Wohin mit dem Autoverkehr in Leipzig?

  • Die Idee an sich ist natürlich genial: den Bahnhofsvorplatz explizit für Fußgänger erlebbar zu gestalten bzw. überhaupt für Fußgänger als Stadtplatz zugänglich zu machen. Aktuell haben wir ja eine ÖPNV-Verkehrsinsel inmitten einer Autobahn.
    Unabhängig davon ist der Platz für die Fahrgäste der LVB definitiv heute schon zu klein - je eine Fahrspur in beide Richtungen müßte einer Erweiterung der Haltestelle weichen.
    Leider ist der Vorschlag des ADFC zu radikal, um überhaupt eine Chance zu haben. Der Umweg zwischen Hallischem Tor und Georgiring auf dem genannten Weg ist einfach zu lang. Definitiv müßte eine Querung über das Gleisvorfeld des Hauptbahnhofes (Achse Arbeitsgereicht-OBI-Markt) gebaut werden, damit das funktioniert. Das scheitert freilich an den Kosten

  • Ich denke, der Vorschlag mit dem Bahnhofsvorplatz wurde gemacht im Wissen, dass sowas Utopie ist. Das würde nur mit einer Unterführung für den MIV funktionieren. Sowas gibt es übrigens in Dresden vor dem dortigen Hauptbahnhof.


    Der Bahnhofsvorplatz in Leipzig ist historisch immer vom Verkehrsgewusel geprägt gewesen. Zu Kaisers Zeiten, in der Weimarer Republik und auch in der DDR übrigens. Mich hat das weder zu DDR-Zeiten noch heute gestört. Im Gegenteil - es hat eben was großstädtisches.


    Obwohl eine Unterführung für den MIV sicher auch ihren Reiz hätte. Aber durch die Tunnelstation der S-Bahn dürfte sich das Thema erledigt haben. Was aber wiederum auch nicht schlimm ist, denn der S-Bahntunnel ist sicher weit wichtiger für die Stadt.


    Ich bin, bei gutem Wetter, auch gern mit dem Fahrrad unterwegs, ein eigenes Auto hab ich nicht - trotzdem kann ich diesen Vorschlag des ADFC nicht wirklich ernst nehmen... Tut mir leid, aber wenn ich sowas lese kommt mir immer der Begriff "Ökofaschismus" in den Sinn... :D

  • Zu radikal ist der Vorschlag an sich nur wegen des Widerstandes, auf den er treffen wird/würde. Stellen Sie sich doch mal ans Schkeuditzer Kreuz - das ist noch großstädtischer :D
    Für realistisch und umsetzbar und notwendig halte ich aber auf jeden Fall eine Verbeiterung der Fläche für die Haltestelle nebst Reduktion der Fahrspuren um je eine pro Richtung.

  • Am besten wäre sicher eine Tunnellösung. Eigtl. unverständlich warum man das nicht gemacht hat. Jetzt ist es dafür wohl in der Tat zu spät. Mit großstädtisch hat die derzeitige allerdings Situation wenig zu tun. Warum nicht gleich ne Hochstraße? Das wäre großstädtisch, oder?
    Die jetzige Situation mutet eher provinziell an. Ein richtig großer schöner Bahnhofsvorplatz ohne Autoverkehr, dafür mit viel Passantenverkehr, der wäre großstädtisch! Eine Teillösung wäre die Befahrbarkeit des Ringes in nur noch eine Richtung. Frage mich nur ob dafür nicht doch zuviel Autoverkehr ist. Eine Aufweitung des Ringes über die Brandenburger Brücke ist vllt. ein wenig zu viel Umweg - leider. Aber einen großen Bahnhofsvorplatz stell ich mir trotzdem toll vor...

  • ^ Naja, sowas wie in Hannover oder Dresden finde ich jetzt auch nicht unbedingt viel urbaner. An sämtlichen anderen mir bekannten deutschen Großstadtbahnhöfen herrscht ebenfalls reger Autoverkehr. Ein Autotunnel benötigt lange Rampen, die sich andernorts (also an der Gerberstraße und am Georgiring) als zusätzliche Barriere erweisen würden - außerdem befinden sich an genau diesen möglichen Ein- und Ausfahrten komplexe Verzweigungen. Zu guter Letzt hätte ein Autotunnel natürlich auch bei gleichzeitiger Errichtung mit der CT-Station selbigen nochmal erheblich verteuert und den Fußgängertunnel verunmöglicht.


    DrZott: Mehr wäre wohl in der Tat nicht drin. Zumindest die Situation an den Übergängen wird sich aber spätestens mit Inbetriebnahme des Citytunnels und des zugehörigen neuen Fußgängertunnels m.E. ein wenig entspannen, da dieser ja direkte Treppenzugänge zu den Trambahnsteigen hat.

  • Jein. Ich könnte mir eher vorstellen, dass sich mit Inbetriebnahme des Citytunnels die Situation dort noch verschärfen wird. Die Ein-und Ausgänge scheinen mir viel zu eng, so dass es dort sogar richtig gefährlich werden könnte, wenn es zu Stauungen am Ausgang der Rolltreppen kommt. Da sollte zumindest dann wirklich eine Spur pro Richtung weichen. Obwohl sich das vllt. auch durch die anderen CityTunnelStationen entspannen könnte?


    Vielleicht kann man ja, wenn man irgendwann den Ost-West-S-BahnTunnel macht, gleich den Autoverkehr mit einbinden. ;)

  • @ DaseBLN: Klingt logisch - zumindest muß man für eine abschließende Bewertung mindestens 1 Jahr "Citytunnel in Betrieb" abwarten. Es bleibt die Hoffnung, daß die Leute, die vom Zug in die City wollen, am Markt aussteigen und ein Teil der Umsteigewilligen Richtung Tram den Leuschnerplatz nutzt.
    Da die Kapazitätsgrenze der Tramhaltestelle jetzt schon überschritten scheint, und mit der neuen U-Bahn vielleicht auch mehr Leute SPNV nutzen, steht allerdings auch die von Gärtner geäußerte Gefahr im Raum.
    Insgesamt landet meines Erachtens noch immer zu viel MIV auf dem Innenstadtring. Gibt es Untersuchungen, welcher Anteil davon nur durchfährt?

  • PM: Bürgerwettbewerb ''Ideen für den Stadtverkehr'': Preisträger

    PM Stadt Leipzig, 29.11.2012


  • Ring und Radverkehr

    Bei dem Immer-mal-wieder Thema Radverkehr auf dem Ring hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) konkrete Vorschlägen zur Etablierung eines innerstädtischen Fahrradringes durch die Kennzeichnung von Fahrrad-Hauptwegen unterbreitet.


    LVZ, 31.12.2012
    Radler schlagen "Bike-Line" vor
    Markierungen sollen Konflikte zwischen Fußgängern und Fahrradfahrern in der City verringern


    Heiko Rudolf vom ADFC Leipzig wird in dem LVZ-Artikel zitiert: "Die Stadtverwaltung hat schon im Jahr 2011 versprochen, dass Radler bald auf einem Innenstadtring fahren können. ... Aber seit der Ankündigung ist nichts passiert. ... Die Stadtverwaltung sagt immer, es gebe einen Innenstadtring für Radfahrer - aber wenn man ihn nutzen will, ist er nicht verfügbar."


    Möglicherweise angeregt von der Abmarkierung in der Georg-Schumann-Straße hat der
    ADFC ein Markierungskonzept entwickelt, mit dem die Vorzugsstrecken für Radfahrer in der Innenstadt zunächst provisorisch farblich gekennzeichnet werden sollen. "Dadurch können wir Schwach- und Konfliktstellen aufspüren und beheben", so Rudolf. So soll zunächst der Stadtverwaltung vor zwei Jahren vorgestellten inneren Fahrradring markiert werden, der von der Großen Fleischergasse über den Brühl, die Goethestraße, Moritzbastei, Schiller- und Markgrafenstraße sowie den Oberen Martin-Luther-Ring zum Dittrichring führt.


    Desweitern schlägt der ADFC vor, neben dem Fahrradring auch noch für Fahrradfahrer geeignete Nord-Süd- sowie Ost-West-Querungen der Innenstadt zu kennzeichnen. Auch dort sollten Fahrradfahrer_innen durch Bodenmarkierungen erkennen können, wo sich die für sie vorgesehenen Hauptwege (denglisch: Bike-Lines) befinden. Auch diese sollen zunächst nur zu Testzwecken und bei positiver Resonanz auch dauerhaft eingerichtet werden. Auf diesen Straßen sollten in jede Richtung jeweils eine etwa zehn Zentimeter breite, dezente blaue Linie aufgetragen werden, um sie gut erkennbar als "Bike-Line" zu kennzeichnen. "Die Farbe blau bietet sich an, weil sie nicht verkehrsrechtlich relevant ist und im Sport als Orientierungshilfe erfolgreich angewendet wird", sagt Rudolf. In den Arealen, wo es zu Konflikten mit Fußgänger_innen kommen könne, sollten diese Linien gestrichelt sein. "Das würde automatisch die Aufmerksamkeit der Radfahrer erhöhen. Die kritische Querung der Fußgängerzone Grimmaische Straße müsste so gekennzeichnet werden."


    Der ADFC präferiert als Nord-Süd-Querung eine Führung in Verlängerung der Straße Am Hallischen Tor durch die Reichsstraße und über den Neumarkt bis zur Schillerstraße. Die Ost-West-Strecke könne vom Augustusplatz über Goethe- und Ritterstraße zum Nikolaikirchhof und von dort über das Salzgäßchen zum Markt sowie über die Thomasgasse zur Gottschedstraße verlaufen.


    Der ADFC geht nun über die Presse an die Öffentlichkeit, weil er diese Vorschläge der Stadtverwaltung schon vor einem Jahr präsentiert und seine Mitarbeit angeboten hat. Doch die Verwaltung sei bisher nicht darauf eingegangen. "Uns ist klar, dass wir nur erste konzeptionelle Überlegungen liefern können, die weiter verfeinert werden müssen", so Rudolf. Außerdem hat er den Vorschlag in den Bürgerwettbewerb "Ideen für den Stadtverkehr" eingebracht, aber er wurde bislang nicht weiter hervorgehoben. Der Club hofft nun, dass die Stadt das ADFC-Angebot annimmt und gemeinsam mit ihm über gut strukturierte und angemessene Radverkehrangebote in der Innenstadt diskutiert. "Die Stadtverwaltung ist offenbar der Auffassung, dass keine Struktur eine akzeptable Lösung ist", so John. "Aber wir sind der Meinung, dass durch gute Angebote eine Bündelung und Lenkung des Fahrradverkehrs möglich ist und so Konflikte reduziert werden."


    Weitere Informationen unter
    http://www.adfc-leipzig.de/ind…r-den-inneren-fahrradring
    http://www.adfc-leipzig.de/mat…e_innerer-fahrradring.pdf
    BikeLine-Konzept für den inneren Fahrradring

  • Gibt es auch irgendwo genauere Erläuterungen zu den ausgezeichneten Vorschlägen?


    Ja, im Artikel Zwischenbilanz Bürgerwettbewerb ''Ideen für den Stadtverkehr'' - http://www.leipzig.de/de/buerg…-Stadtverkehr-24637.shtml - ist ein Preisträgerverzeichnis (PDF 3,9 MB) verlinkt, in dem die prämierten Vorschläge kurz in Wort und Bild vorgestellt werden:
    http://www.leipzig.de/imperia/…tverkehr-preistr__ger.pdf


    Und die 22 Beträge, die der ADFC Leipzig e. V. im Rahmen des Bürgerwettbewerbs „Ideen für den Stadtverkehr“ erarbeitet und eingereicht hat, werden ausführlich auf seiner Website vorgestellt:
    http://www.adfc-leipzig.de/ind…een-fuer-den-stadtverkehr


    Dabei ist auch der hier schon einmal diskutierte Vorschlag


    Aufwertung Bahnhofsvorplatz - Umgestaltung zum Mobilitätsknotenpunkt
    http://www.adfc-leipzig.de/ind…um-mobilitaetsknotenpunkt

  • Und um hier weiter lustig durcheinanderzudiskutieren verweise ich auch noch auf die Beiträge des Ökolöwen zum Ideenwettbewerb:


    Unsere Ideen für den Stadtverkehr
    http://www.ökolöwe.de/text,2257,nachhaltige-mobilitaet.html


    - Autofrei wohnen in Leipzig - siehe http://www.deutsches-architekt…d.php?p=363976#post363976
    - Neue Wege bei der ÖPNV-Finanzierung
    - Leipziger Radbügeldepot
    - Tempo 30 vor allen Schulen und Kindergärten
    - Parkraummanagement in Leipzig


    Zündstoff dürfte vor allem der schon länger im Raum stehende Vorschlag eines fahrscheinfreien Nahverkehrs in Leipzig in sich tragen:
    http://www.ökolöwe.de/text,2253,oepnv.html


    Ähnliche Vorschläge werden ja auch seit geraumer Zeit in fast allen anderen deutschen Großstädten diskutiert. Bislang wurde dabei oft darauf verwiesen, dass die bekannten Modellprojekte für eine kostenlose Nutzung des ÖPNV - mit sehr unterschiedlichem Erfolg - nur in deutlich kleineren Städten wie der belgischen Stadt Hasselt mit etwa 73.000 Einwohner_innen oder in den brandenburgischen Städten Templin und Lübben mit etwa 15.000 Einwohner_innen lagen,


    Welche Vor- und Nachteile hat ein kostenloser ÖPNV? Werden Autofahrer wirklich zur ÖPNV-Nutzung animiert?
    http://www.zukunft-mobilitaet.…rteile-nachteile-effekte/


    Nun versucht es die estnische Hauptstadt Tallinn. Hier soll ab morgen der öffentliche Personennahverkehr für die Einwohner_innen kostenfrei nutzbar sein. Mit ihren etwa 420.000 Einwohner_innen ist sie von der Größe her gut mit Leipzig zu vergleichen.


    Unentgeltliche Nutzung des Nahverkehrs in Tallinn ab 2013 – ein Modell für andere Städte?
    http://www.zukunft-mobilitaet.…-hasselt-templin-luebben/


    taz, 29.12.2012
    Bus und Straßenbahn kostenlos
    Tallinn zum Nulltarif
    http://www.taz.de/Bus-und-Strassenbahn-kostenlos/!108147/

  • Schrägparken in Schleußig


    Um mehr Parkplätze zu schaffen, soll in den Seitenstraßen nun quer statt längs geparkt werden, die dann zu Einbahnstraßen werden. Überall klappt dies natürlich nicht. Damit keiner auf die Idee kommt, auf dem Gehweg zu parken, sollen mehr Fahrradbügel aufgestellt werden, wo dann die Fahrräder die Plage auf den Gehwegen sein werden. Wenn die Maßnahmen umgesetzt sind, weist das Ordnungsamt zwei Wochen lang die Bösen höflich darauf hin, dass sie hier nicht parken dürfen, ansonsten gibt es wieder einen Strafzettel für illegales Parken, das in den letzten Jahren überwiegend vom Ordnungsamt ignoriert wurde.


    Außerdem habe ich erfahren, dass das VTA im September Fahrbahnmarkierungen in der Könneritzstraße plant. Dazu gehören dann wohl auch die Seitenstraßen, sonst weis es ja keiner. Cool wäre dann noch ein Halteverbotsschild vor der Wendl-Bäckerei, wo man sonntags - ab und zu - gern in der Reihe parkt, ohne zu blinkern natürlich. Ein Verbotsschild, das Radfahrer, außer Kinder, nichts auf Gehwegen zusuchen haben, bringt sicher nichts.

  • ^
    Interessante Infos. Wo kommen die her? Hab' ich das heute in der Zeitung überlesen? Gibt es auch Infos über den Zeithorizont, über den wir hier sprechen? Wenn man da die gleiche terminliche Zuverlässigkeit an den Tag legt, wie bei der Instandsetzung der Könneritzstraße, dann dauert das ja sicher noch ne Weile. A propo Kö: Wo um Himmels Willen wollen die auf dem Flickenteppich denn vernünftig Markierungen anbringen?


    Zum Querparken: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auch nur ansatzweise Abhilfe schaffen könnte. Höchstens in Kombination mit der geplanten (und wann wohl umgesetzten) Quartiersgarage. Brennpunkt des Gehwegparkens ist ja die Brockhausstraße. Die Straße selbst ist (im Vergleich zum Gehweg) ja geradezu winzig und auch aktuell (bei Parallel-Parken zu beiden Seiten) nur von einer Richtung aus gleichzeitig befahrbar. Ohne größere Umbaumaßnahmen (Verkleinerung der Gehwege) ändert dort eine Änderung der Parkstrategie ja nix. Ob nun beidseitig längs oder einseitig quer geparkt wird macht unterm Strich keinen Unterschied.


    Die Fahrradbügel sind eine sinnvolle Idee. Viellerorts lehnen ja jetzt schon dutzende Fahrräder an Hauswänden.


    PS: Die Sache mit den Parkern vor Wendl ist wirklich nervig. Auf der anderen Seite rauschen aber auch hin und wieder Autos auf den Fußweg der Haltestelle, bevor der Halter bei Lukas verschwindet ;)

  • ^ sorry, hab' den Link vergessen, siehe Bild.


    Das Querparken lässt schon eine Reihe Stellplätze zu, aber Abhilfe schafft es natürlich nicht. Aber diese Chance kann man ruhig nutzen. In der Holbeinstraße und in der westlichen Oeserstraße gibt's bereits auf einer Seite Querparken. Demnach sind es die Alfred-Frank-Straße, Stieglitzstraße, Rochlitzstraße und Schnorrstraße.

  • Parkproblem in Schleußig

    Wir hatten es schon einmal in diesem Thema (sonstige Projekte...) aber weil es auch um Fahrbahnmarkierungen und Einbahnstraßen geht, denke ich, dass eine Aktualisierung besser in dieses Thema passt.
    Heute berichtet die LVZ über die Maßnahmen - wohl angestoßen von der neuen Baubürgermeisterin - unter dem etwas reißerischen Titel "Parkchaos in Schleußig - Leipzigs Baubürgermeisterin Dubrau räumt auf"


    Die Eckdaten waren ja bereits von Dave's gefundenen Bild-Artikel bekannt, aber jetzt gibt es einen Zeitrahmen und konkretere Planungsinformationen.Bis Mitte Oktober ist nun folgendes geplant: Einmündungsmarkierungen und Fahrradbügel sollen das befahren der Gehwege wohl erschweren. 6 Straßen westlich der Könneritzstraße werden zu Einbahnstraßen (Brockhaus-, Blümner-, Alfred-Frank-, Stieglitz-, Rochlitz- und auch die Schnorrstraße). Dabei werden durch Einführen von Querparken laut Dubrau (*trommelwirbel*) -40- neue Parkplätze entstehen. Über die Zahl der durch die blockierten Gehwege wegfallenden Stellplätze schweigt sich die Frau aus - der Bürgerverein schätz diese Zahl auf über 200 Stellplätze. Soweit ich mich an eine HTWK-Studie erinnere können es auch gut 300 Plätze sein. Egal in welchem Viertel man wohnt, stellt man sich vor, dass von heute auf morgen plötzlich 140 Stellplätze wegfallen würden - es gäbe fast überall Chaos. Oft erlebt man einen solchen Unzustand ja bereits bei Bauarbeiten leidlich. Da aber immerhin mit Perspektive auf Abhilfe. Für Schleußig scheint eine wirkliche Lösungsperspektive aber wohl noch nicht existent.


    Dubrau ist sich laut LVZ übrigens bewusst, dass diese Maßnahmen das Parkplatzproblem nicht lösen werden. (Natürlich soll das Ordnungsamt trotzdem Knöllchen verteilen - erst 2 Wochen ohne, danach wohl mit Gebühren) Sie hat natürlich recht, so wie es ist kann es nicht bleiben. Aber wenn man schon etwas verändert, dann doch bitte zum besseren. Ich möchte Ende Oktober kein Schleußiger auf Parkplatzsuche sein.


    Einen Tipp für all die Pendler hat Frau Dubrau übrigens auch im Petto. Exemplarisch richtet sie an all jene die auswärts arbeiten folgenden Tipp: "Wenn ich in Eilenburg arbeiten würde, würde ich nach Eilenburg ziehen." Die Leute zum Wegzug aus Leipzig zu bewegen ist wohl der unmöglichste von allen denkbaren Vorschlägen, den ich von einer Leipziger Baubürgermeister zur Lösung des (nicht nur in Schleußig vorhandenen) Parkplatzproblems je erwartet hätte.


    Die Quartiersgarage wird übrigens mit keinem Wort erwähnt. Sie scheint also kein Bestandteil des Lösungswegs mehr zu sein.


  • Über die Zahl der durch die blockierten Gehwege wegfallenden Stellplätze


    Das höre ich jetzt immer wieder, aber was ist damit eigentlich gemeint? Die "Stellplätze" auf den Gehwegen, auf denen man jetzt auch nicht stehen darf und durch illegal abgestellte Autos alles blockiert wird?

  • Hier beißt sich die Metaphernkatze in den Schwanz: es fällt ja kein einziger Stellplatz weg, da es auf Fußwegen keine Stellplätze gibt.
    Die Straßen sind eben für Autos UND Räder UND Fußgänger da - und nur eine dieser drei Gruppen blockiert massiv mit dem "ruhenden Verkehr" große Flächen. Für Fahrzeuge, die im SChnitt am Tag 42 Minuten bewegt werden. Diesen "ruhenden Verkehr" gibt es bei Fußgängern oder beim ÖPNV nicht. Insofern ist es jedem sein Problem, wo er sein Auto läßt - aber bitte nicht auf Kosten der anderen ....

  • ^ vielleicht fallen keine "legalen" Stellplätze weg, herrje wer so spitzfindig argumentiert hat das Problem nicht kapiert! Fakt ist und bleibt aber: ab Mitte Oktober werden sich auf einen Schlag 150-200 Autos mehr um die tatsächlich existierenden Parkplätze in Schleußig streiten. Ob diese Autos nun vorher legal oder illegal abgestellt wurden, das macht für das Endergebnis keinen Unterschied. Wir persönlich parken nie auf Fußwegen, aber wir erwarten jetzt natürlich arge Probleme. Es ist jetzt schon eng und je nach Uhrzeit langwierig einen Stellplatz zu finden. Das ist eine unbefriedigende Situation und man muss von der Stadt keine Heilsbringung erwarten, aber nachdem sich der Bürgerverein aktiv um eine Lösung bemüht hat, die möglichst allen gerecht wird, da kann man doch wenigstens eine Kooperation mit den Schleußigern erhoffen.


    Übrigens wohne ich seit 1986 in Schleußig und "lustigerweise" arbeitet meine bessere Häfte in Eilenburg. Dass ich mich von unserer Baubürgermeisterin nun nicht mehr sonderlich resperktiert fühle und diese Dame nach den letzten Äußerungen auch nicht mehr sonderlich schätze, dass versteht sich deshalb wohl von selbst.

  • Was die Kooperation angeht, so sagte Frau Dubrau bei einem Pressegespräch am 19. September 2013 (es ging um Kitas), dass die Schleußiger seit sieben Jahren daran beteiligt sind und immer wieder Einwohnerversammlungen zu diesem Thema stattfanden. Ich verfolge das ja auch schon seit längerem mit. Na gut, wenn man seit 1990 in der Brockhausstraße wohnt, kein Wunder. :D Und die Lösung des "Schrägparkens" hat der Bürgerverein Schleußig schon vor einer Ewigkeit vorgetragen, die nun endlich von der Stadt umgesetzt wird. Gut, nun gab es keine neue Einwohnerversammlung, wo man darüber persönlich informiert wurde, dass es nun umgesetzt wird. Aber was hätte man davon gehabt? Wieder neue Diskussionen, die alles nach hinten verschieben? Ich bin ehrlich, mich kotzen "einige", ich betone "einige", Schleußiger Autofahrer dermaßen an, die immer der Meinung sind, unbedingt auf dem Gehweg schnell fahren zu müssen, sich so zu stellen, erst recht an den Einmündungen, dass kein Fußgänger mehr nach draußen kommt. Ebenso ständig vor der Haustür parken müssen und so faul sind, mal 20, 30 oder 50 Meter weiter ihr Auto abzustellen. Dazu ist man einfach zu faul! Ebenso unbedingt mit drei Autos pro Familie, wo der Firmenwagen noch mit dazu zählt, vor der Haustür zuparken. Aber man sieht doch, dass es keine genügend freie Stellflächen mehr gibt, aber man muss sich trotzdem noch reinquetschen.


    Ich frage mich, wie soll dies in Zukunft laufen, wenn die Fahrradbügel an den Einmündungen stehen? So richtig habe ich das noch nicht kapiert. Dann haben die Autofahrer zwar ein richtiges Problem, wir Fußgänger aber auch, um an den Einmündungen rauszukommen. Denn wenn es dann Bügel gibt, sind diese von vielen voll gestellt. Der Eigentümer der Brockhausstraße 34 hat einen Fahrradständer bei sich vorm Haus aufgestellt, den mal gerade 3-5 Bewohner nutzen, der Rest wird verbotenerweise (auch wenn kein Schild dran steht) von den Bewohnern der umliegenden Häuser genutzt. Der Bedarf ist also absolut da, keine Frage. Ich habe auch kein Problem, wenn die Autos auf den Gehwegen parken, so lange sie es ordentlich tun, nicht Arsch und Arsch und Schnauze an Schnauze parken, so dass kein Mensch mehr auf die Straße oder Gehweg kommt und vorallem eine Gefahr besteht. Es hatte mal eine obere Wohnung in der Brockhausstraße gebrannt, Feuerwehr rückte mit Drehleiter an, konnte aber mit dem Fahrzeug nicht in den Hinterhof fahren, weil alles dicht zugeparkt war. Der Nachteil war, es war auch keine Feuerwehrzufahrt in den Hinterhof.