Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Apropos nach neuesten Erhebungen sinkt die Einwohnerzahl von Paris. Die Leute siedeln lieber im Umland.

    Die Leute siedeln lieber im Umland weil es dort billiger ist. Das ist ein weltweiter Trend. Die 200 qm Altbauwohnungen sind längst klimatisiert und dort wohnen eben nur noch privilegierte und nicht Familien mit 3 Kindern.

  • Dresdner oder Berliner Disneyland

    Ich möchte hier mal einwerfen, dass Begriffe wie "Disneyland" oder "Puppenstube" für wissenschaflich vorbereitete und handwerklich durchgeführte Rekonstruktionen grob falsch und diffamierend sind und eine mangelnde Auseinandersetzung mit dem Thema erkennen lassen. Leider ist der Mensch so gestrickt, dass permanente Wiederholung auch der gröbsten Dummheiten haften bleibt, daher möchte ich das nicht unwidersprochen stehenlassen.


    Am Ende erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass ein Quartier entsteht, das es mit den gestalterischen Qualitäten wenigstens der industrialisierten Gründerzeit-Architektur aufnehmen kann. Stattdessen werden wir Entwürfe sehen, die sich gegenüber erhaltenen oder rekonstruierten Fassaden früherer Zeiten armselig ausnehmen. Da braucht sich dann keiner zu wundern, wenn Rekonstruktionen sich ungebrochener Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen.


    Am liebsten wären auch mir zeitgenössische Entwürfe mit baukünstlerischer Ambition, d. h. mit

    - harmonischen Proportionen

    - differenzierter Fassadengliederung

    - Farb- und Materialvielfalt

    - Bauschmuck


    Es wäre toll, wenn man erkennt, dass die Entwürfe im 21. Jahrhundert entstanden sind. Das heißt für mich auch, dass nicht das 100 Jahre alte Bauhaus in historisierender Weise imitiert wird.


    Aber von Fassadenplanungen sind wir ja ohnehin noch weit entfernt.

  • MASTERPLAN BERLIN MITTE


    jetzt wird es konkret, denn die ausschreibung masterplan mitte umfaßt nicht nur den molkenmarkt, sondern auch eine neuplanung für das rathausforum!

    diese pläne wurden eigentlich 2021 verabschiedet und sollten im nächsten jahr umgesetzt werden. jedoch wurde das ergebnis teils stark kritisiert. schon während der bürgerbeteiligung zeichnete sich ab, dass die "neue" mitte berlins ganz unterschiedlich gesehen wird und zu teilweise sehr kontroversen diskussionen geführt hat.

    im zuge des neuen masterplans wird jetzt das gesamte areal betrachtet und geplant. das bisherige ergebnis zum forum ist nicht in dieser ausschreibung enthalten!

  • Update vom 27.05.2023, fotografiert von mir



    An der Einmündung der Littenstraße ist noch einiges zu tun. Der Fahrbahnbelag im bisherigen Straßenbereich ist bereits entfernt. Der Gehweg kann natürlich erst auf den neu erstellten verlegt werden, wenn die Leitungsarbeiten hier abgeschlossen sind:

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    In der Stralauer Straße sind ebenso die Anschlüsse gen Molkenmarkt in Arbeit. Eine Menge Leerrohre werden dabei in den jeweiligen Fahrbahnmitten verlegt:

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    Die Fahrbahn gen Jannowitzbrücke ist ja schon länger in Nutzung. Auf beiden seiten stehen bereits die Bäume als auch die Beleuchtung

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    Anstelle einer von mir unterstellten Grünfläche ist hier ein, wie ich finde,recht ansehliches Oberflächendesign erstellt worden

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    Auch wenn hier viel Platz für den Autoverkehr verbleibt, ist doch eine deutliche Verbesserung für Radfahrer entstanden.

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    Jetzt fehlt nur noch das letzte Straßenstück gen Alex in der Kurve, dann kann der Verkehr in die finale Lage umgeschwenkt werden...


    d.

  • Anstelle einer von mir unterstellten Grünfläche ist hier ein, wie ich finde,recht ansehliches Oberflächendesign erstellt worden

    Ich bin einerseits sehr erfreut, diese Pflasterfläche zu sehen, weil ich schon fast nicht mehr daran geglaubt habe, dass unsere Pflasterer zu so etwas noch in der Lage sind. Warum nicht öfter? Hätte sicher toll gewirkt rund ums Stadtschloss...

    Andererseits wäre es sicher besser gewesen, an dieser Stelle überhaupt nicht zu pflastern, sondern irgendwas für die Verbesserung des Mikroklimas zu unternehmen, also Grünfläche oder Wasser.

  • Exakt. Ist ja nicht so, das wir den "Klimanotstand" ausgerufen haben. Die Gestaltung ist hier einfach völlig fehl am Platz, auch weil's dieses Design so kein zweites Mal geben wird höchstwahrscheinlich. Warum nicht Gestaltungsmix? Pflaster+Grün und Flächen, die wir großzügig Entsiegeln. Klappt doch anderswo auch. 🤔

  • Diese wirklich schöne Pflasterung, ist das in einem Bereich der demnächst eh wieder bebaut wird?
    Falls das der Fall ist, hat man sich aber ziemlich Mühe und für ziemlich umsonst gemacht. ;) Naja, wer weiß, wie lange die Wiederbebauung des Molkenmarkts noch auf sich warten lässt.

  • ^^ Das ist der Gehweg zwischen Bestandsbauten und "neuer" Straße. Da die Straße dort nicht dem großen Radius des Bestands folgt, ist dort ein kleiner Platz entstanden .. da wird nix neu bebaut.

  • Kleiner Platz. Sorry, aber...

    Da muss man dringend mal übern Tellerrand schauen in unserer Stadt seitens der Verantwortlichen. 🤫 Ich sage nur "Satellitenplätze" rund um den Alex, dir eher ein Trauerspiel als eine Bereicherung darstellen. Aber zurück zum Thema.


    Insgesamt eine positive Entwicklung. Bin doch sehr gespannt, welche Raumwirkung wir in Zukunft erwarten dürfen, wenn der für den Bereich entworfene Masterplan "Molkenmarkt/Klosterviertel" abgeschlossen ist. 😁🙏

  • Neubau Umspannwerk Alexanderplatz


    Nach fast 11 Monate mal ein Update heute .

    Es geht seit endlich Gut voran. Da ich kein " Zugriff" auf der Baustelle hatte am Eingang habe ich auch ein Bild aus der Bahn fotografiert und neben der ein/ Ausfahrt der Baustelle.

    Zuletzt hier


    © Johannes9065


    Blick aus der Bahn ⬇️ / Beginn des UG.

    screenshot_20230704-2zndu3.png

    Von etwas hinten am Alexa Center ⬇️

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    Blick aus der / ein/ Ausfahrt der Baustelle ⬇️

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  • Masterplan fast abgeschlossen, Entscheidung ohne ersten Platz.

    Ob sich da noch was ändert, oder gibt es wieder mehrere Gewinner. Schwierige Aufgabe so ein Verfahren.


    Eigentlich Schade daß es bei uns in D. so oft keine richtigen Entscheidungen mehr gibt, immer mehrere 1 Plätze.

    EIne erster Platz zwingt nicht zur 1 zu 1 Umsetzung, da kann immer noch einiges verändert werden.

    Entscheider wohl ohne Mumm zur klaren Entscheidung, schwierige Aufgabe.

    https://entwicklungsstadt.de/m…raufbau-wohl-fast-fertig/

  • Update vom 13.08.2023, fotografiert von mir


    Der Anschluss an den Bestand gen Tunnel und Alexa steht kurz bevor. Es fehlt nur noch der Asphalt

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    Der neue Gehweg ist für Fußgänger in diesem Teilstück noch nicht frei gegeben, der Radweg inzwischen schon

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    An der Stralauer Straße sind die Bordsteine nun alle gesetzt, hier dürfte auch bald asphaltiert werden. Schade, das man mit der Erneuerung der Fahrbahn und der Gehwege nicht gleich bis zur nächsten Kreuzung am Stadthaus (hier rechts zu sehen) weiter gemacht hat, der Bestand ist inzwischen ziemlich runter gewirtschaftet und gesperrt war ja nun ohnehin...

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    d.

  • rbb24 berichtet heute ausführlich über die aktuellen Planungen des Berliner Senats am Molkenmarkt.


    Am heutigen Dienstag soll ein Rahmenplan beschlossen werden. Die wichtigsten Eckpunkte sind:

    • Die Hälfte der geplanten Wohnungen am Molkenmarkt sollen „mietpreisgedämpft“ sein.
    • Das Quartier wird weitgehend autofreie und mit begrünten Dächern geplant.
    • Die Bauarbeiten können frühestens 2026 starten.

    Vieles sind die üblichen, teils wenig konktreten Angaben. Demnach soll das Qaurtier lebenswert und zukunftsweisend sein mit einer Mischung aus Gewerbe, Wohnen, Kultur und Freiraum. Die Gebäude sollen flexibel nutzbar werden. Selbstverständlich wird ein innovatives Mobilitätskonzept angestrebt und vielfältige Kulturangebote. Der Anspruch an die architektonische und gestalterische Qualität ist hoch.


    Für die geplanten vier Blöcke des Quartiers gibt es unterschiedliche Nutzungsplanungen:

    • Block A soll vor allem kulturell genutzt werden.
    • Block B hingegen soll als Rückzugsort für die Anwohner dienen.
    • Block C soll erweitert werdenund sich teilweise an der Bebauung der Vorkriegszeit orientieren.
    • Block D: hier ist die Niutzung noch unklar, erstmal soll das Areal als Grünfläche genutzt werden.

    Der frühere Zeitplan ist leider nicht mehr haltbar, die Wettbewerbe dürfte sich um mind. ein Jahr verzögern. Bis 2026 finden noch archäologische Grabungen auf dem Areal statt, so dass frühestens danach gebaut werden kann.


    Also ist weiterhin Geduld erforderlich.


    Auch die Berliner Zeitung berichtet dazu, aber deutlich knapper.

  • Ein sehr ausführliches und interessantes Interview mit Prof. Markus Tubbesing von der FH Potsdam: https://www.berliner-zeitung.d…entrumsquartier-li.379579


    Gestern war der Artikel noch in ganzer Länge gratis zu lesen, heute leider nicht mehr...Viele seiner Gedanken würde ich unterstützen.


    Tubbesing erzählt, dass das Entwerfen von Plätzen mit Aufenthaltsqualität im Vordergrund stehen sollte. Außerdem seien die heutigen Architekturstudierenden mehr daran interessiert, sich an historischer Architektur zu orientieren, als die Nachkriegsgeneration, die noch anders geprägt wurde. Er ruft dazu auf, von Grabenkämpfen abzusehen. Wie essentiell der Molkenmarkt im Historischen Zentrum für Berlin ist, hebt er besonders hervor. Deshalb könne und solle hier deutlich mehr Geld in das Vorhaben gesteckt werden, als bei gewöhnlichen Projekten.

    Während er sich für den Molkenmarkt eher eine historische und kleinteilige Anmutung wünscht, könne er sich für die Umgebung am Alexanderplatz großformatigere und sozialistischere Wohnblöcke vorstellen.

  • ^^ Und schon berichtet die Berliner Zeitung über den inzwischen beschlossen Rahmenplan. Vieles von dem im rbb24-Beitrag (s. o.) Beschriebenen wurde bestätigt.


    Neue/weitere Infos:

    • Es sollen ca. 450 Wohnungen entstehen, überwiegend durch landeseigene Wohnungsbaugesellschaften.
    • Durch das klimaresiliente und hitzerobuste Stadtquartier soll ein „Kulturpfad“ führen.
    • Die Gestaltung soll berlintypische Formen aufnehmen wie Boulevard, Straße, Gasse, Platz oder Hof.
    • Ausgewählte Befunde zur Berliner Geschichte sollen als archäologische Fenster präsentiert werden. Genaueres dazu soll in einer Machbarkeitsstudie geklärt werden.
    • Die blockspezifischen Entwicklungsziele wurden etwas näher beschrieben.


    Mal sehen, ob der Artikel dauerhaft frei zugänglich bleibt.

  • 450 Wohnungen, wo Zehntausende gebraucht werden.

    klimaresiliente und hitzerobuste Stadtquartier soll ein „Kulturpfad“ führen. - klingt mal wieder Berlinerisch ungenau und dieses "klimaresiliente und hitzerobuste", im Endeffekt wird's doch wie immer sich selbst überlassen statt sich darum zu kümmern, siehe Orte wie die KMA oder die Idee mit den begrünten Haltstellen der BVG, wo andere Städte schon gesagt haben: unwirtschaftlich, außer man hat das Geld für nachhaltige, langfristige Pflege, Entwicklung.


    Dieses Stadtquartier braucht kein Disneyland, sondern "Stadt der kurzen Wege" Tokyo als Vorbild wo man "Stadt in der Stadt" plant.


    Ich Wette, dass dieses Projekt wie andere Projekte eh wieder mehr Marketing als wirklicher Erfolg wird. Alleine schon die Aussage: Block D: hier ist die Niutzung noch unklar, erstmal soll das Areal als Grünfläche genutzt werden.


    Was ist das bitte? Gibt's wirklich nur in Berlin diese Planlosigkeit.


    Einzig erfreulich, dass hier endlich etwas passiert! 🙏

  • Erwartest Du ernsthaft, dass das Wohnungsproblem Berlins am Molkenmarkt gelöst werden soll?


    Ich würde hier lieber weniger als mehr Wohnungen sehen, eine zweite DDR Innenstadt mit lauter Sozialwohnungen wie grosse Teile um den Alex herum braucht Berlin an dieser Stelle nicht.

    Man sollte lieber Grundstücke an Private veräußern, um eine vernünftige Mischung zu erzielen und eine qualitativ ansprechende Architektur, ob die nun historisch oder modern sein wird, ist mir persönlich egal, am liebsten beides.

    Für die landeseigenen Gesellschaften ist es doch de facto unmöglich kostendeckend und wie gefordert kleinteilig mietpreisgebundene Wohnungen mit einem Anteil von 50 Prozent zu bauen, die auch noch ansehnlich sein sollen. Wie das gehen soll, ist mir ein Rätsel.

    Was ansonsten den Nutzungsmix betrifft, gibt es eh kaum Differenzen zwischen den verschiedenen Vorschlägen.


    Ich kann nur hoffen, dass mit zunehmender Bebauung in den Folgejahren die Erkenntnis reift, die Riegel - Rathauspassagen und Parkhaus - zum Marx Engels Forum aufzubrechen und diese Kleinteiligkeit bis zum Hackeschen Markt fortzuführen.

    Das wäre dann endlich die Umsetzung einer städtebaulichen Notwendigkeit, die man nach 1990 leider versäumt hat.

  • Minimalist beklagt mangelnde Konkretheit der Planungen und reiht in seinem Kommentar selbst ein diffuses Schlagwort an das nächste. Weder japanische Verhältnisse noch ein Freizeitpark waren für das Areal je im Gespräch. Woraus du in den genannten Rahmenplanungen ersiehst, dass keine "Stadt der kurzen Wege" zu erwarten ist, hättest du ja vielleicht mal erläutern können.


    Für die landeseigenen Gesellschaften ist es doch de facto unmöglich kostendeckend und wie gefordert kleinteilig mietpreisgebundene Wohnungen mit einem Anteil von 50 Prozent zu bauen, die auch noch ansehnlich sein sollen.

    Die Beobachtung lehrt, dass du recht zu haben scheinst. Aber ich verstehe es trotzdem nicht. Warum ist für eine landeseigene Gesellschaft unmöglich, was von anderen Investoren erwartet wird? Eigentlich würde ich vermuten, dass umgekehrt ein landeseigener Betrieb weniger gewinnorientiert wirtschaften muss und zudem eine Vorbildfunktion einnehmen sollte. Außerdem wissen die doch auch, wie man wirtschaftlich baut. Wo also liegt der Hase im Pfeffer, dass am Ende kaum mal etwas Ansehnlich herauskommt? (Bei mir in Leipzig ist es bei der städtischen LWB das gleiche Leid.)

  • ^ Umspannwerk Voltairestraße

    Ja, es scheint voran zu gehen. Gestern wurde fleißig Beton angeliefert. Sonst wäre mir die von der Straße aus kaum einsehbare Baustelle gar nicht aufgefallen:


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