Reichsbahndirektion

  • Wie sich hier alle über die miserable Visualisierung aufregen. Kann man sich anhand dessen wirklich schon eine Meinung bilden? Erstmal abwarten was Hochtief Solutions noch für Bilder nachreichen wird. Denn dies sieht mir eher nach einer Vorabvisualisierung aus. ;)

  • Natürlich geht es immer auch noch schlechter und geschmackloser. Man könnte auch ohne Rücksicht auf die Fassade und wenn es die Statik zuliesse noch 10 Geschosse auf den Baukörper draufsetzen, eventuell mit einer Beton-Glasfassade bei der die Glaselemente braun getönt und verspiegelt sind.
    Es wäre allerdings erfreulich, wenn "es geht auch noch schlechter" nicht als Leitlinie für die Architektur in Köln gelten würde.

  • ^^ Echt krass! Eine Riesen-Tupperdose :lach: Man muss wohl in einer Stadt leben, die noch einen Großteil ihres historischen Bauerbes besitzt, um solche architektonischen Auswüchse nachvollziehen zu können. Die Sehnsucht nach etwas Modernem ist da vielleicht übermächtig, ganz im Gegensatz zu Köln.

  • @ Elektizist


    Baubronze, nehmen wir doch Baubronze, die ist doch im Moment so hip! :D


    Warum kann man denn ein historisches Gebäude an so exponierter Stelle nicht in seinen historischen Proportionen behutsam-modern wiederherstellen wie durch ein Galsdach à la Van den Valentyn, das das ursprünfgliche Mansardendach wiederaufnimmt? Dann möchte ich auch, dass das Musical-Zelt stehenbleit!

  • Nach der Wettbewerbsaufgabe sollte die neue Dachlandschaft dem Gebäude unter anderem eine "zeitgemäße Identität" verleihen. Unter Berücksichtigung diesen Aufgabendetails überraschen mich die Ergebnisse nicht sonderlich, da es mehr um die Integration der denkmalgeschützten Fassade in eine spektakuläre neue Dachlandschaft als um die Ergänzung des vorhandenen Baukörpers mit einem sich einfügenden Daches ging.
    Der 1. Preis erscheint mir mit diesen zusätzlichen Infos sogar unter den vorhandenen Alternativen noch als beste Lösung, wobei hier leider wieder die Möglichkeit "es geht noch schlimmer" ausschlaggebend ist.
    Absolut grausam ist aus meiner Sicht allerdings die "Anerkennung" aus dem Wettbewerb. Das sieht so aus, als hätte man versucht, das Microsoft-Gebäude aus dem Rheinauhafen auf das Dach zu montieren :(

  • Da bin ich z.B. anderer Meinung. Ich finde alle Entwürfe... inkl. der Anerkennung besser als Platz 1. Ok. Die Anerkennung kommt nicht auf den ersten Platz ist aber nicht wirklich dramatisch schlecht.


    JSWD und Valentyn haben recht ähnliche start Favorisierte Beiträge abgeliefert. (für mich)

  • Habe mich mal durch das Jury-Protokoll durchgearbeitet (danke für den Link CCAA) und fand das recht spannend. Man erhält nicht oft so genauen Einblick in diesen Prozess und die Begründungen, welche zu den jeweiligen Entscheidungen geführt haben. Auch muss man sich wohl mehr vor Augen führen, dass längst nicht nur Architektur/Denkmalschutz eine Rolle spielen, sondern auch Belange der Bauphysik (Wärmeschutz, Schallschutz, Lichteinfall), der technischen Machbarkeit und deren Kosten, des Wartungs/Reinigungsaufwands usw. Zwar überzeugt mich der Siegerentwurf noch immer nicht so recht, aber zumindest kann ich die Entscheidung jetzt besser nachvollziehen.


    Die Ausführungen zur Arbeit von KSP Jürgen Engel Architekten (Die "Anerkennung") finde ich irgendwo lustig. Frei zusammengefasst klingt das so: "Die Arbeit hält sich zwar kaum an die Vorgaben, ist extrem, extrovertiert, erhebt das Dach zur Ikone, dagradiert den Bestand zur Kulisse. Aber dieser Chuzpe zollen wir Respekt und Anerkennung und verleihen ihr daher einen Sonderpreis." :confused:
    Bemerkenswert fand ich folgenden Satz:
    "Die Arbeit verweist auf grundsätzliche Fragestellungen beim Bauen im Bestand: Soll es historisieren oder darf etwas gänzlich Neues entstehen?"
    Weiß nicht recht, aber irgendwie klingt das für mich wie der Offenbarungseid, was die Kölner Architekturströmung angeht. In dieser Stadt entsteht doch ohnehin unentwegt "gänzlich Neues". Prägende ältere Bestandsbauten wie die Bahndirektion sind die absolute Ausnahme. Trotzdem macht man sich anscheinend schon des "Historisierens" verdächtig, wenn man konform der Auslobung die ursprüngliche Dachform wieder aufnimmt. Für mich lässt das sehr tief blicken.

  • Danke für den Link.


    Schade, dass es keine Visualisierung von der Westseite/Rückseite gibt.


    Das Gebäude hat dort südlich noch seine historisches Erscheinungsbild, aber 3/4 ist stark vereinfacht (bis auf das Portal).


    Dort gibt es IMO 3 Möglichkeiten:


    1) Man rekonstruiert die Fassade und schafft einen Prachtbau! :lach:
    2) Man lässt es so heterogen wie es ist (nur eben saniert)
    3) Man gleicht den historischen Teil der Fassade einer modernen Form an, was ich enttäuschend fände und mal nicht hoffe.


    Könnten die Kölner Printmedien mal erfragen und berichten... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von K-Restaurieren () aus folgendem Grund: Verwaisten Link entfernt, sonst unverändert.

  • "Hinter den historischen Fassaden der ehemalige Königlichen Eisenbahndirektion am Konrad-Adenauer-Ufer 3 wird das viergeschossige Bestandsgebäude mit Ausnahme der unter Denkmalschutz stehenden Bereiche – Fassade, Teile der Eingangshalle, Treppenhaus – neu gebaut."


    Quelle: http://www.htp.hochtief.de/htp2/32.jhtml?p=129


    Ich denke das schließt den hinteren Teil des Gebäudes mit ein. Oder?

  • K-Restaurieren


    Wie so etwas läuft siehe man ja in der Flora oder beim Umbau der alten Messehallen zu HDI/RTL.
    Erhaltenswertes wird gesichert, meistens bis auf die Grundmauern entkernt, danach als Retro nach aktuellen technischen Ansprüchen rekonstruiert.
    Hier mal 15 Bilder 2004/2005 wie das nebenan beim Reichsbahnpräsidentenpalais lief, damals Vivico Rhein Triadem unter Bauherr Bilfinger und Berger.
    Bitte die Bildqualität und damaligen techn. Möglichenkeiten (einscannen) zu entschuldigen.
    Immer aufs Bild klicken es blättert bis Bild 15....

  • Dachkonstruktion

    Ich kann mir nicht helfen, aber ich kann mit den Entwürfen (allen aus dem Wettbewerb) nichts anfangen. Diese Dachkonstruktionen finde ich allesamt zu wüst und aufdringlich, zu klotzig, zu dominant und ist doch lediglich der wirtschaftlichen Flächenausbeutbarkeit geschuldet.


    Da ja anscheinend eh nur die Fassade zum Rheinufer und das Treppenhaus erhalten bleiben, es sich bei dem Gebäude ansponsten um einen Neubau handelt, sollte man so Verfahren wie beim Reichsbahnpräsidentenplais, indem man die historische Substanz erhält und wo nicht mehr vorhanden nach den Originalplänen (Dach) rekonstruiert und duch einen Neubau ergänzt.


    So ist das Gebäude mit dem Dach m.E. nicht Fisch, nicht Fleisch, eine aufgedrückte Modernität im historischen Gewand.

  • Die Direktion ist mittlerweile eingezäunt. Hoffentlich lässt der Beginn der Arbeiten nicht lange auf sich warten.

  • Was soll dass denn für ein Gebäude sein, das auf den Renderings auf der HP links von der "Reichsbahndirektion" sein? Etwa schon eine potenzielle neue Breslauer-Platz-Bebauung, wo heute noch der Musical Dome, resp. die Oper am Rhein steht?


    Das Gebäude soll tatsächlich "Neue Direktion" heißen?