Wohin mit dem Autoverkehr in Leipzig?

  • Ich kann zwar die Kritik an den extremen Kosten für die Bauten verstehen. Dennoch ist die Trasse via Erfurt besser für die Stadt Leipzig. Auch wenn man bei der Trasse via Hof den Hbf in Leipzig mit weiteren Röhren zu einem Durchgangsbahnhof gemacht hätte, wäre der Anschluss an Frankfurt/Main weniger schnell als heute.


    Und ob nun Erfurt so sehr davon zehrt, bezweifle ich auch. Das Kreuz in Fulda hat die Stadt selbst nicht groß verändert.

  • beim Thread-Thema Wohin mit dem (zukünftigen) Automobilverkehr? ist es aus meiner Sicht zwingend nötig, sich auch mit der zukünftigen Form des MIV auseinander zu setzen. Da die globale Wirtschaft rasant zu IoT-Lösungen getrieben wird und treibt, dauert es nicht mehr lang, bis selbstfahrende Autos auf App-Knopfdruck vorfahren, einsteigen lassen und nach dem Aussteigen wieder verschwinden. So ein Zwitter zwischen MIV vor der Wohnungstür und ÖPNV für alle. Wie auch immer das genannt wird - der Bedarf an Fahrzeugen wird sinken, da die Einsatzzeit bei diesen Systemen ansteigt (gegenwärtig werden PKWs im Schnitt 1 h am Tag genutzt). DAS wiederum bedeutet deutlich weniger Stellplatzbebdarf und deutlich weniger Fahrverkehr selbst. Nur mal so.... bevor Milliarden versenkt werden.

  • Dabei sollte aber auch darüber nachgedacht werden, was es für Folgen hat, wenn die Stadt wächst; neue Bewohner aber auch neue Besucher und Gäste anzieht. Auch wenn das manche nicht so sehen, ist Leipzig Teil des Ballungsraums Halle-Leipzig.Von unten mag man das nicht so erkennen. Wenn man Übersichtskarten benutzt, kann man recht gut sehen, wo sich die Verkehrswege im Osten ballen.



    ICEtracks [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], by Classical geographer (Own work), from Wikimedia Commons




    Autobahnen in Deutschland [CC BY 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.5)], by user:fremantleboy, from Wikimedia Commons




    Wenn neue, gut ausgebaute Verkehrswege vorhanden sind und weitere gebaut werden, kommen mit den Menschen zunächst auch Fahrzeuge. Darunter eine nicht unbeträchtliche Anzahhl von Pkws.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Ich fasse den Artikel mal zusammen.

    • Autobahn: Fertigstellung A71 zum Kreuz Leipzig-Süd; sechsstreifiger Ausbau A14 zwischen Leipzig-Ost und Dreieck Parthenaue
    • Mittlerer Ring: Wiederaufnahme der Planungen zum Mittleren Ring - insbesodndere im Norden
    • Hauptstraßen: geforderter Stopp von "Rückbau" der Hauptstraßen durch Fahrbahnminderung und Radstreifen (genannt werden Schumannstraße, Georg-Schwartz-Straße, und Delitzscher Straße
    • Radverkehr: nicht mehr auf Hauptstraßen sondern auf "konfliktarmen" Nebenstraßen
    • Industriegebiete: bessere Anbindung und Erschließung der Industriegebiete mit Straßen und ÖNV
  • ^ Den Beitrag kann man getrost unter Lobbyarbeit abheften. Die Forderung auf Verzicht der Radstreifen zeigt doch wie engstirnig die IHK in dieser Frage ist. Gerade die Reduzierung des MIV sorgt vielfach für (Wieder-)Belebung der Straßen auch im Sinne der lokalen Wirtschaft.


    Der den Hauptstraßen indirekt unterstellte Konfliktreichtum mag zwar zutreffen, aber die Konsequenz, dafür andere Nutzergruppen zugunsten des MIV verdrängen zu wollen, ist einfach nur anachronistisch und auch widersinnig. Schließlich geht das größte Konfliktpotential vom Autoverkehr aus. Vielmehr sollte als Ausgleich mit den anteilsmäßig überlegenen Nutzergruppen Rad+Fuß(+ÖNV) der Autoverkehr in den Haupstraßen reduziert werden und in konfliktärmere Gegenden verlegt werden.


    Was könnte allein die Karli für ein florierender kleiner Wirtschaftsraum sein, gäbe es statt einer 50km/h-Asphaltschneise einen verkehrsberuhigten Bereich vom WLP bis zum Connewitzer Kreuz mit Geschäften, Kneipen, Parks, Schul- und Hochschulcampus. Auch unrealistisch, aber eine deutlich angenehmere Vorstellung.

  • hier die Original-Quelle (Presseveröffentlichung der IHK selbst) https://www.leipzig.ihk.de/ihr…leipziger-strassennetzes/


    Offenbar haben die "Daten" sogar zwei Ingenieur-Büros erhoben. Es ist schon bedenklich, was daraus für "konservative" Forderungen abgeleitet werden.


    Jo Hey
    Genau dieser Abschnitt KarLi war bis zur Wende eine vierspurige Straße, mit Halteverbot, Tempo-60-Freigabe und entsprechend ohne Radverkehr. Erstaunlich was daraus alles geworden ist.

  • In Sachsen sollen den nächsten Jahren zehn Radschnellwege entstehen. Pendler, die 20 bis 30 km zurücklegen müssen, soll dadurch ermöglicht werden, mit dem Rad zur Arbeitsstelle zu fahren. Mit dem Bau der ersten Strecke von Halle über Leipzig nach Markleeberg soll 2021 begonnen werden, war u.a. in der Mitteldeutschen Zeitung zu lesen.


    Ein Mitarbeiter der MZ hat die Strecke Markt Halle bis Markt Leipzig getestet, nennt das dann einen Härtetest und schätzt ein, dass sportliche Fahrer eine Strecke in zwei Stunden, weniger geübte in drei bis vier Stunden schaffen können.

  • FDP erweitert das Sommerloch zu mindestens einem Tunnel

    Viel ist nicht los und so füllt die FDP mit ihren Vorschlägen für Verkehrslösungen aus den 1980er und 90er Jahren fast eine halbe Seite in der morgigen LVZ:


    FDP will Tunnel im Waldstraßenviertel und mehr Gleise vor dem Hauptbahnhof
    Die Liberalen fordern ein Umdenken in der Verkehrspolitik / Nordtangente wird wieder ein Thema


    Ich versuche eine Zusammenfassung:


    - Die FDP macht mal wieder durch .. naja bemerkenswerte Vorschläge von sich reden.
    - Der Kreisvorsitzende Friedrich Vosberg meint, dass die Verkehrsangebote flexibel sein müssten: „In der aktuellen Debatte ist viel zu viel Ideologie.“
    - Seine Partei sei für Verbesserungen beim Radverkehr und öffentlichen Nahverkehr; aber es seien auch leistungsfähige Angebote „für den Wirtschaftsverkehr, die Pendler und die Besucher der Stadt“ notwendig.
    - Man fordere deshalb, den STEP Verkehr zu überarbeiten und dabei an Konzepten anzuknüpfen, die in den 1990er Jahren diskutiert wurden, als die Stadt schon einmal boomte. Stadtrat Sven Morlok (FDP): „Diese Dinge müssen wieder auf den Tisch.“
    - Wenn es nach der FDP geht, sollen Grundsatzbeschlüsse für ihre Ausbauideen vor dem Hauptbahnhof und in der Jahnallee bereits im Herbst getroffenen werden, wenn im Stadtrat über Leipzigs neuen Nahverkehrsplan debattiert und entschieden wird.
    - Morlok: „Die LVB kommen spätestens im Jahr 2025 an ihre Kapazitätsgrenze, deshalb müssen wir diese strategischen Beschlüsse jetzt fassen. Leipzig braucht einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik“. Die Stadt sei gut beraten, diese Zeichen der Zeit zu erkennen. „Wir wurden von den Schülerzahlen überrascht und auch von der Zahl der Kinder in den Kitas. Dass unser Straßenbahnnetz 2025 nicht mehr ausreicht, ist keine Überraschung. Das wissen wir heute.“


    - Von der von der CDU vorgeschlagenen und technisch so gut wie unmöglichen Troglösung vor dem Hauptbahnhof hält man bei FDP nichts „Damit würden wir nur mehr Autos ins Zentrum locken, als sie zu reduzieren“, so Vosberg.
    - Um den Promenadenring von Autoverkehr zu entlasten, soll der Individualverkehr vielmehr auf gut ausgebauten Trassen im weiteren Umfeld der City geführt werden. Morlok dazu: „Dafür sollte Leipzig die ursprünglichen Planungen für sein Tangentenviereck wieder aufgreifen und die noch fehlenden Teilstücke komplettieren.“.
    - Die Entlastung des Promenadenrings soll auch bei der FDP zur Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs führen. „Der LVB-Haltestellenkomplex vor dem Hauptbahnhof braucht dringend ein zusätzliches Straßenbahngleis in jede Richtung“, so Morlok. Dies sei nur auf Kosten von Autospuren möglich.
    - Als Ersatz soll eine andere leistungsfähige Ost-West-Verbindung geschaffen werden, die bereits vor Jahren vorgeschlagene sogenannte Nordtangente vom Zöllnerweg durch die Emil-Fuchs- und die Uferstraße zur Berliner Straße.
    - Nach den damaligen Planungen sollten unter anderem die S-Kurve der Nordstraße begradigt und die Trasse in einem Tunnel unter der Gerberstraße und der Kurt-Schumacher- zur Berliner Straße geführt werden. Die Berliner Straße wiederum sollte auf die Südseite der Parthe verlegt werden.
    - Morlok dazu: „Wir fordern dort nicht ausdrücklich den Bau eines Tunnels. Aber wenn er erforderlich ist, sperren wir uns auch nicht dagegen.“
    - In der LVZ nicht weiter ausgeführt wird der dann notwendige Ausbau der Leutzscher Allee und des Zöllnerweges im Rosental.



    - Noch schneller, möglichst noch in diesem Jahr soll ein weiteres großes Bauprojekt in Angriff genommen werden: Der Bau eines Straßenbahntunnels in einem Teilstück der Jahnallee.
    - Morlok: „Im Waldstraßenviertel ist die Jahnallee ein neuralgischer Punkt für den Verkehr.“
    - Die FDP fordert daher einen Straßenbahntunnel zwischen Thomasiusstraße und dem Waldplatz. Dann könnten dort deutlich mehr Bahnen verkehren und die Straße attraktiver gestaltet werden. „Wir wollen nicht, dass dann die Autos wieder in jede Richtung zwei Spuren erhalten“, so Morlok.
    - Für den Tunnel sei kein bergmännischer Vortrieb wie beim Bau des City-Tunnels erforderlich, sondern es sei eine Trogbauweise möglich.
    - Morlok: „In der Jahnallee gibt es ja schon vor dem Sportforum einen Straßenbahntrog, der als Rampe in den neuen Tunnel genutzt werden kann.“
    - Die Bahnen sollten in Ost-West-Richtung unterirdisch unter dem Waldplatz verkehren und dort sollte "ein attraktiver Umsteigepunkt" zu den oberirdisch in Nord-Südrichtung verkehrenden Bahnen geschaffen werden.
    - Danach sollen die Bahnen im Ranstädter Steinweg wieder auftauchen und an der Kreuzung Goerdelerring Straßenniveau erreichen.
    - Morlok behauptet: „Für solche strategischen Investitionen gibt es Förderprogramme des Bundes, über die bis zu 90 Prozent der Kosten zur Verfügung gestellt werden.“


    Mein erster Eindruck: Es ist Bundestagswahlkampf und Autofahrer_innen sind Wähler_innen. Die FDP weiß hoffentlich selbst, dass es mittlerweile einen Privateigentümer für die Fläche zwischen Parthe und Bahngelände mit ganz anderen Plänen gibt (http://www.deutsches-architekt…thread.php?t=10461&page=3) und dass das Rosental u. a. europäisches Vogelschutzgebiet ist. Die Nordtangente wird hier nicht vierspurig ausgebaut werden können.


    Bei dem lustigen Vorschlag zu dem Straßenbahntunnel unter der Waldstraße würde ich gern wissen, wie er sich mit dem Beschluss zur Freilegung der Alten Elster unter anderem zum Hochwasserschutz verträgt. Fährt die Bahn dann unter der Alten Elster durch?
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=571364


    Über die Fragen der Kosten, der Finanzierung, der monatelangen Sperrung der Straße für Straßenbahnen und MIV, über notwendige Leitungsverlegungen in der Jahnallee (Wasser, Abwasser etc.) können wir uns dann später unterhalten.

  • Würde man in der Jahnallee einen Straßenbahntunnel bauen, würde das auch dauerhaft verhindern, dass man bei Störungen/Unfällen/Bauarbeiten die nach Westen führenden Linien kleinräumig umleiten könnte. Statt die Straßenbahn zu fördern, würde ein solcher Tunnel diese also erheblich in ihrer Variabilität und Kapazität einschränken.


    Viel sinnvoller - und wahrscheinlich in Bau und Unterhalt weit günstiger - wäre das genaue Gegenteil: Statt die Straßenbahn zu versenken, sollte man den Durchgangsverkehr unter die Erde schicken. Das ginge größtenteils ebenso in Trogbauweise, sinnvollerweise dann auch gleichzeitig mit der Öffnung der Alten Elster.
    Auftauchen könnte der dann quasi an der Stelle, wo der Trog der Straßenbahn unter der Marschnerstraße abtaucht.
    Das würde die Jahnallee vom Durchgangsverkehr entlasten, allerdings gestaltet sich auch da die Abbiegemöglichkeit von der Friedrich-Ebert-Straße in den Tunnel schwierig - was aber leichter zu lösen wäre als bei der Straßenbahn.

  • derartige Lösungen erscheinen zwar sinnvoller, locken jedoch erst recht Durchgangsverkehr in den Stadtkern, für den ein Autobahnring und jede Menge Tangentenabschnitte teuer gebaut wurden.

  • Die Freibeuter-Fraktion hat ihre Schnappsidee in einen Stadtratsantrag gegossen und überschreibt das vorgeschlagene Freiräumen der Jahnallee von der Straßenbahn mit den genannten Nachteilen und technischen Schwierigkeiten wie der Untertunnelung des freizulegenden Altarms der Weißen Elster dann noch mit "Verbesserung des ÖPNV in der Leipziger Innenstadt":



    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1007458

  • Initiative „Mobilität Leipzig 700plus“

    Zurück in die Zukunft? Nach den Freibeutern/FDP meldet sich jetzt auch "die Wirtschaft", d.h. in dem Falle eine Initiative „Mobilität Leipzig 700plus“, zurück.


    Die LVZ zeigt in ihrem heutigen Halbseiter auf Seite 15, was "die konsequente Umsetzung eines Ring- und Tangentensystems, um die Verkehrsströme aus der Innenstadt zu verlagern und Wohngebiete zu entlasten," bedeuten würde:


    - mehrspurige Straße in Verlängerung der Gerhard-Ellrodt-Straße quer durch den Auwald bis nach Connewitz und von dort entlang der Eisenbahnstrecke bis nach Sellerhausen-Stünz


    - mehrspurige Straße in Verlängerung der Schönauer Straße durch den Schönauer Park zu Lyoner Straße


    - mehrspuriger Ausbau der Straße Am Ritterschlößchen und Gustav-Esche-Straße im Auwald und Bau einer neuen Straße quer durch Wahren im Bereich Auenseestraße mit Anschluss an die Travniker Straße


    - mehrspurige Straße in Verlängerung der B2 durch den Clara-Zetkin-Park und Palmengarten parallel zum Elsterflutbett und Elsterbecken und erneut quer durch den Auwald nach Möckern mit Anschluss an die Slevogtstraße


    - mehrspuriger Ausbau von Karl-Tauchnitz-Straße und Marschnerstraße


    - mehrspuriger Ausbau der Leutzscher Allee und des Zöllnerwegs von Am Sportforum durch das Rosental bis zur Berliner Straße


    - mehrspuriger Ausbau der Leutzscher Allee der Essener Straße östlich der Maximilianallee und Neubau einer Straße durch Thekla bis zur Torgauer Straße/B87



    https://www.leipzig.ihk.de/unt…bilitaet-leipzig-700plus/


    Aus dem Aktionsplan:


    https://www.leipzig.ihk.de/fil…n-Mobilitaet-700-plus.pdf

  • Oh Gott! Da bleibt nur zu hoffen, dass ganz schnell eine Schublade aufgeht und das Papierchen darin verschwindet.


    Heimtückisch finde ich schon, als Diskussionspräambel die Ideologiefreiheit zu fordern und dann arg einseitig sämtliche städtischen Erholungsgebiete in den Auenwäldern zu rasieren.


    Unabhängig davon stecken einige verkehrswissenschafliche Irrtümer in den Ansätzen.

  • Freie Fahrt für freie Bürger scheint das einzige Motto dieses "Plans" - sämtliche Vorhaben zu anderen Verkehrsträgern (mal abgesehen davon, dass diese auf eine halbe Seite passen, während der "Straßenverkehr" anderthalb für sich beansprucht) dienen einzig zur Beschleunigung des MIVs - Verlagerung von Radwegen in Parallelstraßen, zweiter Citytunnel, allgemein ist ÖPNV ausschließlich S-Bahn, die stört nämlich nicht auf der Straße. Kurz gesagt: die 70er haben angerufen und wollen ihre Verkehrsplanung zurück! Ich denke allerdings, man unterschätzt hier die Stadtgesellschaft. Insbesondere die mehrfache Durchwegung des Auenwaldes lässt sich IMHO keinesfalls durchsetzen.

  • Die Auwaldquerungen gehören in der Tat in den Papierkorb und der ÖPNV sollte Priorität erhalten.


    Pläne, die schon gebaute Tangenten sinnvoll ergänzen, sollten meines Erachtens aber umgesetzt werden:


    - Lückenschluß Gustav-Esche-/Auensee-/Travniker Straße
    - Lückenschluß Essener-/Braunstraße

  • So richtig kann ich mich nicht mit den Ring-Lückenschlüssen anfreunden, denn Ringe bedeuten nicht automatisch eine Entlastung. Wie an anderen Städten mit weitaus stärker ausgebauten Ringen sehen kann. MIV-Ringe haben den Effekt, so schnelle Verbindungen zu ermöglichen (bis nach > 10 Jahren das MIV-Wachstum dies wieder konterkariert), dass der ÖPNV systembedingt drastischer Verlierer ist. Schon damit wird stadtweit wieder mehr Potenzial vom ÖV auf den MIV umverlagert, so dass eben mehr Be- als Entlastung stattfindet.


    Die benannten Straßen beinhalten Buslinien. Diese werden durch den Ausbau auch massiv in ihrer Qualität eingeschränkt. Nicht mal so sehr durch mehr oder weniger oder sonstwieanderen MIV, sondern durch den steigenden Krach und Querungsbehinderung bleibt allen wartenden oder umsteigenden Fahrgästen nur die Flucht - dummerweise ins eigene Auto.


    Fazit: Leipzigs Straßennetz ist attraktiv genug, nicht umsonst ist der MIV-Anteil ungebrochen hoch. Entlastung gibt es nur durch Verlagerung und diese muss freiwillig erfolgen, weil die stadtverträglichen Verkehrsträger besser sein müssen.

  • ^
    Ach du Schreck, hat denn da jemand überhaupt kein Gewissen?
    - mehrspurige Straße in Verlängerung der Gerhard-Ellrodt-Straße quer durch den Auwald bis nach Connewitz und von dort entlang der Eisenbahnstrecke bis nach Sellerhausen-Stünz


    >>> na sicher, durch den Auwald bauen wir einfach mal 2spurig in beide Richtungen und führen den Nutzen des Auwalds ad absurdum. Tolle Idee, eignet sich bei Hochwasser oder starker Schneeschmelze bestimmt besonders gut.


    - mehrspurige Straße in Verlängerung der B2 durch den Clara-Zetkin-Park und Palmengarten parallel zum Elsterflutbett und Elsterbecken und erneut quer durch den Auwald nach Möckern mit Anschluss an die Slevogtstraße


    >>> Wer kommt denn auf die Idee? Dort ist ein Straßenbau so ziemlich das dümmste, was man tun kann, wenn man an die Erholungsnutzung genau dieses Areals denkt.


    - mehrspuriger Ausbau von Karl-Tauchnitz-Straße und Marschnerstraße
    >>> wie soll das gehen? Die Marschnerstraße führt im Bereich der Kreuzung Käthe-Kollwitz-Straße durch Wohnbebauung, die dafür abgerissen werden müsste, da der Straßenraum dort nicht mehr breiter geht. Und weiter nördlich gibt es Unigebäude + Sportgym, auch dort sind die Möglichkeiten begrenzt, in die Breite zu bauen.