^Das ist mir aber allemal lieber, als dicke, reißerische Überschriften mit 5 Zeilen Text darunter, wie man es von Schundblättern in rot/weißen Farben kennt. Ich bin sogar sehr dankbar, dass die LiZ als eine der wenigen - dazu kostenfreien Medien - so ausführlich schreibt und das auch zu "kleinen Themen". Was sind denn klein(st)e Themen? Für einige ist das der Umweltschutz, für manche die Vermietung von Verkaufsflächen im PC, für manche die fehlenden Fahrradbügel. Da geht es nämlich schon los. Relevanz von Themen ist in großen Teilen Ansichtssache, filtern kann das jeder für sich, würde ich meinen. Was ich bei der LiZ auch überhaupt nicht vermisse, sind diese zT. unerträglichen privaten Meinungen (Kommentare, wie in der LVZ).
Wohin mit dem Autoverkehr in Leipzig?
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Ein weiteres Stück Merseburger Straße wird zur Fußgängerzone - der Abschnitt zwischen Karl-Heine- und Aurelienstraße wird ab Montag für den Autoverkehr gesperrt. maps
Es soll neue Fahrradbügel und Sitzmöglichkeiten geben, und der verbleibende Abschnitt bis zur bereits existierenden Fußgängerzone (an der Lützner Straße) wird verkehrsberuhigt, um so eine durchgehende „Flaniermeile“ zwischen Altlindenau und Plagwitz zu schaffen.
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Aktuell findet die Europäische Mobilitätswoche in Leipzig statt. Aus diesem Anlass hat die Stadt Leipzig ein paar aktuelle Zahlen zur Mobilitätsentwicklung veröffentlicht: https://www.leipzig.de/newsarc…eckgang-bei-privaten-pkws
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Nebenbemerkung: das Verkehrs- und Tiefbauamt wurde zum Start der Woche in Mobilitäts- und Tiefbauamt umbenannt. "Die Umbenennung zeigt, dass sich die Verkehrsplanung strategisch auf die gesamte Mobilität der Menschen ausrichtet und daraufhin in den vergangenen vier Jahren amtsinterne Prozesse analysiert und optimiert wurden. Die Namensänderung wird sukzessive öffentlich sichtbar, insbesondere bei Publikationen sowie online."
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Keine >2M Wohnungen wegen parkender Autos
Trotz anhaltendem Wohnungsmangel und einem Potential von über 2 Millionen zusätzlichen Wohnungen können Dachgeschosse in Deutschland oft nicht ausgebaut werden - wegen der in den Straßen herumstehenden Autos. Da die Feuerwehr aufgrund der zugeparkten Platzsituation eine Rettung (übrigens auch für Bestandswohnungen!) oft nicht garantieren kann scheitern die meisten Bauanträge.
Ich finde es komplett absurd, dass wir uns diese immer längere werdende Liste an exorbitanten und durch den MIV verursachten [DAF] Kosten für die Gesellschaft weiterhin leisten.
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Wie sieht das aus mit den unsäglichen Stellplatzverordnungen? Gelten die auch bei Ausbau? Das kann man im Bestand ja kaum gewährleisten. Aber auch beim Neubau staune ich immer, dass so selten die enormen Kosten von Tiefgaragen thematisiert werden, welche aufgrund des geforderten Stellplatznachweises gebaut werden. Ab und zu kommen dazu Forderungen aus der Forschung, von Verbänden und zaghaft sogar aus der Politik, aber wir sind als Gesellschaft einfach zu langsam.
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Oder wir sind in unserem Land der Ingenieure zu abhängig von einer Industrie, die seit Jahren die Verkehrswende in Deutschland aktiv ausbremst, um dann selber den technologischen Wandel zu verschlafen. Als Bürger und Steuerzahler habe ich wirklich keinen Bock mehr auf diese verfehlte Industrie- und Verkehrspolitik.
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Langsam wird es absurd, was alles zur Hetze gegen das Automobil herangezogen wird. In den Straßen stehen schon Ewigkeiten Autos, trotzdem konnten dort 150 Jahre lang Gebäude errichtet werden. Dem Artikel kann man auch entnehmen, wo das Problem liegt:
Für den 2. Rettungswegen benötigt man die Aussage der Feuerwehr, dass die Rettung über die straßenseitigen Fenster sichergestellt werden kann. Diese Aussage wurde mir in den letzten drei Jahren immer mit „Nein“ beantwortet. Obwohl es vorher fast immer möglich war.
Es geht also mal wieder um überbordende Bürokratie und Vollkaskomentalität. Wer aus Brandschutzgründen einen Dachgeschossausbau verwehrt, müsste dann im Umkehrschluss die Nutzung aller Wohnungen in Gründerzeitvierteln ab dem 3. Geschoss untersagen. Zumal man im Dachgeschoss anders als in einem Obergeschoss aufs Dach flüchten kann, was durch entsprechende Absturzsicherungen unterstützt werden könnte. Das würde Zeit schaffen, die Autos notfalls wegzuschieben, was natürlich überall so gemacht wird, aber eben wegen der Angst vorm eigenen Schatten als zu lebensnah nicht eingeplant werden kann.
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In den Straßen stehen schon Ewigkeiten Autos, trotzdem konnten dort 150 Jahre lang Gebäude errichtet werden. Dem Artikel kann man auch entnehmen, wo das Problem liegt:
"Als die Häuser gebaut wurden, gab es das Problem für die Feuerwehr nicht, denn es gab kaum parkende Autos."
Die Zahl der Autos ist nun einmal stark gestiegen. Im Artikel werden doch alle Faktoren deutlich benannt:
"Aber es ist jetzt ein Problem, denn wenn man die Aussagen der Feuerwehr ernst nimmt, fehlt damit geschätzt bei allen Häusern in solchen Straßen ab dem 2. oder 3. Geschoss der 2. Rettungsweg – und wenn man sich umschaut, sind das nicht wenige Gebäude.
Die Feuerwehr sagt: In den meisten Fällen geht das schon, dann werden die Autos eben weggeschoben … aber gewährleisten kann man das nicht und deshalb können sie das auch nicht in die Stellungnahme schreiben."
Das Manövrieren und Wegschieben kostet zudem Zeit, die in Notlagen sehr knapp sein kann. Die Lösung ist eigentlich ganz einfach:
"Die Parkplätze verschwinden dort, wo die Feuerwehr eine Aufstellfläche benötigt."
Aber:
"Das geht leider nicht, denn auf Erlass des SMI (Sächsischen Staatsministerium für Inneres) vom 21.06.2017 wurde festgelegt, dass, wenn der 2. Rettungsweg nicht baulich oder auf dem eigenen Grundstück abgesichert werden kann, die Nutzung von Flächen im öffentlichen Straßenraum vor dem betreffenden Grundstück nur möglich ist, wenn diese nicht für den ruhenden Verkehr genutzt werden.
Eine traurige Entwicklung, die parkenden Autos nehmen schon so genug Platz weg und jetzt verhindern sie, dass die Feuerwehr richtig retten kann und dadurch kein Wohnraum im Bestand mehr ausgebaut wird. Parken geht also vor Lebensrettung."
Im Artikel werden auch Straßenbäume und Tram-Oberleitungen als Hinderungsgründe für das Anleitern der Feuerwehr genannt. Ich bin aber durchaus der Meinung, dass Tram-Leitungen und Bäume eher öffentlichen Raum beanspruchen dürfen als Stellflächen für große private Gegenstände.
Bürokratische Hürden werden auch genannt, aber diese liegen eher im Bereich des Denkmalschutzes oder der Vorschriften für die Leitern.
"Hetze gegen das Automobil" kann ich nicht erkennen. Deren schiere Masse führt nun einmal zu einer Reihe von Problemen.
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Langsam wird es absurd, was alles zur Hetze gegen das Automobil herangezogen wird. […]
Ich finde es deutlich absurder, dass seitens des Gesetzhebers der „ruhende Verkehr“ scheinbar eine höhere Priorität zu haben scheint, als das Freihalten von Rettungsgassen.
[…] Es geht also mal wieder um überbordende Bürokratie und Vollkaskomentalität. […]
Für mich geht es primär darum, dass unser öffentlicher Raum vollgestellt wird von immer mehr Autos, die auch immer größer und schwerer werden. Diesen Zustand als einen seit 150 Jahren gegebenen Normalzustand hinzunehmen ist für mich auch eher ein Ausdruck von Vollkaskomentalität.
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Wohnraum vor Parkplätzen - Radwege vor Parkplätzen. Viele PKW sind nicht notwendig und es gibt in Leipzig durchaus Bereiche, in denen ausreichend Abstellfläche für PKW vorgesehen ist. Die Abstellfläche für die Feuerwehr kann von Lieferdiensten, Pflegediensten und ggf. sogar Handwerkern mitgenutzt werden.
Aber so lange es der Stadt sch...egal ist, ob vor Imbissen der Radweg zugeparkt wird und regelmäßig Straßenecken zugeparkt werden (die Stadt könnte daran richtig viel Geld verdienen) bleibt das wohl ein Wunschtraum.
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...die Stadt könnte daran richtig viel Geld verdienen)...
Man sollte die Kosten des behördlichen Vorgangs einer Ordnungswidrigkeit im Verhältnis zu den möglichen Erlösen nicht unterschätzen...
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Na ja - € 55,-- und ein Punkt in Flensburg sind nicht gerade wenig. Und ich schaue auf mehrere Imbisse, ich denke, fünfhundert bis tausend Euro könnte man pro Tag/Abend dort einnehmen, und das wäre nur hier.
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Vorgestern gab es eine recht interessante Doku vom BR zum Stress in der Stadt (u.a. in Karlsruhe, München, Chemnitz und Berlin) durch das Automobil: https://www.ardmediathek.de/vi…4MTNfRjIwMjNXTzAyMTI0NEEw
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Na ja - € 55,-- und ein Punkt in Flensburg sind nicht gerade wenig. Und ich schaue auf mehrere Imbisse, ich denke, fünfhundert bis tausend Euro könnte man pro Tag/Abend dort einnehmen, und das wäre nur hier.
Der einzelne Verwaltungsakt kostet leider etwas mehr als € 55,--. Deswegen gibt es auch einen endliche Zahl an Politessen und Politeuren, die natürlich nicht überall gleichzeitig sein können. Auch wenn man sich das wünscht.
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Das Ordnungsamt ist nicht weit weg. Man könnte, wenn man wollte. Der Wille ist halt nicht da. Es werden lieber Parkscheiben kontrolliert - und das bringt vermutlich noch weniger ein.
Neben dem Finanziellen wäre es schön, wenn den Autofahrern klargemacht werden würde, dass der Radweg kein Parkplatz ist. Und da könnte das Geld und insbesondere der Punkt in Flensburg sicher einen Beitrag leisten. Aber hier parken auch Polizei und Notarzt auf dem Radweg, um sich einen Döner zu holen.
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Kleiner Tipp, ohne das selbst schon mal gemacht zu haben: Anstatt sich nur im stillen Kämmerlein zu ärgern, kann man auch als Privatperson eine Verkehrsordnungswidrigkeit bei der Stadt Leipzig anzeigen, und das wird auch bearbeitet. Wer will, kann auch Apps dafür nutzen.
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Paris macht es vor: anstatt den öffentlichen Raum weiter zu verramschen wird ein realistischerer Preis für Platz berechnet, und damit die Verkehrswende finanziert - Artikel Tagesspiegel.
Für Klein Paris sehe ich da leider schwarz, solange die hiesige Industrie ein Interesse daran hat, eine Flut an dicken Luxuswagen in unsere Straßen zu drücken, während von „Technologieoffenheit“ etc. etc. gelabert wird. Solange hierzulande jeder 5. Job direkt oder indirekt von der Autoindustrie abhängt (Detroit lässt grüßen) wird es noch lange dauern, bis endlich die StVo überarbeitet wird und die Städte den öffentlichen Raum lebenswerter gestalten können.
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Kleiner Tipp, ohne das selbst schon mal gemacht zu haben: Anstatt sich nur im stillen Kämmerlein zu ärgern, kann man auch als Privatperson eine Verkehrsordnungswidrigkeit bei der Stadt Leipzig anzeigen, und das wird auch bearbeitet. Wer will, kann auch Apps dafür nutzen.
"Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant"
Die Stadt soll einfach 20+ Parkhäuser bauen und dann können die engen Straßen von parkenden Autos freigemacht werden. Für die Parkhäuser wären die Leute auch bereit pro Monat, statt 30 EUR/Jahr, auch 50 EUR zu bezahlen. Ob man nun vom öffentlichen Stellplatz 200m oder 500m vom Parkhaus läuft ist unerheblich. Es gibt so viele Lücken in Leipzig.
Paris macht es vor: anstatt den öffentlichen Raum weiter zu verramschen wird ein realistischerer Preis für Platz berechnet, und damit die Verkehrswende finanziert - Artikel Tagesspiegel.
"Einwohner der Hauptstadt, Handwerker oder Behinderte etwa sind von der Regelung ausgenommen."
Tolle Verkehrswende. Nicht.
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Die Stadt soll einfach 20+ Parkhäuser bauen und dann können die engen Straßen von parkenden Autos freigemacht werden. Für die Parkhäuser wären die Leute auch bereit pro Monat, statt 30 EUR/Jahr, auch 50 EUR zu bezahlen. Ob man nun vom öffentlichen Stellplatz 200m oder 500m vom Parkhaus läuft ist unerheblich. Es gibt so viele Lücken in Leipzig.
Das wage ich zu bezweifeln! Und angesichts der aktuellen Baupreise werden da 50€/Monat nicht ausreichen. Soviel zahle ich für meinen Stellplatz im Hof meines Mietshauses. Und laufen ist für viele Autobesitzer ein Fremdwort. Sonst würde man nicht Ecken zuparken, sondern sich reguläre Stellplätze suchen. (Bau-) Lücken mag es in Leipzig so einige geben. Ob die allerdings der Stadt gehören, um dort Parkhäuser zu bauen? Und aus welchem Grund sollte sie das tun?
Und wer sich regelwidrig verhält, der muss eben die Konsequenzen fürchten. Ob das nun durch Behördenmitarbeiter erfolgt oder durch Privatpersonen, ist egal. Wenn jemand Straßenecken zu parkt, und damit z. Bsp. Schulwege riskanter gestaltet, dann denunziere ich nicht, sondern schaffe ggfs. einen sicheren Schulweg für Kinder. Und wenn ich dich im Supermarkt klauen sehe, hätte ich kein Problem, dies auch der Marktleitung zu melden...