. bis 2035 übernommen werden.
Für das Teilkonzept Regenerative Energien ist ein Gelsenkirchener Planungsbüro beauftragt, die 58 Haldenstandorte auf ihr Potenzial zur Nutzung regenerativer Energie zu untersuchen. Dazu werden drei Zukunfts-Szenarien mit kurz-, mittel- und langfristigen Möglichkeiten bei Photovoltaik und Windenergie erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen sollen bis Ende August vorliegen.
Das Teilkonzept Tourismus ist ebenfalls in der Erarbeitung und sieht einzelne Themenschwerpunkte (die Sportliche etc.) für jede Halde vor. So soll künftig jede Halde eine eigene Identität erhalten. Auf einem Erlebnisweg rund um das Haldentop könnte dann die Geschichte samt Themenschwerpunkt per Audioguide (App), Soundmodul, Beschilderung usw. erzählt werden. Zur besseren Wiedererkennung und Orientierung soll zudem eine einheitliche Beschilderung entwickelt und identische Zugänge zu den Halden geschaffen werden.
Zu den touristisch bedeutsamen Halden zählen Hoheward in Herten/Recklinghausen, Beckstraße/Tetraeder in Bottrop, Schurenbach in Essen, Großes Holz in Bergkamen, Rheinpreußen in Moers, Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn, Mottbruch in Gladbeck, Rungenberg in Gelsenkirchen, Lohberg Nord in Dinslaken, Humbert in Hamm, Haniel in Bottrop, Brinkfortsheide in Marl sowie Haus Aden 2 in Bergkamen. Die Halde Scholven in Gelsenkirchen bleibt dauerhaft nicht begehbar. Die Halde Kohlenhuck soll auf Wunsch der Stadt Moers eher zu einer Energiehalde ausgebaut werden.
Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie für einen Halden.TRAIL.Ruhr wird zusätzlich ein Teilkonzept Mountainbiking erarbeitet. Dabei soll die Haldenlandschaft in der Metropole Ruhr über eine beschilderte Radroute für die Segmente Gravel, Mountainbike und Tour erschlossen werden.Quelle: idr
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Essen: Emscher-Umbau-Nebenflüsse I Berne-Kanalbau
Hier hat es einen nächsten fertiggestellten Abschnitt gegeben, die Kanäle sind verbuddelt, und zwar im Bereich der Grillostraße/Nordpark; Standort, just wo die Berne ans Licht kommt nachdem sie die komplette Innenstadt über hundert Jahre ab der Quelle schon verrohrt hinter sich gelassen hat. Die Natur gibt ebenfalls ihr bestes und hat zum großen Teil die Spuren des Landschaftseingriff wettgemacht.
EGLV-Zitat: ''Die Berne entspringt im Südviertel direkt hinter der Hauptverwaltung der Emschergenossenschaft, von dort aus verläuft sie weitestgehend unterirdisch direkt durch die Essener Innenstadt. Erst an der Grillostraße, zwischen Tierheim und früherem Kirmesplatz, tritt die Berne wieder ans Tageslicht. Im weiteren Verlauf macht der Fluss einen großen Bogen durch Stoppenberg, Altenessen und Vogelheim, bevor sie nach Bergeborbeck fließt.
Allein dieser geografische Verlauf der Berne verdeutlicht, dass sie ein wichtiger Fluss für die Stadt ist – mit einer seit Jahrzehnten wichtigen Funktion: Die Berne nimmt aktuell den Großteil des Essener Abwassers auf. Zwei Drittel des Essener Stadtgebietes entwässern in die Emscher, ein Drittel in die Ruhr.''
Blick am 13.5. auf den fertiggestellten Bereich aus Vorflutern, Sammlern, Auffangbecken und Schmutzwassertrennern, sowie Schachtbauwerken und Einstiegsöffnungen:
Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei
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Haltern: Quarzwerke eröffnen auf dem Silbersee III die größte schwimmende Photovoltaikanlage Deutschlands
Die größte schwimmende Photovoltaikanlage Deutschlands ist am Netz. Am 24. Mai 2022 haben die Quarzwerke GmbH die Anlage auf dem Silbersee in Haltern feierlich eröffnet. Der Regionalverband Ruhr (RVR) als Eigentümer des Silbersees III (Schmaloer See) stellt 1,8 Hektar Wasserfläche für die Anlage zur Verfügung. Der Nutzungsvertrag läuft über 20 Jahre mit der Option zu verlängern. Mit der Bereitstellung der Flächen unterstützt der RVR aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien.
Rund 5.800 Photovoltaikmodule produzieren zusammen eine installierte Nennleistung von drei Megawatt-Peak und jährlich rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom. Es handelt es sich um äußerst lichtdurchlässige Glas-Glas-Module, die die Blendung reduzieren und einer Verschattung des Wassers vorbeugen. Fixiert werden die Module durch ein Stahlgerüst, das auf Kunststoff-Pontons steht. Zur Sicherung vor Wellen und Wind ist die Anlage mit einem Wellenbrecher ausgerüstet und nahezu senkrecht im Boden verankert.
Etwa 75 Prozent des Solarstroms setzen die Quarzwerke betriebsintern ein, das restliche Viertel wird ins öffentliche Netz eingespeist. Durch die Photovoltaikanlage können jährlich rund 1.100 Tonnen CO2 eingespart werden.Quelle: idr
siehe auch: https://www.quarzwerke.com/foo…te-schwimmende-pv-anlage/
Video: https://www1.wdr.de/nachrichte…altern-eroeffnet-100.html
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Emscherland: Baustart für die Emscher-Promenade
Die Emschergenossenschaft beginnt am 20. Juni mit dem Bau der Emscher-Promenade. Der 18 Kilometer lange Fuß- und Radweg führt durch Castrop-Rauxel, Herne, Recklinghausen und Herten. Entlang des Weges entstehen 25 Freizeitanlagen und Aufenthaltsorte zum Verweilen und Entspannen. Geplant ist u. a. ein Aussichtssteg über der Emscher. Rund zehn Millionen Euro kostet das Vorhaben. Es wird in Teilen vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Die Emscher-Promenade ist ein Baustein des Kooperationsprojektes "Emscherland", das die Emschergenossenschaft gemeinsam mit den Städten Castrop-Rauxel, Recklinghausen, Herne und Herten sowie dem Regionalverband Ruhr (RVR) bis 2023 umsetzt. Im Rahmen des Projektes entstehen neben der Emscher-Promenade außerdem ein Natur- und Wasser-Erlebnis-Park, ein Gewässer-Lernort und die Emscher-Terrassen an der Stadtgrenze zwischen Castrop-Rauxel und Recklinghausen.Quelle: idr
Infos: http://www.eglv.de/emscher/emscherland -
Essen-Borbeck: Pausmühlenbach wird ökologisch aufgewertet
Die PM der EGLV auszugsweise vom 01.07.2022; (Q):
Renaturierungsmaßnahmen: Bauarbeiten haben bereits begonnen
Essen. Der Pausmühlenbach in Borbeck ist ein Nebenfluss der Berne. Er ist bereits seit Anfang dieses Jahrs vollständig abwasserfrei. Nun steht der nächste große Schritt an: Seine ökologische Verbesserung. Der Baubeginn, ursprünglich für Montag, 11. Juli geplant, konnte kurzfristig vorgezogen werden und die ersten Arbeiten im und am Gewässer haben bereits begonnen. Im Frühjahr 2023 wird die Renaturierungsmaßnahme fertiggestellt werden.
Die Renaturierungsmaßnahme teilt sich in drei Bauabschnitte. Im ersten Abschnitt wird im Bereich der Levinstraße ein Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von rund 7.200 Kubikmetern gebaut. Dieses hält bei starken Niederschlägen das Regenwasser vorübergehend zurück, sodass es im Anschluss kontrolliert ins Gewässer abgelassen werden kann. Im Umfeld des Beckens entsteht der neue Verlauf des Pausmühlenbachs und eine dazugehörige Auenfläche, in der viele Tiere und Pflanzen ihr neues Zuhause finden werden. Außerdem entsteht hier entlang des Gewässers ein neuer Fuß- und Radweg.
Der zweite Bauabschnitt verläuft vom zukünftigen Regenrückhaltebecken am Friedhof vorbei zur Alten Bottroper Straße bis zum Bahndamm.
Der dritte Bauabschnitt, eine Straßenbaumaßnahme, erfolgt dann wieder im Bereich des Rückhaltebeckens. Dort wird nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Bereich Levinstraße der Weg zwischen der Levinstraße 54 und dem dortigen Kiosk wieder in Stand gesetzt. Hier ist dann die Zufahrt von der Levinstraße zu den Kleingärten und den Fuß- und Radwegen für etwa fünf Wochen gesperrt. Wann das genau sein wird hängt vom Baufortschritt ab.
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. -
Bottrop-Ebel: Bernepark I Ehemalige Kläranlage Bernemündung
Die um die Jahrtausendwende stillgelegte Kläranlage des Essener Flusses Berne, umgebaut zu einer erholsamen Parklandschaft inklusive Gastronomie, direkt an der Einmündung zur Emscher gelegen und wieder einmal Landschaftstuning in reinster Hochkultur; Google Maps Ansicht.
Dazu gibt es hier im Strang länger zurückliegende informative Beiträge von nikolas in den #35 - #37 - #112.
Die Aufnahmen entstanden bereits Anfang Mai.
Alle Fotos hanbrohat: Unter Beachtung des Urheberrechts gemeinfrei