Was mich irgendwie etwas an diesem Gebäude stört ist die Eintönigkeit der Fassade.
Also jetzt nicht die Form sondern die Farbe.
Wenn ich die Bilder betrachte, kommt mir der Gedanke, wann werden die Gerüste für die Maler gebaut.
Ich finde mit einer unterschiedlichen Farbwahl könnte man dieses Gebäude besser betonen.
Fellini-Residences [realisiert]
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^^
Gerade beim Blick auf den U-förmigen Hof glaube ich, dass bei "unterschiedlicher" Farbwahl die Reizüberflutung perfekt ist. Was ich mir allerdings vorstellen könnte, wäre eine farbliche Absetzung des EG zur Straße hin (im "Vorhof" würde das wegen der Vorbauten ja dann nicht weiter ins Gewicht fallen.
Allerdings, retten würde ein farblich abgesetztes EG mE ohnehin nichts an dem Ding.
Fazit: Manchmal ist weniger mehr
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Abreißen das gruselige Ding. Und dann ab auf den Friedhof der schlimmsten Bausünden Berlins. Vielleicht findet sich ein Plätzchen neben dem Wasserklops.
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hey hey
Denkt dran, dass sich hier im Forum sonst häufig bei modernen minimalistischen Bauten aufgeregt wird, weil sie so dahin gehunzt aussehen als hätte sich niemand Gedanken gemacht.
Hier habe ich das Gefühl, dass sich jemand einfach zu viele Gedanken gemacht hat und alle Ideen in einem Gebäude unterbringen wollte. Es ist zweifellos übertrieben, geht aber in die richtige Richtung, namentlich die deutschen Großstädte aus ihrer grauen Tristesse zu retten und eine höhere Aufenthaltsqualität zu erreichen. Wenn ich mich zwischen Sichtbetonklotz und Disneyland entscheiden muss, tendiere ich eher in zweite Richtung.
Sie hätte es auch noch weiter übertreiben sollen, dann hätte es Gaudi ähnlich werden können, total bizarr. Mit der geschwungenen Dachlandschaft und den seltsamen Balkonüberbauten hat man den Anfang schon gemacht.
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@LukaZoni...du sprichst mir aus dem herzen. die idee und richtung ist wirklich gut. Die Natursteinfassade gefällt mir und wirkt auch hochwertig. Auch die leichten ornamente und die fenster sind sehr gut gewählt. Der Außenturm wirkt nicht so gut, zu kleine Fenster und sieht angedischt aus.
Und wo das Geld fehlt, sollen keine Notlösungen daher, und dadurch geht viel in Richtung kitsch und sieht nach disnyland aus. Ich finde das Bauprojekt nicht schlecht, ist gut, aber hätte man besser machen können.
Und die Stadt braucht wirklich mehr von solchen Bauten, um endlich von diesen langweiligen grauen Bauten wegzukommen. Alles nur geradlinig und grau. -
Wenn ich mich zwischen Sichtbetonklotz und Disneyland entscheiden muss, tendiere ich eher in zweite Richtung.
Zum Glück sind das ja nicht die einzigen Wahlmöglichkeiten, vor denen man steht. Für mich stehen die Fellini-Residences nur noch hinter dem temporär aufgebauten Barbie-Traumhaus, was Geschmack betrifft. Nichts grundsätzlich gegen Neubauten in "klassisch-traditionellem" Stil, aber das hier ist einfach nur gruselig.
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Dem einen sind die Fassaden zu eintönig, dem anderen zu überladen mit Motiven. Dann hat es ja wohl der Architekt genau richtig gemacht. Das Phänomenale an diesem Strang ist ja eigentlich nicht der Bau als solcher, sondern der Ingrimm, mit dem daran herumgekrittelt wird. Welchem Bau der Berliner Alltags-Tristesse würde schon die Ehre einer solchen Flut von Statements entgegengebracht! Alles Herausragende provoziert eben, und mancher lässt sich zu Ausfällen hinreißen, die mit Architekturkritik wenig zu tun haben. Der inflationäre Anwurf mit der Vokabel Kitsch zeigt nur, dass die Schreiber nie gründlich über das Wesen des Kitschs nachgedacht haben; der Barbieschloss-Vergleich verdeutlicht, dass in Jahrzehnten eingeschliffene Sehgewohnheiten in einer Weise irritiert werden, dass genaues Hinsehen und Wahrnehmen durch flüchtiges Assoziieren ersetzt wird. Deutsche Architektur hat nun mal streng, asketisch und freudlos daherzukommen, Ausreißern wird umgehend die rote Karte gezeigt.
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Der Barbieschloss-Vergleich war natürlich polemisch gemeint, von daher werde ich deine daran anknüpfenden Ausführungen über tatsächlich oder vermeintlich eingeschliffene Sehgewohnheiten einfach mal ignorieren. Der Ansatz, anhand der Anzahl der Reaktionen bzw. deren Intensität Rückschlüsse auf die Qualität des Bauwerkes zu schließen, erscheint mir auch nicht schlüssig. Gut ist, was auffällt? Mag sein, dass der Bau aus der Masse der Durchschnittsarchitektur hervorsticht, ob nun in positivem oder negativen Sinne. Dennoch wäre mir ein schlichteres, vielleicht langweiligeres, aber dafür geschmackvolleres Ergebnis immer noch lieber als das, was wir hier vor Augen haben. Vielleicht findet es ja seinen Platz im Berliner Kuriositätenkabinett, ansonsten wäre es meiner Ansicht nach besser, das Ding wäre nie gebaut worden.
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Ich glaube es gibt hier noch kein Foto des Springbrunnens. Ist er nicht süß, der Kleine.
Fellini-Brunnen von Berlin_Nex auf Flickr
Fellini von Berlin_Nex auf Flickr -
Das geht nun wirklich zu weit...
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wieso zu weit? Passt doch prima zum restlichen Gebäude oder besser Torte. Mir gefällt die hochwertige Verabeitung der Fenster. Im Detailausschnitt sieht das wirklich gut aus. Das soll dann aber auch das Einzige bleiben was ich an diesem ”Komplex“ lobenswert erwähne.
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Weil dieses "barocke" des Brunnens (kommt der ausm Gartencenter?) nicht zu der eher art-décorativen Fassade passt und es noch weiter verkitscht.
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Nicht der Brunnen, sondern die Pergola ist das Problem
Ben
"Das geht nun wirklich zu weit..."Was möchtest du tun? Willst du den Besitzer wegen schlechten Geschmacks verklagen?
Der Brunnen ist für mich nicht das Problem. Mich stört viel eher die Pergola am Eingangsbereich. Ohne die kitschige weiße Pergola würde sich der Bau noch im Rahmen des ästhetisch Vertretbaren bewegen. Erst die weiße Pergola bringt das Fass dann zum Überlaufen und macht den Bau richtig kitschig.
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Mit der Argumentation, Ben, müsstest Du fast alle Kleingartenanlagen Berlin polizeichlich räumen lassen.
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Ich find' den Bau geil. Wer über so etwas meckert, hat wohl einen gestörten Zugang zur Realität. In der Realität ist Berlin voll mit häßlichen, tristen Nachkriegskisten. Da ist so ein Bau regelrecht entzückend. Egal ob er es im Detail übertreibt oder nicht. Ich bin glücklich über den Bau.
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Ich find' den Bau geil. ... Ich bin glücklich über den Bau.
Ach - naja...
Die Fellini Residences sind eklektizistisch, dekadent, unstimmig, geschmacklos - kurz: alles was Berlin interessant macht.
Mehr davon!!! -
Krass finde ich den gegensatz zwischen den Fellinis und dem gleich angrenzenden Grimms (-Hotel). Clash of cultures, wie überall in Berlin. Hier kann eben jeder nach seiner Facon selig werden, jeder in seine kleine Welt sich zurückziehen. Die Bewohner der Fellini-Residences schauen rundum auf Allerwelts-Gebäuderiegel, obwohl sie am Liebsten in Italien oder Monte Carlo leben würden.
Früher wurden manchmal ganze Viertel im einheitlichen Stil geplant, das ist in der heutigen Demokratie nicht mehr möglich. Heute tobt sich jeder auf seiner Parzelle aus, ohne sich mit den Nachbarn auch nur annähernd abzustimmen. Da ist es eher von Vorteil, wenn ein Investor größere Flächen bearbeitet.
Wobei: das Ensemble zwischen Seydel- und Beuthstrasse wirkt ja ziemlich homogen. Ist das alles derselbe Bauherr oder gab es da tatsächlich Absprachen? -
Mit der Argumentation, Ben, müsstest Du fast alle Kleingartenanlagen Berlin polizeichlich räumen lassen.
Nur, jene, die in der Innenstadt stehen und im Art-déco-Stil gebaut wurden. Gibts eher selten.
Ja, also abreißen muss man ihn nicht gleich wieder. Aber Pergola oder Brunnen hätte es auch getan. Oder ein größerer Hof.
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Ich find' den Bau geil. Wer über so etwas meckert, hat wohl einen gestörten Zugang zur Realität. In der Realität ist Berlin voll mit häßlichen, tristen Nachkriegskisten. Da ist so ein Bau regelrecht entzückend. Egal ob er es im Detail übertreibt oder nicht. Ich bin glücklich über den Bau.
In der Realität ist dieser Bau und seine Devotinalien an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Wer das geil findet, hat den Zugang zur Realität vollends verloren. Man kann froh sein, dass Berlin nicht mit solchen Banalitäten zugekleistert wird. Sorum wird ein Schuh draus.
Aber ich hab`s schonmal gesagt, Berlin ist groß genug um auch diesen Ausbund an Geschmacklosigkeit zu ertragen.
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Man kann froh sein, dass Berlin nicht mit solchen Banalitäten zugekleistert wird.
Die übliche Alternative ist die Milliardeste Bauhaus-Kopie mit glatten weiß-grau verputzten Wänden - wieso sollte sie nach so vielen Wiederholungen nicht erst recht banal sein? Sobald ich sowas vor dem inneren Auge sehe, kann ich manch eine Unperfektion dieses Baus hier mit Freude akzeptieren.
Und zumindest wurde Geld in einen Brunnen investiert - haben viele neu errichtete Bauhauskopie-Wohnanlagen einen modernen Brunnen im Hof? (Oder eine moderne Pergola - diese hier sollte wohl den Hof optisch abschließen und dadurch die Exklusivität unterstreichen.)