Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • ^ Wenigstens die Struktur mit Blockrand sollte unbedingt wiederhergestellt werden. Dafür müsste der Nachbarbau an der Waisenstraße fallen und die Ecke Stralauer Straße/Waisenstarße im Blockrand bebaut werden: http://binged.it/1cZKwQI
    Dabei sind allerdings die seitlichen Fenster des Gebäudes im Weg. Warum kann man hier nicht etwas konstruktiver vorgehen und diese Ecke mit einbeziehen?


    Dieser chaotische, zerfledderte Eindruck in dem Viertel ist m.E. das schlimmste. Ich verstehe nicht, warum die Grundstückeigentümer hier nicht mehr investieren. Das Viertel ließe sich doch bestimmt sehr gut entwickeln, schließlich ist eine Substanz da, auf die man aufbauen kann und die Lage ist sehr gut.

  • ^Das Viertel wird sich erst entwickeln, wenn es wieder dem Innenstadtbereich angegliedert ist. Durch die Schneise der Grunerstraße ist es buchstäblich abgeschnitten vom Rest der Stadt und dämmert seit Jahrzehnten vor sich hin.
    Solange also nicht ernsthaft an eine Umsetzung der Bebauungspläne für das Areal gedacht wird, ist mit einer weiteren Entwicklung dort nicht zu rechnen.

  • Solange sich Berlin nicht entscheidet, die Axiale Leipziger-Mühlendamm-Grunerstraße zurückzubauen, wird nichts Nennenswertes passieren.


    Großblöcke, ob von der WBM oder von anderen (z.B. Hochtief anstelle des Köllnischen Rathauses, Nagler für das archäologische Zentrum, Schultes für die Südseite des Schinkelplatzes usf.) werden Berlin nicht weiterbringen. Ob es im Senat eine Mehrheit für ein kleinteiliges Modell gibt wird sich erweisen.

  • Der Grund für den Stillstand liegt meiner Ansicht nach darin, dass man die seit Schließung des Brandenburger Tors für den Autoverkehr einzig verbliebene und wirklich leistungsfähige Ost-West-Trasse nicht aufgeben will bzw. mangels alternativer Innenstadttrassen, die das hohe Verkehrsaufkommen bewältigen könnten, nicht aufgeben kann. Die Linden scheiden hierfür jedenfalls aus, weil sie einerseits aufgrund des U-Bahn-Baus noch mindestens bis 2019 für Autos kaum befahrbar sind und andererseits wohl auch kein Interesse daran bestehen dürfte, das Brandenburger Tor in Zukunft wieder für den Verkehr freizugeben und Berlins historische Prachtstraße in eine brodelnde Verkehrshölle zu verwandeln.

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  • Bisher sieht es nicht so aus als ob allaboutmusicals "Drohung" wahr werden würde. Es wird aber sicher auch nicht jedem gefallen, dass die Fassade des Plattenbaus an der Stralauer-/Klosterstraße einfach nur gestrichen wird:





    Ich bin positiv überrascht von der Wirkung der Fassade, hatte mir aber städtebaulich auch viel mehr für das Grundstück versprochen. Bleibt von meiner Seite zu hoffen, dass die aktuellen Maßnahmen von der Investitionssumme eine spätere Veränderung nicht ausschließen. Interessant im Übrigen, dass die Fassade zur Stralauer Straße mal von Mosaikfliesen geschmückt gewesen sein muss.

  • Naja da bleibt ja die Hoffnung, dass man diesen seltsamen Augenaufbau bei Nichtgefallen nach ein paar Jahren einfach wieder abbauen kann.

  • Achso, ich hätte eigentlich gedacht, dass der Augenaufbau gar nicht rankommt. Die Gerüste sind ja an der Klosterstraße zumindest schon wieder weg und an der Stralauer sah es bisher auch eher nach Malerarbeiten aus. Das Gerüst zweimal aufzubauen wäre doch Geldverschwendung, oder?

  • Angesichts der vielen hier besprochenen, dann aber nie verwirklichten Architektenphantasien, die oft voreilig als konkrete Vorhaben verbreitet werden, sollten wir uns vielleicht mehr mit dem beschäftigen, was tatsächlich ist.
    Jedenfalls ist es aus meiner Sicht oft viel zu viel Aufregung um irgendwelche Hirngespinste, die genauso schnell wieder sang- und klanglos verschwinden, wie sie aus teils ominösen Quellen aufgetaucht sind.

  • ^
    Eine aufwendig erstellte/gestaltete Projektseite ist für mich dann aber schon ein relativ klares Indiz dafür, dass eine konkrete Realisierungsabsicht für ein Projekt besteht. Die Projektseite gibt es seit QIV 2013.


    Kann auch sein, dass die einzelnen Bauphasen von verschiedenen Unternehmen durchgeführt werden und wir demnächst abermals ein Gerüst an dem Gebäude sehen werden.

  • Wer gedacht hatte, dass es nach den Grabungen am historischen Jüdenhof mit der Reurbanisierung des Stadtkernes irgendwie weiterginge hat sich geirrt. Grabungen vorbei und das Tiefbauamt des BA Mitte hat auf dem landeseigenen Grundstück wieder Fakten geschaffen:




    (C) selbst

  • Das ist wirklich die Krönung... ich hätte ja mit vielem gerechnet, aber einfach Asphalt drauf und Parkflächen anlegen - das ist dann doch ziemlich dreist in der heutigen Zeit. Ich glaube mittlerweile nicht mehr dran, dass in diesem Areal in absehbarer Zukunft irgendeine bauliche Veränderung vorgenommen wird. Man will es offenbar nicht.

  • Es wurde doch schon oft gesagt, dass man hier nicht anfangen will, während UdL noch eine reinste Baustelle ist. Sobald es dort Entspannung gibt und die Arbeiten größtenteils oberflächlich verschwunden sind, will man die Straßenführung hinter dem Rathaus neu anlegen. Dann irgendwann können Neubauten folgen. Es wird also in der Tat noch eine Weile dauern, verständlich aber auch, dass man bei den Zuständen UdL und co. jetzt nicht noch eine weitere Baustelle anfängt.

  • Danke für die die Bilder.


    Im Übrigen ist eine Versiegelung bis zur weiteren Planung wohl das besten, was den Bodendenkmälern passieren kann.

  • Es wurde doch schon oft gesagt, dass man hier nicht anfangen will, während UdL noch eine reinste Baustelle ist. Sobald es dort Entspannung gibt und die Arbeiten größtenteils oberflächlich verschwunden sind, will man die Straßenführung hinter dem Rathaus neu anlegen. Dann irgendwann können Neubauten folgen.


    Wenn dem so wäre müsste man doch wenigstens in 2014 damit beginnen, den B-Plan festzusetzen, damit es irgendwann auch mal los gehen kann. Davon ist ja nichts zu hören, der alte B-Plan ist über 10 Jahre alt und nie rechtsgültig geworden.


    Wenn man wirklich die Straßen umlegen wollte müsste man auch auf dem ältesten Platz der Stadt, dem Molkenmarkt, einmal graben. Hier hat es noch nie archäologische Untersuchungen gegeben. Platz genug, den Verkehr um den historischen MM herumzuführen wäre ja. Sonst läuft wie immer: Planen - Bauen - Baustopp wg. Archäologie - Umplanung - Zeitverzögerung - alles teuerer - keiner ist Schuld gewesen, weil man es angeblich nicht hat wissen können.


    Und dann müsste sich die Koalition auch plätzlich in Sachen Straßenbahn über die Leipziger Straße entscheiden und dem Roten Rathaus ginge sein Parkplatz verloren. Ich glaube, solange Wowi im Amt ist passier da nüscht...

  • Naja 10 Jahre ist übertrieben. 2009 (ich hatte da gerade mit dem Senat zu tun) war der Entwurf Für den B-Plan weitgehend auslegungsreif. Konflikte gab es, wenn ich mich recht erinnere, hauptächlich wegen der aus Verwertungsgründen hohen Geschossigkeit (bis VI) und wegen der geplanten Blocköffnung zum Jüdenhof (Verkehrslärm, angedachte Verglasung etc.). Was daraus geworden ist, weiß ich allerdings auch nicht.

  • Also mir wurde letztes Jahr mal ziemlich ausführlich von der zuständigen Senatsverwaltung erklärt wie es aussieht.


    Grund für den Stillstand ist ein Konflikt bezüglich der Baudichte der vier Baufelder, so strebte die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine dichtere Bebauung an, als laut der gültigen Baunutzungsverodnung( Bundesgesetz) zulässig ist.


    Letztes Jahr lief daher eine Novellierung der Baunutzungsverodnung und dieses Verfahren dürfte nun eigentlich beendet sein.


    Erst dann gibt es Rechtssicherheit, hat man mir damals gesagt.


    An der sonstigen Verlegung der Grunerstraße und den sonstigen städtebaulichen Zielsetzungen wird aber festgehalten. Geplant war hier 2017, wenn UdL und vor dem Rathaus wieder halbwegs Ruhe eingekehrt ist.


    Laut der zuständigen Senatsverwaltung soll dieses Jahres eine erneute öffentliche Auslegung statt finden, wo auch die Presse im größeren Umfang über den weiteren Verlauf informiert werden soll.

  • @ Snirtje: Stimmt. Zehn Jahre waren falsch, es sind 11 Jahre: am 5.5.2003 wurde der B-Plan für den Molkenmarkt vom Senat beschlossen, die Vorbereitungen reichen bis 199. (Klickmich).


    Jedenfalls scheint vorerst nichts zu passieren am Jüdenhof/Molkenmarkt. Der Jüdenhof, einer der ältesten Stätten jüdischer Kultur in Berlin, ist nach den archäologishen Untersuchungen wieder asphaltiert worden und wurde vom Bezirksamt Mitte an einen Privatbetreiber verpachtet, der gestern den gebührenpflichtigen "Parkplatz am Alex" eröffnete. Reurbanisierung stelle ich mir anders vor.


  • Das neue Townhaus an der Waisenstraße 30 ist fertig und passt sich mit seiner kleinteiligen, auf die Umgebung in Form und Farbgebung abgestimmte Fassade sowie der Sockelzonengestaltung, die das quirlige Altstadtleben aufnimmt, nach § 34 BauGB hervorragend in das Klosterviertel ein. Senatsbaudirektorin R. Lüscher: "Die hohe Qualität der Architektur, die uns an dieser Stelle besonders wichtig war, schafft eine sensible Brücke von der DDR-Architektur der sozialistischen Hauptstadt" zum modernen Begriff eines kleinteiligen Stadtzentrums".


  • Ist die Verkleidung des Erdgeschosses ein Provisorium? Wenn man dem darüber gelegenen Baukörper eine gewisse Amibition bei der Gestaltung nicht absprechen kann, so sieht das Erdgeschoss doch eher aus wie ein abrissreifer Bretterverschlag ... hier könnten selbst Graffitis den grausamen Eindruck nicht mehr verschlimmern