^ Kurzer Einwurf: Die gestiegene Breite und Länge von PKW hat sich in der "Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Garagen und Stellplätzen" noch nicht wiedergespiegelt und sollte daher erst mal keinen Einfluss auf die Kosten haben (außer vielleicht in der Statik?). Zumindest würde wohl eine Planer eher nach Verordnung als nach Wunschgröße von PKW-Fahrern arbeiten und ein Projektentwickler würde die größtmögliche Anzahl an Plätzen realisieren.
Wohin mit dem Autoverkehr in Leipzig?
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^ korrekt. In Verordnungen ist es noch nicht enthalten. Doch zum einen gehe ich davon aus, dass dies bald eintritt und zum anderen muss auch die Auslastung sicher gestellt werden. Können die Nutzer mangels Breite nicht drin parken, sinkt der Ertrag. Wohnungen werden ja auch größer gebaut als die Mindestanforderungen nach LBO usw. vorschreiben. Investoren werden dann genau rechnen, was sich wie (noch) lohnt. Bisher zeigen die Abrisse, dass es sich wohl eher nicht rechnet.
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Zur Kostenstruktur muss ich schon widersprechen! Die 30 Euro + / - monatlich reichen nicht für einen rentablen Betrieb, irgendjemand müsste subventionieren. Das klappt im Bestand eher bei 80 bis 100 Euro/mntl.
Nun ja, es ist einige Jahre her. Die Kosten derzeit sicher auch höher. Dennoch war es voll ausgelastet, ich musste eine Weile warten, bis ich an der Reihe war. Ein einfaches Parkhaus zu bauen, erfordert selbst bei laienhaften Verständnis weitaus geringere Baukosten als der Wohnungsbau. Das Parkhaus in Plagwitz ist ne schlichte Stahlkonstruktion mit nem schlichten Blechdach und das genügt ja auch. da könnten sogar noch ordentlich PV draufgepackt und die Fassaden mit Kletterpflanzen versehen werden. Ich könnte mir da auch Fertigteilprojekte vorstellen. Da gibt es kein Wasser/Abwasser/Heizanlagen/Strom, ganz andere Brandschutzbestimmungen. Ich denke 80-100€ für nen offenes Parkhaus ist zu hoch gegriffen. Hier im Umkreis wird dieser Preis für einzelne Stellplätze in Tiefgaragen bestehender Neubauten verlangt. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer, denn die wurden ja im Zuge des Wohnungsbaus mit errichtet. Wenn man aber mal seine Knöllchen zusammenrechnet, könnte sich selbst ein Stellplatz mit 100-120€ im Monat rentieren😁. Fakt ist für mich: Mit Zwang und Schikane ohne (wirkliche) Alternativen bekommt man die Autos nicht von der Straße, das erzeugt nur Unmut und führt zu Wegzug. Und vergessen wir bitte nicht, dass die Zulassungen in Leipzig seit Jahren rückläufig sind, anders als hier gerne behauptet wird.
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Ich gucke aus meinem Fenster auf so ein Blech-Parkhaus, Von 6 Ebenen stehen 4 leer, sind verwahrloste Tummelplätze geworden. Eigentümer wills abreißen und mit Wohnungsbau komplett bebauen. Ende der 90er hatte ein Doppelparker in der TG fast 60.000 DM Baukosten gehabt, das kannst du inzwischen locker 1:1 in Euro annehmen, also 30k je Stellplatz. Stärker schlagen die Grundstückspreise zu Buche, die jagen sämtliche Neubaukalkulationen durch die Decke. Schau dir Quartier 416 an, da hat sich durch Bodenspekulation der m²-Preis verachtfacht. Noch vor Baubeginn. Baukosten werden weiter hochgehen, Stahl, Beton, allesamt energieintensive Materialien mit zukünftig hohen CO2-Emissionskosten behaftet. Bleibt auch ein Theoretikum, denn Platz für diese "Platzhalter" in den gründerzeitlichen Gebieten gibt es eigentlich nicht wirklich.
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Ziel der Leipziger Verkehrspolitik ist es, ÖPNV, Fahrrad und Fußwege attraktiver für die Bevölkerung zu machen, so dass man ein Auto weniger benötigt.
Man kann sich hier die Entwicklung des Kraftfahrtzeugbestands auf Ortsteilebene anschauen: https://statistik.leipzig.de/s…e.aspx?cat=11&rub=1&obj=0
In einem zentrumsnahen Ortsteil mit wenig Neubauvorhaben wie Schleußig ist die Anzahl der Kraftfahrzeuge von 4.567 (2019) auf 4.308 (2023) insgesamt gesunken. Gab es vor Jahren noch Klagen über die Parksituation, hört man dort mittlerweile nix mehr groß. Es gibt noch Ortsteile in denen der Kraftfahrtzeugbestand steigt, das sind aber vor allem Ortsteile mit Bevölkerungswachstum durch Neubau und am Ortsrand mit stärkerem Einfamilienhauscharakter ohne Parkprobleme. Wenn man bedenkt, dass bei Neubauten mitunter auch Tiefgaragen dabei sind, dann wird der Parkdruck perspektivisch nicht unbedingt höher und der Bedarf an Quartiersgaragen wird nicht steigen.
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^so ist es. Und im Grunde muss man nur abwarten, inzwischen sind die Kosten für die Unterhaltung eines KfZ derart unverhältnismäßig gestiegen, dass Viele tatsächlich überlegen, das Auto abzumelden. Wenn man allerdings die verbliebenen Autos unbedingt nicht mehr im Straßenraum stehen haben möchte, sind Quartiersgaragen eine Option. Es gibt auch noch viele andere Optionen, bevor man sinnlos Druck ausübt.
Wie heute in der LVZ zu lesen ist, sinken die Geburtenraten rapide. Ich weiß nicht ob es so schlau ist, Familien auch noch diesen Druck aufzubürden.
Denn sehr wahrscheinlich haben viele Familien mindestens ein Kfz, um Einkäufe und sonstige wege zu erledigen, die sie mit dem ÖPNV nicht bewältigen können. Ich bin ehrlich, ich nutze den ÖPNV nur, wenn ich mich nicht zwingend drauf verlassen muss, pünktlich irgendwo zu sein.
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Was ich oben noch vergessen habe, die Car-Sharing-Angebote werden ja auch permanent ausgebaut. Habe es selbst zweimal genutzt und positive Erfahrungen damit gemacht. Dazu kenne ich Leute, die nach Abschaffen des Autos das immer wieder nutzen, weil sie beispielsweise eine Familie haben, auch sie sind sehr zufrieden. Gut, die Car-Sharing-Autos stehen natürlich auch im Straßenraum, verbrauchen aber durch das Aufteilen mehrerer Nutzer insgesamt weniger Platz.
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^so ist es. Und im Grunde muss man nur abwarten, inzwischen sind die Kosten für die Unterhaltung eines KfZ derart unverhältnismäßig gestiegen, dass Viele tatsächlich überlegen, das Auto abzumelden. ... Es gibt auch noch viele andere Optionen, bevor man sinnlos Druck ausübt.
.... sinken die Geburtenraten rapide. Ich weiß nicht ob es so schlau ist, Familien auch noch diesen Druck aufzubürden.
Denn sehr wahrscheinlich haben viele Familien mindestens ein Kfz, um Einkäufe und sonstige wege zu erledigen, die sie mit dem ÖPNV nicht bewältigen können. Ich bin ehrlich, ich nutze den ÖPNV nur, wenn ich mich nicht zwingend drauf verlassen muss, pünktlich irgendwo zu sein.
Wenn Familien kein Auto brauchen, haben die effektiv viel mehr Geld übrig, um sich die steigenden Lebenshaltungskosten innerhalb einer Großstadt leisten zu können. Also wird es eher MIT Auto so sein, dass bevorzugt ins Land gezogen wird, mangels Wohnraum. Will man Familien halten, hilft gerade dieser Druck. Der übrigens durch familienfreundliche Umbaute im Öffentlichen Raum: - breitere Gehwege, mehr Sitzbänke, mehr Bäume (Schatten) mehr Querungshilfen und besserer ÖPNV. Letzterer wird gerade umgesetzt (leistungsausweitung) so dass PKWs Stück für Stück entbehrlicher werden. Ohne Druck also keine Verkehrswende. Es wäre ehrlich, die verdeckten Subventionen und Bevorzugungen zu beenden oder zu senken, will man eine Stadt für Menschen und für die Zukunft sein.
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Ähnlich zu der Debatte 'Wem gehört die Straße?' neulich in Halle --> Hallenser Stadtgespräch, gibts am 11.11. eine Debatte mit dem Titel 'AUTO-Diktat begreifen' --> 'GuTes Klima' ab 17 Uhr in der Bibliotheca Albertina in Leipzig
Thema ist die Mobilitätswende in Leipzig: Wie sehen die Herausforderungen im Kontext von Klima- und Demokratiekrise aus? Und wie lässt sich die nicht minder relevante Mobilitätskrise durch effektive Kommunikation lösen. Darauf gibts am 11.11. Antworten, inklusive spannender Podiumsdiskussion u.a. mit Katja Diehl. Ihr seid herzlich dazu eingeladen!Mehr Infos hier: karstenhaustein.de/info